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Asperger Autismus

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    Asperger Autismus

    Hallo,

    ich weiß jetzt nicht ob ich hier im richtigen Forum bin. Ich habe etwas Angst, gleich auf senden zu drücken. Ich versuche es einfach!

    Ich habe mich hier angemeldet um den Unterschied zwischen einem Aspi und einem normal Menschen zusehen. Ich verspreche mir davon, dass ich besser auf Reaktion, gestiegen reagieren kann. Soll heißen ich möchte wissen, was wir „falsch" machen (wo sind wir anderes als ihr, aus welcher Sicht sehen es normale) und zweitens möchte ich etwas Einblick in meinem Leben geben vlt. teilt meine Auffassung ja jemand oder ich helfe jemand anderes damit? Wer weiß das schon?

    Ich bin 23 Jahre jung lebe zum Glück alleine und gehe einem geregelten Arbeitsverhältnis nach. Ich habe mit 11 Jahren meine Mutter verloren, somit bin ich Halbweise geworden und die Erziehung übernahm mein Vater. Mein Vater hat mich in der Kindheit schlecht behandelt, er hat mir körperliche sowie seelische Gewalt angetan und das meist täglich. Heute bin ich froh das ich diesen Mann nicht sehen oder seine Stimme hören muss. Als Kind hat mich niemand versanden, ich bin teilweise ein Einzelgänger gewesen. Andere Kinder mochten mich mit oder fassten auf ich sei böse. Ich habe zwar den Kontakt gesucht, war aber schnell überfordert, weil ich nie wusste, was der andere wollte und wie ich auf die jeweilige Situation reagieren sollte. In meiner Kindheit hatte ich einen einzigartigen Freund der mich verstanden hat und alles mit mir geteilt hat. Später hat sich dann eine Beziehung daraus geformt. Eigentlich hätte uns nichts trennen können, außer der Tod. Bedauerlicherweise ist er mit 17 Jahren verstorben. Ich war da 16 Jahre jung.

    #2
    AW: Diagnose Asperger bei meinem Erw. Sohn

    Teil 2

    Mit 16 Jahren ist mir alles Zuviel geworden und ich habe versucht mich umzubringen. Problem in der Schule, Zuhause und du hast keine Freunde. Du wirst ständig anderes behandelt, weil du anderes reagierest oder nicht verstehst wie jemand anderes. Das löst nicht nur gewaltige Angst aus, sonder auch Frust und viel Hass. Wer darunter leidet? Dein Umfeld und vorallem du selbst. Das ist schrecklich!
    Du beschmutzt dich selbst, dir wird klar du bist an allem schuld, du hasst und verachtest dich. Meistens führt sowas bei mir dazu, dass ich nichts esse und ich bekomme Depression. Generell ist mein Essverhalten gestört, heute esse ich nur 1 mal am Tag und dann meist immer das selbe! Ich finde es wird einfach überbewertet und eine Mahlzeit am Tag reicht! Das dass nicht richtig ist weiß ich, aber ich kann einfach nur einmal essen! Für normale kaum vorstellbar, aber mit dem folgenden Beispiel auf für normale verständlich; du bist in den Beinen gelähmt, du bist auf einen Rollstuhl angewiesen, jetzt trete ich vor dir und sag dir: steh auf und du sagst
    geht nicht und ich wieder steht auf und soweiter..... man sieht es führt immer zum selben Ergebnis. So verhält es sich auch bei Berührungen z.B beim Händeschütteln, das ist einfach nur widerwärtig und löst in mir eine große Angst aus. Ich könnte zu dolle drücken, der andere hat sich die Hand nicht gewaschen und viele Dinge mehr.... Bahhhh ich bekomme bei sowas immer Schweißausbrüche auf dem Rücken. Und bei Umarmungen flüchte ich oder werde steif und kann mich danach nicht mehr bewegen, weil die Signale im Kopf nur förmlich durch den Kopf schießen (du spürst nur diese Umarmung, sie tut weh, du bekommst Kopfschmerzen und Rückenschmerzen, du hast Angst und dein Herz fühlt sich an, als würde es platzen!
    Wenn man mich umarmt, benötige ich Tage um mich innerlich wieder zu finden, manchmal Wochen.
    Menschen in die Augen schauen kann ich nicht, oder tue es unter Zwang. Ich weiß das es unhöflich ist, es nicht zutun, aber das ist unfassbar schwer. Es macht Angst und verunsichert dich. Ich kann besser sprechen wenn ich auf ein unbelebtes Objekt schaue, meistens ist es die Nase. Somit vermeide ich zu starren und der gegenüber glaubt ich schaue ihn an. Wobei das auch nicht immer klappt, weil ich dann Zuviel verarbeiten muss. Ich vergesse dann den Inhalt (völlig vergessen, du fixierst dich nur auf das Problem in deinem Kopf) des Gesprächs. Bei Menschen die ich nicht kenne und die mir unsympathisch sind fange ich an zu stottern oder schweige, damit mich bloß niemand anspricht und wenn mich jemand anspricht, antworte ich mit Gegenfragen, das kostet den gegenüber meist schnell das Interesse.

