Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Autismus ist kein Untergang sondern....

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Autismus ist kein Untergang sondern....

    das Wesen meines Kindes.

    Ich finde es immer unmöglich, wenn Eltern immer wieder durch ein Jammertal wandern wollen, mitleidsheischend, wollen sie getröstet werden oder sehen ihr Leid nicht ursächlich in ihrer Versklavung innerhalb dem Lemminghaufen, der sich Gesellschaft nennt.

    Mein Sohn leidet nicht, er ist glücklich. Mein Sohn ist nicht behindert, vielmehr behindert ihn die Gesellschaft und die per Menschenrecht ihm zustehende Enthinderung, mit dem damit verbundenen Teilhaberecht, muss des öfteren erkämpft werden.

    Quelle: http://www.kobinet-nachrichten.org/d...t-Autismus.htm

    Autisten seien weder kalt, verschlossen und gefühllos gegenüber ihrem sozialen Umfeld, noch handele es sich durchweg um Hochbegabte, die man wegen ihrer speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten bewundern müsse. Zwar lebten Autisten in einer eigenen Welt. Letztlich lebe auch jeder Nicht-Autist in seinem eigenen, durch Bewusstsein, Erfahrung und Sinneswahrnehmung geformten Lebensumfeld........

    Menschen mit Autismus mögen als gleichwertig aber nicht gleichartig behandelt werden, Autismus dürfe nicht mehr als Schimpfwort benutzt werden, die Aufklärung über das autistische Spektrum solle durch Betroffene stattfinden. Nicht zuletzt sollten autistische Menschen vor allem mit ihrer Persönlichkeit wahrgenommen werden.


    Eltern von Autisten sind anscheinend des öfteren sehr eingeschränkt, klar, Autisten verstehen ihr Wesen viel besser, Eltern müssen erst einmal das Vertrauen in die Entwicklung ihres Kindes setzen, dass dennoch einen ganz natürlichen Motor besitzt, der nach Wissen und Entwicklung lechzt und eigentlich muss man nur noch den Kraftstoff liefern.

    Ich liefere seid Jahren diesen Kraftstoff und denke immer, wieviel schon klappt, ohne diese übergestülpten Therapien, die niemals das autistische Wesen in der Form akzeptieren.

    Warum wollen immer Menschen etwas heilen was nicht krank ist?
    Warum soll etwas falsch sein, das funktioniert, zwar einen anderen Schaltkreis besitzt, doch das geht ja nicht, denn man will ja lieber Einheitsbrei und möchte das alles möglichst homogen im Einklang ist.

    Prinzip: Champignontechnik, zeigen sich Köpfe werden sie abgeschnitten.

    Wo wäre die Welt, wenn nicht neue Gedankenwege auch mal erprobt weden dürften?

    Doch vielleicht habe ich auch bloß zu hochtrabend gedacht, denn praktisch, wird ein menschliches Wesen minimiert zum Marktfaktor, das Blut durch diesen Körper fließt und es eine Seele besitzt ist noch lange nicht so entscheident, wie die Tatsache, dass manche Wirtschaft davon lebt - und das kennen wir ja schon aus der Politik, sobald der Geldfluß in Gang ist, würde keiner freiwillig, dieses Leben das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit im vollem Umfang zugestehen.

    #2
    AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

    Liebe Gertrud alias Marion,

    es ist sehr schön, dass Ihr Sohn glücklich ist und dass Sie soviel Kraft haben, ihm immer den benötigten Kraftstoff zu geben.

    Ich würde mir wünschen, dass alle Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung so glücklich wären und dass die Gesellschaft bereit wäre, ein Anderssein zu akzeptieren.

    Leider sieht die Realität oft anders aus.

    Mein Sohn ist auch Autist. Und er ist in seinem Alltag erheblich eingeschränkt, benötigt viel Hilfe und Unterstützung. Nicht jeder Autist hat die gleichen Symptome, eine Verallgemeinerung auf alle Autisten, nur weil Ihr Sohn gut zurecht kommt, finde ich sehr einfach gedacht. Und gerade dieses Bild, macht unseren Alltag so schwierig. Mein Sohn arbeitet in einer WfbM und er hat sich das nicht ausgesucht. Unterstützung? Grundsicherung? => Fehlanzeige. Vielleicht verwächst sich das noch.

    Ich bin bestimmt keine Mutter, die jammert, dennoch sei es mir gestattet, auch mal erschöpft und kraftlos zu sein.

    Ehrlich gesagt, bin ich über Ihren ersten Absatz schockiert.

    MfG

    Andrea

    Kommentar


      #3
      AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

      Hallo Andrea,

      selbstverständlich steht es dir und zwar genau wie allen anderen zu, zwischendrin einmal stehen zu bleiben und zu sagen:" Es langt, was kommt denn als nächstes noch drauf?" oder auch einfach nur mal zu sagen: "ich finde es absolut nicht toll und in Ordnung, dass mein Kind "anders" ist. (oder wie auch immer)

      Ich denke, jeder von uns findet irgendwann seinen Weg. Wie dieser dann begangen wird, kommt oft ganz alleine auf einen selbst an. Wenn ich Gertruds Böse alias Marion Beiträge für mich so analysiere, kann ich oft etwas für mich mitnehmen, was das Kämpfen betrifft. Nämlich den Mut und das Selbstbewusstsein.

      Unser Forum bietet jedem Platz. Einem der Mut und Hilfe sucht, oder auch Zusprache und einfach mal eine Streicheleinheit braucht, genauso wie Hardlinern, die ihre Meinung zur Diskussion stellen. Es ist nicht immer einfach dazwischen seinen Platz zu finden. Wir leben aber in einer Demokratie und genauso sollte es auch in einem guten Forum zugehen, nämlich demokratisch. Also lesen wir und diskutieren mit. Und die eigene Meinung darf einem auch nicht abgesprochen werden. Weder dir, noch Gertrud Böse alias Marion.

      Jeder geht anders mit Konfrontationen, die einem das Schicksal bereit hält, um. Es gibt aber die Trauerspirale, die jeder von uns nach so einer Konfrontation durchläuft. Da sind wir alle durchmarschiert. Jeder so, wie er konnte, oder kann. Ist man durch, stehen einem viele Wege offen. Gertrud hat sich den oben beschriebenen Weg gesucht und du deinen und alle anderen von uns wieder ihren ureigenen Weg.

      Ich habe das Gefühl, Gertrud will mit ihren Zeilen sicher nur Mut machen, keinesfalls hier jemanden anklagen.

