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    ...ja Servus!

    Hallo Zusammen,

    mein Name ist Joerg, ich bin 52 Jahre jung, komme aus dem Raum Karlsruhe, bin genau genommen seit über 20 Jahren Mitbetroffener des Asperger Syndrom, und wie ähnlich sich Menschen mit & ohne Asperger Syndrom sein können, zeigt mir doch der Begriff "Vorstellungsrunde" - beide wissen kaum so recht, was von dem Vielen oder Wenigen, zu erzählen denn überhaupt sinnvoll sein könnte!

    So denn, ... einer meiner besten und schlimmsten Freunde ist Uwe, genannt "Magic". Wir haben uns im Herbst 1995 als BWL-Studenten kennengelernt und schnell angefreundet. Nach dem Studium an der DHBW KA haben wir den Weg in die Selbstständigkeit gewagt und ein kleines aber sehr erfolgreiches Unternehmen gegründet. Während ich anfangs dachte, dass Magic zahlreiche Defizite der Kindheit, der elterlichen Erziehung, oder der Familie aufweist, und ein paar Korrekturen die Dinge schon bald regeln werden, haben sich über Jahre hinweg verschiedenste Situationen & Erkenntnisse zum Bild des Asperger Autismus zusammengefügt. Letztlich ist Magic durch einen Selbst-Test im Internet der Wahrheit auf die Spur gekommen. Für mich hat die Diagnose Aufklärung in ein grosses Rätsel gebracht, und mir geholfen, Mich, meine interessierte Hinwendung, als auch meine genervte Ablehnung besser zu verstehen. Im Ergebnis macht es die Dinge für uns als erfolgreiche Geschäftspartner & gute Freunde einfacher - wenn auch nicht unbedingt leichter!

    Ganz klar, gebe es unzählig vieles zu berichten, aber für heut soll es das mal gewesen sein. Bei InTakt habe ich mich angemeldet, um durch gegenseitige Fragen & Antworten eine etwaige Win/Win-Situation zu bekommen. In diesem Sinne ein freundlich-interessiertes Servus an Alle hier!

    #2
    AW: ... ja Servus!

    Hallo Joe,

    herzlich willkommen im Forum. Dein Bericht verblüfft mich aufs erste ungemein. Erstens, weil du hier total locker und doch respektvoll eine "Anforderung" beschreibst, der du dich letztendlich stellst. Zum zweiten, weil du deine Erfahrung zum Austausch zur Verfügung stellst. Super finde ich das und freue mich sehr. Du schreibst so, dass man so richtig Interesse bekommt.
    Ich bin heute schon auf weitere Beiträge von dir gespannt. Mit deiner Erfahrung aus deinem Umfeld, kannst du sicher anderen weiter helfen.

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      #3
      AW: ... ja Servus!

      Hallo Kirsten,

      erst mal Danke für den Willkommensgruß und Deine nette Begrüßung. Ja, locker & respektvoll is schon so meins.

      Meine Erfahrungen mit jemand, der als Studienfreund anfangs "nur irgendwie anders is" und sich dann in den folgenden 17 Jahren mehr und mehr als megaAspie entdecken lässt, ist sicherlich sehr speziell und ebenso umfangreich. Da meine Wesensart wohl eher dem grassen Gegenteil von "Magic" entspricht, habe ich die vielfältigen und sehr tiefen Einblicke in das Leben mit dem Asperger Syndrom nicht nur! aber auch! als höchst aufschlussreich empfunden.

      Nun interessiert mich, wie vielfältig das Aspie-Spektrum ausschaut und genau deshalb bin ich letztlich hier. Im Gegenzug bin ich aber auch gerne bereit, etwaige Fragen anderer Mitglieder, soweit es mir möglich ist, hilfreich zu beantworten.

      Freundliche Grüße & ein richtig gemütliches Wochenende // JoeFun

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        #4
        AW: ... ja Servus!

        Hallo Joe Fun,
        auch von mir ein herzliches Willkommen.
        Wie Kirsten, freue ich mich ebenfalls auf deine weiteren Beiträge. Mein Sohn ist zwar mit atypischem Autismus diagnostiziert, hat aber auch so einiges vom Asperger.

        lg erstmal Diana

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          #5
          AW: ... ja Servus!

          Hallo Diana,

          für mich isses schon ziemlich überraschend, von den unterschiedlichen Müttern, Vätern und Kindern zu lesen. Einerseits kommt es mir banal vor, die Menschen und ihre individuellen Geschichten einfach wie aus einer Gießkanne zu bedauern, und andererseits kann ich aber noch garnich so genau sagen, was das Gelesene mit mir macht - klingt vielleicht ein bischen seltsam, is aber so. Eines kann ich aber wohl sagen,
          ... ich spüre vielfach eine ganz bestimmte Form von Anerkennung & Bewunderung in mir.

          Soweit Du davon erzählen magst, würde mich Deine Geschichte und die Deines Sohnes schon ziemlich interessieren - warum? ... weil ich all diese Autisten, mit all ihrem seltsamen Zeugs, irgendwie einfach sehr irritierendfaszinierend finde!

          So, ein langer erfolgreicher Freitag is jetzt spät zu Ende, und ich wünsch Dir
          ein richtig schönes Weekend // LG JoeFun

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            #6
            AW: ... ja Servus!

            Hallo JoeFun,
            ixh habe schon seehr viel in meinem Blog, hirr im Forum, geschrieben

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              #7
              AW: ... ja Servus!

