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    Neues aus dem Bezirkstag

    Hallo zusammen,

    ganz druckfrisch möchte ich den Eltern die Inklusion leben möchten etwas aus unserer Tageszeitung berichten. Ich konnte gerade lesen, dass man in Unterfranken beim Bezirkstag froh ist, "dass "Behinderte" nicht auf das Maximum ihrer Rechte beharren" und werden dadurch von der CSU-Fraktion sogar gelobt. Nein, wir in Unterfranken würden unsere gesetzlichen Ansprüche nicht bis zum letzten ausreizen. Peter Motsch ist sicher stolz auf uns.

    Wir können uns bestimmt in unserer Enthaltsamkeit noch steigern. Wir müssen nur einsichtig sein. Herr Motsch und die anderen CSU-Vertreter, also von der Christlichen und Sozialen Partei (so kommts besser rüber) zeigen auf, dass Wunsch und Wirklichkeit beim Thema "Inklusion" sich die berühmte "Waage" halten müssen. Also mal ganz klar mit den Worten des Herrn Motsch ausgedrückt: ich zitiere wörtlich:
    .....Die heiße auch zu akzeptieren, dass es keinen Leistungsanspruch auf Inklusion gebe. Die UN-Konvention selbst stellt auf die Verfügbarkeit von entsprechenden Haushaltsmitteln ab. .....

    Aber wie immer gibt es in Unterfranken noch Steigerungsformen, was den Umgang mit Menschen mit schweren Behinderungen gilt. Die CSU empört sich nämlich, dass es doch tatsächlich "Ideologen" geben würde, die doch andere Menschen zu überzeugen versuchen (Werden hier Eltern zu Sektenanhänger?) dass man keine Wohnheim mehr bräuchte.

    Ja ist das denn nicht die Höhe? Die CSU möchte, dass Menschen ihre Rechte ausüben können und wer selbstbestimmt sich dafür entscheidet in einem Heim leben zu wollen, der soll es doch auch tun dürfen.

    Ja aber sicher doch und na klar. Gerade die Menschen mit schwerer und schwerster Behinderung werden oftmals von den vermeintlichen "Ideologen" vertreten. Ich kenne keinen der vermeintlichen Ideologen, die sich für die Abschaffung von Wohnheimen voll und ganz einsetzen. Diese von der CSU zitierten "Ideologen" fordern nur die oben im Text zur Zufriedenheit der CSU nicht ausgereizten Rechte ein, wie jeder andere nichtbehinderte Mensch auch, wählen zu dürfen wo und wie man wohnen möchte.

    Gebe es die Ideologen nicht, gebe es z.B. sicher keine Lebenshilfe. Würde es sie trotzdem geben, wäre es ein Verein, der allenfalls für sicher, sauber und satt sorgen würde.

    Frohe Weihnachten wünsche ich all den Wohnheim Bewohnern, die Weihnachten im Wohnheim übrig geblieben sind. Ich wünsche euch, dass ihr genügend Betreuer um euch herum habt, dass ihr am Hl. Abend alle eure Streicheleinheiten bekommt, dass ihr bei einem Anfall adäquat versorgt werdet, dass ihr alle in frischer Inkontinenz-Versorgung unter Tannenbaum sitzen werdet. Ja, ihr kostet alle Geld und ihr hattet nie die Chance für euch selbst zu sorgen. Aber ihr seid Menschen genau wie alle anderen auch. Und ihr habt das Recht mitten in der Gemeinschaft zu leben und nicht ausgesondert zu werden. Und ihr müsst auch nicht abgeschoben in Wohnheimen leben. Ihr mit schwerer Behinderung habt ja noch nicht mal das Recht mit fitteren Wohnheim Besuchern zusammen zu leben. Es wird immer über eure Köpfe hinweg bestimmt und ihr könnt euch nicht wehren, weil ihr ja gar keine Chance habt, diese politische Aussage zu verstehen. Aber ich verspreche euch, die "Ideologen" tun das und sie werden für euch weiter im Einsatz sein.

    #2
    AW: Neues aus dem Bezirkstag

    Liebe Myriam,

    es ist doch wunderbar, dass behinderte Menschen sich, Dank der segensreichen Botschaften des Dr. M., wieder ihrer Rolle bewusst werden und demütige Dankbarkeit zeigen, indem sie auf ihre Rechte beharren.