      Liebe Grüße
      Kirsten

      Kommentar


        #4
        AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

        Ich habe dieses IntaktForum jetzt gewählt, auch diesen Bereich, gerne dürft ihr euch über mein Geschreibsel austauschen, doch ich will mich nicht mehr austauschen mit den anderen.

        Ich habe aufgegeben, das mich Menschen verstehen, ich schreibe hier meine Gedanken und Gefühle auf, mehr nicht.
        Ich habe für mich verstanden, dass ich mir mit 1.000.000 Seiten die Finger wund tippen könnte, dennoch wird mein Denken niemals verstanden.
        Ich habe mich sozusagen aus einem Haifischbecken zurück gezogen, voll mit zähnefletschenden jammernden Lemmingen, es mag beleidigend klingen, ist es aber nicht.
        Es ist leider so, dass die Unfähigkeit in gewissen Dingen ein Querdenker zu sein, das Hauptproblem der nichtautistischen Eltern ist. Es kann sich also jeder rauspicken, was ihm beliebt, doch ich trete in keine autismusbetreffende Kommunikation mehr mit Menschen, die mir zu sehr aus der Lemmingstadt geprägt, nicht mehr von mir als Kommunikationspartner angenommen werden können.

        Ich will für niemanden mehr Kräfte verschwenden, deswegen habe ich mein Exil jetzt hier gewählt, weg von dem alten Forum, hierhin.



        Wer will jemanden verurteilen, der dick ist?
        Wer will jemanden verurteilen, der blond ist?
        Wer will jemanden verurteilen, der nicht schick ist?

        Alle wollen verurteilen, der anders ist, es das andere wird gemessen, bewertet, gewogen, gestochen und auf vielfältiger weise, beschädigt.

        Es ist ein klein wenig Autismus. Eine riesige Wahrnehmung, ein Rummelplatz voll explodierender Gefühle, die schön im verborgenen bleiben. Es hat vielleicht ein anderes Gehirndesign, es hat vielleicht die richtigen Lösungen, auch wenn die Wege anders sind.
        Doch es wird nicht akzeptiert, es wird gequält, es wird in Formen gepresst, die nicht passen, es soll normal sein, doch der Neurotyp ist genauso wenig normal wie der Autist.

        Normal, was ist schon normal? Normal ist, was die meisten sind, der Durchschnitt, normal ist, was keine übermäßig anstrengende Forderung an Wissen oder Geduld stellt.

        Anstrengend, ist nicht normal. Doch, sind die Nichtautisten nicht anstrengend = nicht normal?
        Wer will schon immer gesagt bekommen, Du musst das anders machen, Du darfst nicht..., Du sollst..., Hör mir zu..., Schau mich an, wenn ich mit Dir rede...., Was sollen die Leute denken...., Es wird gegessen was auf dem Tisch kommt...., Schau mal Fritz kann schon....,

        Es ist doch von so verschwindend minderwertiger Bedeutung, was die graue Lemmingstadt an Bedürfnissen hat, gewinnorientiert, wird sich dort nicht bewegt, dumm wird auf alten ausgefahrenen Straßen gefahren, neue Wege? Nein, was soll man ändern, wenn es doch anders nicht besser sein kann, kann es nicht sein?

        Wie anstrengend, das Jammern, was soll ich nur mit meinem Kind machen – es lieben.
        Ich bin doch so verzweifelt, er verzweifelt manchmal an dir – doch liebt er.
        Welche Therapie soll man mit ihm noch machen? - Keine vielleicht mal mit Autisten kommunizieren, die eher wissen wie es sich anfühlt.
        Wie? Das soll alles sein?
        Na, etwas Toleranz gegenüber dem, was man nicht sehen kann, verstehen kann und fühlen kann, sollte man schon aufbringen, andersherum wird Kadavergehorsam verlangt, klar funktioniert das, klappt ja auch beim Stockholmsyndrom.


        Was will ich mit meinen Zeilen - einfach nur schreiben, es ist mir mittlerweile egal, wenn Menschen alles auf sich projezieren und deswegen angreifen, ich gehe meinen individuellen Weg und ich habe auch kein Interesse mehr was von anderen kommt, wer will kann wie oben erwähnt dazu schreiben, doch ich schreibe mit keinem mehr.

        Kommentar


          #5
          AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

          Quelle:
          http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-...chule-Muenster

          Autisten können nicht oder nur sehr eingeschränkt durch Imitation lernen. So sind sie oft nicht in der Lage, zu sprechen. Das, was jedes Kind nebenbei lernt, ist für einen Autisten mühsam und zeitaufwendig.

          Wie oberflächlich, das neurotypische Kind ist schlampig, es sieht nur einen Klotz, das autistische Kind, sieht die Maserung, Risse, Löcher und Punkte. Es riecht, fasst an, 1.000 mal, wird erkundet und festgestellt. Das mühsame für Autisten ist, dass man sie nicht so lernen lässt, wie sie wollen, dass man eher dazu übergeht, übergestülpte Orientierungsvorgaben aufdiktiert, dass erst einmal umgedacht und noch mehr Anstrengung damit verbunden ist, wie mache ich es neurotypiengerecht und akzeptiert? Wie blöd zu behaupten lernt nicht, wir haben ein Land, das in stillgelegte Flughäfen mehr Geld als in die Bildung investiert. Im Ausland wird bereits die Handschrift abgeschafft, die ersten IPad-Schulen werden gegründet, na, da würde man mal merken, was Autisten auch für Blitzmerker sein können, wenn sie endlich mal etwas vor sich haben, was so schnell denkt wie sie - da kommen wohl die Neurotypen dann nicht mehr mit, aber dann können die ja therapiert werden.

          Diese Belastung würde man einem neurotypischen Kind garnicht zumuten, aber ein autistisches Kind, wird schon ab diesem Moment deklassiert, freie Persönlichkeitsentfaltung? Fehlanzeige.

          Sie lernen viel über positive Verstärkung und Routine. Doch es braucht dafür sehr viel Zeit. Die wird oft gerade im Kindesalter verschenkt. In diesem Bereich können wir noch viel von Vorreitern aus Skandinavien und den USA lernen. Denn Autismus kann bereits zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr erkannt werden. Je später er diagnostiziert wird, desto schwieriger wird es, bestimmte Alltagsfähigkeiten auszubilden.

          Ja, das ist eine tolle Methode mit den Verstärkern, kann man übringens 1:1 aus jedem Hundedressierbuch entnehmen, klar wird hier wohl ABA angesprochen unabhängig, dass unter Umständen das zu schweren Gesundheitsschäden führt. Ob jeder so eine Behandlung toll fände, stupides in Körbchen sortieren und dann bekommt man einen Keks, ja toll, das möchte man auch - nur was ist, wenn es keine Kekse mehr gibt.

