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Behindertentransport

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    Behindertentransport

    Unsere Tochter ist schwer gehbehindert (Rolli B, G, aH, 100%) und muß täglich zur Schule transportiert werden. Im 3. Jahr haben wir nun das 3. Unternehmen, welches Lisa transportiert. Da wir beide berufstätig sind, muß unsere Tchter 1-2 x pro Woche bei Oma abgegeben werden, was zuerst wehement abgelehnt wurde, obwohl Fahrzeit als auch Strecke fast identisch sind. Nach vielen Diskussionen, Überredungskünsten und Kopfschmerzen wird das nun aber widerwillig erledigt. Da Oma schon 73 Jahre alt ist, fragten wir den Fahrer, ob er helfen kann, das kind mit dem Rolli die erste Treppe hochzutragen (ca. 7 Stufen) Das wird abgelehnt mit der Begründung, er (der Fahrer) muß das Kind nur fahren, ein und ausladen usw. muß und darf er nicht machen. Das gehört nicht zu seinen Pflichten und er sei dabei auch nicht versichert.
    Ich bin der Meinung, er fährt doch keine Pakete aus und behinderte Kinder brauchen immer Hilfe. Muss so ein Fahrer nicht speziell ausgebildet sein?
    Kann mir jemand sagen, welche Pflichten ein Fahrer behinderter Kinder hat und was wir da machen können?

    #2
    AW: Behindertentransport

    Hallo ingos,

    einen Rolstuhlfahrer 7 Stufen hoch zu tragen ist eine Menge, und eine große Verantwortung. Als Fahrer würde ich das selbst zu zweit = mit Begleitperson die ordrtnlich helfen kann nur tun, wenn ich vom Chef den Auftrag dazu habe. Als Chef würde ich das nur anordnen, wenn der Kostenträger den Auftrag dazu gibt. Da es unterschiedliche Kostenträger mit unterschiedlichen Gepflogenheiten gibt hilft nur, bei dem die nötigen Hilfen schriftlich zu beantragen. Es kann jedoch dabei heraus kommen, das man in Sonderfällen selber für Hilfe sorgen muß = beim Beförderungsunternehmen auf eigene Kosten einen entspr. Auftrag zu geben.

    Helmut

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      #3
      AW: Behindertentransport

      Hallo Ingo,
      ich finde es ist schon so eine Sache, dass die Betreung bei der alten Dame liegt. Dass Du zudem nun erwartest, dass die Fahrer Dein Kind samz Rollstuhl die Treppe hochtragen, empinde ich echt ein wenig unverschämt. Vielleicht ist es einfach an der Zeit dass ihr Eltern Euch in der Hinsicht organisiert. Außerdem finde ich dass es ein netter Zug von dem Unternehmen ist, dass Euer Kind bei der Oma abgesetzt wird. Gesetzlich ist das Unternehmen nur verpflichtet den Heimatort Eures Kindes anzufahren. Alles andere ist ein Entgegenkommen.
      LG Gaby

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        #4
        AW: Behindertentransport

        Ich möchte dazusagen, dass Lisa 9 Jahre alt ist und ca. 20 kg wiegt. Da die Oma noch sehr fit ist, ist es überhaupt kein Problem, die Betreuung für ca. 1,5 Std. zu übernehmen. Kann man evtl. über das persönliche Budget einen "Betreuer" für zuhause engagieren?

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          #5
          AW: Behindertentransport

          Das kann man Ingo,

          wenn die finanziellen Voraussetzungen erfüllt werden. Das geht aber auch über die Verhinderungspflege über die Pflegekasse. Ist die Verhinderungspflege aufgebraucht zahlt die Eingliederungshilfe... wenn´s denn mit dem Einkommen u. Vermögen paßt.