    Wenn ich in die Stadt gehe, merke ich mir die gesamten Gesichter. Ich kategorisiere die Menschen nach der Kopfform ein und nach dieser Form entscheide ich, ob dieser Mensch nett, unsympathisch oder böse Absichten hat.
    Das hilft mir auch gut im Alltag. Verwunderlich finde ich es immer nur, dass ich zum größten Teil Recht mit diesen Einschätzungen habe.
    Ich sehe das Gesamtbild erst später als andere, dafür aber mehr Details z.B. höre ich heraus wenn jemand lügt oder sich nur ab und an widerspricht, auch wenn es winzige Dinge sind, ich nehme sie war. Ich vergesse Gesprächsprotokoll nie!

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      #3
      AW: Diagnose Asperger bei meinem Erw. Sohn

      Teil 3

      Und das ein Aspi nicht lügen kann, ist fahrlässig falsch! Ich bin ein Meister im Lügen, weil es eine Strategie ist um den gegenüber entweder zu beeindrucken oder halt nicht zu beachten. Ein Aspi lügt aus reiner Angst heraus. Ich habe viel gelogen um zu überleben, größtenteils habe ich mich selbst angelogen, damit es auch plausibel rüberkommt - bis ins kleinste Detail - zudem schätze ich mich selbst als sehr begabt ein, so dass meine Lügen bis heute noch aufrecht stehen, weil ich ganz genau weiß, was ich zu wem, wann gesagt habe. Für mich gibt es nur Ja oder Nein kein vielleicht. Ein vielleicht ist undefinierbar, ich verstehe es nicht. Und das schlimmste an der Sache ist, ich kann mir dies lügen nicht verzeihen.

      Ich habe hier die gesamten Beiträge gelesen und ich kann teilweise euch Mütter verstehen, aber genauso wie ihr uns nicht versteht, verstehen wir euch nicht. Ich bedauere das sehr. Ein paar Tipps uns zu verstehen: wir hassen euch nicht, ehr im Gegenteil. Ich liebe Menschen in meinem Kopf, mehr brauche ich zum lieben nicht, ihr eigentlich auch nicht!?. Wir brauchen einfach nichts materielles (Zuneigung, Umarmung), außer Geld davon könnte ich nie genug haben! Hass besteht meistens aus Selbstverachtung, zumindest bei mir. Aus Hass entsteht oft Boshaftigkeit und Trauer zugleich. Man versteht diese Gefühle einfach nicht. Wir suchen auch Zuneigung und liebe, aber diese können viele nicht geben, weil man uns nicht versteht. Mir kann man einfach und unkompliziert Helfen, wenn man mir zuhört und einfach „geistig Anwesend" ist z.B im Raum sitzen. Mit sowas kann man mir das Gefühl geben „Danke das du für mich da bist"! Gerade bei Problem mit euch über euch oder über andere Dinge, meist seit ihr am meckern und am jammern. Meist kommen dann noch von euch irgendwelche Lösungskonzepte - die wir eh nicht verstehen - dies äußerst sich aus den Sätzen: wir dies und jenes machen sollen und das 100 mal - ich empfinde das als bedrohend und aus der Bedrohung wird Angst, Angst davor „das und jenes" zutun, Angst davor alles Falsch zumachen und hinterher noch Ärger zubekomme, weil man es unter eurem Druck doch versucht hat und es hinter noch mehr Ärger gibt, weil es falsch ist. Wenn so ein Problem verläuft, neige ich zu kompletter Aggression, ich bin gereizt, bekomme Kopfschmerzen und muss mich zurück ziehen, weil das was da immer abläuft, schwer zu verarbeiten ist. Wir brauchen einfach Länger. Wenn ich jemals ein Wunsch Frei hätte, nein dann würde ich mir nicht meine Mutter oder Freund zurück wünschen, sonder das Problem zum 1 x 1 werden für alle würden - übersichtlich - einfach zu erklären, da nur ein Lösungsweg gilt - kein Leistungsdruck weil das Ergebnis nur das Ergebnis ergeben kann, nämlich das 1x1 auswendig zu lehren um das exakte Ergebnis zu wissen - hört sich kompliziert an, ist aber nicht! Und noch was zu dem Wunsch, mein Wunsch würde vielen Aspis helfen, meine Mutter oder Freund würden irgendwann wieder sterben! Ich hätte dadurch wieder mega Probleme! Sinnloser Wunsch nicht wahr?