          Röttgers: Zum einen muss Autismus so früh wie möglich erkannt werden. Wir sind, was den Autismus betrifft, in Deutschland Entwicklungsland. Da sind andere Staaten sehr viel weiter. Außerdem braucht man geschulte Fachkräfte. Bei der Therapie ist eine gute Verhaltensbeobachtung sehr wichtig. Denn nur, wenn wir wissen, was die Person gerade verärgert oder auch ängstigt, können wir etwas ändern.

          Ja, so früh wie möglich, die gleiche Auslöschung wie bei dem Trisometrie21-Kind ist ja auch bei dem Autismuskind geplant, Einleitung eines Völkermordes?
          So früh wie möglich - weiß nicht, was das für ein Müll ist, mein Sohn wurde weder dressiert, therapiert, geht trotzdem in eine Regelschule und redet, wo gibt es eigentlich die Gegenprobe, warum entwickeln sich auch nichttherapierte Autisten?

          Kommentar


            #6
            AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

            Liebe Gertrud, alias Marion,

            ich muss zugeben, einfach zu lesen sind deine Zeilen nicht gerade. Doch möchte ich mich dazu trotzdem gerne zurückmelden. Auch um zu verstehen, was du sagen möchtest. Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, dann möchtest du einfach hier schreiben was du denkst und wie du für dich deinen Weg gefunden hast. Du möchtest es sozusagen loswerden, aber nicht zur Diskussion stellen und schon gar nicht dich für irgendetwas rechtfertigen.

            Wenn es so ist, verstehe ich das gut. In dem Moment, wo es nicht mehr um Diskussion, sondern nur noch um Rechtfertigung geht, macht man am besten zu. Keinem steht zu, so etwas von einem zu verlangen.

            Fürs Loswerden ist ja auch dieser Raum gedacht. Deine Zeilen sprechen für sich und wer sich damit befasst, wird dich genauso verstehen, wie alle anderen mit ihren geschilderten Problemen auch.

            Ich lese übrigens gerne deine Texte, auch wenn sie nicht immer einfach zu verstehen sind.

            Kommentar


              #7
              AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

              Liebe Andrea 1,

              auch wenn wir manches verstehen, heißt es noch lange nicht, dass es bei uns genauso laufen kann oder auch könnte. Ich denke einfach, dass jeder anders mit den Anforderungen umgeht. Mein Sohn hat autistische Züge aufgrund seiner Behinderung entwicklet und hat auch so viele Baustellen. Ich denke oft, andere reden so einfach daher. Sollen sie mir doch mal zeigen, wie einfach alles geht und es mit meinem Kind ausprobieren.

              Wir laufen eben alle in unseren ureigenen Schuhen und hinter unserer Haustüre sind wir ganz alleine. Da läuft jedem von uns so manche Träne runter. Nicht jeder gibt es zu und mancher entwicklet Kraft und Stärke sich trotzig dem Leben zu stellen. Und das was wir so ausstrahlen, hilft uns dann auch wieder, unseren Alltag zu meistern. Wir wir das schaffen, bleibt am Ende uns doch selbst wieder überlassen. Übertherapieren ist genauso wie gar nicht therapieren. Und was ist der goldene Mittelweg? Der den wir in unseren eigenen Schuhe bewältigen können.

              Kommentar


                #8
                AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                Wir waren letztens zu einem Gespräch wegen unserem "Kleinen" (AVWS) und da erwähnte ich nebenbei, dass der "Große" Autist ist.
                Als Antwort kam: "Oh Gott wie schrecklich!"
                Mein Großer sagt: "Schrecklich? Wieso schrecklich? Das ist genauso schrecklich wie die Tatsache, dass sie blaue Augen haben!"
                Sagt das nicht alles?

                Kommentar


                  #9
                  AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                  Was nagender Zweifel anstellt

                  Ich finde den Autismus nach wie vor als einer der besten Geschichten, die sich der liebe Gott für mein Kind hat aussuchen können.

                  Es regt zu so vielen Dingen an, man erlebt jeden Tag nicht nur neu, sondern erlebt auch gleiche Situationen neu. Nuancen, die andere nicht bemerken, können etwas doch vom Grundsatz her komplett verändern.

                  Ich finde es schon bemerkenswert dass Jacken die richtige Farbe haben müssen, das Regen auf der Haare sich nicht anfühlt und Haare schneiden, nur dann wenn es beliebt, sonst bleiben sie lang, das ein Frisör mal Hand anlegen dürfte, das wäre niemals drin, dann doch lieber die beschränkten Haarschneideleistungen innerhalb der Familie.

                  Es ist so wichtig auf das Wesen einzugehen, wenn wir zu Hause barrierefrei sind und es einfach der Erholungsraum ist, der lebenswichtig ist, ist das andere nicht mehr so wichtig.

                  In manchen Tagen dürfen halt Schuhe nicht im Regal liegen, sondern müssen selbstverständlich an Klinken hängen.

                  Manchmal kommt man morgens in der Küche und hat eine imaginäre Großstadt, aus allen Papprollen, ob vom Toiletten- oder Küchenpapier, die man ja immer für Bastelaktionen sammelt.

                  Natürlich sollte man niemals die Küche verlassen, wenn das Spülwasser noch drin ist, dann kann es schon einmal passieren, dass der Rest der Besteckschublade drin ist.

                  Nie hat jemand daran gezweifelt, das mein Sohn sein selbstbestimmtes Leben führen wird, (außer Fachkräfte, die schon durch das falsch verdrahtete Gehirn niemals einen Autisten bewerten könnten).

                  Bei seiner Patentante hat er die Vitrine auseinandergebaut, er hatte herausgefunden wie man das Glas rauskriegt, konnte die Leisten abnehmen usw.
                  Man hatte uns gesagt, der kann da nichts anstellen, also genossen wir die Kaffeerunde, mit 3-4 Jahren konnte er das schon – und nichts ist kaputt gegangen.

                  Er kam in den Kindergarten und seine erste Amtshandlung war, den Zaun systematisch nach Schwachstellen abzusuchen.

                  Doch was sind das alles für lächerliche Dinge?

