24.04.
Patrick war schon seit seiner Geburt anders, er kam im Sep. 2000 termingerecht zur Welt, mit einer Größe von 57 cm und einem Gewicht von 4070 g. Mir selbst ging es nach der Geburt überhaupt nicht gut...aber es viel mir auf, das es ziemlich lange dauerte bis Patrick die ersten Töne von sich gab. Aber erstmal war dann alles gut, ich erholte mich und nach 14 Tagen durften wir nach Hause.
Die ersten 2-3 Jahre deutete nichts darauf hin, das irgendwas nicht stimmen könnte. Zu mindest sah ich das so, man kann sich vielleicht vorstellen, das man das als Mutter nicht sofort wahr haben will das etwas nicht in Ordnung ist. Das einzigste was auffällig war, das er noch nicht altersgemäß sprach.

*Vom Kindsvater habe ich keinerlei Unterstützung bekommen, sondern nur Vorwürfe was ich alles falsch mache, vor allem als die Diagnose feststand. Besser gemacht hat er es allerdings auch nicht.
Somit wurde die Beziehung für mich immer mehr zur Zerreißprobe, die darin gipfelte das ich im Frühjahr 2008 (Patrick war inzwischen 7) kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden haben muss. In dieser Situation tat ich was mir als logische Konsequenz erschien....ich beschloss mich von ihm zu trennen. und das war auch gut so!!!!!*

Aber weider zum eigentlichen Thema:
Patrick war 4 Jahre alt, als er zur Diagnostik ins Kinderzentrum u. ins Krankenhaus musste.
Festgestellt wurde:
- eine Entwicklungsstörung der Sprache u. der motorischen Funktion,
- eine psychomotorische Entwicklungsverzögerung,
- sowie als Zufallsbefund eine Disposition (Neigung) zur Partial-Epilepsie

Das war heftig!!!!
Patrick hatte nie einen epileptischen Anfall gehabt, bei seiner Epilepsieform ist das wohl nicht üblich. Er wurde dann auch gleich medikamentös mit Ospolot eingestellt. Das braucht er nicht mehr.

Aus dem KH wieder zu Hause schickte die Kinderärztin uns mit dem Verdacht ADHS zur Kinderpsychologin/-psychotherepeutin, die dann die
- geistige Behinderung mit schwerer mentaler Retardierung,
- eine Wahrnehmungsstörung u.
- Verhaltensauffälligkeiten (Hyperaktivität) feststellte.

Neben dem Epilepsiemedikament, bekam Patrick zeitweise noch Frisium zum schlafen. Das braucht er seit mehreren Jahren nicht mehr.
Und später Risperidon das er sich besser konzentrieren kann ,dies wird er wohl auch weiterhin nehmen müssen.

Seit 2004 ging Patrick in den integrativen Kindergarten der Lebenshilfe. Hier bekam er Frühförderung und Eingliederungshilfe bis zur Einschulung.

2006 wurde Patrick in eine Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung" eingeschult. Über die Schule nahm er in den ersten 2 Jahren am therapeutischen Reiten teil und im letzten Jahr an einer Hundetherapie.
Mit Beginn der Schulzeit ging Patrick ambulant zur Sprach- und Ergotherapie. In beiden ist er momentan austherapiert.
Dies alles (auch die Trennung) gab seiner Entwicklung einen reisen Schubs und so sind wir auch ganz zufrieden.

Patrick hat im typische Jungen-Interessen, alles was in irgend einer Art und Weise mit Straßenverkehr zu tun hat (Fahrzeuge, Ampeln....), gaaaanz wichtig Polizei und Feuerwehr.


