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Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

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    AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

    Zitat von miau Beitrag anzeigen

    @ Helmut,

    Krankengymnastik oder so ähnliches brauchen wir nicht. Dort muss meine Tochter wieder etwas tun, was ihr gar nicht gefällt. Denn alles, was mit ihrem Körper zu tun hat, darin ist sie überempfindlich geworden. (durch Ärzte und Schule). Ich muss mich an ihr orientieren und kann ihr nicht meines aufstülpen.

    Lg Micha

    Hallo Micha,

    das mit dem nix über stülpen wollen kann noch so gut gemeint, und zur Zeit auch richtig toll für sie sein. Aber gnade ihr Gott, wenn sie durch einen Unfall oder Krankheit von euch, plötzlich ohne jede Vorbereitung zuhause raus muß.... Ich kenne Eltern von so sensiblen Kindern, die Anfangs keinen Kontakt zu anderen wollten, und durch langsames dran gewöhnen... erst setzt man sich mit ihnen 50 m neben einen Spielplatz wo Kinder spielen.... Tage oder Wochen später näher dran...später mit den Eltern alleine auf den Spielplatz.. bis die Kinder selber auf die Idee kamen, mit Mama in Sichtweite mal rüber zu gehen... . Aber nix tun zu wollen was Kinder nicht wollen kann sich böse rächen.

    Einfach umschrieben tus du zur Zeit nix anders, als ihr "dein Leben" über zu stülpen.... denn du willst, das nix mit ihr passiert, das sie ohne Erfahrung damit zu haben nicht will... Mit jedem Kleinkind das sowas nicht will gehen Eltern eigentlich anders um. So sollte man mit Erwachsenen, die es bis dahin nicht, oder wieder verlernt haben, auch umgehen.

    Helmut

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      AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

      Klaus Dörner: "Sein Vorschlag: ein Nachbarschaftsmodell, bei dem Alte (für mich hier Behinderte) in kommunalen Wohngruppen leben und von den Bürgern der Umgebung versorgt werden."
      Quelle: Psychologie-Heute Portrait von KD
      Ich werde mich mal ausführlich mit seinen Ideen befassen. In den ganzen Artikeln ist mir dieser Satz aufgefallen. Das wäre das idealste für uns. Nur glaube ich, dass dies Wunschvorstellungen sind, die nicht realisiert werden.

      Mir würde es schon reichen, wenn die Behinderten daheim mehr unterstützt würden. Und dass sich diese dann ab und zu treffen und etwas gemeinsames unternehmen oder nur zusammen sind. Vor allem um sich zu kennen. Denn bei uns soll es noch andere Eltern geben, die ihre Kinder daheim pflegen. Nur kenne ich sie nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich sie erreichen soll?

      lg Micha

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        AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

        Hallo Micha,

        es gibt "so wenige" die ihr erwachsenes behindertes Kind 24Std. tgl zuhause haben, weil die meisten zu der Einsicht gekommen sind, das sowas "kein richtiges Leben ist". Ich würde fast sagen, das es mehr erwachsene behinderte Kinder von "solchen Eltern" gibt, die gegen ihre Eltern vor gehen, weil sie etwas anderes wollen als sie, als solche, die alle Möglichkeiten ausprobiert haben, und dennoch lieber 24 Std. tgl. zuhause sind.

        Helmut

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          AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

          Zitat von HHelmutS Beitrag anzeigen
          Hallo Micha,

          es gibt "so wenige" die ihr erwachsenes behindertes Kind 24Std. tgl zuhause haben, weil die meisten zu der Einsicht gekommen sind, das sowas "kein richtiges Leben ist". Ich würde fast sagen, das es mehr erwachsene behinderte Kinder von "solchen Eltern" gibt, die gegen ihre Eltern vor gehen, weil sie etwas anderes wollen als sie, als solche, die alle Möglichkeiten ausprobiert haben, und dennoch lieber 24 Std. tgl. zuhause sind.