    Der christlich-fromme Mann wird es genießen, dass er sich gerade jetzt zur Weihnachtszeit keine Sorgen mehr um das Wohl der Betroffenen machen muss.

    jetzt mal Zynismus beiseite
    Was kann dieser Mann sich eigentlich noch alles erlauben, und wann wird der endlich mal gestoppt? Wo bleiben unsere Behindertenbeauftragten? Und wo seine Parteikollegen? Stehen die Alle geschlossen hinter diesen Aussagen?
    Zuletzt geändert von Inge; 08.10.2015, 13:23.

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      #3
      AW: Neues aus dem Bezirkstag

      Hallo miteinander,

      es gibt auch einen Artikel bei kobinet.

      Müssen Menschen mit Behinderung und ihre Familien ein Maximum dieser anmaßenden Überheblichkeit durch Dr. Motsch in Kauf nehmen, wenn sie in Unterfranken leben wollen oder müssen? Frau Badura, übernehmen Sie!

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        #4
        AW: Neues aus dem Bezirkstag

        der Leserbrief von einem Gönner auf kobinet ist super

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          #5
          AW: Neues aus dem Bezirkstag

          Hallo zusammen,

          bei kobinet wurde ein Offener Brief an Dr. Motsch als Leserbrief veröffentlicht.

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            #6
            AW: Neues aus dem Bezirkstag

            [...] Im Gegensatz zum übrigen Podium, das das Publikum mehr oder weniger deutlich auf eine längere Umsetzungszeit der Konvention einstimmte, lehnte Dr. Motsch einzelne Teile als unpraktikabel und nicht finanzierbar ab. [...]


            Wie lange noch schickt die CSU diesen Dr. Motsch ins Rennen?

            Ein Kommentar von kobinet-Redakteur Gerhard Bartz

            Dr. Peter Motsch ist ein "Fürsorge"-Politiker, der in der heutigen Zeit keinen Platz mehr in unserer politischen Gesellschaft hat. Restriktionen gegen Menschen mit Assistenzbedarf begründet er mal mit der Vermutung, dass oftmals die Betreuer die Kosten nach oben treiben. Minuten später sind es die Eltern, die an den "Kindern" vorbei neue Anstalten fordern. [...]

            Die sieben bayerischen Bezirke verabreden sich, Gesetze auf eigene Weise auszulegen. Die Regierung weiß es und tut nichts dagegen. Damit hat man die Rechtsaufsicht aufgegeben und lässt den Bezirken bei ihrem Umgang mit behinderten Menschen freie Hand."

            Der gestrige Abend hat sehr deutlich gezeigt, dass Dr. Motsch auch in Zukunft alles tun wird, bestehende Zustände in Unterfranken aufrecht zu halten. [...]
            Quelle und kompletter Text: kobinet

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              #7
              AW: Neues aus dem Bezirkstag

              Die Lebenshilfe ist empört
              Die Bezirksverwaltung konnte sich auf keine Kompromisslösung mit der Lebenshilfe bei einem neuen Wohnprojekt für ältere Menschen mit schwersten körperlichen und geistigen Handicaps einigen.

              Der Interessensverband für Menschen mit geistiger Behinderung möchte zwei neue Heime in Main-Spessart und Kitzingen mit jeweils zwölf Plätzen errichten. Was der Bezirk vor mehreren Monaten auch genehmigte. Allerdings versandeten die Verhandlungen über auskömmliche Personalschlüssel: Das, was der Bezirk künftig an Personalkosten zahlen möchte, ist für die Lebenshilfe so unannehmbar, dass sie den Betrieb der Heime unter diesen Bedingungen ablehnt.

              Statt nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen, machte sich der Bezirk daraufhin auf die Suche nach einem anderen Träger - und fand diesen auch im Eisinger St. Josefs-Stift, der größten Einrichtung für geistig behinderte Menschen in Unterfranken. [...]