                  Was reg´ ich mich noch über die Eltern auf, die sich nur an dem hoch ziehen was gerade nicht klappt, sie sind nicht in der Lage, einfach das zu sehen was klappt und daran anzusetzen.
                  Unfähig einen freien Geist zu haben, schleifen sie ihre Kinder von Therapie zu Therapie, Förderschulen sorgen auch noch dafür, das Kinder am besten bis zum späten Nachmittag außer Haus sind und Eltern das normale Elternsein schon als Belastung sehen.

                  Sie haben wundervolle Kinder, welches man dann immer noch als liebevollen Alibipauschalsatz liest, ich will ihn/sie nicht missen, doch....

                  Ich greife mich an dem Kopf, ich könnte schreien, toben, fluchen – mir fallen garnicht die passenden Wörter ein. Zu dumm um dieses andere Gehirndesign zu akzeptieren.


                  Mütter, die behaupten, ihr Kind ist geistig behindert und bemerken wie es sich selber das Lesen mühselig im Grundschulalter erarbeiten, kann ich nicht verstehen und will ich auch nicht verstehen.

                  Eltern, die behaupten, ihr Kind könne niemals alleine leben – das obwohl jeder Mensch mit dem Recht auf Teilhabe, ein Anrecht auf das persönliche Budget hat und sich jemanden einzustellen, gehen sie garnicht erst den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

                  Sie finden es gut, wenn ihr Autist, der nur Autist ist, sonst nichts, hoffentlich irgendwann glücklich in einer Behindertenwerkstatt arbeiten kann.

                  Ich frage mich manchmal ob es so unmöglich ist, sich ebend nicht an dem drumherum zu orientieren. Es ist egal, was andere Kinder können oder nicht können, es ist nur wichtig - hier ist mein Kind – mein Kind, dieses ich haben wollte, welches ich so geschenkt bekommen habe und es lediglich eine kurze Zeit begleiten darf, ich soll es nicht beengen, begrenzen, bewerten, sondern ich soll doch dafür Sorge tragen, dass es so wie es ist, mit seinen Stärken doch weiter kommt.

                  Ich soll doch nicht mein Kind verändern, lt. Inklusion verändere ich die Welt für dieses wunderbare Kind.

                  Es ist ein Hohn, wenn man bedenkt, wie viele Eltern ihre Kinder nicht haben aufwachsen sehen dürfen, Kinder schwerst krank, nicht lebensfähig, da kann ich jammern verstehen, doch ein gesundes Kind, das lacht, denkt, fühlt sein Handeln nach seinen Regeln lenkt, dem steht doch die Welt offen, es muss nicht das machen, was die Lemmingstadt will, es kann in dem stark und gut sein, was es kann, es kann darin wirklich gut sein, wenn man es lässt.

                  Statt dessen wird alles unternommen um ein angepasstes Neutron herzustellen, ein weiteres graues Lemmingwesen, welches es niemals sein kann, so dumm diese Anstrengungen sind, auch größten Schaden anrichten, sind diese Eltern, so liebevoll sie es meinen mögen, doch die größte Barriere eines Autisten, sie beflügeln nicht, sie stutzen, sie öffnen keine Käfige, sie machen sie zu.

                  Was wäre es schön, wenn Autisten so frei sein dürften, wie ihre Gedanken doch frei von dem versklavendem Regelwerk sind, doch leider hört der Neurotyp dort auf zu denken, wo der Autist anfängt.

                  Was nagender Zweifel anstellt? Er verhindert, dass man Fehler eingesteht, zugibt, er verhindert, dass man sein Handeln reflektiert und nachdenkt, der nagende Zweifel sorgt dafür, das man wie ein Tier in der Ecke sitzt und statt nachzudenken nur noch einen Reflex hat, sich verteidigen, das verrückte Handeln etwas normgerecht zu pressen bis zum äußersten zu verteidigen, Verluste werden billigend in Kauf genommen.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                    Liebe Gertrud,

                    das Beste was Kindern passieren kann, nicht uns wohlgemerkt ist, dass sie gesund auf die Welt kommen und wir Eltern ihnen einen guten Start ins Leben geben können.

                    Alles andere ist Quatsch! Wenn man sein Kind liebt, dann ist es egal wie es aussieht und ob es perfekt ist. Jede Mutter freut sich, wenn nach der Geburt der Satz "alles in Ordnung", "alles dran" kommt! Obwohl wenn nicht schon in Schwangerschaft erkannt, niemand mit irgendwelchen Auffälligkeiten rechnet, oder?

                    Du wirkst verbittert und es scheint, du hast die ganze Welt gegen dich. Wie kannst du Eltern nur all solche Dinge unterstellen?

                    Warum dürfen Eltern nicht zugeben, wenn sie überfordert sind? Ich darf sagen, dass mein Kind süß und lieb und nett ist, auch wenn nur ich es so sehe. Ich darf aber auch sagen, dass es Tage gibt, wo ich mit meinem Schicksal hadere und trotzdem Menschen verstehe, wenn sie sich verschämt die Hände waschen, weil mein sabberndes Kind sie berührt hat.

                    Nur weil ich ein behindertes Kind habe, kann ich mich doch nicht über alles und alle Gefühle hinweg setzen. Deine Zeilen sind voller Widersprüche.

                    Du willst die ganze Welt verändern, damit dein einziges Kind glücklich ist? Es gibt viel mehr was wichtig zu verändern wäre.

                    Du und dein Kind und ich mit meinem Kind sind kleine Sandkörner, die duch die Eieruhr laufen. Du verstopft die Enge in der Mitte und versucht alles oben zu behalten.

                    Ich gebe mit Mühe die Mitte frei zu halten, damit alle Sandkörner in die untere Hälfte kommen.

                    Eltern, die behaupten, ihr Kind könne niemals alleine leben – das obwohl jeder Mensch mit dem Recht auf Teilhabe, ein Anrecht auf das persönliche Budget hat und sich jemanden einzustellen, gehen sie garnicht erst den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
                    Liebe Gertrud,

                    natürlich hat jeder das Recht. Genauso hat aber jeder das Recht, es nicht zu tun, wenn er weiß dass er es nicht schaffen würde, im Haifischbecken zu überleben.

                    Ich glaube schon zu verstehen was du hier zu verstehen geben willst. Ich nehme mir nur das Recht, auch meine Gedanken aufzuzeigen. Du kommst mir wie ein Spiky vor, der so gerne Schutz in jemandes Armen finden möchte, aber sich nicht traut auf Menschen zuzugehen vor lauter Angst, wieder verletzt zu werden. Ich bin auch so ein Spiky, glaube mir. Aber wir können nicht 80 Mio Menschen ändern, damit unser einziges Kind so wird, wie wir es sehen.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                      http://www.bild.de/news/ausland/gebu...5538.bild.html

                      Wer braucht schon eine Horde Besucher, virtuell ist es eh angenehmer, wer weiß wie lange es dauert, bis ein autistischer Charakter die gleiche Toleranz erfährt, die jeder für seinen eigenenen Spleen einfordert.

