AW: Gemeinsamer Unterricht in Schulen bundesweit
Hallo Inge,
deinen Link zu einem anderen Thread habe ich verfolgt. Es ist sicher eine große Gefahr, wenn man die Bezeichnungen "geistige Entwicklung", "mit einer geistigen Behinderung", usw. verdrängt und mit neuen Bezeichnungen versieht. Das ändert sicher nichts am eigentlichen Zustand der jeweilig betroffenen Person.
Im Gegenteil, sprechen wir von reinen Lernschwierigkeiten, besteht wieder die Gefahr einer fehlenden Anerkennung von Leistungen, die eben Menschen aufgrund ihrer Situation nur in der Lage sind zu erbringen.
Was, oder wie ich das meine:
Ich selbst denke bei dem Wort "Lernschwierigkeit", eher an heutige Schüler mit einer reinen Lernbehinderung. Worauf diese beruht sei einfach mal dahingestellt. Auch ein 1`er Gymnasiast kann von einem Tag auf den anderen, z.B. durch einen Unfall, "Lernprobleme" bekommen. Ein Schüler, der z.B. nur mit einem Kleinhirn, aber fehlendem Großhirn, oder auch ohne Hirnrinde und ausgeprägtem internen Wasserkopf zur Welt kommt, hat hingegen nicht nur Schwierigkeiten, sondern es fehlt ihm an organischer Grundmasse, überhaupt, selbst mit Schwierigkeiten, lernen zu können.
Also so, als ob ein Mensch ohne Beine, plötzlich (ohne Prothesen) trotzdem laufen könnte. So etwas kann ich ihm doch gar nicht versprechen. Er kann natürlich mit Hilfsmitteln und einer Förderung und Mobilisierung auf die Beine gebracht werden. Er hat aber keine Gehschwierigkeiten, die man mit KG hin bekommt, sondern er könnte niemals ohne Prothesen laufen und unentdeckt in der Gesellschaft als völlig normal gehender Fußgänger unterwegs sein. Mit auf ihn zugeschnittener Förderung und Anpassung an die Gegebenheiten aber schon.
Ergo, ein Mensch mit so stark geschädigtem Gehirn, kann mit einer Förderung seiner „geistigen Entwicklung“ auch Wissenschaftler zum Erstaunen bringen, aber in die Lage einmal nur noch mit einer Lernschwierigkeit bei vielleicht Leseübungen, oder von Christine angesprochener Dyskalkulie (leichte Sprache – Rechenschwäche) betroffenen zu sein, kann eher nicht ausgegangen werden. Somit verfälscht in meinen Augen ein Begriff die Tatsache, nur um in der Gesellschaft ein besseres Ansehen zu bekommen.
@Chris, ich könnte mir vorstellen, dass du mir ähnliches mit deiner Antwort sagen wolltest?
Hallo Inge,
deinen Link zu einem anderen Thread habe ich verfolgt. Es ist sicher eine große Gefahr, wenn man die Bezeichnungen "geistige Entwicklung", "mit einer geistigen Behinderung", usw. verdrängt und mit neuen Bezeichnungen versieht. Das ändert sicher nichts am eigentlichen Zustand der jeweilig betroffenen Person.
Im Gegenteil, sprechen wir von reinen Lernschwierigkeiten, besteht wieder die Gefahr einer fehlenden Anerkennung von Leistungen, die eben Menschen aufgrund ihrer Situation nur in der Lage sind zu erbringen.
Was, oder wie ich das meine:
Ich selbst denke bei dem Wort "Lernschwierigkeit", eher an heutige Schüler mit einer reinen Lernbehinderung. Worauf diese beruht sei einfach mal dahingestellt. Auch ein 1`er Gymnasiast kann von einem Tag auf den anderen, z.B. durch einen Unfall, "Lernprobleme" bekommen. Ein Schüler, der z.B. nur mit einem Kleinhirn, aber fehlendem Großhirn, oder auch ohne Hirnrinde und ausgeprägtem internen Wasserkopf zur Welt kommt, hat hingegen nicht nur Schwierigkeiten, sondern es fehlt ihm an organischer Grundmasse, überhaupt, selbst mit Schwierigkeiten, lernen zu können.
Also so, als ob ein Mensch ohne Beine, plötzlich (ohne Prothesen) trotzdem laufen könnte. So etwas kann ich ihm doch gar nicht versprechen. Er kann natürlich mit Hilfsmitteln und einer Förderung und Mobilisierung auf die Beine gebracht werden. Er hat aber keine Gehschwierigkeiten, die man mit KG hin bekommt, sondern er könnte niemals ohne Prothesen laufen und unentdeckt in der Gesellschaft als völlig normal gehender Fußgänger unterwegs sein. Mit auf ihn zugeschnittener Förderung und Anpassung an die Gegebenheiten aber schon.
Ergo, ein Mensch mit so stark geschädigtem Gehirn, kann mit einer Förderung seiner „geistigen Entwicklung“ auch Wissenschaftler zum Erstaunen bringen, aber in die Lage einmal nur noch mit einer Lernschwierigkeit bei vielleicht Leseübungen, oder von Christine angesprochener Dyskalkulie (leichte Sprache – Rechenschwäche) betroffenen zu sein, kann eher nicht ausgegangen werden. Somit verfälscht in meinen Augen ein Begriff die Tatsache, nur um in der Gesellschaft ein besseres Ansehen zu bekommen.
@Chris, ich könnte mir vorstellen, dass du mir ähnliches mit deiner Antwort sagen wolltest?