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Inklusion: Regelschule / Förderschule

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    #26
    AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

    Hallo Myriam

    Ich habe gerade Deinen Bericht gelesen.
    Gut ich bin für Inklusion, ich habe eben schlechte Erfahrungen gemacht.
    Und deswegen dieser Einsatz.

    So das was Du geschrieben hast, ist auf jeden Fall zu berücksichtigen. Das hast Du super gut geschrieben, und ist wahr. Es wird sehr lange dauern, und die Problematik die Du aufgeführt hast, stimmt auch. Das muss ich auch zugeben, und tue ich auch. Bei uns sind die Förderschulen bestens ausgerichtet, modern und gut bestückt mit Pädagogen. . Praktikanten und viel mehr. Und Regelschul-Pädagogen haben mit Behinderte nichts am Hut, nicht alle.Aber so wie Du geschrieben ist es doch noch oft der Fall. Ja so ist es noch gang und gebe,Die mangelnde Bereitschaft der Regelschulpädagogen sich auf was neues einzulassen.
    Ich denke Inklusion wird umgesetzt, aber es wird lange dauern, werde ich wohl nicht mehr erleben. Fehler dürfen nicht erlaubt sein, es geht schließlich um Kinder.Und Dein Bericht, so hoffe ich lesen auch Politiker.

    Mfg Elfriede B.

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      #27
      AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

      Liebe Myriam,

      Förderschulen können niemals so gut abschneiden wie Regelschulen, die behinderte Kinder inklusiv unterrichten. Warum? Ganz einfach:

      K I N D E R L E R N E N V O N K I N D E R N !

      Daher ist längst klar, dass es unsinnig ist, Kinder mit den gleichen Handikaps von gesunden Kindern zu isolieren! Das können auch noch soviele Förderlehrer nicht aufwiegen! Ich kanne keine Eltern, die z.B. jemals bereut hätten, ihr geistig behindertes Kind in eine Regelschule zu geben. Klar: Anfangs konnte auch ich mir das schwer vorstellen, inzwischen geht mein eigenes Kind. das bis heute nicht kopfrechnen kann und auch sonst ein Individualist ist, mit Freuden in die 7.Klasse einer Hauptschule und hat heute Fähigkeiten, von denen ich in vor 7 Jahren nicht zu wagen geträumt hatte, dass sie das jemals lernen würde! Sie schreibt inzwischen ganze Aufsätze mit immer weniger Rechtschreibfehler: Vor 7 Jahren meinten aber die Pädagogen noch, dass nicht sicher ist, ob sie jemals lesen und schreiben lernen wird! Wir Eltern müssen mutiger werden! Wir müssen dafür kämpfen, dass für unsere Kinder an der Regelschule die gleichen Ressourcen eingesetzt werden wie in den Förderschulen, die Förderschulen müssen sich ebenfalls zu inklusiven Regelschulen entwickeln, womit schon einige begonnen haben. Förderschulen in der heutigen Form wird es in 20 Jahren nicht mehr geben!

      Bitte engagiert Euch für mehr Geld für die Inklusion www.inklusion-bayern.de, wir geben demnächst im bayerischen Landtag unsere Petition ab. Wäre schön, wenn wir statt nur 1000 vielleicht 2000 oder mehr Unterschriften einreichen könnten!

      Christine Primbs

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        #28
        AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

        Liebe Christine,

        es ist schön für dich und deine Tochter, dass sie mittlerweile auch Aufsätze schreiben kann. Geistige Behinderung hört aber nicht beim "nur etwas anders" sein auf. Sie kann auch mit auf dem Rücken liegen, Sonde im Bauch, Shunt im Kopf, Blindheit, Gehörlos, verhaltensauffällig, Epilepsie, Beatmungsgerät, permanentem lautem Schreien, bis hin zur drohenden Selbst- und Fremdgefährdung, usw. enden. Dürfen diese Mitschüler alle neben deiner Tochter sitzen und sich am Leben in der Inklusion und in der Klassengemeinschaft wohl fühlen? Hast du auch Antworten auf diese Fragen und wenn ja, kannst du mir eine adäquate Versorgung von diesen Schüler an Beispielen hier bringen? Aber bitte nur für den Regelschulbereich und bitte komme nicht mit: Na ja da muss dann eine andere Lösung für her, denn es besteht Schulpflicht (wurde von Eltern vor der deiner Zeit schwer erkämpft) und du willst ja die Förderschulen abschaffen.