                      Ich bin bei dieser Aktion von Colins Mutter unsicher, auf der einen Seite finde ich es cool, erstens, ist er nicht allein, zweitens denken Menschen an ihn, er bekommt Post und komisch, wie unsozial die Gesellschaft ist, wildfremde Menschen möchten diesen Jungen eine Freude machen, man sagt ja immer, dass die Autisten nichts empfinden, doch die Tatsache, dass Mitschüler nichts empfinden, deren Eltern nichts empfinden, lässt wohl keinen Zweifel daran wer wirklich die emotionalen Krüppel sind.

                      Die vermeindlich perfekten Menschen, die nicht begriffen haben, wie labil ihr eigenes Lebensglück ist, die so dumm nur innerhalb ihres beschränkten Weltbildes existieren und rechts und links alles ausblenden.


                      Doch andererseits, jetzt weiß jeder, das Colin anders ist. Was ist, wenn er die Angelgenheit nicht so toll findet, dann hat die Mutter "verschissen".

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                        Hallo,

                        es gibt immer Menschen die glauben, dass alle Welt nur noch an sie denkt, mit ihnen verzweifelt und auch mit den Gedanken an das Schicksal ihrer zu Bett geht. Ich habe mir über Jahre Bücher zu gelegt, die Gleichbetroffene geschrieben haben. Ich habe mit den Müttern geweint, geliebt, getrauert und Wut aufgebaut. Irgendwann habe ich beim Bestellen gemerkt, dass ich selbst das Buch hätte schreiben können.

                        Das war der Moment wo ich merkte, dass es eigentlich niemanden interessiert, wie es dir zuhause ganz alleine geht, wenn die Tür zu ist. Die Autoren erzählen allesamt ihre Geschichte. Denn die ist ja autentisch und lässt andere aufhören, dass man sich da doch solidarisch zeigen muss. Aber dass es vor ihnen und davor schon Mütter und Eltern gab, die kämpfen wollten und gekämpft haben, verschwindet immer mehr in dieser heutigen "Ich weiß alles ganz genau Zeit"!

                        Noch schlimmer finde ich Talkshows, oder (Soap) Dokumentationen. Es sind reine Selbstdarstellungen, die Mitleid aufbauen sollen.

                        Eigentlich geht es um unsere Kinder und die kommen da manchmal ganz seltsam bei weg. Da möchte dann ein blindes Kind so gerne mal ins Kino gehen und einen Stummfilm anschauen, oder ein Gehörloses möchte so gerne auf ein Rockkonzert und das Mädchen mit den Beinprothesen möchte Stepptanz lernen. Ich gönne es jedem Einzelnen, keine Frage. Und es geht mir dabei um etwas ganz anderes.

                        Die Eltern wünschen sich das so sehnlich, weil sie doch eine ganz normale Familie sein wollen.
                        Aber dass ihre Nachbarstochter Luise noch nicht einmal je einen Kinderriegel aus Schokolade essen konnte, weil ihre Mutter von der Hand in den Mund lebt, haben sie noch gar nicht bemerkt.

                        Dass ihr Kind eigentlich einfach nur ruhig und bequem auf einem Kissen liegen möchte, weil es dann am wenigsten die schmerzenden Glieder spürt, merken sie auch nicht. Es muss zur Therapie und muss wissen, dass es ja auch mal hätte Weltmeister werden können.

                        Manchmal ertrinken wir alle in diesem beschi....Selbstmitleid. Es gibt Zustände, die ändern sich nicht mehr, man muss lernen sie anzunehmen. Wir können allenfalls versuchen, es unseren Kindern und uns so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Das heißt auch an der Gesellschaft teilnehmen, wenn wir es wollen, aber nicht weil wir es müssen!

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                          Autistische Kinder sind ja in vielfältiger Weise von den Eltern abängig. Oft sind die Eltern das einzige Sprachrohr nach draußen.
                          In Testverfahren wird aufgrund der Verweigerungsverhalten oft per Elternfragebogen entschieden, wie "behindert" dieses Kind ist.

                          Somit besteht die Gefahr, da man ja nun endlich mal darauf losjammern kann und über eine sehr negative und selbstmitleidvolle Tour, wahrscheinlich eh eine negative Grundeinstellung zum ganzen Verhalten des eigenen Kindes hat, ein total eingeschränktes Bild seines Kindes abzugeben, das überhaupt keiner objektiven Betrachtungsweise, wie es für eine Bewertung angedacht wäre, gewährleistet ist.

                          Das hat zur Folge, das Eltern ihre autistischen Kinder öfters behinderter darstellen als sie sind, nur weil sie gemäß ihrere Wahrnehmung anders handeln, Situationen anders lösen und nichtautistische Eltern unfähig sind, es zu fühlen und zu verstehen.

                          Vielen ist es wichtiger, dass ihre Kinder besser einen ganzen Tag weg sind, damit der berufliche Werdegang nicht leidet, viele wollen möglichst eine hohe Pflegestufe erreichen, unabhängig davon, das die nicht objektive sondern eher negative Sichtweise dem Kind mehr schadet als nutzt.

                          In vielen Erziehungsratgebern steht, das Eltern der Fels in der Brandung sein sollen, Kinder sollen sich immer auf ihre Eltern verlassen können, sie sollen immer für sie stark sein und das Kind soll das Gefühl vermittelt bekommen, dass es sich immer und zu jeder Zeit sich den Eltern anvertrauen kann, sich geliebt fühlt und auch so wie es ist angenommen wird.

                          Warum trifft das auf so wenige Autisteneltern zu, es sind sehr wenige Eltern vorhanden, die das erfüllen, die meisten sind schwach und rückratlos, sie haben weder einen starken Willen, noch sind sie ein Fels.
                          Sie sind beeinflussbar durch externe Meinungen, unfähig eine unabhängige eigene Meinung zu bilden ohne ihr Dasein in den Vordergrund zu stellen.
                          Oft sind Autisteneltern wie kleine Trotzkinder, die sich darüber aufregen, wie leicht es manche Menschen haben und wie schwer sie hingegen zu kämpfen hätten.
                          Ich frage mich, wie diese Eltern ihre Kindheit überstanden haben, denn die waren ja auch mal Kinder und wahrscheinlich garnicht perfekt, vielleicht sind die Eltern von heute aber auch nicht mehr so qualitativ wie früher.