              Eine neue Arbeitsgruppe soll in den kommenden Jahren für Bewusstseinsbildung in Unterfranken sorgen und in einem ersten Schritt Projekte und Konzepte zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben entwickeln. [...]
              Quelle und kompletter Text: infranken

              Warum nur entsteht bei mir den Eindruck, dass die Interessen unserer erwachsenen Kinder hier wenigstbietend verschachert werden?

              Meine Forderung an die Arbeitsgruppe für die Bewusstseinsbildung in Bezug auf UN-Konvention und Teilhabe: fangt im Bezirkstag an ! ! !
              Zuletzt geändert von zippe; 14.05.2013, 16:12. Grund: Ergänzung

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                #8
                AW: Neues aus dem Bezirkstag

                Geschockt von den Infos aus Zippe`s Eintrag möchte ich hier das Wort ergreifen und meine Meinung mitteilen.

                Als ein seit Jahren in der Selbsthilfe engagiertes Elternteil eines Kindes mit hohem Hilfebedarf erlaube ich mir hier das Recht und auch die Freiheit, nicht über sondern von der Realität am unteren Ende zu sprechen. Inklusion: Menschen mit einem hohen Hilfebedarf brauchen auch eine hohe Unterstützung um am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen und ebenfalls ausreichend Personal um den hohen Anforderungen, die das jeweilige Leben an die Betroffenen sowie Betreuer stellt, gerecht zu werden. Eltern werden heute in ihrer Not förmlich gezwungen Kompromisse einzugehen, die sie aus menschlicher und auch verantwortlicher Sicht gar nicht mehr gegenüber sich selbst verantworten können. Betroffene mit hohem Hilfebedarf laufen nicht nur durch solche Praktiken an der Inklusion vorbei, sondern der durch das Ausmaß ihrer Behinderung erforderliche Betreuungsbedarf wird bis auf das Minimalste, welches es überhaupt noch zu verantworten gilt, hinunter gekürzt. Sie werden nicht nur aus ihrer häuslichen Umgebung herausgenommen, sondern auch aus ihrem sozialen Umfeld. Zu wenig Personal kann allenfalls eine notdürftige Betreuung abdecken. Dieses kann auch unter dem Aspekt des fehlenden Fachkräftemangels nicht nur zu einer Ausbeutung der Arbeitskräfte selbst führen, sondern genau und ganz gezielt in einer Verwahrung von zu Betreuenden enden. In meinen Augen verbleibt dabei ein Risiko, welches wir als Eltern/Angehörige gegenüber unseren betroffenen Kindern/Angehörigen alleinverantwortlich tragen müssen. Trotz eigener Betroffenheit kann ich mir neben meiner emotional getragenen Meinung, auch eine qualifiziert und verantwortungsbewusste und vorausschauende Meinung bilden. Katholisch erzogen und mit Blick auf die Schwächsten im sozialen System bin ich meinen Weg bis heute gegangen. Was jetzt mit unseren Betroffenen und ihren Angehörigen passiert geht meines Erachtens völlig an dem Wort „Menschlichkeit“ vorbei. Welchen Stellenwert hat heute noch eine Lebenshilfe, wenn es um den Schutz der Menschen mit einer geistigen Behinderung geht und vor allem wer schützt denn am Ende noch unsere Betroffenen mit hohem Hilfebedarf, denen man ja erst seit etwas mehr als 65 Jahren überhaupt das Lebensrecht zuspricht? Obwohl ich es mir wünschte, erwarte ich von der Kirche keine große Hilfe mehr. Denn hinter dem Stift in Eisingen, steht die Kirche selbst. Wie kann Kirche solche Praktiken annehmen, übernehmen und woran liegt es, dass sie wieder anfängt, Menschenleben gegen Sachwerte auszuwiegen?

                Sehr geehrter Herr Dr. Motsch und Verantwortliche aus dem Bezirk Unterfranken!