        Myriam

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          #29
          AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

          Liebe Myriam,

          natürlich wird auch unter den Experten diskutiert, wie man jedem einzelnen Fall gerecht werden kann, es gibt zu diesem Thema auch Bücher. Grenzfälle wird es immer geben, es gibt ja auch kranke Kinder, die kaum ihr Zuhause verlassen können oder in Krankenhäusern wohnen müssen. Natürlich kann man ein Kind, das permanent schreit, nicht 5 Stunden am Vormittag in seinem Bett in ein Klassenzimmer schieben und einfach sagen: Das müssen jetzt die anderen Kindern aushalten, wir haben eben nun Inklusion. Die Frage ist: wieviel Gruppensetting ist für dieses Kind förderlich? Wieviel Einzeltherapie? Welche Sinnesanregungen in welchem räumlichen Umfeld? Dieses Kind wird, ob es nun in einer bis zu 50 km entfernt liegenden "Förderschule" untergebracht ist oder in der Sprengelschule vor Ort einen eigenen Rückzugsraum mit viel Sinnesmaterial und einem eigenen persönlichen Assistenten hat, im jetzigen System nicht weniger Finanzmittel benötigen als später in einer inklusiven Situation. Wenn in der Sprengelschule vor Ort gerade kein leerer Raum ist, dann vielleicht in der Nachbarsprengelschule...Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg...

          Aber jetzt muss ich schon mal eine Gegenfrage stellen: Warum soll die Integration eines solchen extrem gehandikapten Kindes geistig behinderten Kinder in einer Förderschulklasse eher zuzumuten sein als Kindern in einem Gymnasium? Gerade geistig behinderte Kinder reagieren sehr stark auf Sinnesreize, brauchen ein gut strukturiertes Umfeld mit vielen Ritualen, optimal rhythmisierte Tagesabläufe, gleichbleibende soziale Kontakte, wenige Störungen/viel Ruhe usw....das bekommen sie in einer inklusiven Regelschule.

          Liebe Myriam, ich habe in einer Diskussion z.B. mal den Kultusminister von Thüringen erlebt: Er sagte ganz offiziell, dass es eine erwiesene Tatsache ist, dass immer wo es eine Sonderschule gibt, die Beteiligten des Systems entsprechend Druck auf die Eltern ausüben, um die Sonderschulle vollzukriegen. Wir erleben in Bayern, wie schwer uns Eltern gemacht wird, den Rechtsanspruch unseres Kindes auf Ressourcen in der Regelschule durchzusetzen. Solange offiziell daran festgehalten wird, dass der Bestand der Sonderschulen nicht in Frage gestellt wird, wird die Politik der Regelschule auch nicht mehr Geld zur Verfügung stellen, denn für zwei gegeneinander konkurrierende Systeme ist schlicht das Geld nicht da! Verlierer sind wie immer unsere Kinder. SIe bekommen in der Regelschule nicht die nötigen Hilfen und in den Sonderschulen auch nicht mehr, da die Politiker sehr wohl wissen, dass die Sonderschulen auf Dauer keinen Bestand haben werden. Keine Eltern müssen Angst haben, dass ihr Kind aus der Sonderschule geworfen wird. Es geht um eine behutsame Umstrukturierung, aber wir Eltern müssen den Politikern Mut machen, dass diese Umstrukturierung wirklich in einem 10-Jahres-Plan angepackt wird, sonst geht weiterhin viel Geld in einem undurchsichtigen System mit viel unnötiger Bürokratie verloren, statt endlich da anzukommen, wo es hingehört: In die Förderung unserer Kinder!

          Christine Primbs

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            #30
            AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

            Hallo Christine,

            du fragst: Aber jetzt muss ich schon mal eine Gegenfrage stellen: Warum soll die Integration eines solchen extrem gehandikapten Kindes geistig behinderten Kinder in einer Förderschulklasse eher zuzumuten sein als Kindern in einem Gymnasium? Gerade geistig behinderte Kinder reagieren sehr stark auf Sinnesreize, brauchen ein gut strukturiertes Umfeld mit vielen Ritualen, optimal rhythmisierte Tagesabläufe, gleichbleibende soziale Kontakte, wenige Störungen/viel Ruhe usw....das bekommen sie in einer inklusiven Regelschule.

            und mit deiner eigenen Antwort grenzt du knallhart ab. Es wird in einer Klassengemeinschaft in einer Förderschule niemanden etwas zugemutet, sondern jeder kann, wenn es gut läuft, individuell seinen Fähigkeiten entsprechend, gefördert werden. Weil es speziell dafür ausgebildetes Personal gibt, die Räumlichkeiten dafür ausgestattet sind und Fördermaterialien entsprechend des Bedarfs Vorort gehalten werden müssen.