          Helmut
          Hallo Helmut,

          das ist der springende Punkt. Sie Eltern fühlen sich vom Leben betrogen. Wenn mir das Schicksal ein schwerstkrankes Kind gibt, dann hat das einen Grund. Wäre ich ein Hund oder ein Löwe irgendwo draußen in der freien Wildbahn, wäre mein behindertes Kind schon lange gestorben, weil es alleine nicht überlebensfähig gewesen wäre. Der Mensch ist eine eigene Spezies und stellt sich über die Naturgesetze hinweg und tut es dann doch wieder, indem er seine Kranken und Alten abschiebt.

          Entweder stehe ich dazu, dass ich ein soziales Wesen bin oder ich bin doch eher meiner tierischen Natur treu.

          Ich habe die Herausforderung angenommen, mit meiner behinderten Tochter trotzdem ein eigenes Leben zu führen, so gut es durch die Einschränkungen geht, bzw. ich muss das Beste daraus machen. Ihre Behinderung soll nicht umsonst gewesen sein. Darum habe ich auch die ganzen Tragödien in meiner Familie aufgearbeitet. Für mich ist ihre schwere Behinderung somit zu einer Herausforderung geworden. Und jetzt kannst du mich für vollkommen verrückt halten: ich gehe davon aus, wenn ich alle Aufgaben gut gelöst habe, dass sich auch meine Tochter in allem bessern wird. Schließlich ist auch sie noch lernfähig, wenn auch nicht mehr so, wie vor der Pubertät.

          lg Micha

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            AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

            Hallo Susanne,

            wir sind in einer ähnlichen Situation. Genau wie du streben wir eine solche Wohnform an. Dieses Jahr geht unser Sohn noch in die Förderschule, nächstes Jahr steht dann ein Wechsel in eine Tagesförderstätte an. Für uns ist dieser 2. Lebensbereich außerhalb des Elternhauses enorm wichtig. Wir haben auch das Glück eine sehr gut organisierte Lebenshilfe Vorort zu haben. Im Zuge von Inclusionsprojekten wird es sehr viel Aufmerksamkeit benötigen, damit unsere Menschen mit erhöhtem Betreuungs- und auch Pflegebedarf nicht an die Wand und damit ins Abseits gedrängt werden.
            Wohnprojekte die du anstrebst, fallen auch bei uns auf fruchtbaren Boden. Viele Eltern in unserer Region sind bereits mit ihren Wünschen und Ideen an Träger herangetreten. Hoffen wir, dass im Zuge der Entwicklung im Umgang mit dem behinderten Mensch auch wirklich individuell zugeschnittene Wohnformen möglich werden.
            Fakt ist aber, so gut wie wir unsere Kinder umfassend zuhause betreut haben und tun, so werden wir es in den allerwenigsten Fällen wieder finden. Und doch haben unsere Kinder dabei die Chance ihr Leben zwar fremdbetreut, aber hoffentlich nicht fremdbestimmt auch ohne uns führen zu ("dürfen") können.
            L.G.
            kirsty

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              AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

              Nachtrag...

              Man kann eurer Verhalten aus Mathemartisch deuten... durch rechnen mit einem Unbekannten...

              Was wollen Eltern, die wissen das ihr Kind Kontaktprobleme hat, und bei viel Kontakt mit fremden oder unbekannter Umgebung mit Medikamenten "zugedröhnt" werden muß, und wissen das es später, oder auch überraschend früh nicht ohne solche Kontakte geht, und nix dafür tun, das ihr Kind in fremder Umgebung mit anderen Menschen klar kommt ? = die können nur wollen das ihr Kind dann zugedröhnt wird.... weil wenn sie es nicht wollten, würden sie ja was dagegen tun....

              Helmut

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                AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                Genau, Micha
                mir geht es ganz genauso. Ich weiß, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder zuhause pflegen, finde sie aber nicht. Deshalb bin ich ja in dieses Forum gekommen, obwohl ich in NRW lebe. Hier habe ich bis j etzt nichts entsprechendes gefunden.
                Viele möchten ihre Kinder lieber anders unterbringen als in Heimen, aber keiner weiß wo man anfangen soll. Eine Wohngruppe in der eigenen Gemeinde fände ich toll.
                Wir müssen auch tatsächlich etwas haben, wo wir unsere Kinder gut nach unserem Tod aufgehoben wissen. Ich denke das ließe sich am besten erreichen, wenn man vorher vor Ort, in der Nähe der eigenen Wohnung dieses neue Leben organisieren könnte
                Ich habe mal einen Satz gelesen, den ich sehr treffend finde:" Wenn man ein behindertes Kind hat,kann man nicht mal in Ruhe sterben."
                Das ist schrecklich, oder? Das würde ich gerne ändern.
                L.G. Susanne