                Bitte lesen Sie das Buch von Hans-Werner Scheuing>>...als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden<<

                Da hat man auch mit den Kürzungen der Pflegesätze begonnen. Und liebe Regierung von Bayern, achtet auf eure Gedanken, Worte und Taten. Momentan habt ihr große Probleme, wo es auch ums Geld geht. Wir haben in Unterfranken aber eine ganz große Not, welche das Wohl und eine adäquate Betreuung von Menschen mit hohem Hilfebedarf betrifft. Man versucht gerade sich mit Inklusion zu profilieren und das alles auf Kosten eines lebenswerten Lebens von Menschen mit hohem Hilfebedarf.
                Hier werden gerade Praktiken angewandt, wo erfahrene Fachleute (laut obigen Bericht) eine Verantwortung ablegen. Wir Eltern werden euch alle zur Rechenschaft ziehen. Wir haben heute viel mehr Mut und wir haben heute ein Selbstbewusstsein, weil unsere Kinder ein verbrieftes Lebensrecht haben. Wir sind keine Bettler und Nichtsnutze. Wir kämpfen hier gerade an der Front der (AB-) Schaffung lebenswerter Zustände.

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                  #9
                  AW: Neues aus dem Bezirkstag

                  Wie kann ein kirchlicher Träger dermaßen einknicken? Liegt ihm das Wohl der Mitarbeiter und der zu Betreuenden so fern? Was ist der Auftrag? Wird der Auftrag eingehalten? Wer trägt die Verantwortung für solches Tun? Betriebswirte? Das ist Heuchlerei - und fernab von verantwortlichem Handeln.

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                    #10
                    AW: Neues aus dem Bezirkstag

                    Hallo Lazarus,

                    Hauptsache ist doch, dass zuerst in den Konzepten das "christliche Menschenbild" steht. Aber die Verantwortung für behinderte Menschen ist anscheinend weniger wichtig als die Kassenlage. Es ist erbärmlich, was dieser Einrichtungsträger sich in jahrelanger glorreicher Zusammenarbeit mit dem Bezirk immer wieder leistet!
                    Respekt vor der Lebenshilfe, die eine Finanzierung ablehnt, die nur eine unzureichende Betreuung möglich macht. Und es bleibt uns leider nur abzuwarten, wann wir wieder mal Negativschlagzeilen lesen müssen.

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                      #11
                      AW: Neues aus dem Bezirkstag

                      sorry, irgendwie geht mir das nach. Die betroffenen Menschen müssen sich doch vorkommen wie bei einer Versteigerung, in der die Preise für die Versorgung immer niedriger werden. Wer bietet weniger??

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                        #12
                        AW: Neues aus dem Bezirkstag

                        Liebe Eltern,

                        angesichts der in unserer Gesellschaft ganz allgemein nachlassenden Solidarität befürchte ich, dass das Interesse der Allgemeinheit an Fragen der Lebensqualität für Menschen in Einrichtungen auch in Zukunft nicht besser wird. Aus diesem Dilemma kommen wir nur heraus, wenn die behinderten Menschen mitten in die Gesellschaft kommen. Wenn die nichtbehinderten tagtäglich selbst erleben, dass behinderte Menschen mehr Unterstützung brauchen, um ein selbstbestimmtes Leben führen können, um gleichberechtigt am Leben in der Gemeinschaft teilhaben zu können. Erst wenn die nichtbehinderten Menschen durch die Inklusion zu Mitbetroffenen werden, werden sie wahrnehmen und mehr Verständnis dafür entwickeln, welche Rahmenbedingungen behinderte Menschen zu einem selbstbestimmten Leben brauchen.

                        Christine

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                          #13
                          AW: Neues aus dem Bezirkstag

                          Hallo Christine,
                          das sind fromme Wünsche, aber die laufen nicht nur jetzt sondern werden künftig verstärkt an Menschen mit einem hohen Hilfebedarf vorbeilaufen. Im Bereich Menschen mit hohem Hilfebedarf geht es beim Bezirk Unterfranken sichtlich nicht um Inklusion, sondern um billigste Verwahrung von überwiegend nichtsprechenden Menschen. Für aktive Eltern von jungen Kindern tut der Bezirk nach außen so, als ob er Inklusion fördere. Bei uns im Bereich "hoher Hilfebedarf" streicht er die Pflegesätze ins Bodenlose. Und dann gibt es einen kirchlichen katholischen Träger, der genau dieses mitmacht und diese Politik hin nimmt und durch sein Verhalten alles auch noch trägt und an die Betroffenen durchaus berechnend weiter gibt.