            Und auch die von dir beschriebenen Kinder sind nicht krank, sondern behindert. Man ist schnell geneigt, den Begriff "Inklusion" für sich selbst passend auszulegen. Wenn ich ein fittes Kind mit einer leichten Behinderung, oder "nur", bzw. zusätzlichen Körperbehinderung hätte, würde ich auch austesten wollen, ob eine Regelschule die bessere Alternative wäre. Ich käme aber deshalb nie auf die Idee, mich lautstark und vehement dafür einzusetzen, dass dann im Gegenzug künftig alle Gelder in meine Wunschvorstellungen fließen mögen. Und was die Rituale betrifft, glaubst du, dass die Lehrer die morgens in eine Klasse kommen und heute zum Teil bereits völlig überfordert vor dem Zeitgeist stehen, noch Zeit für Rituale haben? Oder brauchen die die Schüler mit einer geistigen Behinderung im normalen Klassenverband nicht? Diese Zeit und Rituale brauchen die Kinder auch in normalen Schulen. Gäbe es sie und die Zeit dafür, würden nicht immer mehr Schüler an die Förderschulen abwandern müssen, die da überhaupt nicht hingehören.

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              #31
              AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

              Liebe Myriam,

              Du unterstellst mir lauter Aussagen, die ich nicht getroffen habe: Ich habe weder gesagt, dass behinderte Kinder krank sind, noch dass behinderte Kinder in der Förderschule nicht individuell gefördert werden können. Nur: An Regelschulen können sie genauso individuell gefördert werden. Warum alle internationalen und nationalen Studien darüberhinaus belegen, dass behinderte Kinder an Regelschulen mindestens genauso viel, meistens mehr lernen, ist wie ich schon sagte: Kinder lernen von Kindern!

              Schade, dass Du meinst, dass meine Ideen Wunschvorstellungen sind: Nein, in vielen hochzivilisierten Ländern sind sie längst Realität: Kanada hat 100% Inklusion! In Europa haben fast alle anderen Länder außer Deutschland 50 bis 100% Inklusion. Deutschland liegt mit nur 15-20% Inklusionsquote beschämend weit zurück!

              Aber mir ist die Diskussion ehrlichgesagt zu oberflächlich. Weißt Du, ich habe sehr viel Einblick auch in Förderschulen. Hälst Du es für richtig, dass hör- und sehbe-
              hinderte Kinder, die ab irgendeiner Klassenstufe den Regelschullehrplan nicht mehr erfüllen können, einfach in eine Geistigbehindertenschule abgeschoben werden oder in eine Lernbehindertenschule, die bei weitem nicht die gute Ausstattung für Seh- und Hörbehinderte hat wie die vorherige Schule?? Das alles ist aber tagtägliche Praxis in unserem gnadenlosem System der Aussonderung! Ich kenne die Fälle von Förderschulkindern, die gegen den Willen der Eltern in Internate gezwungen wurden!

              Können wir uns vielleicht auf einen einzigen Satz einigen: "Die Schule muss den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes angepasst werden."

              Leider herrscht in Deutschland noch eine andere Ideologie, nicht nur bei behinderten Kindern: Kinder, die nicht ins System passen, werden an eine nächstniedrigere Schulart abgeschoben und nicht selten mehrfach zwischen Schulen hin- und hergeschoben, statt dass in der Schule, wo das Kind ist, entsprechende Unterstützungsmaßnahmen organisiert werden, damit das Kind in dieser Schule bleiben kann.

              Ich will Dir von einem ganz anderen Fall erzählen: Mein Sohn hatte im Gymnasium einen besten Freund, dessen Eltern nicht mehr das Sorgerecht ausüben durften und der deshalb bei der Oma wohnte. Der Junge ist hochintelligent, gehörte in den Fremdsprachen und Mathematik zu den Klassenbesten, nur in den Auswen-
              diglernfächern schrieb er schlechtere Noten, nichtsdestotrotz hat er das Klassen-ziel erreicht. Es gab aber während des Schuljahres ein paar wenige Vorfälle, wo er mit Lehrern stritt und sich nicht mehr im Griff hatte. Ergebnis: Das Kind wurde in eine Förderschule ( emotional-soziale Förderschwerpunkt ) abgeschoben natür-lich gegen seinen Willen! Wo hat dieses Kind nun noch seine Chance auf Abitur und Studium??? Warum hat man mit dem Geld, das der Staat für dieses Kind ausgibt, nicht einen Schulbegleiter finanziert oder ein paar Sozialarbeiterstunden, um dem Kind am Gymnasium die nötige Aufmerksamkeit schenken zu können???

              Unser Schubladensystem in Deutschland ist völlig veraltet: Kinder passen nicht in Schubläden!