27.04.
Diagnostik 2004

Irgendwie fühlte ich mich total überfahren, als es darum ging, das genauere Diagnostik nötig wäre, um festzustellen was genau bei Patrick nicht stimmte.
Dies lag auch daran, das unsere Kinderärztin, da etwas übereifrig war (in meinen Augen)Im Nachhinein hatten mir auch andere bestätigt, das sie wohl etwas übertrieben hat mit ihrer Vorgehensweise, es währe jetzt nicht auf ein paar Wochen angekommen.
Ausgangssituation war ein 4 jähriges Kind das nicht alters gemäß sprach und verstand, hyperaktiv und noch nicht sauber war.
Wie schon geschrieben, wollte ich es ja noch nicht so recht war haben, das etwas nicht in Ordnung ist, auch wenn ich nun ansatzweise eine Bestätigung hatte, ich bekam in dieser Situation auch nicht wirklich Gelegenheit, mich mit dem Gedanken anzufreunden, weil die Kinderärztin meinte, es müsse sofort (am besten gestern) eine Einweisung ins Krankenhaus erfolgen, zur genaueren Diagnostik.
Sie tat dann auch so als wäre Gefahr in Verzug und Patricks Leben in Gefahr.
Mit der Situation überfordert sagte ich ihr, das ich nicht sofort eine Entscheidung treffen könne, und ich mich erstmal selbst sortieren müsse. Wie es mir damit ging interessierte sie überhaupt nicht.
Mir wurde dann ein Termin genannt und mit dem Jugendamt gedroht, wenn ich diesen nicht wahrnehme. Darüber was ich vor Ort schon in die Wege leiten könne wurde nicht gesprochen.
Mir war klar, das weitere Diagnostik nötig war, aber in dem Moment war ich einfach nur verärgert. Und so beschloss ich den Termin zu ignorieren und erstmal vor Ort eine 2. Meinung einzuholen.

In der neuen Praxis fühlte ich mich besser verstanden, es wurde auch auf meine Ängste eingegangen. Zum Bsp. wurde ich dort ans Kinderzentrum Mecklenburg, SPZ (Schwerin) verwiesen. Patrick ging ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Kita, und so riet sie mir auch ihn in der integrativen Kita der Lebenshilfe anzumelden. dies klappte auch relativ schnell.

Auch das das JA eingeschaltet wurde, sollte sich für mich eher als Vorteil erweisen.
Natürlich standen die, kaum das der Termin verstrichen war, vor der Türe. Ich weis ja nicht, was die alte Ärztin denen erzählt hat, aber in dem Gespräch stellte sich heraus, das sie wohl ziemlich übertrieben haben muss.
Jedenfalls konnte man dort die Vorgehensweise der Ärztin auch nicht verstehen, wohl aber meine Beweggründe. Es wurde sehr begrüsst, was ich inzwischen eingeleitet hatte und vorgeschlagen, für Patrick Frühförderung (Hilfe zur Erziehung) und Eingliederungshilfe zu beantragen. Der Kontakt zur Frühförderstelle der Lebenshilfe wurde mir gleich vermittelt und die Eingleiderungshilfe fand ja auch direkt im Kita-Ablauf statt.

Über das SPZ (Sozialpädiatrisches Zentrum) wurde auch die Diagnostik (teilweise im Krankenhaus) eingeleitet. Es wurden einige Untersuchungen gemacht. MRT, CT, EEG, HNO-Abteilung, psychiartrische Untersuchungen, später noch eine Nacht im Schlaflabor.

Dabei wurden die oben genannten Beeinträchtigungen festgestellt.


Einschulung 2006

Vor der Einschulung stand erstmal die Zielstellung eine geeignete Schule für Patrick zu finden, denn in einer großen Grundschulklasse wäre er "untergegangen". Das war mir von Anfang an klar.
Hier erwiesen sich auch die Mitarbeiter der Kita selbst kompetente Partner, da es ja auch Integrations-Kinder gab, gab es für deren Eltern Unterstützung, bei der Entscheidung auf welche Schule das Kind gehen soll.

Hierzu wurde in Patricks Fall ein Förderverfahren eingeleitet. Dies lief in folgender Weise ab:
Noch vor der eigentlichen Schuleignungsuntersuchung wurde durch eine Sonderpädagogin eine Diagnostik erstellt, aus der hervorging, das Patrick erheblichen Förderbedarf hatte. dies ging auch an die Amtsärztin, die dann die Einschulung in die Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung empfahl.
Ich habe mir die Schule auch im Verlauf angeschaut und mit der Rektorin gesprochen, was ich sah gefiel mir.

*Komischer Weise musste ich Patrick trotzdem erstmal an der Grundschule anmelden. Aussage des Schulamtes, auf meine Nachfrage. "....das er nicht durch die Maschen fällt, das eingeleitete Förderverfahren hat hierauf keinen Einfluss. "*

Nach der Empfehlung durch die Amtsärztin kam der Förderausschuß zusammen. Anwesende. Die Rektoren der Förder- u. der Grundschule, Vertreter von Jugend- u. Schulamt und ich als Mutter.
Der Beschluss lautete: Einschulung in die Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung. Daraufhin erging an mich ein Bescheid des Schulamtes, über diesen Beschluss.