          Was anderes ist, ob man für 1 - 2 mal pro Woche = unregelmäßig, für je 1,5 Std. überhaupt jemanden findet. Findet man keinen "freien Betreuer", bleiben nur Angestellte von Pflegediensten, aber die werden nur selten voll finanziert, und arbeiten zu gehen, damit man das Kindermädchen bezahlen kann, das man braucht um Arbeiten zu gehen, lohnt nicht wirklich. Wir haben sowas zwischendurch auch mal versucht. Da der Streß mit den Helfern aber größer war als die Erleichterung durch das Geld, war mir weniger Geld, weniger Streß u. mehr Familienleben wichtiger.

          Helmut

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            #6
            AW: Behindertentransport

            Hallo Ingo,

            ich sehe da bzgl "nur zweimal die Woche" keine großen Probleme: erkundige Dich doch mal bei einem Familienentlastenden Dienst (FED oder FUD), viele arbeiten mit freien Mitarbeitern unterschiedlichster Ausbildung.

            Schöne Grüße
            Simone Eckenroth

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              #7
              AW: Behindertentransport

              Zitat von Fine Beitrag anzeigen
              Dass Du zudem nun erwartest, dass die Fahrer Dein Kind samz Rollstuhl die Treppe hochtragen, empinde ich echt ein wenig unverschämt. Vielleicht ist es einfach an der Zeit dass ihr Eltern Euch in der Hinsicht organisiert. Außerdem finde ich dass es ein netter Zug von dem Unternehmen ist, dass Euer Kind bei der Oma abgesetzt wird. Gesetzlich ist das Unternehmen nur verpflichtet den Heimatort Eures Kindes anzufahren. Alles andere ist ein Entgegenkommen.
              LG Gaby

              Ich fahr neben meiner Fernschule auch seit gut einem halben Jahr behinderte Kinder zur Schule (als Begleitperson). Bin durch einen alten Freund reingerutscht mit dem ich zusammen die Kinder zur Schule begleite. Wir haben ein Kind das gut ca. 40 (+) Kg wiegt und wir bringen es jeden Tag mit dem Rollstuhl an die Türe oder nach seiner Operation tragen wir ihn in sein Zimmer und ehrlich gesagt find ich es auch eine selbstverständlichkeit. Man geht ja auch eine Bindung zu den Kindern ein und daher find ich das in dem Fall eher naja ;) ...
              Bin ein paar mal bei einer anderen Tour eingesprungen und das hat mich genug erschreckt wie von einem Kind zu anderen gejagt wird als hätte man danach einen wichtigen Termin und gleicht eher einem Viehtransport als einer Beförderung von Kindern (zumindest in meinem Sinne). Ich finde es gehört einfach dazu das man während der Fahrt mit den Kindern blödelt und sich unterhält und ihnen ihre selbständigkeit lässt wie es halt möglich ist ( Schulranzen nach der Tour selber hinten rausholen etc.). Davor hatte ich immer Kontaktängste und keine Erfahrung mit behinderten Kinder, aber hab dadurch nur an Erfahrung gewonnen und hab auf der Tour "meine" Kinder liebgewonnen :). Mit meinen Freund kann ich wenigstens mit den Eltern reden und mir Tipps geben lassen oder einfach nur Quatschen und das gibt auch eine ganz andere Atmosphäre wo auch die Eltern lockerer sind wo ich davor dachte ich steh im Wald, aber bei den Erfahrungen auf der anderen Tour verständlich. Find es persönlich eher unverschämt wie die ganze Beförderung läuft, wenn ich teils die Leute sehe wo Kinder transportieren und sich nicht im geringsten für die Kinder intressieren hauptsache schnell Feierabend wird mir schlecht. Sorry für den langen Text, aber ich musste einfach nen bisschen Frust ablassen.

              Schnell geschrieben daher verzeiht mir bitte die vielen Fehler ... ;)


              lg siox

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                #8
                AW: Behindertentransport

                Hallo Siox,

                du sprichst da ein ganz heißes Thema an. Zuerst aber einmal herzlich Willkommen im Forum.