              Christine Primbs

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                #32
                AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                Liebe Myriam,

                ich möchte noch etwas ergänzen wegen unserer Diskussion, ob es in Zukunft noch Sonderschulen geben wird oder nicht. Oft wird das so verstanden, dass man Angst hat, dass vorhandene Förderschulen einfach geschlossen werden. So darf man sich das nicht vorstellen. Es geht vielmehr darum, dass die Rechtsform der Sonderschulen nicht mehr unverändert Bestand haben kann. Die Schulgebäude, die Lehrer, die Ausstattung kann dagegen alles so bleiben wie es ist, aber alle Schulen, eben auch die bisherigen Sonderschulen müssen sich öffnen sowohl für nichtbehinderte Kinder als auch für Kinder, die vielleicht nach bisherigen Kriterien nicht genau in den Förderschwerpunkt passen, sondern noch andere Schwierigkeiten haben. Der Unterricht muss inklusiv werden, individualisiert mit offenen Unterrichtsformen usw. Im Laufe der Jahre werden sich diese Schulen dann immer mehr zu inklusiven Regelschulen mit einem Einzugsgebiet um das Schulgebäude entwickeln. Das heißt vor allem auch, dass die Lehrpläne inklusiv werden müssen und nicht pauschal Lernziele für alle Kinder reduziert werden dürfen, sondern für jedes Kind individuelle Lernziele definiert werden müssen und die Kinder dann auch entsprechend gefördert werden müssen.

                Christine

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                  #33
                  AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                  Hallo Christine,

                  vor knapp 20 Jahren musste man noch darum kämpfen, dass betroffene Kinder nicht in die entsprechenden Fachschulen integriert wurden, sondern Vorort in einer Schule für individuelle Lebensbewältigung bleiben durften. Das waren riesige Behördenabläufe. Nur so nebenbei.

                  Heute, im Zuge der finanziellen Entwicklung läuft es anders. In den 80 zigern hatten die Schulen auch noch ihre eigenen Leitbilder, die heute z.T. zwar immer noch gültig sind, jedoch durch das freie Wahlrecht, welches Eltern in den 90 zigern dann allmählich ausüben durften keine spezielle Anwendung mehr finden. D.h. das klassische Klientel einer Förderschule mit dem Schwerpunkt "geistige Entwicklung" waren damals Down-Syndrom Kindern, hingegen die Schulen mit dem Schwerpunkt " motorische Entwicklung" ehemals in Richtung Contergan gingen, d.h. es lag eben "nur" eine, oder in anderen Fällen, überwiegend körperliche Beeinträchtigung vor. Anfang der 90 ziger mischten sich die Schüler-Schwerpunkte kräftig durch. Da die Förderschulen mit dem Schwerpunkt in der Körperbehinderung 2 - 3 mal so hohe Sätze seitens der Kostenträger haben, weil sie eben "mehr" Hilfsmittel brauchen, kann eine Schule mit dem Schwerpunkt "geistige Entwicklung" an Fördermitteln leider individuell nicht mithalten. Also kann man Schulen für, im Volksmund immer noch "Geistig Behinderte" eigentlich gar nicht mit Förderschule allgemein vergleichen. Menschen mit geistiger Behinderung werden am meisten benachteiligt und stehen in der Hierachie der Behinderung an letzter Stelle. Und das nicht nur unter uns Mitgliedern der Gesellschaft, sondern auch seitens der Kostenträger. Die Pädagogen an einer G-Schule haben aber andere Schwerpunkte in ihrer Ausbildung, als die an einer K-Schule, nur kommen die nicht mehr so zur Anwendung, weil man heute diese speziellen Ausbildungen hinterher an Förderschulen aller Art weiter reicht. Bedeutende Pädagogen wie z.B. Wilhelm Pfeffer haben mit ihrem Wissen die Förderung von Menschen mit Lern- und geistiger Behinderung immer weiter ausgebaut und ein Fundament gebildet, welches den Menschen und den Studenten an den Unis heute noch als Grundlage für ihre Ausbildung dienen kann und dient.
                  Ich glaube z.B. nicht, dass mein Sohn Chancen in einer normalen Schule, mit normalen Lehrern hätte. Warum gibt es immer mehr Schüler, die schon im Grundschulalter therapiert werden müssen? Im Schulsystem liegt so viel im Argen und wenn man nach einem Lehramtsstudium das Referendariat ohne psychische Probleme überstanden hat, dann muss man mit Blick auf die Noten erst mal hoffen, eine Stelle zu bekommen. Dazu braucht es starke Nerven, um in einem normalen Schuldienst Fuß fassen zu können. Da stehen dann Eltern mit behinderten Kindern vor der Tür und denen sollen sie genauso gerecht werden, wie den anderen Eltern, die solche Schüler keinesfalls als Klassenkollegen ihrer Kinder haben wollen. Um jedem Schüler individuell gerecht zu werden, bräuchte es dann ja nur ein Studium und bis alle Grundlagen, alles Fachwissen, Psychologie, Orthopädie, Pädagogik abgedeckt sind, hat sich die Politik und die Gesellschaft schon wieder so viel weiter entwickelt, dass wir wieder da stehen, wo wir schon einmal waren. Eine Schule für Alle und die, die nicht hineinpassen, für die gibt es 1 Sonderschule und wer die nicht packt, der bleibt daheim und wird in der Familie individuell gefördert. Schauen wir mal.......