              Hallo & guten Morgen Diana,

              habe mir bei einer Tasse Milchkaffee & Nutellabrot all Deine Blog-Einträge durchgelesen und mir gefällt Dein Engagement und die Art wie Du schreibst. Am meisten Spaß hat mir "Patrick & Diana in Basel" gemacht!

              Apropo Lesen - bei einem Nordsee-Urlaub 2015 im holländischen Zeeland habe ich im Bücherregal unseres Ferienhauses aus purem Zufall einen echtrichtigtollen Roman & Bestseller entdeckt, bei dem es um einen autistischen Jungen geht. Zunächst habe ich mich gefragt, ob ich im Urlaub nich mal Pause von der Welt meines Freundes und Geschäftspartners "Magic" machen möchte, mich dann aber für das Buch entschieden. Es war unglaublich interessant & lehrreich für mich! und Deine Beiträge zu lesen, hat mich irgendwie a bissl an dieses Buch erinnert.

              Bei der sachlichen Darstellung rund um Deinen Patrick hab ich mich manchmal gefragt, wie es Dir wohl in verschiedenen Situationen gegangen ist, wie Du Dich manchmal oder überhaupt als Mutter denkst & fühlst, allerdings bin ich mir nochnich klar darüber, obichDich da nach fragen möchtesolltewerde! Eines isaber schon mal gewiss, ich wünsch Patrick & Diana nrichtig tolles Wochenende. // LG JoeFun

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                #8
                AW: ... ja Servus!

                Hallo JoeFun,
                dir ebenfalls ein schönes Wochenende.

                Zu deiner Überlegung, mich zu meinen Gefühlen zu fragen, fällt mir spontan ein: *Frag doch, du wirst ja sehen ob du eine Antwort bekommst.*
                Das Buch würde mich interessieren.

                Das ist so ein Thema....das geht, je nach Situation, von Freude zu, manchmal auch Ärger......man meint vieles schon zu kennen und wird doch immer mal wieder überrascht.
                Ich habe in einem anderen Thema schon mal geschrieben: ich denke wenn man einen Autisten besser verstehen will, muss man erstmal sein *anders sein* akzeptieren.
                Lies mal auch im Thema "ist Patrick nun Autist oder nicht"....auch in vielen anderen Themen, wo es um ASS geht habe ich dazu geschrieben.

                lg erstmal, Diana

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                  #9
                  AW: ... ja Servus!

                  Hallo Diana,

                  bei meiner Überlegung geht es auch, aber nich nur darum, ob Du antworten möchtest, sondern was genau ich fragen & wissen möchte.

                  Von nem interessanten Buch zu erzählen, den interessanten Titel nich nennen - genial! manchmal bin ich eben auch ein klein wenig aspie

                  Grundsätzlich denke ich, dass der liebe Gott wohl offensichtlich viel Wert auf Vielfalt gelegt hat, auch wenn meiner Meinung nach nich alles hätte dabei sein müssen!

                  Akzeptanz! meine immerwiedergemachte, lustige oder garnich lustige Erfahrung mit "Magic", ... er is nun mal ziemlichziemlich anders, ganz egal ob ich das mal gut akzeptieren kann, oder mir genau deshalb wütend und total entnervt die Haare raufe - eines wird mir dabei jedes mal aufsNeue glasklar, ... ob ich will oder nich, ob ichs kann oder nicht, ... er braucht mich in ganzvielerlei Hinsicht, ohne das die meisten Menschen das auch nur im Ansatz ahnen würden - unser Geheimnhis sozusagen!

                  Also, wenn ich Deinen Satz über "Ärger" lese, denke ich wir sitzen nebeneinander und Du hast von mir abgeschrieben.

                  Werde mir Deine Info zum Thema ASS gerne durchlesen. // LG JoeFun

                  Hab Deinen Text gelesen, bin dann im Web mal ein wenig der "Chromosomen Spur" gefolgt und auf zwei Informationen der Gen-Wissenschaft gestoßen, die ich ziemlich interessant & aufschlussreich finde, und die mir im Hinblick auf eigene Beobachtungen zu einem besseren Verständnis helfen. ANDERSSEIN zu akzeptieren ist die eine Sache, ANDERSSEIN besser zu verstehen nochma was anderes, ... un immer wenn ich für mich hilfreiche Infos erhalte, freut sich der "Entdecker Spirit" in mir!

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                    #10
                    AW: ... ja Servus!

                    Hallo JoeFun,
                    das mit dem nebenan sitzen und abschreiben, könnt ich von dir ebenfalls behaupten, auch ich erlebe oft, das ich mir die Haare raufen möchte, wegen Patricks manchmal (vor allem auf außenstehende) abstrus wirkenden Reaktionen. Wie ich schon schrieb, ich bin ja einiges gewöhnt, und bin trotzdem manchmal, Situationsbedingt, verwundert, wütend, peinlich berührt, froh, erleichtert, begeistert, überrascht u.v.m......und vor allem stolz, nicht nur auf Patrick, sondern auch auf mich selbst.
                    Auch das "Generve" kenne ich gut, wenn Patrick sich an einem Thema "festgebissen" hat und keine Ruhe mehr gibt, oder immer wieder davon anfängt. Bisher gelingt mir das "ihn ausbremsen" ganz gut, manchmal ist das auch nötig....
                    Oft frage ich mich, was außenstehende denken (od. wie sie handeln) würden, wären die gerade in meiner Situation/Position...ich denke erstmal *Ruhe bewahren* ist da die Devise.

