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Wie sag ich's meinem Kinde?

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    Wie sag ich's meinem Kinde?

    Hallo Alle zusammen!

    Das mit den Bienchen und Blümchen kommt ja irgendwann. Darauf bin ich schon ziemlich gut vorbereitet.

    Nun fängt mein Sohn an uns zu fragen, warum sein Bein kurz ist. Warum bin ich anders als die anderen?

    Ich versuche ihm zu erklären, dass eigentlich niemand gleich ist und jeder Mensch anders ist. Und seine Besonderheit ist eben unter anderem das kurze Beinchen.

    Da wir jedoch operativ an diese Sache rangehen, gleichen wir ihn ja der Allgemeinheit an und dann passt meine Argumentation nicht mehr so richtig.

    Ich wollte Euch mal fragen, wie Ihr das Euren Kindern erklärt. Welche Antworten gebt Ihr Euren Kindern, wenn Sie nach dem Warum fragen?

    Herzlichen Dank für Anregungen und Gedanken.

    Viele Grüße Bianca

    #2
    AW: Wie sag ich's meinem Kinde?

    Hallo Bianca,

    du stellst hier eine echt spannende Frage. Gerade bin ich am Recherchieren für einen Informationsbereich. In einem Buch wurde diese Frage beim Thema Krankheiten beantwortet.

    Die Autorin meinte, dass man die Wahrheit wie ein Puzzle betrachten sollte. Wenn ein Kind fragt, ist dies wie ein Puzzleteil - man sollte ihm also die Frage ehrlich beantworten und das richtige Puzzleteil in die Hand geben. So kann das Kind Stück für Stück das Wahrheitspuzzle zusammensetzen. Gleichzeitig wird es nicht auf einmal mit Informationen erschlagen.

    Vielleicht kommen ja doch noch ein paar Antworten mit Praxiserfahrungen - ich hab die Frage auf alle Fälle mal auf meine Themenliste gesetzt. Für diese Themen versuche ich dann "Experten" zu finden, die einen Artikel für die INTAKT Seite schreiben können.

    Liebe Grüße
    Andreas
    www.intakt.info

    Freude ist ein tolles Motiv, um Menschen zu helfen. Mitleid nicht.

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      #3
      AW: Wie sag ich's meinem Kinde?

      Hallo Andreas,

      ja ich finde diese Frage ebenso spannend. Umso mehr wundert es mich, dass hier doch recht wenig Antworten darauf ankommen.

      Allerdings ist ja auch Urlaubszeit. Und wir starten nun auch ab in die heiligen Ferien - wollen noch ein wenig Auftanken, bevor die große OP ansteht.

      Liebe Grüße und Besten Dank für die erste Info.

      Bianca

      Kommentar


        #4
        AW: Wie sag ich's meinem Kinde?

        Hallo Bianca,

        als ich nachgefragt habe, warum ich blind geboren bin, war ich wohl auch so im Vorschulalter oder in der 1. Klasse. Da haben wir ganz normal drüber geredet, dass ich als Frühchen keine Luft gekriegt habe und dass dann von dem Sauerstoff im Brutkasten meine Augen kaputt gegangen sind. Zwischendurch haben wir immer mal darüber geredet, weil wir Kinder in der Blindenschule uns auch darüber unterhalten haben. Manchmal habe ich als Kind auch gefragt, wie Sehen eigentlich ist, das konnte mir aber niemand beantworten.

        Liebe Grüße

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          #5
          AW: Wie sag ich's meinem Kinde?

          Ihr Lieben,


          Katharina ist damit quasi aufgewachsen und immer wenn sie mich etwas gefragt hat, habe ich so gut wie es halt ging erklärt und geantwortet.
          Ich erinnere mich noch sehr genau, an die erste richtig schlimme Situation. Wir waren im Urlaub und es war Kinder-Disco angesagt. Katharina fing dann anzuweinen und die Fragen kamen :"Mama, warum kann ich nicht so tanzen und laufen wie die anderen Kinder??? Mama, warum Ich???" in dieser Situation damals habe ich mit ihr geweint. Natürlich wusste und merkte sie auch vorher, das sie das alles nicht kann. sie war ja auch vorher mit laufenden Kinder zusammen. Aber an diesem Abend im Juni 2004 in der Türkei ist alles bei ihr rausgekommen. Heute weiß sie eigentlich genau Bescheid, warum sie nicht laufen kann. Katharina weiß auch, daß sie zu 95% ein völlig "Normales" Kind wäre, wenn die Ärzte nicht soviel Mist gemacht hätten. Ich mag aber das Wort normal nicht wirklich, genauso wenig wie das Wort gesund!! Wo fängt Normal und Gesund an und wo hört es auf??? Mein Tochter hat eine Körperbehinderung, trotzdem ist sie normal und "gesund".
          Wir haben übrigens noch heute manchmal Situationen, wo wir traurig und down sind. Katharina ist zwischendurch sehr fertig. Sie verflucht dann vieles, das sie immer und immer wieder Therapien haben muss, das sie mit den meisten anderen Kindern nicht mithalten kann, das sie noch keine Briefe schreiben kann usw. usw. usw. Aber wir sind dann ein wenig traurig und bauen wir uns wieder auf.
          Wenn meine Maus sehr verzweifelt ist, weint, schreit oder auch sehr selten um sich schlägt oder auch beißt, dann nehme ich sie ganz fest in meine Arme, sage ihr das ich sie verstehe, immer für sie da bin und sie unendlich liebe und zwar genauso wie sie ist. Das sie etwas ganz Besonderes ist und wir schon so viel erreicht haben, zusammen ganz stark sind und wir noch einiges schaffen können. In dieser Situation weiß ich, fühlt sie sich unheimlich hilflos und dann hilft nur eine ganz feste Umarmung von ihrer Mama. Zum Glück ist meine Tochter zu 97% gut drauf und akzeptiert es so wie es ist. Nach ihrer OP als sie sehr starke Schmerzen hatte, hatten wie die Situation öfter. Da hieß es dann auch:" Mama du bist schuld, das ich hier so liege und gar nichts mehr kann. Du wolltest ja das meine Beine gerade sind!" Das Tat weh. Aber auch da half meine Umarmung. Heute an ihrer Rollator ist sie stolz und glücklich. Die Schmerzen sind fast vergessen

          GVLG
          Zuletzt geändert von Anke&Katharina2000; 30.09.2009, 13:21.

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