                          Ich glaube an Gott, aber nicht mehr an die soziale Gerechtigkeit. Der Bezirk Unterfranken begibt sich auf einen Weg mit lauter gefährlichen Schlaglöchern. Rechts und links laufen die fitten und inklusionsfähigen Betroffenen und in der Mitte die Menschen, die sich absolut nicht wehren können, weder verbal noch sonst in irgendeiner Art und Weise. Nach jedem Schlagloch gibt es ein Problem weniger. Und damit einige Euros im Monat mehr für die Umsetzung der Inklusion in Unterfranken.

                          Ich bin selbst von den abstrakten und unmenschlichen Sparmaßnahmen und der unter Menschenfreundlichkeit verkauften Politik des Bezirkes Unterfranken betroffen. Ich weiß ganz genau von was ich rede und ich weiß wie schlecht ich mich bei den Gedanken fühle, wenn ich an die Personalschlüssel denke. Ganz Bayern weiß von den Vorgängen und alle schauen weg, genau wie damals. Die Verantwortlichen vom Bezirk könnten es uns doch mal praktisch vorführen, wie sich ihre Sparmaßnahmen auswirken. Z.B. angebunden im Bett und warten auf Essen und Trinken und Ansprache. Wie lange halten sie wohl durch? Ohne Telefon, ohne Zuhörer, ohne Licht und Sonne vielleicht, ohne Streicheleinheit und ohne Gesang, weil abgelenkt dürfen sie nicht werden, sonst pinkeln sie nicht, wenn es vom Personal her grad mal passt.
                          Ich war für vier Menschen auf einer Station mit hohem Hilfebedarf selbst einmal tätig. Alle haben an die Decke geschaut und sich nicht mehr bewegen können. Wäre es anders gewesen, hätte ich die Zeitvorgaben kaum geschafft. Ich hatte Mitleid mit einem blau aufgeschlagenem Gesicht, weil das Pinkeln nicht zeitgerecht geklappt hat, obwohl ich doch nicht gesungen habe und nicht durch freundliche und liebevolle Worte während des Absetzens abgelenkt habe. Ich konnte doch nichts dazu, dass dann nachts der überforderten Nachtschicht nicht auffiel, dass da mal jemand auf die Toilette wollte und voller Verzweiflung über das Bettgitter stürzte. Aber ich litt genauso mit. Und woher kam denn auch der Druck auf die Blase? Soviel trinken konnte die betroffene Person nicht, denn Zeitvorgaben müssen eingehalten werden. Bei solch eng bemessenem Personalschlüssel gibt es kein verständnisvolles Warten auf das was kommt, oder nicht.

                          Ich habe aufgehört diese Unmenschlichkeit mitzumachen. Wir alle wissen heute um die Zustände im Dritten Reich und nochmal sollten wir unsere Kinder nicht schutzlos der Gesellschaft übergeben. Wir werden kämpfen und wir geben nicht auf. Schuld sind all die, die diese Politik mitmachen. Ihr ladet euch heute schon so viel auf euer Gewissen und es wird noch viel mehr werden. Es wird alles, aber auch alles an die Öffentlichkeit kommen. Nicht erst Jahre hinterher, sondern jetzt hier und heute sollten wir anfangen. Wir sind Unterfranken und nicht die paar Leute da oben an der Spitze. Es ist unser Land, unser Bezirk und ihr verwaltet unsere Gelder. Vergesst das niemals. Wir sind das Volk und mit diesem Aufruf hob sich auch der Eiserne Vorhang. Ein Vorgang der anfangs unterschätzt wurde und dann die Politiker und die Politik eines Landes schlichtweg überrollte. Geschichte wiederholt sich gerne. Wir sind in der Pflicht nicht nur unsere betroffenen Angehörigen zu schützen, sondern auch die Mitarbeiter, die durch dieses System maßlos ausgebeutet werden. Gute und erfahrene Leute werden zerschlissen und junge und motivierte schmeißen schnell das Handtuch, wenn sie ohnmächtig vor nicht zu bewältigenden Aufgaben stehen und gezwungen werden alle Vorgaben umzusetzen.

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                            #14
                            AW: Neues aus dem Bezirkstag

                            Hallo zusammen,

                            Christine, natürlich ist es richtig, dass die Menschen mitten in der Gesellschaft besser wahrgenommen werden. Aber ich befürchte genau wie Lazarus, dass das fromme Wünsche sind.