                          Oder es ist einfach so, dass Eltern ebenfalls eine breite Fächerung und unterschiedliche Tiefe an Toleranz und Kompetenz aufweisen, genauso an Fantasie und Bildung, d.h., vielleicht sollten auch mal Eltern therapiert werden, da ihnen anscheinend wichtige Basisgrundsteine fehlen und somit ein autistisches Kind mehrfach belastet wird, da auch die Ruhezone, die eigentlich zu Hause vorhanden sein sollte, in hohem Maße dafür verantwortlich ist, wieviel Stress ein autistisches Kind außer Haus ertragen kann.

                          Auf jeden Fall kommt es mir beim Lesen von Elternmeinungen in verschiedenen Foren speziell bei Autisteneltern so vor, dass sie sehr depressiv wirken, dies aber anscheinend selber garnicht wahr haben wollen, dass sie des öfteren die größte uns schlimmste Barriere sind und somit auch viele Entwicklungen verhindern.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                            Hallo Gertrud Böse alias Marion,

                            Foren werden oft auch dazu genutzt, seine Probleme zu schildern, Informationen zu ergattern, sich Rat und auch mal Trost zu holen. Grundsätzlich neigen die Menschen dazu, alles das, was positiv läuft, einfach hinzunehmen. Kaum einer übersieht, dass jetzt schon überall Schneeglöckchen blühen, aber wer spricht schon darüber?

                            Deshalb sind aber diese Leute nicht depressiv. Ich kann deine Meinung, dass die meisten Autisteneltern ihre Kinder behinderter machen als sie sind, nicht teilen. Ich weiß nicht, in welchen Foren du unterwegs bist. Ich kenne viele sehr engagierte Eltern, die alles für die Entwicklung ihrer Kinder tun. Sicher gibt es auch ein paar Eltern, die jammern, aber das ist ein geringer Teil.

                            Den meisten ist an der Entwicklung ihrer Kinder gelegen. Sie kümmern sich.

                            Ich verstehe auch nicht, warum dich dieses Thema so frustriert. Ihr habt euren Weg gefunden. Dein Sohn ist glücklich. Warum regst du dich so über andere auf?

                            Sei doch zufrieden mit dem, was du hast.

                            Liebe Grüße und einen schönen sonnigen Tag

                            Andrea

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                              Karneval, so ein Schwachsinn.

                              Ich kann es nicht fühlen, diese verrückten Gestalten, die sich verkleiden und total befremdet auf mich wirken. Mein Sohn und ich sehen es als normale Tage an, gestern in der Schule hat er auch lieber in der Klasse gesessen, während alle Schulkinder mitsamt Eltern verrückt spielten und als was weiß ich für eine Gestalt die Narrenzeit eröffneten.

                              Meine Tochter ist auch verrückt, sie ist verkleidet und geschminkt, hat in ihrem Kinderzimmer eine Stimmungsmusik eingeworfen und liebt Karneval, sie tanzt und ist fröhlich und fühlt das auch.
                              Sie überlegt jetzt schon was für ein Kostüm sie nächstes Jahr will.
                              Mein Mann ist auch ein Karnevalsmensch, gut, können sie gemeinsam zu diesen Umzügen gehen und sich ins Getümmel stürzen, denn ich denke, Hilfe, die sind alle verrückt.

                              Karneval kann ich nichts abgewinnen, es ist laut, durcheinander bunt und schrill - die Menschen verhalten sich nicht wie sie sind und schlüpfen anscheinend in die Freiheit, die sie sich sonst im ganzen Jahr nicht erlauben dürfen, wie bekloppt ist Karneval.

                              Komisch, alle würden jetzt die Voraussetzungen erfüllen, das man ein Entmündigungsverfahren einleitet, warum also werden andere Menschen diskriminiert? In dieser Zeit, sind alle nach den getroffenen Normvorgaben, potentielle Klienten für die geschlossene Abteilung.

                              Kommentar


                                #16
                                AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                Zitat von Gertrud Böse alias Marion Beitrag anzeigen
                                Karneval, so ein Schwachsinn.

                                Ich kann es nicht fühlen, diese verrückten Gestalten, die sich verkleiden und total befremdet auf mich wirken. Mein Sohn und ich sehen es als normale Tage an, gestern in der Schule hat er auch lieber in der Klasse gesessen, während alle Schulkinder mitsamt Eltern verrückt spielten und als was weiß ich für eine Gestalt die Narrenzeit eröffneten.

                                Meine Tochter ist auch verrückt, sie ist verkleidet und geschminkt, hat in ihrem Kinderzimmer eine Stimmungsmusik eingeworfen und liebt Karneval, sie tanzt und ist fröhlich und fühlt das auch.
                                Sie überlegt jetzt schon was für ein Kostüm sie nächstes Jahr will.
                                Mein Mann ist auch ein Karnevalsmensch, gut, können sie gemeinsam zu diesen Umzügen gehen und sich ins Getümmel stürzen, denn ich denke, Hilfe, die sind alle verrückt.

                                Karneval kann ich nichts abgewinnen, es ist laut, durcheinander bunt und schrill - die Menschen verhalten sich nicht wie sie sind und schlüpfen anscheinend in die Freiheit, die sie sich sonst im ganzen Jahr nicht erlauben dürfen, wie bekloppt ist Karneval.

                                Komisch, alle würden jetzt die Voraussetzungen erfüllen, das man ein Entmündigungsverfahren einleitet, warum also werden andere Menschen diskriminiert? In dieser Zeit, sind alle nach den getroffenen Normvorgaben, potentielle Klienten für die geschlossene Abteilung.
                                Hallo zusammen,

                                ich bin neu hier und ich hoffe, dass ich hier nicht gleich gefressen werde. Zurzeit begleite ich autische Kinder zur Schule.
                                Ich selbst habe leider keine Kinder. Ich hatte die Vorstellung, dass ich hier mehr über autische Kinder erfahren könnte und dieses ungeschminkt und ungefiltert aus erster Hand. Es ist für mich ein wenig befremdlich zu lesen, dass man hier als Mutter dass Gefühl vermittelt bekommt sich verteidigen zu müssen. Deshalb rechne ich mir gerade schon aus wie
                                ich hier wegkomme.