                Zu Fine`s Beitrag möchte ich auch zuvor noch anmerken, dass ich weder an Stelle deiner Mutter wollte, dass du in jungen Jahren deinen Rücken ruinierst, noch an Stelle als Mutter eines Kindes im Rolli, dass du mein Kind mit Rollstuhl irgendeine Treppe hochschleppst. Das wäre keinesfalls Sinn der Sache und leider gibt es bereits genug Rückenkranke.
                Bei 40 KG und zu zweit mag es noch gehen, aber du wirst auch in 30 Jahren gerne Aufrecht gehen wollen und dazu braucht es auch einen umsichtigen Umgang mit der eigenen Gesundheit. Was würde es den Menschen mit Behinderung nutzen, wenn solche Begleiter wie du, sich frühzeitig wieder aus gesundheitlichen Gründen aus dem Berufsleben verabschieden müssten?

                Mit den Ruck-Zuck Transporten hast du aber völlig recht. Es gibt oftmals Druck, weil Fahrten ausgelastet sein müssen und gewisse An- und Abfahrtszeiten eingehalten und nur ein gewisser Stundensatz bezahlt wird. Dazu kommen sehr auseinandergerissene Arbeitszeiten, nämlich sehr frühzeitig am Morgen und mitten in der Nachmittagszeit im Nachmittagsverkehr und dann noch evtl. ohne Klimaanlage.

                Billiganbieter mit niedrigen Löhnen kommen zum Zug und da ist es ein Wunder, wenn man liebes und fürsorgliches Personal im Bus sitzen hat. Selbst eine Begleitung ist keinesfalls ein Muss - außer bei Anfallskranken.

                Gewisse Rahmenbedingungen können oft nicht eingehalten werden und Betroffene mit Behinderungsbildern, die sich untereinander so gar nicht gut vertragen, müssen auf Gedeih und Verderb gemeinsam kutschiert werden, selbst auf die Gefahr hin, es könnte dabei was passieren. Der Kostenträger schreibt es vor - die Fahrer, Beifahrer müssen es ausbaden. Häufiger Wechsel bei Billiganbietern dann keine Seltenheit. Früher waren es meist Zivi`s, die so unterwegs waren und heute sind es ältere Leute, die sich zu ihrer oftmals kleinen Rente, noch etwas dazuverdienen wollen.

                Wir haben meist Glück gehabt, aber auch schon öfter diesen Zeitdruck zu spüren bekommen. Waren z.B. Raser dabei, habe ich diese auch direkt angesprochen und sie darauf hingewiesen, dass auch unsere Kinder sehr wertvolle Passagiere sind.

                Vielleicht geht es dir ja schon wieder besser, nachdem du deinen verständlichen Frust losgworden bist. Ich wünsche dir noch viele schöne Stunden mit deinen Passagieren und gerade Leute wie du, die den Eltern nicht zeigen, wie sehr sie unter Druck stehen und ein schnell schnell den Betrieb bestimmt, sind kostbar. Erhalte es dir und lass es dir nicht nehmen. Wir Eltern stehen oft schweißnass vor unseren Kindern, die wieder mal überhaupt nicht wollen und wir wissen, der Bus steht vor Tür und dann bei Stress mit unseren Kindern überhaupt nichts mehr geht. Sitzen sie im Bus, sind wir einesteils froh, anderseits haben wir dann Angst, dass der Fahrer nun nicht rasen möge, um wieder die Zeit einzuholen.

                Viele Grüße
                Myriam
                Zuletzt geändert von Myriam; 26.05.2011, 22:35.