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                    #34
                    AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                    Hallo zusammen,

                    es ist wohl niemand gegen Inklusion, aber die Umsetzung ist unter den aktuellen miserablen Bedingungen zu Recht sehr kritisch begutachten. Bei den meisten Diskussionen zur Inklusion finden wir unsere Kinder nicht wieder, weil ihre Probleme gar nicht erst auf den Tagesordnungen erscheinen.
                    Wenn dann noch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass aus der Inklusion ganz schnell eine komplette Isolation werden kann, weil eine Regelschule sich nicht in der Lage sieht, schwerstbehinderte Kinder aufzunehmen, dann werden auch diese Eltern wieder sehr allein dastehen, wenn ihre Kinder von der Schulpflicht "befreit" werden.
                    Die Angst vor einer sofortigen, kurzfristigen bzw. voreiligen Abschaffung der Förderschulen ist also nachvollziehbar. Wir sollten statt dessen Bedingungen einfordern, die den Besuch der so genannten Regelschule für Kinder mit allen Arten von Behinderung ermöglicht.
                    Sobald Förderschulen wirklich für alle Kinder überflüssig sind, ist auch die Abschaffung nicht mehr weit.

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                      #35
                      AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                      wir Eltern wünschen uns Inklusion. Was wünschen sich die betroffenen Kinder? Heute ist Mobbing bzw. Bullying sehr weit verbreitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass lernbehinderte Kinder incl. geistig-behinderter Kinder eher das Ziel solchen Tuns sind, als wir zu glauben vermögen.

                      Und dann noch die Geschwister davon, die gesund sind. Nicht jeder hat so starke Abwehrkräfte und eine großes Selbstbewusstsein mit dem behinderten Geschwister auf die gleiche Schule zu gehen, um sich zu behaupten oder zu verteidigen.

                      Mir kommt es manchmal vor, dass die Inclusion in den Schulen nur deswegen stattfinden soll, damit die Eltern nicht mehr zu sagen brauchen, dass ihr Kind behindert ist.

                      lg Micha

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                        #36
                        AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                        Hallo miteinander,

                        ich bin froh, dass mein Kind aus dem Schulalter raus ist, denn diese Inklusionsdebatte wird inzwischen ziemlich (v)erbittert gefuehrt. Gerade die Eltern von Schwerstbehinderten sollten aber bedenken, dass es schwierig ist, wenn man auf der einen Seite den Kontakt will und sich auf der anderen Seite abgrenzt.
                        Die Inklusion ist Gesetz und wir muessen aufpassen, dass sie mit unseren Gedanken umgesetzt wird. Sonst ist der Zug wirklich ohne unsere Kinder abgefahren!

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                          #37
                          AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                          Hallo zusammen,

                          was geschieht eigentlich, wenn die Schülerzahlen der Förderschulen so stark sinken, dass sich die Unterhaltung gar nicht mehr lohnt? Müssen schwerstbehinderte Kinder dann, wie früher, wieder in zentrale Internate?

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                            #38
                            AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                            Hallo Rosinante,

                            sicher hast du mit deinen Gedanken recht. Man muss nur aufpassen, woran man sich orientiert und trotz aller Wünsche mit einem offenen Blick durch die Landschaft der Behindertenhilfe gehen.
                            Immer-mehr-behinderte-Kinder-lernen-an-Regelschulen Und mir geht es genau um den letzten Abschnitt bei diesem Artikel. Ich bin für Inklusion und die fängt bei mir als Mutter eines Kindes mit schwerer Behinderung, schon in einer Förderschule an.
                            Zuletzt geändert von Myriam; 24.10.2012, 21:55.

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                              #39
                              AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                              Hallo zusammen,

                              ich habe da eine Seite gefunden, bei der ich nicht so klar komme. Es geht um Inklusive Schulen in Bayern.

                              Ich verstehe jetzt nicht ganz, warum da so vehement gegen die Förderschulen angegangen wird, ja sie sollen sogar abgeschafft werden. Und als Verantwortlicher steht da der Elternverband Bayern e.V. Wurden da alle Eltern gefragt, auch die von mehrfachbehinderten Schülern? Oder wer steckt da als treibende Kraft dahinter? Ich bin etwas irritiert und frage hier mal, wer da über unsere Köpfe und nicht mit uns für die Zukunft bestimmen will? Kann mir jemand weiter helfen? Ich bekomme Angst, wenn ich so etwas lese.

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                                #40
                                AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                Hallo
                                Hier ein Link der auch wichtig ist für die Inklusion.