                                Liebe Grüße an alle

                                Ulli

                                Kommentar


                                  #17
                                  AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                  Hallo zusammen,


                                  ich bin neu hier und ich hoffe, dass ich hier nicht gleich gefressen werde. Zurzeit begleite ich autische Kinder zur Schule.
                                  Ich selbst habe leider keine Kinder. Ich hatte die Vorstellung, dass ich hier mehr über autische Kinder erfahren könnte und dieses ungeschminkt und ungefiltert aus erster Hand. Es ist für mich ein wenig befremdlich zu lesen, dass man hier als Mutter dass Gefühl vermittelt bekommt sich verteidigen zu müssen. Deshalb rechne ich mir gerade schon aus wie
                                  ich hier wegkomme.


                                  Liebe Grüße an alle


                                  Ulli
                                  Liebe Ulli,

                                  schön, dass du zu und gefunden hast und ein herzliches Willkommen von mir. Wir auf Intakt lassen jedem seines und als eine der teilweise selbst betroffene Mütter von Kindern mit zum Teil schwersten Behinderungen, kann ich dir sagen, dass man sich hier nicht verteidigen muss. Daher darf auch eine Mutter wie Gertrud hier schreiben, oder ein Löwenkind, eine miau, eine Zippe, eine amei, und viele andere. Nur wenn es unter die Gürtellinie geht und jemand ausfällig wird, oder es gegen die Regeln von Intakt verstößt, werden wir tätig. Und das zum Schutz unserer User. Gerade in diesem Thread wo du nun reingeschrieben hast, gehe ich selbst sehr mit Bedacht hinein und lese aufmerksam mit, mache mir meine Gedanken dazu und versuche zu lernen, bzw. auch für mich etwas mitzunehmen. Zwischen den Zeilen lesen kostet Zeit. Aber es lohnt sich. Auch du als nicht Betroffene bist genauso Willkommen. Hier schreiben und helfen sich alle gegenseitig. Deine Meinung ist frei und offen. Ich bitte dich nur vor so einer Aussage, welche mir persönlich sehr weh tut, da ich hier mit Herzblut aus der eigenen Betroffenheit dabei bin, dich erst einmal umzuschauen, wo du genau gelandet bist und auf was für ein gesammeltes Fachwissen und Informationsabgebot du getroffen hast. Da stecken Tausende von Stunden u.a. auch im Ehrenamt ausgeführt drin und das seit mehr als 13 Jahren.

                                  Ich wünsche dir nun erst mal Zeit zum lesen und evtl. Fragen zu stellen. Hier ist immer jemand zu erreichen. Fast rund um die Uhr. Auch im Ehrenamt. Denn wir wissen alle warum.
                                  Zuletzt geändert von Kirsten; 26.03.2014, 11:16. Grund: Rechtschreibung und Grammatik

                                  Kommentar


                                    #18
                                    AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                    Hallo Kirsten,

                                    ich hatte eben nur die Beiträge zu "Autismus ist kein Untergang..." gelesen. Ich finde es auch gut das Du so lange Zeit wahrscheinlich für so manchen betroffenen die richtigen Worte gefunden hast. Es liegt mir auch grundsätzlich fern irgendwen zu bewerten oder gar zu verurteilen. Das ist mir auch besonders wichtig.

                                    Kommentar


                                      #19
                                      AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                      Hallo Ulli,

                                      hab meinen obigen Beitrag noch ein wenig ergänzt. Bin unterwegs und mir war es wichtig, bevor du vielleicht gleich wieder kehrt machst, erst einmal Hallo zu sagen und von uns/mir in diesem Fall zu erzählen, denn uns ist jeder und jedem seine Meinung wichtig.
                                      Mit dem Handy geht es aber nicht so perfekt. Jedenfalls bei mir. So danke ich dir jetzt aber erst einmal für deine ebenfalls schnelle Rückmeldung und ich wünsche dir einen guten Erfahrungsaustausch hier auf Intakt.

                                      Sowie eine gute Zeit.

                                      Kommentar


                                        #20
                                        AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                        Ja, herzlichen Dank! Wir werden uns bestimmt noch lesen!

                                        Kommentar


                                          #21
                                          AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                          Hallo Ulli,

                                          hier ist die richtige Plattform, um mehr über autistische Kinder zu erfahren. Ich finde es richtig gut, dass du dich informieren möchtest. Das zeigt Interesse. Ich hätte mir für meinen Sohn auch Begleiter gewünscht, die mehr auf seine Bedürfnisse eingehen.

                                          Interessieren dich mehr allgemeine Fragen rund um Autismus oder möchtest praktische Tipps für deine Tätigkeit?

                                          Liebe Grüße
                                          Andrea

                                          Kommentar


                                            #22
                                            AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                            Zitat von andrea l Beitrag anzeigen
                                            Hallo Ulli,

                                            hier ist die richtige Plattform, um mehr über autistische Kinder zu erfahren. Ich finde es richtig gut, dass du dich informieren möchtest. Das zeigt Interesse. Ich hätte mir für meinen Sohn auch Begleiter gewünscht, die mehr auf seine Bedürfnisse eingehen.

                                            Interessieren dich mehr allgemeine Fragen rund um Autismus oder möchtest praktische Tipps für deine Tätigkeit?

                                            Liebe Grüße
                                            Andrea
                                            Hallo Andrea,

                                            vielen lieben Dank für Deine Antwort und Hilfe.
                                            Es ist so ,dass ich im Moment als Busbegleitung für behinderte Kinder mitfahre. Für einen 13-jährigen Jungen aus dem Bus
                                            wurde im Februar eine Schulassistenz beantragt. Die Eltern haben mich als Schulbegleiter ausgesucht und haben von mir
                                            einen Lebenslauf mit abgegeben. Jetzt habe ich viel im Internet gelesen und irgendwie habe ich das Gefühl es ist wie bei
                                            allem was lebendig ist, man kann nichts verallgemeinern. Was für den Einen Gift ist kann für den Anderen die Lösung sein.
                                            Aber ich finde dennoch es macht einen Unterschied ob ein Arzt oder Eltern über diese Dinge sprechen. Ich würde gerne
                                            verstehen wie ein Autist denkt, was er tatsächlich als angenehm oder spaßig in Anführungszeichen empfindet. Es wird mit Sicherheit ein Herantasten sein auch bei uns mag nicht jeder alles. Was mir wichtig ist, ich möchte dem Jungen auf keinen Fall schaden. Mir ist zwar klar, dass ich in meiner Funktion als Schulbegleiter keine Vorbildung brauche und im Prinzip nur Handreichungen auf Zuruf machen soll, aber wenn ich mehr für den Jungen tun könnte, wären die Eltern und ich auch nicht böse.