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                      #11
                      AW: ... ja Servus!

                      Hallo Ihr Beiden (Diana und JoeFun),

                      ich freue mich, dass da gleich die beiden "Fachleute" aus unserem Forum zusammen gefunden haben. Diana ist eine unserer wertvollsten Mütter hier beim Schreiben. Ich selbst bin zwar auch eine Mutter mit vielen Anforderungen, aber Diana hat eine ganz besondere Art, sich hier bei uns im Forum einzubringen.


                      Ich wünsche euch einen guten Austausch. Es wird für euch beide ganz sicherlich beeindruckend und wertvoll sein.

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                        #12
                        AW: ... ja Servus!

                        Hallo & guten Morgen Kirsten,

                        mit den Fachleuten isdes manchmal so ne Sache, aber deshalb ja wohl auch die Anführungszeichen. Was mich betrifft, erlebe ich das Asperger Syndrom nicht als Teil des familiären Umfeldes sondern als sehrguter Freund und durchaus auch rechtanspruchsvoller Arbeitskollege und Geschäftspartner - wir sind beide formal gleichberechtigte Inhaber eines kleinen, aber überaus erfolgreichen Unternehmens.

                        Die ersten 17 Jahre hab ich bei Uwe von Asperger nix gerafft, obwohl echt Waschkörbe voller Anzeichen eigentlich total unübersehbar um mich herum standen. Seit er dann selbst nen Asperger-Test gemacht und mir davon berichtet hat, entwickeln wir uns beide zu "Asperger Entdeckern", wobei sich dadurch jetzt nicht irgendwelche blühenden Landschaften entwickeln! sondern ich hab jetzt einfach ein Regal, in das ich Situationen, Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Entdeckungen einsortieren kann, ... und Magic dadurch auch ein wenig! Beispiel gefällig, er hält mir frech grinsend vor, dasser intelligenter is als ich, was ja auch absolut stimmt! und ich entgegne, dass ich aber wenigstens ne ChipsTüte aufmachen kann - und dann haben wir beide so unseren Spaß am Anderssein des Anderen!

                        So, un nu wünsch ich Dir mit "Deinen vielen Anforderungen?" nen gemütlichen Sonntag.

                        Bei uns hier in BW is heut Wahlsonntag - vielleicht gibts irgendwann mal ne Autisten Spektrum Partei,
                        un wenn die dann regiert, wird manches vielleicht sogar endlich offenerehrlicherbesser!

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                          #13
                          AW: ... ja Servus!

                          Guten Morgen,
                          da habe ich ja einiges zu beantworten.......

                          @Kirsten, du schmeichelst mir mal wieder ungemein , wenn auch ich mich nicht unbedingt als "Fachfrau" bezeichnen würde, alles was ich weis, habe ich mir selbst angelesen oder hier im Forum oder in Gesprächen erfahren, bzw. im täglichen Umgang mit Patrick erlebt.

                          Ja die Gene sind schon interessant, man weis nie was da noch ans Licht kommt. Bei Patrick wissen wir ja noch nichts, bisher haben die Ärzte, hinsichtlich der Gene nur Vermutungen. Man weiß da ist was, aber nicht: Was genau.....
                          Da habe ich glatt ne Frage: Ist denn bei Uwe eine Diagnostik gemacht worden, oder wisst ihr das nur durch den Selbst-Test und euren Vermutungen???? Möglicherweise würde sich ja auch genetisch was finden.
                          Gab es überhaupt mal eine Diagnose ????

                          Und wieder mal habe ich eine "Gemeinsamkeit" entdeckt: ....ok ein kleiner Unterschied ist schon da....bei Patrick war schon viele Jahre ASS im Gespräch, nur ging ich selbst lange Zeit auch nicht davon aus, auch weil die Ärzte immer abwiegelten, wenn ich das Thema Autismus-Spektrum ansprach.
                          Vor wenigen Jahren hatten wir dann die Situation, das jemand, den wir bis dahin nicht kannten (da waren wir das erste Mal in Basel, und es war im privaten Rahmen) fragte, ob Patrick Asperger Autist wäre.
                          Was mich in Bezug auf Uwe wieder auf meine oben gestellte frage bringt.
                          Danach habe ich mich dann schlau gemacht, und fand recht viele Übereinstimmungen, eine wirkliche Inselbegabung, *bei ihm kommt ja auch noch eine Inteligenzminderung dazu* hat Patrick zwar (noch???) nicht, es deutet aber einiges auch in diese Richtung. Allerdings kann er einiges ziemlich gut...sehr detailgetreu malen u. mit Lego bauen, er hat ein recht gutes Gedächtnis (Interessen)...zu Hause kennt er sich besser aus als ich (Wegbeschreibungen, Straßennamen). Er kann alle Haltepunkte, häufig genutzter Bahnstrecken benennen.....und gerade bei der Strecke nach Basel, diese auch im Atlas nachvollziehen.

                          Auch wenn du das Asperger-Syndrom, als Freund (Arbeitskollege, Geschäftspartner) erlebst, sind dies doch sicher ähnliche Erfahrungen, die Eltern mit ihren Kindern machen, wobei es viele Unterschiede gibt, denn nicht alle sind gleich, dazu gibt es viel zu viele Ausprägungen der Autismusspektrumstörungen.

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                            #14
                            AW: ... ja Servus!