                                http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW...sion/index.jsp

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                                  #41
                                  AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                  Liebe Marie-Luise,

                                  es wurde über niemands Kopf hinweg entschieden. Die UN-Behindertenrechtskon-vention, die derzeit in Deutschland im Rahmen von Aktionsplänen auf kommunaler, landes- und Bundesebene umgesetzt wird, wurde von Fachgremien auf UN-Ebene erarbeitet, die zu 50% mit behinderten Menschen und deren Vertreter besetzt waren.

                                  Schade, dass viele Eltern noch ein solches Informationsdefizit haben und immer noch denken, wenn ein behindertes Kind in Zukunft in die Regelschule muss, werden ihm die nötige Ausstattung, Personal und individuelle Förderung vorent-
                                  halten. DAs Gegenteil ist der Fall! Jedes behinderte Kind hat in der Regelschule einen Rechtsanspruch auch angemessene Vorkehrungen!

                                  Bayern ist ebenfalls schon dabei, die Rechtsform der Förderschulen immer mehr aufzuweichen und das Auslaufen dieser Schulformen vorzubereiten. Z.B. wird derzeit der Lehrplan der Lernbehindertenschulen und der Regelschulen zusam-mengeführt, so dass in Zukunft sog. lernbehinderte Kinder gar nicht mehr vor Schulbeginn klassifiziert und selektiert werden müssen, sondern die Regelschule allen Kindern - ob lernbehindert oder nicht - mit dem neuen Lehrplan gerecht werden kann. Darüberhinaus wird zum Beispiel das BayEUG erneut geändert und die Förderschulklassen für 50% nichtbehinderte Kinder geöffnet, was sicher Einfluss auf die Klassengröße und Lehrerstunden-zuweisung haben wird. Die Politiker trauen sich aber nicht, allzu offen davon zu sprechen, dass Förderschulen langfristig keinen Bestand mehr haben werden.

                                  Es wäre besser, wenn wir Eltern behinderter Kinder bei den anstehenden Umstrukturierungen im Schulsystem mehr an einem Strang ziehen würden.

                                  Christine

                                  Kommentar


                                    #42
                                    AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                    Hallo Christine,

                                    Zitat von chripri Beitrag anzeigen
                                    Schade, dass viele Eltern noch ein solches Informationsdefizit haben und immer noch denken, wenn ein behindertes Kind in Zukunft in die Regelschule muss, werden ihm die nötige Ausstattung, Personal und individuelle Förderung vorenthalten. DAs Gegenteil ist der Fall! Jedes behinderte Kind hat in der Regelschule einen Rechtsanspruch auch angemessene Vorkehrungen!
                                    ja, das ist das theoretische Recht, und diese Gegebenheiten wäre der große Wunsch vieler Eltern, aber die Praxis .... .... Derzeit werden die Begriffe Inklusion und Teilhabe missbraucht, um behinderte Menschen in die "Selbstbestimmung" (für viele der freie Fall) zu entlassen, und diese Sparmaßnahmen werden als soziale Wohltaten verkauft.
                                    Teilhabe und Inklusion werden umgesetzt, indem Menschen mit Hilfebedarf einfach nur dazugestellt werden. Und der Hilfebedarf soll mitsamt den Kosten verschwinden, indem man ihn nur lange genug ignoriert.
                                    Das hat mit den Gesetzen gar nichts zu tun, sondern mit der kaum oder nicht vorhandenen Wertschätzung, welche etliche Entscheidungsträger den schwerstbehinderten Menschen gegenüber empfinden.
                                    Diese Einstellung prägt das Denken und Handeln und setzt sich fort in der mangelhaften Umsetzung der UN-Konvention. So kann Inklusion nicht funktionieren. Und immer öfter habe ich den Verdacht, dass sie auch nicht funktionieren soll.
                                    Schon jetzt hat sich die Angebotsstruktur für Menschen mit Behinderung deutlich verändert: die Integration und Inklusion der "fitten Behinderten" wird vorangetrieben, weil dadurch Kosten eingespart werden können, und weil die Entscheidungsträger sich als Gutmenschen fühlen und durch gegenseitiges Schulterklopfen feiern können.
                                    Aber Menschen, die einen hohen Hilfe- und Betreuungsbedarf haben, fallen durch alle Raster!

                                    Zitat von chripri Beitrag anzeigen
                                    Es wäre besser, wenn wir Eltern behinderter Kinder bei den anstehenden Umstrukturierungen im Schulsystem mehr an einem Strang ziehen würden.
                                    da stimme ich Dir ohne Wenn und Aber zu. Leider drängt sich im Moment für viele Eltern von schwerstbehinderten Kindern eher der Eindruck auf, dass sie als "Bremser" der Inklusion wahrgenommen werden. Viele Eltern wissen genau, dass die aktuellen Bedingungen in den Regelschulen für ihre Kinder völlig unzureichend sind, haben aber nicht die Zeit und die Kraft, gegen die miserablen Bedingungen zu kämpfen.