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                  AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                  Hallo kirsty
                  natürlich wird es für unsere Kinder nie so sein wie zuhause. Das muß es aber auch nicht. Ich bin sicher, dass auch sie sich umgewöhnen können, die Frage ist nur in was für einem Klima.
                  Wenn man auf die Kinder eingeht, und die Situationen den Kindern so weit wir möglich anpasst und nicht die Kinder den Situationen, wird es funktionieren.
                  Bei uns ist das beste Beispiel die Schule gewesen. Max hat sich dort wohlgefühlt und ist auch regelmäßig mit zu den Klassenfahrten gefahren. Das war nie ein Problem. Entscheidend ist nicht, dass sich Situationen für die Kinder ändern, sondern wie man ihnen hilft damit umzugehen.----
                  Im WDR lief letzte Woche ein Beitrag in der Sendereihe "Menschen hautnah", mit dem Titel " der
                  fremde Sohn". Es ging um eine Wohngruppe von jungen Autisten, mit Autismus in seiner schwersten Form. Sie leben in einer von Eltern ins Leben gerufenen Wohngruppe in Velbert. Das war sehr beeindruckend. Falls sich jemand dafür interessiert ,kann man den Beitrag im Internet bei
                  WDR- Fernsehen finden
                  Grüße Susanne

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                    AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                    Zitat von Max Beitrag anzeigen
                    Ich habe mal einen Satz gelesen, den ich sehr treffend finde:" Wenn man ein behindertes Kind hat,kann man nicht mal in Ruhe sterben."
                    Das ist schrecklich, oder? Das würde ich gerne ändern.
                    L.G. Susanne

                    Hallo Susanne,

                    so hart es auch sein mag, aber der Satz ist um so treffender, um so weniger man sein Kind auf das Leben nach dem Tod der Eltern vorbereitet. Es zuhause zu halten, weil es woanders schlechte Erfahrungen machen könnte, schiebt die schlechten Erfahrungen, und den Umgang damit zu lernen nur in die Zukunft, in der die Eltern,... die es am besten könnten, nicht mehr da sind.

                    Helmut

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                      AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                      Hallo zusammen

                      Ich habe noch eine Frage in dem Zusammenhang "Zukunftsplanung":
                      Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wer nach eurem Tod der rechtliche Betreuer werden soll? Spielen bei der Planung eventuell vorhandene Geschwisterkinder eine Rolle?

                      Gruß Susanne

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                        AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                        Hallo Susanne,

                        wenn Sonjas Bruder ihr rechtlicher Betreuer werden will, er das notwendige Interesse zeigt, und später in passender Entfernung zu ihr wohnt, kann er von mir aus ihr Betreuer werden. Ich habe schon mehrfach Betreuungen von den Eltern übernommen, wo die Geschwister es nicht werden wollten. Dann hab ich die Hilfsmittel- und Wohn -situation des Betreuten neu geregelt, und plötzlich wollten die Geschwister doch Betreuer werden..... weil sie ihren Eltern nicht mit "solchen Änderungen" in den Rücken fallen wollten.

                        Helmut

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                          AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                          Zitat von Max Beitrag anzeigen
                          Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wer nach eurem Tod der rechtliche Betreuer werden soll? Spielen bei der Planung eventuell vorhandene Geschwisterkinder eine Rolle?
                          Hallo Susanne,

                          Annika hat keine Geschwister, also haben wir nach Menschen in unserem Freundeskreis gesucht, die Annika und ihre Bedürfnisse gut kennen und auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen haben.

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                            AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                            Hallo Susanne,

                            ich habe mir darüber Gedanken gemacht (auch wenn Helmut mir unterstellt nicht an die Zukunft zu denken).

