Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die "Falschlieger" in der Psychiatrie (Main-Echo 6.12.16)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Die "Falschlieger" in der Psychiatrie (Main-Echo 6.12.16)



    Erschüttert hat mich ein Bericht im MAIN-ECHO vom 06.12.2016. Unter dem Titel "Die Falschlieger" der Psychiatrie Lohr beschreibt eine Mitarbeiterin des Main-Echos die Situation im Bezirkskrankenhaus Lohr. Für uns Eltern Betroffener aus der Region Unterfranken wissen um diese Situation und tauschen uns seit Jahren darüber aus. Immer wieder weisen wir auch darauf hin, dass Menschen unter bestimmten Bedingungen seelisch krank werden können und fragen immer wieder bei Trägern nach, wo unsere Kinder mit zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten ein Zuhause außerhalb vom Elternhaus finden können.
    Wir weisen auch auf die Zustände in Einrichtungen hin, wo es unserer Meinung nach an Personal fehlt. Immer wieder kämpfen wir, zeigen an Beispielen auf, wie Eltern verzweifeln, ihre zu Betreuenden Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und die Angst vor diesem "LOHR" schlussfolgernd immer wieder im Raum steht.

    Quelle: Pat Christ / Main-Echo 06.12.2016
    Zuletzt geändert von Kirsten; 07.12.2016, 17:43.

    #2
    Menschen mit einer geistigen Behinderung können auch zusätzliche Erkrankungen haben. Das hat sich mittlerweile ja schon herumgesprochen. Es wird ihnen sogar zugestanden, dass sie auch zusätzliche seelische Beeinträchtigungen im Laufe ihres Lebens entwickeln können.

    Eltern kennen den Satz " Ich habe Angst, dass mein Kind mit Medikamenten zugedröhnt wird und in der Psychiatrie landet, weil es sich nicht in das bestehende System mit seinen Bedingungen einordnen lassen kann und will."

    Hat unsere Gesellschaft noch nicht begriffen, dass Menschen mit einer geistigen bis schweren geistigen Behinderung durch Vereinsamung, Abschottung und/oder Verwahrung, seelische Erkrankungen schlussfolgernd entwickeln (können)?

    Es will sie keiner mehr haben. Weil es keine Einrichtung gibt, die passt? Weil es an Personal fehlt? Warum haben sie überhaupt eine seelische Erkrankung zusätzlich entwickelt? Viele Fragen reiben einen auf und dazu bedarf es gar nicht erst eines Berichts. Wir wissen das schon lange, aber man hört uns nicht zu und will uns nicht zuhören. Zumindest erlebt man es als betroffene Eltern und Angehörige immer wieder so.

    Aber jetzt auf einmal fängt man an, darüber zu reden. Ein wenig spät finde ich persönlich. Haben nicht auch Menschen mit schwerer geistiger Behinderung nur ein Leben? Fühlen sie nicht Schmerzen, leiden Seelenqualen und kann nicht auch ihnen diese schreckliche Vereinsamung alles rauben, was ihnen geblieben ist? Nämlich ihr eigens ich?

    Kommentar


      #3
      Drei von vielen Fragen stehen für mich im Raum während ich grübeln über dem Text sitze und mich meiner Verantwortung gegenüber meinem Kind mit geistiger Behinderung wieder schmerzlich bewusst bin.
      Würde die Situation der Menschen mit geistiger, bis schwerer geistiger Behinderung vielleicht eine andere sein, würde man sie nicht aussortieren und in speziellen Einrichtungen mit niedrigem Personalschlüssel betreuen?

      Ginge es Ihnen seelisch besser, wenn sie mit fitteren Mitbewohnern gemeinsam an der Gesellschaft weiter teilhaben dürften?

      Wie schnell würde bei einem Menschen ohne Sehvermögen eine seelische Behinderung auftreten, wenn er mangels freien Wohnangebots in eine WG bestehend aus nichtsprechenden Menschen ziehen müsste und dabei von heute auf morgen aus einem bestehenden sozialen Umfeld herausgerissen würde?

      2 Wochen, 2 Monate, 2 Jahre?

      Kommentar

      Online-Benutzer

      Einklappen

      7 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 7.

      Lädt...
      X