                            Es geht in Unterfranken anscheinend nur noch um (ich nehme mal das Zitat von Dr. M.) um die "Exzessive Ausschöpfung" der fiskalischen Interessen.
                            Egal, wer da alles in der Verantwortung steht: Pfui Teufel!

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                              #15
                              AW: Neues aus dem Bezirkstag

                              Lieber Lazarus, lieber Zppe,

                              warum geht Ihr mit Eueren Forderungen nicht in die Öffentlichkeit? Greift die CSU öffentlich an! Bringt die Misstände an das Tageslicht! Ruft die Bezirksräte persönlich an und fragt, sie, ob sie das vor ihrem Gewissen verantworten können. Nur dann wird sich etwas bewegen und nicht wenn ihr nur hier im Forum mit gleichgesinnten sprecht!

                              Glaubt mir, ich weiß, wie schwierig das ist, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen! Ich habe schon oft genug mich bei Verantwortlichen über Misstände beschwert auch für andere behinderte Kinder, denen Leid zugefügt wurde, bei denen Verantwortliche ihre Fürsorgepflicht verletzt haben. Ich bin auch schon in Einrichtungen gemobbt worden, weil ich die Einrichtung offen kritisiert habe. Massiv gemobbt worden. Ich habe auch alle Bezirksräte persönlich angerufen wegen der miserablen Bezahlung der Schulbegleiter, ich hab mich massiv unbeliebt gemacht beim Bezirk und hatte fast grundlos einen Rechtsprozess mit dem Bezirk am Hals, den ich aber durchgestanden und gewonnen hab, aber zwei Jahre habe ich unter der Situation gelitten und bin obendrein noch von Lehrern deswegen schief angeschaut worden, weil die dachten: Nun muss sie auch noch mit dem Bezirk streiten. Als ich dann den Prozess gewonnen habe, waren die Lehrer nur noch kleinlaut. Nie hat sich irgendjemand mal bei mir entschuldigt für sein früheres Verhalten, nie.

                              Aber das müsste alles nicht sein, wenn nicht nur einer sich beschwert, sondern mehrere! Da kann auch nicht der eine "Überbringer der schlechten Nachricht" gemobbt werden! Es ist unser aller Feigheit und Bequemlichkeit, wenn die Verantwortlichen ungehindert so weitermachen können!

                              Aber noch ein Wort zur Inklusion: Sparmaßnahmen in den Einrichtungen, um die Inklusion finanzieren zu können, das ist in meinen Augen Volksverdummung, ähnlich wie man dem Volk jahrelang einreden wollte, dass die Ökosteuern am teueren Bezinpreis schuld sind, um zu vertuschen, dass es Preisab-sprachen zwischen den Ölkonzernen gab, um die Gewinne zu erhöhen. Ein unterfränkischer Bezirksrat hat sich einmal bei mir beschwert, warum die Wohlfahrtsverbände/Träger so teuere Geschäftsführer finanzieren können, auch wundert man sich über teuere Neubauten im Förderschulbereich, für die Mitarbeiter werden dagegen die Kosten gedrückt. Auch in den Einrichtungen und bei den Trägern muss mal geschaut werden, wofür das Geld verbraucht wird.

                              Die Inklusion, jedenfalls wie sie derzeit umgesetzt wird, spart dem Steuerzahler eher Geld und verursacht keine zusätzlichen Kosten! Wenn die Inklusionskinder in Förderschulen/HPT´s gehen würden, würde das viel höhere Kosten verursachen.

                              Entweder es gibt prozentual tatsächlich immer mehr Kinder mit Behinderungen, dann muss der Topf insgesamt besser mit Geld gefüllt werden oder die Einrichtungen müssen sich umstrukturieren/
                              Förderplätze abbauen statt immer mehr Kinder aufzunehmen, die gar keine wirkliche Behinderung haben, sondern deren Eltern sich vielleicht wegen Migrationshintergrund leicht in die Förderschulen beraten lassen.