                            Allerdings habe ich festgestellt, dass selbst dies dem Wandel unterworfen ist. Was ich heute für gut finde, ist morgen genau das falsche für meine Tochter. Aus diesem Grund kann ich euch nicht mitteilen, was mir heute für später vorschwebt.

                            Entscheidend ist nicht, dass sich Situationen für die Kinder ändern, sondern wie man ihnen hilft damit umzugehen.----
                            Genau. Und sie wie Menschen behandelt, nicht wie Baby´s oder andere unmündige Wesen. Auch ohne sich verbal ausdrücken zu können, ist meine Tochter ein Mensch mit eigenen Wahrnehmungen und eigenen Bedürfnissen, die respektiert werden wollen.

                            LG Micha

                            Kommentar


                              AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                              Zitat von miau Beitrag anzeigen
                              Hallo Susanne,

                              ich habe mir darüber Gedanken gemacht (auch wenn Helmut mir unterstellt nicht an die Zukunft zu denken).


                              Hallo micha.... sorry, hatte mich gerade vertan.

                              stellt dir vor, du bis nicht fit genug, dir im Kino einen 2 Std. langen, sehr guten Film an zu schauen. Man macht dir das Angebot, ihn in Teilen zu kucken... was aber nicht klapt weil da jemand ist, das sagt ne, das geht nich.... Erst Jahre später begreifst du, das du den Film doch hättest sehen können wenn jemand es nur gewollt hätte. Was würdest du über so jemand denken ?

                              Das gleiche erlebt man als Betreuer, der seinen zuvor 24 Std. zuhause lebenden Betreuten fragt, ob er nicht in eine Tagesförderung gehen möchte... Anwort... Nein Mama hat gesagt das geht nicht, so lange würde ich nicht gut finden... Fragt der Betreuer... Wieso so lange ? Du mußt nicht unbedingt 8 Std. du kannst auch nur 4 oder 2 Std. da hin gehen.... Ich wäre gern Mäusken wenn der Betreute wieder mit seinen Eltern spricht. Wenn Menschen auch nicht sprechen, oder sowas mitteilen können, schließt das nicht aus, das sie sich solche Gedanken machen...

                              Wenn man sein Kind akzeptiert, und es auf die Zukunft vorbereitet, sollte man sich.. so schwer es auch fällt... auch solche Gedanken machen. Es ist sicher einfacher heute zu sagen... ne das will sie nicht.... als sie jeden Tag ein wenig auf andere Situationen vor zu bereiten...es auf Später zu verschieben und schwerer zu machen, fällt einfach gesagt nicht unbedingt unter gute Umgangsformen...
                              Wenn ein Lehrmeister seinen Lehrling nur fegen läßt, ist er schlecht... wenn Eltern das gleiche tun.. besser..... ?

                              Es ist wie du sagst.. das sich die Ansichten und Möglichkeiten bei allen Beteiligten ändern können... auch bei den Behinderten. = Wenn deine Tochter es jetzt auch nicht gut haben kann, lange in einer Tagesförderung zu sein, schließt das nicht aus, das sie sich später mal fragt, warum sie denn die Möglichkeit von Teilzeit nicht hatte.

                              Nachtrag

                              in Sachen "Unterstellen".... man kann, bzw. ich tu per Internet allerhöchsten anregen, seine Situation mal aus anderen Sichtweisen zu betrachten. Wer darin eine Unterstellung sieht......... hat der nich um so mehr Grund dazu ?

                              Helmut
                              Zuletzt geändert von HHelmutS; 13.10.2009, 19:01.

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                                AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                Zitat von amai Beitrag anzeigen
                                Verhinderungspflege bzw. Urlaubspflege kann man sowohl mit privaten Kräften als auch über FED/FUD oder Pflegedienste in Anspruch nehmen, die zusätzlichen Betreuungsleistungen jedoch NUR über einen zugelassen Träger /Pflegedienst, das war jetzt falsch hier geschrieben worden.
                                Liebe amai,
                                danke für Deine Berichtigung! Ich nutze alle Leistungen über die Lebenshilfe, daher habe ich das verwechselt
                                Zuletzt geändert von Inge; 13.10.2009, 18:19.