                            Hallo & guten Morgen Diana,

                            endlich komme ich zu meinem Milchkaffee & Nutellabrötchen und der Zeit, Dir auf Deine erste und jetzt
                            auch zweite Message zu antworten.

                            Ganz klar würde mich schon interessieren, welche manchmal abstrus wirkenden Situationen Du mit Patrick erlebst und was Dich beispielsweise verwundert, wütend, peinlich berührt, froh, erleichtert, begeistert, überrascht und Dich stolz macht! ... aber nich wieder abschreiben!

                            So, un jetzt ohne Schmeichelei - Diana, ich kann mir gut vorstellen, dass Patrick auf seine Weise auch sehr stolz auf seine Mam is, weil die sehrvermutlich nen guten Job macht! Anderen Menschen würde es absolutmegagenau so gehen wir Dir, "... oft frage ich mich ..."

                            Wenn man sich nur eine Woche jeden Abend die News on TV anschaut, wird deutlich, dass wir alle in einer veränderten, sehrsehr komplexen Welt mit vielen Facetten, unterschiedlichen Menschen und noch unterschiedlicheren Wertvorstellungen leben. Man kann aber auch schon im nahen Umfeld nach einer
                            Familie suchen, die nicht irgendwelche Probleme zu lösen hat.

                            Die Erde dreht sich & Dinge verändern sich - Kinder, Jugendliche und Erwachsene fallen auf durch offene Schnürsenkel, durch Tattos überall, durch Piercings, durch herunterhängende Hosen, durch grüne oder blaue Haarsträhnen und wilde Frisuren, durch Bewegungsmangel, deutliche Kommunikationsdefizite, durch Bildungsrückstand, sowie durch die verschiedensten seltsamen Verhaltensweisen & Peinlichkeiten.
                            Diese Erkenntnis macht mir nich unbedingt jede einzelne Situation, aber die Nachschau leichter,
                            und in der Gesamtschau ist sie für mich einer der Varianten, wie mir Akzeptanz des ANDERSSEIN
                            von Mir & Anderen oftmals erfreulich gut gelingt!

                            Obwohl Uwe´s Mutter Ärztin ist, wurden Auffälligkeiten eher nicht beachtet und folglich auch kein Test gemacht. Viele Jahre hab ich geglaubt, Uwe is wohl mit nem Düsenjäger durch die Kinderstube
                            gerauscht, hat zahlreiche massive Defizite und ich muss ihm nur mal hier & da den richtigen Weg zeigen. Heute weiss ich, dass diese Denkweise verständlich, aber im Sinne einer erwartbaren umgehenden Verhaltensänderung (z.B. freundlich-locker-selbstsicher telefonieren) nur selten so richtig war.
                            Dennoch war es unumgänglich, uns gemeinsam klar zu machen, dass bestimmte Verhaltensweisen einfach nich gehen, weil Kunden & Wir, ganz einfach das Recht auf eine erwartungsgemäße Leistungerbringung haben, und eine beruflich tolle Existenz eben nur so funktioniert.

                            Unsere Stärken & Schwächen könnten oft gegensätzlicher nicht sein und führen im Grunde nach
                            Innen & Aussen zu einer genialen Schlüssel-Schloss-Kombination. Uwe ist mit seinen massiven unveränderbaren Einschränkungen und auch ohne viele Gefühle ein ein guter Freund, ein stetiger Geschäftspartner und ein toller Asperger Mensch! - un ich bin nich immer, aber auch nich selten,
                            ein guter Freund & Partner für "Magic".

                            So, Diana, un bevor ichs wieder vergesse, "In den Augen der Anderen" von Jodi Picoult!

                            LG & nen gemütlichen Sonntag // JoeFun

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                              #15
                              AW: ... ja Servus!

                              Hallo JoeFun,
                              endlich hast du den Titel des Buches verraten, die Autorin sagt mir dem Namen nach auch was. Hab mal google befragt und mir eine Kurzbeschreibung durchgelesen...hört sich spannend an.

                              Eine Situation die, fast täglich vorkommt
                              ...das Patrick beim Essen meist von Eisenbahnen, Bahnhöfen, von Dingen die wir auf Zugfahrten erleben, erzählt
                              ....man fragt etwas, und bekommt eine, nicht zur Frage passende (anderes Thema, seine Interessen) Antwort

                              ...da gibt es viele kleine und große Dinge: er kann Leuten (dem Verkäufer beim Einkaufen z. Bsp) Löcher in den Bauch fragen, und oft mit der Antwort nicht wirklich was anfangen....auch weil diese ihm "nicht passt"
                              So typische Patrick-Fragen sind nach dem Wohnort und ob es dort eine Feuerwehr und einen Bahnhof gibt.
                              Oft unterhält Patrick sich mit unserem einen Nachbarn, fragt ihn ob der kleine Sohn in der Kita ist od. war, ob der Sohnemann schon mal im KH war/operiert wurde....man könnte dann fast meinen er hat ja nix.
                              In manchen Situationen ist Patrick so clever od. schlagfertig, wirkt fast "normal"......wie er in anderen hilflos und überfordert ist.

                              Was amüsantes kann ich auch noch berichten: Patrick bekommt ja autismusspeziefische Förderung, und letztens wollte er unserer Beraterin unbedingt ein Interview geben....erste Frage war wie er heißt..."Herr Pils"; zweite Frage, ob er verheiratet wäre und wie seine Frau heißt...."ja..na Frau Pils" war darauf die Antwort die, nicht nur bei mir, große Heiterkeit auslöste. So überraschend...damit hat ja keiner gerechnet.