                                            Sicher wirst Du auch an mich Fragen haben um mir zu antworten, frage mir ruhig Löcher in den Bauch!

                                            Liebe Grüße

                                            Ulli

                                            Kommentar


                                              #23
                                              AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                              Hallo Ulli,

                                              am wichtigsten ist, dass er Vertrauen zu dir aufbaut und dich als Bezugsperson akzeptieren kann. Der Rest kommt fast von allein, wenn ihr euch kennenlernt und jeder von euch weiß, wie der andere "tickt". Sei für ihn berechenbar.

                                              Ich habe in meinem Mutterleben viele unkonventionelle Methoden gewählt... hier ein kleines Beispiel... Er hat in für ihn schwierigen Situationen (das waren immer vielen Menschen auf engem Raum, also in der Bahn oder im Einkaufszentrum) Luft geräuschvoll aus allen Körperöffnungen entweichen lassen. Das war sehr peinlich. Wir haben zu Hause Rülps- und Pupsstunden eingeführt, d. h. erst täglich, dann wöchentlich dann mtl. usw. immer 18 Uhr haben wir hinter verschlossener Küchentür Brause getrunken und 15 Minuten lang gerülpst bis die Wände wackelten. Klingt vielleicht merkwürdig, aber es hat funktioniert. Der Raum und die Zeit waren mit "Dampf ablassen" belegt. An anderen Orten und zu anderen Zeiten war das verboten.

                                              Heute kann ich drüber schmunzeln.

                                              Kommentar


                                                #24
                                                AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                                Hallo Andrea,

                                                ja, das glaube ich gerne. Hört sich auch irgendwie witzig an, aber wenn's hilft ist es ja o.k..

                                                Da der Junge ja im Bus mitfährt habe ich ja schon feststellen können, dass er auf mich gut reagiert. Er läßt sich von mir anfassen ohne Protest. Er macht Dinge nach meiner Aufforderung wie z.B. die Jacke ausziehen. Er selbst hat wohl kein richtiges Gefühl für warm und kalt, deshalb muss man darauf achten.
                                                Er spricht auch nicht. Die Eltern sagen wohl, dass er zu Hause schon mal redet. Er hat auch das typische " kein Blickkontakt halten können".
                                                Aber jeden Nachmittag wenn wir die Kinder abholen, sieht er von weitem schon aus dem Fenster ob ich da bin, rennt dann um den Bus und läßt sich von mir fangen, dabei lacht er. Ich fasse das so auf das er sich ein Spass daraus macht. Auch wenn er aus dem Bus aussteigt nachdem ich ihn verabschiedet habe, dreht er sich 2-mal um die eigene Achse. Der Vater sagt, dass er das tut, wenn ihm etwas gefällt oder er sich freut.

                                                Mich würde mal interessieren, ob die Bearbeitungszeiten für einen Antrag auf Schulassistenz überall gleich sind oder je nach Bundesland unterschiedlich. Kannst Du da weiterhelfen?

                                                Gruß

                                                Ulli
                                                Zuletzt geändert von Ulli alias Ulrike; 27.03.2014, 11:28. Grund: Frage angefügt

                                                Kommentar


                                                  #25
                                                  AW: Autismus ist kein Untergang sondern....

                                                  Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.

                                                  Diese Menschen, die ihr Wissen so begrenzen und garnicht die Möglichkeit besitzen weiter zu denken. Die nicht begreifen, dass in einer barrierefreien Umgebung ein Autist niemals eine Begleitperson bräuchte.

                                                  Wenn endlich die Schulen barrierefrei für Autisten wären, müsste man sich nicht darum kümmern, kompetente Personen für diese Assistenzleistung zu bekommen.
                                                  Sie sollen sich nicht dem billigem machtmissbrauchendem Instrument bedienen, ein Kind beherrschen zu wollen, denn sie dürfen nur begleiten und sollten niemals einen Menschen mit diesem feinfühligem Wesen zu etwas zwingen.

                                                  Selbst wenn man schon einen emphatischen Assistenten bekommen hat, ist es wahnsinnig, wieviel Schwachsinn von sogenannten ausgebildeten Fachleuten kommt, die schon allein eine Ausbildung besitzen, die voller Klischees und Lügen besteht.

                                                  Man könnte meinen, es wäre noch die Zeit, in der man Homosexualität heilen wolle, mit der gleichen stupiden Willkür versuchen leider noch viel zu viele Autisten zu formen und zu verformen. Ohne Wissen, wieviel diese tägliche seelische Vergewaltigung anrichtet und jede weitere Übertretung einen Menschen in seinen Grundfesten erschüttert.

                                                  Ich bin froh, das mein Autist glücklich aufwachsen darf, seine Bildung erhält, ich bin froh, dass durch die Zusammenarbeit mit Autisten, doch vieles ermöglicht wurde, Menschen mit ähnlicher Wesensart zu begreifen, doch gleichzeitig schockieren mich durch verschiedene Foren hinweg die Meinungen, ob von Eltern oder anderen Personen.

                                                  Wer weiß, wie die Welt sich ohne diese Wesensart entwickelt hätte, wie viel gewonnen wurde, durch eine andere Einstellung zu Zahlen, Wörtern und Bildern. Wie diese autistische Fantasie doch beflügelt und wie viel man gewinnen kann, wenn man versucht einen Bruchteil dessen zu verstehen.

                                                  Doch leider hört meist der Nichtautist an der Stelle auf zu denken, an der der Autist anfängt. Bis heute war alles zielgerichtet, bis heute überwiegt die Dummheit von Diagnoseeinteilungen die nicht zeitgemäß sind, es werden wiederholt Autisten diskriminiert und nicht als selbstbestimmt denkendes Wesen anerkannt und werden auch heute noch viel zu sehr gelenkt und geleitet, manipuliert und angelogen, es werden mit fadenscheinigen Versprechungen und Belohnungssytemen Autisten willig gemacht, anstatt eine bereits vorhandene Lernfreude wachsen zu lassen.

                                                  Wenn Autisten unter diesen Wilden überleben müssen, braucht es schon einen verdammt starken Charakter, um nicht unterzugehen. Vielleicht wird irgendwann diese Gesellschaft über die Toleranz und Akzeptanz verfügen, auch mal das zu verstehen, zu denen ihnen die Möglichkeit fehlt, man muss auch einfach mal einräumen, dass gewisse Dinge von einem neurotypischen Gehirn einfach nicht geleistet werden können.

                                                  Kommentar

                                                  Online-Benutzer

                                                  Einklappen

                                                  25 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 25.

                                                  Lädt...
                                                  X