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                                  AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                  Hallo Inge, Susanne, Micha und Helmut,

                                  wirklich sehr, sehr interessant diese Diskussion. Selbst tagsüber bei der Arbeit schau ich immer wieder mal schnell ins Forum um die Entwicklung dieser Diskussion weiter mit zu verfolgen. Da mir seit ein paar Monaten die Sache mit dem persönlichen Budget nicht mehr aus dem Kopf geht und ich auch gerne auch eine Wohnform weg vom Heim mit liebevollen Betreuern hätte, verfolge ich gespannt eure Anregungen. Vielleicht kann die eine oder andere doch was bewirken und mit Erfahrungen anderen helfen, die noch auf dem Weg sind. Es ist wirklich sehr mühsam alleine zu kämpfen. Genau diesen Satz, dass man noch nicht einmal in Ruhe sterben kann, wenn man ein behindertes Kind hat, habe ich gerade vor 2 Tagen zu einer Nachbarin gesagt, als ich wir uns zufällig mal wieder trafen und ins Gespräch kamen. Wg der Betreuung später habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, weiß aber auch nicht, ob ich die Geschwister mit ins Boot nehmen soll. Vielleicht sieht man das im Laufe der Zeit, wie sich alles entwickelt. Da sie ihre Jugend nicht so unbeschwert erleben konnten wie andere, würde ich in dieser Hinsicht keinen Druck ausüben wollen. Wäre schön, wenn einer freiwillig auf die Idee käme, sonst will ich keinen damit "belasten".
                                  Nochmals vielen, vielen Dank für den interessanten Austausch und macht es bitte weiterhin öffentlich, weil auch viele andere Betroffene (die sich hier nicht zu Wort melden) profitieren können.
                                  Gute Nacht!
                                  Saraline

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                                    AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                    Zitat von Saraline Beitrag anzeigen
                                    und macht es bitte weiterhin öffentlich, weil auch viele andere Betroffene (die sich hier nicht zu Wort melden) profitieren können.
                                    Gute Nacht! Saraline
                                    Hallo Seraline,

                                    nach den Attacken von @Helmut muss ich mich erst mal erholen. Solche Eltern wie ihn braucht unsere Lebenshilfe. Die fühlen sich mit seiner Einstellung wunderbar bestätigt. Und haben damit einen Freibrief den Behinderten auch schlecht zu behandeln.

                                    LG Micha

                                    Falls es einen interessiert:
                                    das ist meiner Tochter passiert (ist nur der Gipfel des Eisberges:
                                    http://www.intakt.info/forum/showthr...5323#post35323)

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                                      AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                      Hallo Saraline,
                                      ich freue mich, dass es noch mehr Eltern gibt, die dieses Thema interessiert , und die bereit sind ausgetretene Wege zu verlassen.
                                      Die große Schwierigkeit besteht darin, dass wir wohl alle Neulinge bei diesem Thema sind und auf Unterstützung bestehender Institutionen nicht hoffen können.
                                      Schließlich bringen unsere Kinder Geld ein.
                                      Das Thema selbst ist so komplex, so viele Träger spielen mit, es gibt eine Unmenge von Gesetzen und Vorschriften, dass man vermutlich eine ganze Anwaltskanzlei mit der Thematik beschäftigen könnte.
                                      Bestimmt gibt es aber irgendwo in Deutschland "Vorreiter", von deren Wissen wir profitieren könnten.