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                                #16
                                AW: ... ja Servus!

                                Hallo Diana,

                                also mir hat das Buch sehr gefallen, wobei es früh eine Stelle gab, an der ich zunächst nicht weiterlesen mochte und mir klar machen musste, dasses nBuch is.

                                Ja, ich bin fest davon überzeugt Diana, das je näher man sich im Umfeld eines Aspie befindet, man sicherlich mit Varianten versehen, doch sehrähnliche Erfahrugen macht. "Magics" Grundhaltung ist sehr stark vom Bedürfnis der Anerkennung geprägt. Ablehnung oder Kritik sind für ihn sehrschwierige Momente, auf die er wiederum passiv reagiert um nicht innerlich in zu arge Not zu geraten. In diesen und vielen anderen Situationen ist Uwe´s Denkweise von hoher Unsicherheit (Entscheidungen), von arger Hilflosigkeit (Strukturieren) auch einem totalen Unverständnis über das ANDERSSEIN des Anderen, also meins! geprägt. Meiner Vermutung nach ist das "seltsame Sein des Anderen" bei Aspies & UmAspies eine beidseits beinah permanente Wahrnehmungssituation, mit dem wesentlichen Unterschied, dass Aspies vorrangig eher rational empfinden.

                                "Magic", so nennen wir Uwe wegen seiner logischen Auffassungsgabe, ist auch in gewisser Weise ein
                                Magier des "Einblick verwehrens" und somit kann er anders wie Kinder oder Jugendliche, Situationen der inadäquaten Reaktion nichimmer, abersehroft ganz gut unauffällig machen - ich kann das auch, jeder kann das irgendwie, aber bei "Magic" isses wie ein kindlicher Zauber.

                                So richtig dumm darstehen kann sogar der intelligenteste Wissenschaftlicher, wenn er den Fehler machen sollte, die ungeahnten Begabungen des ANDERSSEINS zu unterschätzen, und ein Aspie könnte ihm hierfür womöglich spielend den Beweis liefern - ich bin wahrlich kein Robin Hood der Aspies, aber ich bin denken wir sollten Menschen mit dem Asperger-Syndrom als etwas BESONDERES erkennen & verstehen!

                                So, un jetzt treff ich mich mit meinem Bruder in ner tollenBierkneipe. Joachim hat sich nach nem Schlaganfall vor 7 Jahren weitestgehend erholt, aber es gibt auch heute Abend eventuell wieder Situationen, in denen er aufgrund vereinzelter Wortfindungsstörungen irritiert, beispielsweise auf eine ungeduldige Bedienung trifft, und ich mir völlig entspannt anschaue, wie die beiden miteinander klar kommen, ohne dass ich gleich mitmische um irgendwemirgendwas zu vermeiden!

                                ... nice evening, Diana!
                                Bedienung

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                                  #17
                                  AW: ... ja Servus!

                                  Guten Abend JoeFun,
                                  ich gehe mal davon aus, das Uwe einige Jahre älter als Patrick (15) ist.
                                  Patricks Charakter ist recht vielschichtig, hauptsächlich ist er zwar recht umgänglich und freundlich, wirkt jedoch sehr oft distanzlos. Es kann schon mal sein, das auf eine Ansprache keine Reaktion kommt. Andersrum redet er häufig dazwischen, wenn andere sich unterhalten, was mich manchmal auch aus den Konzept bringt.

                                  Oft denke ich auch...*oh, er kann meine Gedanken lesen*, weil er gerade in dem Moment wo ich ihn um etwas (zu tun) bitte, genau dies macht, wenn wir ein Vorhaben in die Tat umsetzen. Umgekehrt macht er manchmal, den 3. vor dem 1. Schritt (wartet Anleitungen nicht ab), was ihn dann oft auch in eine Überforderungssituation bringt, weil er nicht versteht warum ich ihn bremse. " Wir wollen doch....",...aber immer der Reihe nach.
                                  Solche Situationen braucht es manchmal auch, und ich führe sie auch mal mit Absicht herbei.....um ihn aufzuzeigen, wenn er Schritt für Schritt vorgeht und auf meine Anleitungen achtet (da sind die Ohren gerne mal auf Durchzug), bekommt er auch ein, auf ihn aussichtslos wirkendes Unterfangen, hin.
                                  So neigt Patrick auch zu fehlender Selbsteinschätzung, was man im positiven wie auch negativen Sinne sehen kann. Er kennt viele Verhaltensweisen (Straßenverkehr), kann diese auch benennen, sich aber schwer daran halten. Auch Gefahren kann er nicht einschätzen.

                                  "Ich kann das nicht" od. "das ist zu schwer" höre ich auch des öfteren...Patrick fragt nicht oft um Hilfe, und wenn, bei Dingen die er meist alleine kann. Beim Schreiben, fragt er danach, wie ein Wort geschrieben wird, das er kennt......aber auch bei Haushaltsdingen.
                                  Dann ist Motivation gefragt, was auch meist gelingt.

                                  Ich hoffe du hattest einen guten Abend mit deinem Bruder.

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                                    AW: ... ja Servus!

                                    Hallo Diana,

                                    Ja, "Magic" is 30 Jahre älter als Patrick und ich würde sagen, dass bei genauerem Hinsehen deutliche Unterschiede & verblüffende Übereinstimmungen der beiden zu beobachten sind - weitet man dann
                                    mit 10 weiteren Aspies den Vergleich aus, wird klar was wohl mit "Spektrum" gemeint ist.

