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Alltag - plötzliches Handikap

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    Alltag - plötzliches Handikap

    Wie bestimmt viele Wissen hatte ich 2004 einen Unfall mit schweren Folgen!
    Ich bin 1956 geboren verheiratet + 3 Kinder.
    War selbstständig mit einem Ingenieurbüro und ganz stark sozial aktiv.
    Dann der Unfall,der mein Leben einschneidend veränderte.
    Ich lag 19 Monate im Krankenhaus, lag erst im Koma, hatte ein Nahtoderlebnis und man gab mir wenig Überlebenschancen.

    Mein berühmter Dickkopf + meine Verbindung zu Miriam + mein tiefes Gottvertrauen trieben mich dazu den Lebenskampf zuversichtlich aufzunehmen.
    Ich habe dabei in den über 11 Jahre gemerkt, dass ich durch die jetzige Situation andere Aspekte wichtig sind für ein erfülltes + zuversichtliches Leben.
    Diese Veränderung erzeugt aber ein immer größeren Abstand zu mir wichtigen.
    Die wichtigsten waren auf der einen Seite Miriam+ich, auf der anderen Seite meine Frau mit unseren beiden anderen Kindern.
    Ich vermute nun sogar dass aus diesem Spannungsfeld bei Miriam oft Schreiattaacken und bei mir "Depressionen" erwachsen.
    Meine Familie spürt das, leidet auch darunter, hat aber auf diesem Sektor eine sehr geringe Empathie. Vllt zum Selbstschutz
    Unter dieser Voraussetzung + weil alle 3 enormen beruflichen Stress haben(Hauptschullehrerin, Referendarin + Studiumsabschluß) bringt ein Gespräch bei allen das Gefühl des Unverstandensein + des Verteidigens.

    Mit der Situation, meine Handikaps und "Miriams Sprechorgan" zu sein, bin ich am Ende mit meiner Kräfte + Ideen.
    Auch mit meinen guten Freunden will ich nicht mehr darüberreden, um keinen zu überfordern und um nichts zu zerreden.

    Ich führe seit 1996 eine eigene Praxis und so konnte ich schon sehr vielen Menschen helfen!
    Heute hatte ich wieder 2 Patientinnen in meiner Praxis.
    Sie verließen überglücklich meine Praxis und ich .....
    War das erste Mal traurig, dass ich nicht geholfen bekomme....
    Ich war betroffen als dies schreckliche Gefühl gegen Ende der Behandlung in mir wuchs!
    ______________
    Zuletzt geändert von arno_miriam; 26.07.2015, 16:28.

    #2
    AW: Alltag - plötzliches Handikap

    Hallo Arno,

    du wirfst hier einen "schweren" Brocken in die Runde, denn dir aber hier mit Sicherheit niemand aufheben und entsorgen kann. Was die Schreiattacken deiner Tochter betrifft, kann ich mir vorstellen, dass das extreme Belastungen für eure ganze Familie sind. Alle haben das Recht, sich in der Familie wohl zufühlen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und trotzdem sich auch individuell frei entfalten zu können.

    Unsere Kinder mit Behinderung, spüren natürlich innerfamiliäre Vorgänge und können trotz aller Behinderung und auch geistiger Beeinträchtigung sehr wohl Gefühle auch herausfordern. Sind Schreiattacken nicht auch so ein wenig typisch als Begleiterscheinung beim Rett-Syndrom? Kann man manches nicht vielleicht auch ganz wissenschaftlich erklären und gegebenenfalls behandeln, dass es euch allen besser geht?

    Du schreibst, dass du hilfst und es dich glücklich macht, dir selber aber keiner hilft. Nein, sogar alle noch mehr dir entgegenarbeiten?
    Aber hast du auch schon einmal Hilfe für dich selbst annehmen können? Wie wäre es, wenn du Miriam ein wenig loslässt, vielleicht sind die Attacken auch als ein: "ich will gerne mal alleine los Zeichen" zu werten? Kurzzeitwohnen, FED oder sogar ein Wohnheim?

    Andererseits könnte es auch sein, dass Schmerzattacken dahinter stecken. Deine anderen Kinder haben mit deinem Unfall und dem nachfolgenden Koma sicher schon sehr belastendes mitgemacht. Du kannst dich freuen, dass sie ihr Leben trotz eurer Familiengeschichte mit Bravour zu meistern scheinen.

    Freunde und engerer Bekanntenkreis werden wohl im seltensten Fall bei Problemen von bereits erwachsenen Kindern mit Behinderung, die adäquaten Ansprechpartner sein. Entweder hören sie dir zu und denken dabei, er könnte sie doch ins Heim geben, oder sie hören zu, sind aber froh, wenn sie weiter nicht mit dem Thema belastet werden. Fängst du öfter damit an, ziehen sie sich lieber zurück, weil es ihnen vielleicht zu weh tut, dich in dieser Situation zu sehen, ohne eben helfen zu können, weil du dir vielleicht auch gar nicht helfen lassen möchtest. Letzteres erleben wir ja in unseren jeweiligen Lebensabschnitten auch öfter. Keiner kann es so gut wie wir.

    Manchmal kommt aber der Punkt, wo man auch an sich denken muss, bevor es für einen selbst am Ende zu spät ist. Dann sind wir für unsere Kinder, die uns immer auf irgendeine Art brauchen werden, plötzlich nicht mehr da.
    Wir haben alle nur ein Leben. Du hast doch deinen Kunden so gut helfen können, dass sie glücklich deine Praxis verlassen haben. Vielleicht hast du Ihnen genau das vermittelt, was du dir selbst und letzten Endes auch deiner Familie nicht zugestehst.

    Ich wünsche dir Glück und eine gute Zeit.

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      #3
      AW: Alltag - plötzliches Handikap

      Hallo Kirsten,
      meine Frau war mit ihrer Schulklasse auf Abschlussfahrt.
      Ich war mit Miriam eine Woche fast alleine. Abends von 17.00 uhr bis 19.30uhr kam eine befreundete Helferin.
      Miriam hat von Montag bis Donnerstag n i c h t g e s c h r i e n .
      Dann war ihre Kraft verbraucht und sie wuirde wütend als ich sie beruhigen wollte.
      Als ich nicht aufhörte ging sie in den Flur und warf alles auf den Boden, was nicht Niet + Nagel fest war.

      Aber mir ging es mehr darum, wie ich mit der Überforderung der Gesunden umgehe, wenn sie mit Miriam + meiner Behinderung überfordert sind. Sie sich zusätzlich das aber nicht zugestehen können.

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