                                    Wie wird das in Eurem Netzwerk gehandhabt? Gibt es dort Eltern von Kindern mit sehr hohem Unterstützungs- und Betreuungsbedarf? Wie geht Ihr damit um?
                                    Vielleicht würde es weniger Wenn und Aber geben, wenn Eltern von schwerstbehinderten Kindern durch die Nennung von positiven Beispielen wüssten, dass und wie eine positive Umsetzung der Inklusion für alle Kinder gelingen kann.

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                                      #43
                                      AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                      Hallo Christine,

                                      dein Engagement ist wirklich großartig und die Inklusionsbewegung im vollen Gange. Lautstark wird die sofortige Umsetzung zugunsten der Kinder gefordert, die im inklusiven Regelschulbereich auch Chancen haben weiter zu kommen. Die sofortige Abschaffung der Förderschulen wird gefordert und/oder eine Öffnung. Fachleute kommen zu Wort und wissen alles ganz genau, nur fehlt einem manchmal das Wissen dazu, um was es sich eigentlich für Fachleute handelt. Du scheinst ja eine zu sein, aber ich weiß nicht wer du bist und auf was für eine Grundlage du dein Wissen aufbaust.

                                      Und einmal ganz ehrlich: seit es Menschen mit Behinderung gibt, werden sie unter einander aussortiert. Das geht aber von oben nach unten und nicht andersherum. Eltern von Schwerstbehinderten müssen immer um ihre Rechte im Alltag kämpfen. Selbst in der Lebenshilfe, wo sie von Anfang an dazugehört haben, wurde sich ihnen und ihren Bedürfnissen erst in den 70 zigern zugewendet. Und auch heute muss immer wieder in den einzelnen Bereichen um Rechte gekämpft werden, die den Fitteren mittlerweile einfach zur Verfügung stehen.
                                      Geht es ums Wohnen, da finden sich landesweit und auf Bundesebene nur ganz wenige Beispiele mit inklusiven Gedanken wieder. Wie viel günstiger und lebenswerter könnte ein Leben in der Gemeinschaft auch für Menschen mit schwerer Behinderung sein? Der Weg geht immer weiter und der Inklusive Gedanke hat bei Eltern Schwerstbehinderter noch nie gefehlt, wir haben ihn immer nur bei den Eltern vermisst, deren Kinder "in deren Augen" ein klein wenig fitter waren. Auch für Schüler mit schwerster Behinderung muss eine gute Regelung gefunden werden. Wo bitte, wenn ihr auf Inkusive Schule Bayern fordert, dass alle Förderschulen abgeschafft werden sollen, bleiben denn diese Kinder? Die Eltern sollen sich öffnen und informieren und schon wieder wird ihnen unterstellt, es mangelt an Infos, weil sie nicht an einem Strang ziehen? Kann es nicht eher sein, dass gerade die Informationen und Erfahrungen mahnen, hier nicht in vollem Umfange mitzuziehen?

                                      Beide Systeme nebeneinander sind nicht finanzierbar. Also alles in die Regelschule investieren, die Förderschulen auflösen und die Schüler mit schwersten Behinderungen, die erst seit den 70 zigern überhaupt das Recht auf Beschulung haben, die separieren wir wieder und lassen sie mit Heilerziehungspflegern und Hilfspersonal auf den Wasserbetten snoezzelen? Weil ihr glaubt, dass wäre für sie das Beste? Uns hat man noch nicht danach gefragt. Ist das dann das Ergebnis und kommt es dann vielleicht so weit, dass die Schulpflicht wieder abgeschafft wird und die Frühförderung, die heute schon auf kranken Füßen steht, dann irgendwann auch wieder nur bei den "Fitten" noch zum Einsatz kommt?

                                      Fragen über Fragen liebe Christine, gerade weil ich mich informiere und gerne dazu lerne. Ich bin von Eltern fitter Kinder in den Aufbaujahren meiner Erfahrungen mit meinem schwerstmehrfachbehinderten Kind manchmal bitter enttäuscht worden.

                                      Am Anfang waren unsere Sorgen gleich und irgendwann bekommt man gesagt....mein Kind hat nur! Und schon ging das Aussortieren los. Das hat man auch hier im Forum schon öfter mal rauslesen können. Die Rechte mögen sich verändern, der Mensch aber nicht. Haben unsere Kinder erst ihren beschützenden Rahmen verloren, werden sie ihn unter den heutigen Verhältnissen nicht wieder geboten bekommen.