                                    Durch den hochwertigen, angenehmen, hilfreichen Dialog mit Dir, wird mir so manches noch klarer.
                                    Der Hufschmied erledigt & der Pferdeflüsterer versteht! Wer mit Aspies & Sich klarkommen möchte,
                                    ob als Mutter oder Geschäftspartner, ... der muss verstehen! Unser Job is anders, spezieller und
                                    auch herausfordernder, aber je mehr man versteht, umso mehr Spaß und auch Erfolg kann man
                                    an dem komplexen Perpetuum Mobile haben. Wenn wir verständlicherweise so oft wie möglich adäquates Verhalten erleben möchten, (ruhig, überlegt, angemessen, aufmerksam, nich immer so leicht abzulenkend, koordinierend, reflektierend, selbsteinschätzend, u.v.m) haben wir eventuell noch nich genug verstanden,
                                    ... vermute ich einfach mal!

                                    Also, mal ein konkretes Beispiel - Hirnforscher haben herausgefunden, das ein bestimmtes Areal, welches
                                    für Ruhe-Phasen zuständig ist, bei Aspies anders agiert. Adäquates Verhalten der Form Ruhe bewahren, runterkommen, abwarten, strukturieren, priorisieren, sein Bremssystem haben, sich nicht ablenken lassen, etc. zu erwarten, wäre das gleiche, als würd ich nen blinden Menschen auffordern, einfach mal genauer hinzuschauen! Anders ausgedrückt, wenn ich nicht lerne, nicht erkenne und nicht verstehe, liegt das wohl an meinen weniger gut funktionierenden Arealen!

                                    Worum geht es, wenn Kinder mit & ohne Asperger eigentlich unnötig nach der Schreibweise eines Wortes fragen, Unsicherheit, Vergesslichkeit, Aufmerksamkeit, Bestätigung, etc.? und worum gehts uns, wenn wir die Frage für unnötig halten, Erfolg, Korrektheit, Entwicklung, Stolz?

                                    So, un jetzt meine feste Überzeugung - Eltern die mit ihren BESONDEREN Kindern gleich welcher Art, nen guten Job versuchen, sind für mich ganz ehrlich die Helden des Alltags!

                                    In diesem Sinne, eine gute, erholsame Nacht! // LG JoeFun

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                                      AW: ... ja Servus!

                                      Hoi JoeFun,
                                      dann fühle ich mich mal als Heldin...höre dies Lob ja auch oft in unserem privaten Umfeld.
                                      Nur das viele Mitmenschen dies so gar nicht nachvollziehen können, und davon ausgehen, das Kind wäre schlecht erzogen, und würde keine Grenzen gesetzt bekommen....das nur weil man dem Kind äußerlich nichts ansieht.
                                      Was mich zu Patricks Umgang mit Erwachsenen bringt....das mit dem "Du" oder "Sie" müssen wir noch viel üben, weil er da überhaupt keinen Unterschied macht, und sich auch nicht die Frage nach der richtigen Anrede stellt. Wobei dies nichts mit Unhöflichkeit oder Böswilligkeit zu tun hat.
                                      Aber womit dann.....????
                                      Zu gerne möchte ich manchmal in "seinen Kopf gucken können", um zu wissen, was darin vorgeht...vielleicht gehts ihm ja anders rum genau so.
                                      Aber im Großen und Ganzem sind wir ein gutes Team, und echte Reibungspunkte gibt es eher selten.

                                      Du schreibst von Unterschieden und Gemeinsamkeiten: Eines ist bei mir (und allen Eltern) wahrscheinlich anders.....man hängt emotionaler mit drin, auch wenn oft keine emotionale Reaktion zurück kommt,......auch weil man nicht, wie du nach Feierabend, die Bürotür hinter sich schließt und nach Hause geht, als Eltern, bzw. ich als Mutter habe keinen wirklichen "Feierabend".....
                                      Damit lässt sich wohl auch mein sachlicher Umgang in meinen Beschreibungen erklären, das ist wohl so meine Art, auch mich selbst und mein Handeln zu hinterfragen, und in dieser "Draufschau" abzuwägen..."Habe ich das richtig gemacht??? oder "Was kann ich besser machen????"
                                      Jedenfalls zeugt diese Sachlichkeit nicht von mangelnder Liebe od. Verantwortungsgefühl Patrick gegenüber....sondern ist meine Art unseren Alltag mit etwas Abstand zu betrachten.

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                                        #20
                                        AW: ... ja Servus!

                                        Servus an alle auch von mir !

                                        Ich bin Elke und 41 Jahre und komme aus dem schönen Hamburg ;)
                                        ich bin nur durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und bin echt froh das ich mich hier mit anderen austauschen kann die eventuell das gleiche Schicksal erleiden mussten.
                                        Mein Sohn leidet auch an dem Asperger Syndrom und ich muss sagen am Anfang war ich total überfordert mit der Situation und dem Alltagsstress. Doch je mehr ich mich auch mit anderen Experten und auch Bücher über das Thema gelesen habe desto besser wurde es.

                                        Ich freue mich auf anregende Diskussionen

                                        Gruß
                                        Elke

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                                          #21
                                          AW: ... ja Servus!

                                          Hallo Elke aus dem Noorden,

                                          Hamburg is ne echt tolle Stadt. Auch ich bin ziemlich neu hier und ebenfalls froh, mich mit anderen
                                          Intakt´lern austauschen zu können.