      Ich habe immer das Problem ein Ergebnis mitzuteilen, dass heißt ich hinterfrage mich ständig ob mein Verhalten angemessen ist bzw. richtig war. Und wenn dann vom gegenüber noch komische Äußerungen und gestiken oder Umarmungen kommen, ist das Maß an Verständnis und Ehrlichkeit voll und es beginnt zu brechen. Hass, Wut, Stress, Schmerzen etc. beginnen dann dein Körper zu steuern und du als Mensch sollst beides gleichzeitig steuern, es mag mir leider nicht gelingen. Ich hoffe dieses Forum wird dazu beitragen, dass ich meine Krankheit so gut wie möglich in der Griff bekomme, damit ich ein Leben mit Gefühlen und gestiken verstehe und ich mein Geburtstag feiern kann. Das tue ich schon seit meinem 13 Lebensjahr nicht mehr. Obwohl es ein großer Wunsch von mir ist, schaffe ich es nicht. Und jetzt sollte eigentlich allen klar sein, was es bedeutet Aspi zu sein oder Diagnostiziert zu werden und vielmehr damit leben zu müssen. Es ist die reinste Qual, denn wer feiert nicht gerne sein Geburtstag....?

      Ich möchte mit diesen Text niemanden persönlich angreifen oder verletzen. Es sind meine Empfindungen gegenüber anderen „normalen Menschen" und mir. Wie gesagt ich möchte einfach nur verstehen und für sowas eine 1 x 1 Reglung finden. Bitte Emotionen oder Ironie aus euren Texten lassen, dann verstehe ich sie auch.

      PS: mich interessiert ob eure Kinder als Säugling bzw. in der Kindheit oft krank waren. Waren Eingriffe durch ein Arzt notwendig? Wenn ja, welche?

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        #4
        AW: Diagnose Asperger bei meinem Erw. Sohn

        Hallo Graf von Ferdinand,
        das ist eine schwierige Frage die du da stellst. Ich weis so spontan auch gar nicht was ich dir antworten kann.
        Ich bin Mutter eines atypischen Autisten (15), aber die Frage ob mein Sohn etwas (od. alles????) falsch macht, habe ich mir nie gestellt.
        Da frage ich mich eher: Kann man jetzt pauschal zu jemandem, auf Grund bestimmter Umstände, sagen "Du machst alles falsch!!!!" ???

        Meist ist es ja so, das die Menschen auf Menschen die anders sind mit Unverständniss reagieren, weil sie nicht verstehen, wieso jemand anders ist.
        Natürlich versteht mein Sohn die Welt und sein Umfeld anders als ich, und da sage ich mir, ich als die "Normale" von uns beiden, muss genau so in seine Welt kommen, wie ich versuche ihn in meine zu holen.
        Das ist nicht immer einfach, aber bisher bekommen wir das ganz gut hin.
        Ich weis ja was Patrick mag oder nicht mag, und darauf versuche ich einzugehen...ich gehe mit ihm jetzt nicht anders um, weil er Autist ist, im Gegenteil, ich versuche, ihn weitestgehend normal zu behandeln. Ich denke mal, so mache ich es ihm auch einfacher. Ich lasse mich da auch immer von meinem Instinkt leiten, weil ich manchmal auch selbst nicht einschätzen kann, wie Patrick auf bestimmte (neue) Situationen reagiert.
        Das ich ihm bestimmte Sachen öfter erklären muss gehört zu meinem Alltag. Und alle die uns kennen wissen das auch.

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          #5
          AW: Diagnose Asperger bei meinem Erw. Sohn

          Und noch zu deiner Frage aus Teil 3:
          Patrick hatte neben dem atypischen Autismus noch eine Epilepsie-Anfallsneigung, die inzwischen nicht mehr im EEG (Gehirnstommessung) auffällt. Er hatte auch nie sichtbare Anfälle, war bei dieser Epilepsieform auch nicht üblich.
          Einen Nabelbruch hatte er auch noch, der ist operiert worden.

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