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                  #9
                  AW: Behindertentransport

                  Hallo,

                  ich hatte das Glück, dass die Schule bei uns nur "um die Ecke" liegt und wir sie zu Fuss erreichen konnten. Allerdings habe ich auch immer diesen "Massentransport" von behinderten Kindern miterleben können. Viele Kinder kamen morgens schon so müde und erschöpft aus dem Bus, dass ich mir nur schwer vorstellen konnte, dass da noch ein Lernen möglich war. Und ich hätte mir gar nicht vorstellen können, dass mein Mädchen solche Fahrten in einem engen Bus mit doch meist (natürlicherweise) lauten und lebhaften Kindern, deren Tun, dass ja -wie ihr eigenes- oft nicht abschätzbar ist, überstanden hätte.
                  Der Großteil der BusfahrerInnen war übrigens sehr nett und sehr engagiert.
                  Zwischendurch gab es dann aber auch immer wieder welche, die morgens die Eltern geschimpft haben, weil es nicht schnell genug ging oder bei der Heimfahrt behinderte Kinder weit vom Elternhaus abgesetzt haben, weil eben gerade Schnee lag und man beispielsweise nicht die in dieser Situation besser befahrbare Straße zum Haus nehmen wollte.
                  Eigentlich sollte es ja um die "Beförderung" behinderter Kinder gehen, aber "Transport" ist wohl in vielen Fällen die zutreffendere Bezeichnung.

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                    #10
                    AW: Behindertentransport

                    Zitat von Myriam Beitrag anzeigen
                    Hallo Siox,


                    Mit den Ruck-Zuck Transporten hast du aber völlig recht. Es gibt oftmals Druck, weil Fahrten ausgelastet sein müssen und gewisse An- und Abfahrtszeiten eingehalten und nur ein gewisser Stundensatz bezahlt wird. Dazu kommen sehr auseinandergerissene Arbeitszeiten, nämlich sehr frühzeitig am Morgen und mitten in der Nachmittagszeit im Nachmittagsverkehr und dann noch evtl. ohne Klimaanlage.


                    Gewisse Rahmenbedingungen können oft nicht eingehalten werden und Betroffene mit Behinderungsbildern, die sich untereinander so gar nicht gut vertragen, müssen auf Gedeih und Verderb gemeinsam kutschiert werden, selbst auf die Gefahr hin, es könnte dabei was passieren. Der Kostenträger schreibt es vor - die Fahrer, Beifahrer müssen es ausbaden. Häufiger Wechsel bei Billiganbietern dann keine Seltenheit. Früher waren es meist Zivi`s, die so unterwegs waren und heute sind es ältere Leute, die sich zu ihrer oftmals kleinen Rente, noch etwas dazuverdienen wollen.
                    Viele Grüße
                    Myriam
                    Wir fahren eine Hort-Gruppe wo früh abgeholt wird und am späten Nachmittag nach Hause gefahren wird. Du hast recht was die Behinderungsbilder angeht das sich manche nicht vertragen, aber wenn man es aufmerksam beobachtet kann man auch das minimieren in dem man die Kinder so setzt wie es am Besten ist das braucht seine Zeit bis es für alle "optimal" ist und ist sicher auch für die Kinder anfangs nicht toll, aber doch die beste Lösung auf das Schuljahr gesehen. Das größte Problem an den Fahrdiensten ist die Flexibilität und einfach nur MITZUDENKEN und auch den Eltern einfach Zeit zu geben wo nötig ist. Bei der besagten Tour war ein Junge dabei der locker über 1,50 m und nicht körperlich eingeschränkt war, aber trotzdessen auf einem Kindersitz mitgenommen wird. Nach meiner Nachfrage ob das wirklich nötig ist und man nicht die Eltern fragen sollte ob das wirklich Sinn macht kam die lapidare Anwort - Ich hab ihn gefragt ob er drauf sitzen will. (ob das den Tatsachen enspricht wage ich zu bezweifeln)
                    Gibt soviel drüber zu schreiben, aber ich lass das mal so stehen ;)

                    ps. : Über meinen Rücken musst du dir keine Sorgen machen :)

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