                                          Über nen langen Zeitraum hab ich meine Situation auch irgendwie als eine Art zu erleidendes Schicksal empfunden, aber das hat sich mittlerweile geändert. Zwar bin ich nicht Elternteil, aber in mancherlei Hinsicht ist die Situation vergleichbar, denn es geht jeden einzelnen Tag um die Verpflichtung, die beiderseitige berufliche Existenz, die sich naturgemäß auch privat auswirkt, auf eine möglichst verantwortungsvolle Weise zu organisieren und zu sichern.

                                          Neben der Pflicht gibts die Kür - die besteht für mich darin, Informationen, echtes Wissen, und vielfältige Erfahrungen so zu verknüpfen, dass aus Schicksal ne Art Verstehen & Spaß wird - die allermeisten Dinge im Leben sind wahrscheinlich eine Frage der inneren Einstellung, die dann darüber mitentscheidet, was wir als negativ, schicksalhaft, leidvoll, etc. empfinden.

                                          Mir is natürlich klar, dass meine Auffassung vielleicht auch als pastorales Gerede bewertet werden kann, aber für mich ists einfach mein persönlicher Weg zum Ziel - mit "Magic" gut klarzukommen, besser zu erkennen, besser zu verstehen, verantwortungsvoll zu handeln, gemeinsame Erfolge zu haben und soviel wie möglich tolle Momente zu erleben. Zweifellos werde auch ich die klaren Fakten & Tatsachen des Asperger-Syndroms nicht aushebeln können, aber darum gehts ja auch garnich.

                                          Apropo Bücher, im Nordsee-Urlaub vergangenen Jahres hab ich in einem holländischen Ferienhaus nen echt tollen "Asperger Roman" entdeckt, der mir Lesespaß & Erkenntnis gebracht hat. Es handelt sich um "In den Augen der Anderen" von Jodi Picoult.

                                          LG nach Hambursch // JoeFun

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                                            #22
                                            AW: ... ja Servus!

                                            Hey Hallo Heldin Diana,

                                            ja klar, sind die Menschen irritiert un denken irgendwas, Du & Ich doch auch, un des is auch
                                            völlig okay, dennwennnich, wär das doch auch irgendwie seltsam - allerdings wissen wir oft
                                            garnich, ob der Andere gerade vorwurfsvoll, einfach nur irritiert, verwundert oder vielleicht
                                            sogar verständnisvoll und mitfühlend denkt! ... was sehen wir dem Anderen wirklich an?
                                            was davon is irritierte Erst-Reaktion und wie denkt er später in der Strassenbahn drüber?

                                            Was mich anbetrifft, hab ich mir irgendwann mal gesagt, hey Joe, mach dich doch nich selbst
                                            so klein - der Andere denkt gerade, "na des is aber auch nich normal, häh? komisch!" und ist
                                            innerlich am kritisieren, schimpfen, wundern, schmunzeln, etc. - es sind in solchen Momenten
                                            nich "Magic" oder ich, die mit ner nicht gewöhnlichen Situation klar kommen müssen. Mir kann
                                            es ebenso ergehen, wenn mir ein Mensch in der Fussgängerzone, durch nen Schlaganfall, ein
                                            Schädel-Hirn-Trauma, ne Zeckenbiss-Hinrnhautentzündung, etc, nen unbedeutendem Moment
                                            lang seltsam auffällt!

                                            Sie & Du geniales Beispiel - viele Kinder sagen zu Erwachsenen Du und wir finden das überhaupt
                                            nicht schlimm sondern eher unbekümmert! Nicht nur in England sondern vielen Ländern in Europa
                                            und der Welt brauchen wir unseren deutschen Knigge garnich erst auspacken! - ich bin zwar kein
                                            Experte, aber ich würde es nicht für ausgeschlossen halten, dass wir "Magic" oder Patrick mit
                                            unseren Reaktionen ungewollt vermitteln, "mit Dir stimmt was nicht!", "Du bist anders!", so gehörst
                                            Du nicht dazu!" oder "Ich fühl mich unwohl wegen Dir!" ... in Deutschland!

                                            Hm, unhöflich, böswillig, gefühlkalt, egoistisch, nehmend, ungerecht, verantwortungslos, etc.
                                            sind nochmal ein anderes Thema, ... aber ich hab jetzt schon genug den Schlaumeier gegeben!

                                            Diana, zum dem weiten Teil Deiner Nachricht meld ich mich nachher nochmal! ... bis später & LG

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                                              #23
                                              AW: ... ja Servus!

                                              Hallo Elke41,

                                              herzlich Willkommen bei Intakt, da dies hier ja, laut Kirsten, der "Fachleute-Talk" zu Thema AutismusSpektrum ist, bist du hier genau richtig

                                              Ja, der Alltag ist bei uns schon manchmal anders....
                                              Äußerlich betrachtet, kommt Patrick in unserem Alltag auch gut zurecht, er kennt die täglichen Abläufe und kann diese auch selbstständig befolgen...*heißt: " das machen wir ja immer so"....* ->so wirkt das auch auf andere.
                                              ABER:Betrachtet man dies nun bezogen auf die Zukunft, und unter der Vermutung, das Patrick irgendwann alleine lebt/leben kann....sähe das höchstwahrscheinlich anders aus.....weil dann die Impulse fehlen, den Alltag zu bestreiten.
                                              Er "vergisst" das Wesentliche und Wichtige *Einkauf, Haushalt,oder so einfache Dinge wie Essen und Trinken*, weil er sich seinen möglicherweise Interessen widmet und in seinem Handeln "versinkt".
                                              Was ich damit sagen will: Patrick ist selbstständig, solange jemand, also ich (und in der Schule die Lehrer), ein Auge auf sein Tun hat und dieses in die richtige Richtung lenkt....das heißt auch mal eine Erinnerung und viele Wiederholungen.