                              Inklusion ist Menschenrecht, das Menschen mit Behinderungen nicht mehr abgesprochen werden darf. Es ist deshalb unlauter, die Inklusion für die Misstände in den Sondereinrichtungen verantwortlich machen zu wollen! Stellt die Einrichtungen an den Pranger, die die Menschenrechte der Behinderten mit Füßen treten!

                              Christine
                              Zuletzt geändert von chripri; 16.05.2013, 04:47.

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                                #16
                                AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                Hallo zusammen,

                                schaut mal hier auf der Seite nach. Dort habe ich passende Adressen, bzw. Telefonnummern gefunden. Es ist die Seite des Vorortes von Würzburg "Veitshöchheim". Dort stehen sämtliche Politiker, oder auch politischen Vertreter aus der Region Würzburg ganz offiziell mit ihren Adressen. Vielleicht sollten wir wirklich mal von hier aus eine Anfrage starten.

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                                  #17
                                  AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                  Hallo Micha, hallo Christine,

                                  da es in den letzten Beiträgen am eigentlichen Thema dieses Threads vorbei ging (unabhängig von der Eingliederungshilfe) habe ich die Beiträge in das laufende Thema: AW: Gemeinsamer Unterricht (GU) in NRW

                                  verschoben.

                                  Kommentar


                                    #18
                                    AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                    Hallo zusammen,

                                    [...] Manche Kostenträger rühmen sich gar, noch gar kein Budget vereinbart zu haben. Lokalpolitiker wie beispielsweise ein unterfränkischer CSU-Politrentner, der seine frühere berufliche, von Menschen mit Behinderung als Diskriminierung empfundene Arbeit seit Jahren nun ehrenamtlich weitertreiben darf, bedanken sich in der Presse, dass behinderte Menschen ihre Rechte nicht wahrnehmen und somit die Haushalte schonen. Dabei erwähnt dieser jedoch nicht, dass die dortige Sozialverwaltung außerordentlich restriktiv vorgeht. [...]
                                    den Aufsatz von Gerhard Bartz habe ich über kobinet gefunden.
                                    Unterfranken ist (wie immer) einer besondere Erwähnung wert

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                                      #19
                                      AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                      Aus dem Bericht der Behindertenbeauftragten des Bezirks Unterfranken

                                      [...] Die Leistungen von Menschen mit schwersten Behinderungen zu fördern, darauf zielen Tagesförderstätten ab. Am Beispiel der Einrichtung Maria Bildhausen zeigte Renner auf, wie gravierend es sich auswirkt, wenn Heimbewohner mit mehrfachem Handicap nicht in Tagesförderstätten außerhalb des Heims gehen können. In Maria Bildhausen durften aus Kostengründen nicht mehr alle Behinderte die Förderstätte besuchen, die Arbeitszeiten wurden reduziert. Die „Ersatz-Förderung“ und Beschäftigung einer ganzen Gruppe behinderter Menschen fand darum im Wohnheim statt: „Unter anderem durch Aufstellen eines Fernsehapparats im eigenen Zimmer.“ [...]
                                      Quelle und kompletter Text: Mainpost

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                                        #20
                                        AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                        Hallo zusammen,

                                        zu dem Artikel bei infranken ist inzwischen eine Reaktion von Seiten der Lebenshilfe erfolgt. Den Artikel könnt Ihr in den Anhängen lesen.
                                        Mich freut eine so eindeutige Aussage sehr!

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                                          #21
                                          AW: Neues aus dem Bezirkstag

                                          Hallo Zippe,

                                          So ein Beitrag stimmt einen mehr als nachdenklich. Wo sind wir eigentlich schon angekommen, was den Umgang und die Versorgung von Menschen mit einem hohen Hilfebedarf betrifft? Den Artikel finde ich mutig und vor allem war er mehr als fällig. Vielen Dank für dieses Vorgehen.Mögen sich andere Lebenshilfen und Träger ein Beispiel nehmen. Dazu seid ihr nämlich da:

                                          Arbeiten und euch einsetzen für die, für die ihr euch verantwortlich zeigt. Alles andere ist mein bereits zitiertes Wort: Verwahrung!

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                                            #22
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                                            Lieber Lazarus,

                                            auch ich bin sehr beeindruckt, dass von Seiten des Vorstandes eine so klare und deutlich Aussage kommt!