                                      @ Micha,
                                      ich hoffe, du hast dich inzwischen etwas erholt!
                                      Zum Thema "Lebenshilfe" könnte ich auch einige Geschichten beitragen. Ich hab schon mal überlegt ein Buch über meine Erfahrungen zu schreiben.
                                      Soweit ich weiß, ist die Lebenshilfe auf Elterninitiative hin entstanden. Wenn ich mich recht erinnere, lag das Hauptaugenmerk damals auf den Kindern, die intellektuell zu fördern sind, vor allem auf den Downkindern., Erst allmählich setzte sich damals die Erkenntnis durch, dass "behindert" nicht "dumm" bedeutet.
                                      An die Schwerstbehinderten, die kaum intellektuell zu fördern sind, dachte damals wohl keiner. So war es ja auch mit der Schulpflicht. Erst kurz bevor unser Sohn zur Schule ging wurde die Schulpflicht für Schwerstbehinderte eingeführt.
                                      Schwerstbehinderte gab es früher nicht. Entweder starben sie von selbst, oder es wurde nachgeholfen, oder, im besten Fall, wurden sie zuhause versteckt und man schämte sich.
                                      Heute ist das ,zumindest zum Teil, anders. Bloß ist es noch nicht in das Bewußtsein der Gesellschaft vorgedrungen, das wir heute Schwerstbehinderte mit einer ganz normalen Lebenserwartung haben. Ich denke, dass auch die Lebenshilfe da Defizite hat.
                                      Das meinte ich damit, wenn ich behaupte, dass es Behinderte erster Klasse und zweiter Klasse gibt.
                                      Für mich nicht. Jeder ist Mensch! Und Förderung und sinnvolle Beschäftigugn darf nicht aufhören. bloß weil ich jemandem beim besten Willen nichts intellektuell Messbares beibringen kann.

                                      lg Susanne

                                      Kommentar


                                        AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                        Zitat von miau Beitrag anzeigen
                                        Hallo Seraline,

                                        nach den Attacken von @Helmut muss ich mich erst mal erholen. Solche Eltern wie ihn braucht unsere Lebenshilfe. Die fühlen sich mit seiner Einstellung wunderbar bestätigt. Und haben damit einen Freibrief den Behinderten auch schlecht zu behandeln.

                                        LG Micha

                                        Falls es einen interessiert:
                                        das ist meiner Tochter passiert (ist nur der Gipfel des Eisberges:
                                        http://www.intakt.info/forum/showthr...5323#post35323)

                                        Hallo Micha,

                                        die Lebenshilfe kann sich nur so entwickeln, wie es der Bedarf vor Ort ermöglicht. Schickt die Mehrzahl der Eltern Kinder mit "so einem Bedarf" hin, entwickelt sich das Angebot anders, als wenn andere Eltern Kinder mit anderem Bedarf, und anderen Forderungen hin schicken. Je nachdem was gefordert wird, entwickelt sie sich so... oder anders. Wenn man mit seinem Kind,... wenn auch aus nachvollziehbaren Gründen... anders umgeht als andere, und anderen Bedarf hat, ist also völlig normal, das das Angebot nicht deinem Bedarf entspricht.

                                        Das dann als schlecht hin zu stellen....... ich weis nicht so recht was man davon halten soll. Stell dir vor, andere Anbieter von "solchen Leistungen" finden das Angebot der LH bei euch gut, und dem Bedarf entsprechend, und wenn du darüber sprichst, klingt immer mit, was das aus deiner Sicht doch für ein... Sche.. Verein ist. Ob du als ein Anbieter solcher Leistungen, gern mit Eltern zusammen arbeiten würdest, die so über einen anderen Anbieter denkt, der gute Angebote macht ? Ich glaube nicht.

                                        Du solltest möglichst bald einen Schlußstrich unter das Vergangene ziehen, und möglichst frei von Vorurteilen einen neuen Anfang, mit anderen Anbietern wagen.

                                        Helmut

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                                          AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                          Hallo Helmut,

                                          wie stellst du dir das denn praktisch vor, wenn man solche Erfahrungen gemacht hat?
                                          Wenn micha jetzt ihre Tochter einem anderen "Anbieter" überantwortet, kann sie doch nicht von aussen sehen, ob der gut ist. Sie müsste also abwarten, wie sich desen Betreuung auswirkt.
                                          Die Auswirkungen sind bei unseren Kindern aber oft nicht so einfach und direkt zu sehen und zu deuten. Das bedeutet, sie müsste das Risiko eingehen, dass ihre Tochter zunächst wieder und unter Umständen über einen längeren Zeitraum leiden müsste. Das diese Vorstellung für micha unerträglich ist, kann ich verstehen.