                                              Für mich ist Patricks "Anders sein" irgendwie auch schon Gewohnheit...ich kenne ihn ja nicht anders.
                                              Ebenso ist mir schon lange klar, das Patrick sein späteres Leben wohl nie komplett alleine bewältigen können wird...in vielen bereichen wird er immer Hilfe und Unterstützung brauchen.

                                              Elke, ich habe in einem anderen Beitrag von dir gelesen, das dein Sohn 5 Jahre alt ist...da kommt ja so langsam das Thema Einschulung auf. Ist denn da bei euch schon etwas in Planung??? Oder gibt es für die Beschulung schon eine Empfehlung????

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                                                #24
                                                AW: ... ja Servus!

                                                Hallo Diana,

                                                also, Du hast natürlich absolut recht, Familie ist ne ganz eigene Situation. Gedanken, Emotionen, Bindungen, Bedürfnisse, Beziehungsgeflechte, Verantwortungsbereiche, Aufgabenstellungen, etc.,
                                                das alles spielt in meiner Situation zwar auch eine Rolle, aber auf einer anderen Ebene - so zu tun,
                                                als könne man diese mit der familiären Situation vergleichen, wäre blödsinnig & absolut respektlos!

                                                Uwe und ich sind sind Erwachsene. Unsere Spielwiese ist nicht das Kinderzimmer sondern das Büro.
                                                Umfeld sind nicht Nachbarschaft oder Schule, sondern Kunden, Mitarbeiter, Geschäftspartner. Es sind also zwei unterschiedliche Bereiche. Meine Aufgabe ist es, ein guter Freund & Partner zu sein, wobei der Handlungsspielraum im Vergleich zum häuslich-familiären Bereich ein anderer ist.

                                                Gegenüber Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartner sind wir nicht nur sachlich oder moralisch, sondern jeden Tag auch vielfach vertraglich-juristisch verpflichtet. Meine Stärken sind in hohem Maße Empathie, Freude, Kommunikation, Kreativität, Organisation, Strukturierung, Improvisation, Entscheidungsfreude und Verantwortungsbereitschaft - die bringe ich jeden Tag stetig ein, um zusammen gut zu funktionieren, denn ansonsten muss jeder für sich und seine berufliche & private Karriere sorgen. Ansonsten gilt natürlich auch für mich, "... oft keine Reaktion zurückkommt" ... das is nun mal so, egal was ich mir manchmal gerne wünschen würde. Wenn Dein Geschäftspartner ein Aspie is, mit dem Du morgen früh wieder gut organisiert in den Tag starten und gerne vieles richtig machen möchtest, isses mit Bürotür zu und Feierabend so ne Sache.

                                                Verständlicherweise möchte ich natürlich nicht jedes Details & jede Begebenheit in ein öffentliches Forum geben, aber durch die tiefe jahrelange Freundschaft gibt es kaum eine strikte Trennung von Beruf & Privat. Meinem Empfinden nach, vermitteln Aspies irgendwie permanent auf nette Art ne vielfältige Hilfsbedürftigkeit. "Magic" hat mal zu mir gesagt, dass ich für ihn mehr tue als seine Familie und wichtiger für ihn bin, als sein Bruder - solche ehrlich gemeinten Bekunden sind mir ebenso ehrlich gesagt garnich so recht, aber wahrscheinlich isseso!

                                                Diana, was "hinterfragen, Draufschau, abwägen, mangelndeLiebe oder Verantwortungsgefühl" angeht, hoff ich mal, dass ich den Hinweis darauf nicht unbedacht verursacht habe! // LG JoeFun

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                                                  #25
                                                  AW: ... ja Servus!

                                                  Hoi JoeFun,
                                                  nein, du bist mir nicht auf den Schlips getreten.
                                                  Mal ganz davon abgesehen war meine Äußerung auch ein Aufzeigen meiner Beweggründe, die mich jeden Tag aufs neue dazu bewegen mein Bestes zu geben, Patrick gut auf das Leben vorzubereiten.

                                                  Zitat: "Wenn Dein Geschäftspartner ein Aspie is, mit dem Du morgen früh wieder gut organisiert in den Tag starten und gerne vieles richtig machen möchtest, isses mit Bürotür zu und Feierabend so ne Sache. " Zitat ende
                                                  Dies meinte ich auch eher im übertragenen Sinne: In eurem Unternehmen steht ihr ja, im Gegensatz zu einer Familie, mehr in der Öffentlichkeit, da sind ja auch die Anforderungen (Termine einhalten, Kundenkontakte) an Uwe ganz andere -> wie geht er damit um????
                                                  Klar das du eher der aktivere Part, was die tägliche Planung der Termine und der Arbeitsabläufe und alles Organisatorische, angeht...und ich gehe mal davon aus, das du wusstest "worauf du dich einlässt", als ihr euer Unternehmen gegründet habt.
                                                  Du schriebst ja bereits, das euer Unternehmen erfolgreich ist...also : Alles richtig gemacht, würd ich sagen.

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