                                            Als wir uns in Aschaffenburg gegen den Bau eines reinen Pflegeheimes und für die Tagesförderstätte als einen zweiten Lebensbereich einsetzten, wurden von Seiten der Bezirksverwaltung lange Zeit auch alle unsere Argumente ignoriert und als unbegründet abgetan. Auch hier hatten die Verantwortlichen die Auffassung, dass es immer und vor allem auf die "Kreativität" des Personals ankommen würde.
                                            Ich finde solche Aussagen zynisch und menschenverachtend, denn auch mit einer ausreichenden Personalbesetzung (Anzahl und Qualifikation) ist noch sehr viel Kreativität erforderlich, um eine Mindestmaß an Normalität zu ermöglichen.

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                                              #23
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                                              Hallo an alle,

                                              ich möchte mich den Worten von Zippe anschliessen.
                                              Ich bin auch sehr beeindruckt von der eindeutigen Stellungsnahme des Lebenshilfevorstandes.

                                              Eigentlich müsste es ja ganz normal sein das eine Behindertenorganisation/ein Leistungserbringer mit und für die behinderten Menschen und zusammen mit deren Eltern/Angehörige das was an Bedarf nötig ist auch einfordert und dafür kämpft.

                                              Ich weiss aus eigener Erfahrung das man als Eltern nie darauf vertrauen sollte das ein Leistungserbringer/eine Behindertenorganisation hinter einem steht um gemeinsam bei dem Kostenträger anzutreten und gemeinsam für das zu kämpfen was an Bedarf nötig ist.

                                              Um so mehr beeindruckt mich das Schreiben der Lebenshilfe Würzburg von Herrn Trosbach, weil es mir zeigt das es auch noch verantwortungsvolle Leistungserbringer gibt.

                                              Ich würde mir wünschen eine derartige Unstützung an unserer Seite zu haben.

                                              Liebe Grüße
                                              Monika

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                                                #24
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                                                Hallo an Alle,

                                                auch wenn ich Monika teilweise recht gebe, möchte ich darauf hinweisen, dass hinter dem Begriff "Lebenshilfe" nicht immer die Lebenshilfe auch steht. Dieses zu verantworten haben teilweise des- oder auch anderweitig interessierte Mitglieder, welche immer weniger aus betroffenen Eltern bestehen. Je mehr Eltern und engagierte Menschen hinter einer Sache oder auch einem Verband stehen, umso stärker wiegt das Wort eines Vorsitzenden. Die Bay. und hier explizit die Unterfränkischen Lebenshilfen werden sichtbar nicht nur durch den jeweiligen Bezirk, sondern durch andere , noch dazu caritative Verbände an die Wand gedrückt. Je weniger Interesse Eltern am Elternverband Lebenshilfe zeigen, umso mehr gewinnen Caritas, Diakonie, private Träger die Oberhand. Und das nicht immer im vermeintlich christlichen Sinne.

                                                Ich finde den Bericht des Vorsitzenden der Lebenshilfe Würzburg super, mutig und längst fällig! Und ich hoffe, dass künftig wieder viel mehr "Kampfgeist" in den Vorstände der Lebenshilfen entsteht und mutige und verantwortungsbewusste Eltern der heutigen Zeit mit ans Ruder gelassen werden. Die Zeiten des "Gutwills" sind nämlich vorbei. Wir werden mit Tatsachen konfrontiert, die an manch "veraltetem Vorstand" schlichtweg ob gewollt, oder ungewollt, vorbei geht. Ich möchte da niemanden etwas unterstellen, es geht mir einfach nur um die Realität, im der wir heute leben "müssen"!

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                                                  #25
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                                                  Hallo zusammen,

                                                  Zitat von zippe Beitrag anzeigen
                                                  Quelle und kompletter Text: infranken

                                                  Warum nur entsteht bei mir den Eindruck, dass die Interessen unserer erwachsenen Kinder hier wenigstbietend verschachert werden?
                                                  heute ist ein Bericht in der Mainpost, den ich ohne Abo allerdings nicht ganz lesen kann. Weiß jemand von Euch Näheres?? Oder könnte mir jemand den Artikel zuschicken?

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