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Inlusion im Ehrenamt

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    Inlusion im Ehrenamt

    Hallo Zusammen!
    Ich studiere Soziale Arbeit und in einem Seminar haben wir in der letzten Woche über Menschen mit Behinderung gesprochen. Das Thema war da, ob Menschen mit Behinderungen ein Ehrenamt ausführen sollten. Wir haben da auch schon ein bisschen drüber diskutiert, dabei haben sich zwei Positionen entwickelt.

    Die einen sagen, dass wir für ein gutes Miteinander aller Menschen, Menschen mit Behinderungen brauchen, die ein Ehrenamt ausüben.

    Die anderen sagen, dass durch die Ausführung eines Ehrenamts von Menschen mit Behinderung zu hohe Belastungen entstehen.

    Was sagt ihr dazu? Das würde mich wirklich interessieren!

    Liebe Grüße,
    eure Emma
    Zuletzt geändert von EmmaSchliefer; 29.10.2017, 18:04. Grund: Inklusion; Ehrenamt

    #2
    Hallo Emma,

    Spannendes Thema - auch wenn es eigentlich keines sein sollte.
    Wenn man Inklusion konsequent denkt, dann ist es selbstverständlich, dass sich Menschen mit Behinderung genauso engagieren sollen (und können sollen), wie Menschen ohne Behinderung - mit der gleichen Freiheit dazu, sich nicht zu engagieren.

    Entsprechend würde ich eher formulieren:
    Für ein "gutes Miteinander" der Menschen braucht es schlichtweg Menschen, die sich dafür einsetzen - egal, ob die jetzt groß oder klein sind, dick oder dünn, blond oder brünett, behindert oder nicht behindert.

    Ich glaube also, der Umstand einer Behinderung spielt für bürgerschaftliches Engagement keinerlei Rolle.

    Es erscheint mir ziemlich anmaßend, von außen beurteilen zu wollen, ob so ein Engagement für einen anderen Menschen zu belastend ist oder nicht - das kann doch letztlich nur der sich engagierende Mensch selber feststellen und entscheiden.

    Oder ist damit etwa gar eine etwaige Mehrbelastung der Gesellschaft gemeint?
    Das wäre in meinen Augen eine nicht minder anmaßende Position - alleine schon weil nicht jeder Mensch mit Behinderung Unterstützung benötigt.
    Wer bei der Ausübung eines Ehrenamtes Unterstützung benötigt (z. B. in Form von Assistenz), benötigt diese Unterstützung wohl in der Regel auch sonst im Alltag, solange sie/er nicht still in der Ecke sitzt und die Wand anstarrt. Eine zusätzliche Belastung für Staat, Gesellschaft oder andere vermag ich daher nicht zu erkennen.
    Leider hat sich der Gesetzgeber vor einem klaren Bekenntnis zum Assistenzanspruch bei der Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten gedrückt (Vgl. z. B. HIER).

    Somit würde ich persönlich keiner der beiden Positionen zustimmen wollen.

    Gute Nacht!

    Daniel

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      #3
      Hallo Emma,

      über dieses Thema haben sich schon einige Menschen, bzw. Institutionen und Verbände Gedanken gemacht. Mir fällt da spontan der Landesverband der Lebenshilfe Bayern ein.

      Studie der Lebenshilfe zum Ehrenamt von Menschen mit Behinderungen


      und hier die Publikation dazu:

      Aktiv für andere – Menschen mit Behinderungen in einem Ehrenamt
      Ergebnisse einer empirischen Analyse
      Doris Rosenkranz Edmund Görtler



      Vielleicht kann das weiter helfen?

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