                                          Susanne

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                                            AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                            Hallo Susanne,

                                            das ist so von außen schlecht zu sagen. Wenn ich.. unabhängig von Anbietern von Leistungen... mit Sonja solche Probleme hätte, wie Micha sie von ihrer Tochter schildert, würde ich regelmäßig und " Konsequent " mit ihr daran arbeiten, das sie ein besseres Verhältnis zu "neuen Kontaktpersonen" bekommt. Je nachdem wie sie reagiert, Therapeuten ins Haus holen, später oder sofort mit ihr in die Praxis gehen.. später von Einzel auf Gruppenarbeit umstellen, und sie so an den Umgang mit anderen Menschen gewöhnen. Wenn das so nicht geht, weil sie extrem darauf reagiert, würde ich mit Fachärzten.. Psychologen und co. auch aus der Psychiatrie.. nach Möglichkeiten suchen, ihr dabei mit Medikamenten zu helfen.. was nix mit " zudröhnen " zu tun hat, und die Nebenwirkungen im Auge haben.

                                            Das mag nicht schön für beide sein, das könnten andere als Mißhandlung werten. Fakt ist, wenn das Verhalten ihrer Tochter tatsächlich so problematisch ist, wie sie es schildert, bzw. man es daraus vermuten kann, wird es im Ernstfall, .. wenn sie mal schnell zuhause raus woanders hin muß, nicht ohne Medikamente gehen. Wenn... das so ist, sollte man die Zeit bis es zuhause mal nicht mehr geht, dazu nutzen sie mit allen vertretbaren Möglichkeiten an andere Menschen zu gewöhnen, und ihr dabei notfalls mit gut ausgesuchten... und nicht Hals über Kopf verabreichten Medikamenten helfen. Mehr kann man nicht tun, und wenn man es tut, kann einem später niemand eine Vorwurf machen, wenn es trotz aller Vorbereitung doch.... vom Verhalten her "böse kommt".

                                            Anders ist das , wenn man jetzt nix tut, weil sie es nicht will. Behinderte Menschen Verhalten sich oft ihrem Entwicklungsstand entspr. . Soll heißen, wenn der Entwicklungsstand dem eine Kindes "im übelsten Tortzalter" entspricht... ist das so. Dann sollte man da so mit umgehen, wie mit Kindern im Trotzalter. Das ist sicher nicht leicht, mitunter auch sauschwer.... aber blöder weise hilft oft nix anderes. Je mehr man nachgitbt, um so schlimmer wird es. Da muß man durch... wenns nich alleine geht, muß ma sich Hilfe holen..und annehmen... was nicht heißen soll, das sie ss bisher nicht getan hat.

                                            Ich hab auch mal riesigen Frust auf alle möglichen Therapeuten, Lehrer und co. gehabt, und hab dann 2 Seminare (Bildungsurlaub) mit dem Thema : Frustbewältigung.. konflickte zwischen Therapeuten und Eltern besucht. Da waren 3 Elternteile... und 25 Lehrer, Therapeuten und co. . Neben interessanten Vorträgen wurde da z.B. ausgelost, wer unter kompetenter fachlicher Auswertung.. richtig mit Video und so... in Rollenspielen mit wem was für ein Problem löst. Da bekamen Lehrer Rollen von Eltern und umgekehrt... . So lernt man seine Situation, seine Verhalten, und das von anderen, aus verschiedenen Blickwuinkeln zu betrachten, so das viele eigene Probleme sich von selbst lösen.

                                            Ich war heute auf der Rehacare beim Stand vom Anbieter der Seminare, und hab gefragt, ob sowas wieder mal ins Programm kommt... es wurde wohl heraus genommen... Vorsicht nicht falsch verstehen... weil viele ... auch Lehrer u. Therapeuten... sich für Intelligent genug halten es alleine zu schaffen..

                                            Helmut

                                            Nachtrag... ich stelle gerade fest, das ich am falschen Stand gefragt hab. Der Veranstalter war damals der Bundesverband für Körper u. Mehrfach behinderte... www.bvkm.de/.... der es (jetzt) auch nicht im Programm hat... http://www.bvkm.de/veranstaltungen/v...tungen2009.pdf ....nicht er BSK.
                                            Zuletzt geändert von HHelmutS; 14.10.2009, 21:31.