                                      Deiner Antwort sehe ich mit Spannung entgegen.

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                                        #44
                                        AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                        Liebe Eltern,

                                        im Netzwerk Inklusion sind auch Eltern aktiv, deren Kinder evtl. nie schreiben und lesen lernen werden, aber trotzdem die Regelschule besuchen. Inklusion ist unteilbar und natürlich geht es um a l l e Kinder, nicht nur um die fitten. Es gibt auch zu dem speziellen Thema, wie ein schwerbehindertes Kind in eine Regelschulklasse integriert werden kann, schon Fachbücher!

                                        Ja, unsere Gesellschaft wird leider eher immer unsolidarischer, ich kann Euere Verbitterung auch über die Eltern fitterer behinderter Kinder verstehen, in unserem Schulsystem kämpft jeder gegen jeden und bringt Schizophrenien aller Art hervor. Ich habe mich selbst schon dabei ertappt, dass ich vor 10 Jahren, als mein behindertes Kind noch sehr klein war und ihre Einschränkungen noch nicht so abschätzbar waren, noch dachte, meine nichtbehinderte Tochter soll mal auf eine Waldorfschule, nicht auf eine Montessorischule gehen, denn dort werden ja auch behinderte Kinder aufgenommen! Haben wir Eltern nicht alle die Erfahrung machen müssen, dass erst aus der eigenen Betroffenheit heraus sich Engagement und Wertschätzung für behinderte Menschen entwickeln kann!?

                                        Unsere Gesellschaft braucht ganz dringend die Inklusion und erst wenn die anderen nichtbetroffenen Eltern und Lehrer tagtäglich mit behinderten Menschen konfrontiert sind, wird sich das Bewusstsein dafür entwickeln, was diese Kinder brauchen und wird sich die Bereitschaft in unserer Gesellschaft entwickeln, dass der Topf der Eingliederungshilfe sich am allerwenigsten für Einsparungen eignet!

                                        Solange behinderte Kinder aber in Sondereinrichtungen weggesperrt werden, werden wir Eltern am Bewusstsein in unserer Gesellschaft nichts ändern! Haben wir Mut!

                                        Christine Primbs

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                                          #45
                                          AW: Inklusion: Regelschule / Förderschule

                                          Hallo Christine,

                                          so langsam scheinen wir uns anzunähern, zu verstehen und begegnen uns in Augenhöhe. Vielleicht kommen wir so gemeinsam, wie du es dir wünscht auch weiter. Ein Argument, welches du in deinem letzten Beitrag eingestellt hast, ist ein absolut wichtiges Kriterium. Du schreibst:

                                          .....Haben wir Eltern nicht alle die Erfahrung machen müssen, dass erst aus der eigenen Betroffenheit heraus sich Engagement und Wertschätzung für behinderte Menschen entwickeln kann!?

                                          Ja Christine, ich kann es zwar nicht völlig auf mich beziehen, da ich bereits vor meiner Zeit als Mutter eines Kindes mit Behinderung, bereits entwicklungsverzögerte und verhaltensauffällige Kinder in meiner Familie betreut habe, aber ich gebe zu, als naives unaufgeklärtes Kind, meine eigenen Gedanken über Betroffene hatte. Und genau da kommt mein Ansatz. Die Menschen verändern sich genauso wenig in ihrer innersten Grundeinstellung, wie man das Down-Syndrom durch den Praena-Bluttest ausrotten kann. Man wird immer wieder nachlegen müssen und dazu müssen alle bereit sein und vorsichtig an die Materie zur Gewöhnung und späterer Normalität herangeführt werden.

                                          @Marie-Luise: Wusstest du, dass du mit deinen Worten viel geschichtsträchtiges niedergeschrieben hast und diese Form von Inklusion vom "schwächsten" Glied der Gesellschaft bereits im 19. Jahrhundert angefangen hat? Inklusion ist nicht neu, die Menschen haben sich nur vom Bittsteller in Forderer gewandelt. Man sollte einen Weg wählen, der die Solidariät und das Verstehen untereinander, als Pflaster und solide Grundlage hat.
                                          Bereits vor über 150 Jahren gab es einen Franzosen namens Edouard Seguin und der forderte vehement das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung für alle Menschen, auch Menschen mit einer geistigen Behinderung. Ich zitiere aus dem Buch "Quellen", von Adreas Möckel, u.a. erschienen im Verlag Edition Bentheim:

                                          ....Erst die Entwicklung und praktische Umsetzung einer Pädagogik für Menschen die wir heute geistig behindert nennen - seinerzeit nannte man sie Idioten - durch Seguin, vermag die bis dahin allen Bemühungen der Behindertenbildung stets innewohnenden Ausgrenzungstendenzen einer Restgruppe vermeintlich bildungsfähiger zu überwinden.

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