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                                              AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                              Zitat von HHelmutS Beitrag anzeigen
                                              die Lebenshilfe kann sich nur so entwickeln, wie es der Bedarf vor Ort ermöglicht. Schickt die Mehrzahl der Eltern Kinder mit "so einem Bedarf" hin, entwickelt sich das Angebot anders, als wenn andere Eltern Kinder mit anderem Bedarf, und anderen Forderungen hin schicken. Je nachdem was gefordert wird, entwickelt sie sich so... oder anders.
                                              Hallo zusammen,

                                              ganz egal, wie die Angebote eines "Leistungsanbieters" (ein grässliches und unpassendes Wort im sozialen Bereich) gewichtet sind. In meinen Augen rechtfertigt nichts, aber auch wirklich gar nichts, eine unmenschliche Behandlung von Menschen.

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                                                AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                                Zitat von HHelmutS Beitrag anzeigen
                                                Fakt ist, wenn das Verhalten ihrer Tochter tatsächlich so problematisch ist, wie sie es schildert, bzw. man es daraus vermuten kann, wird es im Ernstfall, .. wenn sie mal schnell zuhause raus woanders hin muß, nicht ohne Medikamente gehen.
                                                Hallo Helmut,

                                                dieses Argument wird immer noch von einigen Einrichtungsträgern genutzt, um die Menschen den Einrichtungen anzupassen. Denn meistens sind nicht die Menschen problematisch, sondern die unzureichenden Bedingungen in den Einrichtungen.
                                                Und da kenne ich einige Fälle persönlich ...

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                                                  AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                                  Zitat von miau Beitrag anzeigen
                                                  Hallo Seraline,

                                                  nach den Attacken von @Helmut muss ich mich erst mal erholen. Solche Eltern wie ihn braucht unsere Lebenshilfe. Die fühlen sich mit seiner Einstellung wunderbar bestätigt. Und haben damit einen Freibrief den Behinderten auch schlecht zu behandeln.

                                                  LG Micha

                                                  Falls es einen interessiert:
                                                  das ist meiner Tochter passiert (ist nur der Gipfel des Eisberges:
                                                  http://www.intakt.info/forum/showthr...5323#post35323)


                                                  Ich überlege schon dauernd, ob es durchführbar ist, das Forum so einzustellen, dass es nach Aussen hin nur noch eine Art Pinwandfunktion hat?
                                                  Sprich: es kann nur noch das Thema öffentlich erstellt werden, über das man schreiben möchte, aber Antworten sind nur noch über die PN-Funktion möglich.

                                                  Im eigenen Userprofil kann man eine Ignore-Funktion einstellen - die ignorierte Person kann dann auch nicht per PN antworten.

                                                  Man könnte dann zwar keine Diskussion mehr im Aussenbereich verfolgen, aber die Teilnehmer wären geschützt und könnten per PN einen fruchtbaren Austausch pflegen und der Nährboden für leidenschaftliche Hiebe unter die Gürtellinie wäre ein- für allemal entzogen.

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                                                    AW: Erwachsener schwerstbehinderter Sohn

                                                    Zitat von Max Beitrag anzeigen
                                                    Hallo Helmut,

                                                    wie stellst du dir das denn praktisch vor, wenn man solche Erfahrungen gemacht hat?
                                                    Wenn micha jetzt ihre Tochter einem anderen "Anbieter" überantwortet, kann sie doch nicht von aussen sehen, ob der gut ist. Sie müsste also abwarten, wie sich desen Betreuung auswirkt.
                                                    Die Auswirkungen sind bei unseren Kindern aber oft nicht so einfach und direkt zu sehen und zu deuten. Das bedeutet, sie müsste das Risiko eingehen, dass ihre Tochter zunächst wieder und unter Umständen über einen längeren Zeitraum leiden müsste. Das diese Vorstellung für micha unerträglich ist, kann ich verstehen.

                                                    Susanne
                                                    Dankeschön liebe Susanne

                                                    Gehe ich ein Risiko ein, und es gefällt meiner Tochter nicht, wird sie überaktiv und laut. Selbst Medikamente helfen da nicht. Sie rauszunehmen hatte geholfen. Heute braucht sie keine Medizin mehr, und sie ist ruhiger und umgänglicher geworden.

                                                    lg Micha

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