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das neue "Haus"

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    #26
    AW: das neue "Haus"

    Vielleicht unterscheiden wir uns dahingehend im Denken. Die Lebenshilfe sollte noch immer dieses "WIR" - Gefühl verinnerlicht haben. Zunehmend geht die Tendenz dahin, dass alle nur noch vom eigenen Standpunkt aus und nur für sich kämpfen.
    Hallo Myriam,

    ich kann nun beispielsweise mit dem Grundsatzprogramm der LH sehr gut leben . Nur wird das von Einrichtungsträgern vor Ort -aus welchen Gründen auch immer- nicht umgesetzt. Und es geht hier auch nicht ausschließlich um Einrichtungsträger der LH, sondern da gibt es noch eine Menge andere, die zwar auch ihre Grundsätze aufgeschrieben haben, aber oft noch schlechter umsetzen als die LH.
    Ich bin sicher auch eine Einzelkämpferin und ich gehe schon gerne Wege, die noch nicht betreten wurden. Aber es ist nicht so, dass mir deshalb das Wohl und Wehe anderer Menschen mit Behinderung gleichgültig ist.
    Da ist mir wohl meine Tochter sehr ähnlich, die gehört auch nicht unbedingt zu den "Herdentieren" . Beide lieben wir keine Institutionen, aber wir lieben die Menschen in ihrer Einzigartigkeit.

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      #27
      AW: das neue "Haus"

      Zitat von Myriam Beitrag anzeigen
      Die Lebenshilfe sollte noch immer dieses "WIR" - Gefühl verinnerlicht haben.
      Da hast Du Recht, denn da ist in den letzen Jahren auf beiden Seiten einiges versäumt worden. Jahr(zehnt)elang lief alles recht gut, sodass viele Eltern sich auf der sicheren Seite wähnten und sich nach der harten Zeit der "Pionierarbeit" zurückgezogen haben.
      Viele Verbände (nicht nur die Lebenshilfe) haben sich in hohem Maße professionalisiert und meinen, ohne die Eltern gut oder gar besser auszukommen. Es ist schon sehr viel an Kontakt verloren gegangen.
      Ich würde mir wünschen, dass es hier mehr Offenheit und eine bessere Zusammenarbeit gibt, denn eigentlich brauchen wir uns gegenseitig.

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        #28
        AW: das neue "Haus"

        Ich bin sicher auch eine Einzelkämpferin und ich gehe schon gerne Wege, die noch nicht betreten wurden.
        Oje, jetzt muss ich mich schon selbst zitieren.
        Ich bin im übrigens immerfür Gruppen und Gruppierungen da -auch für die Lebenshilfe-, wenn es darum geht ein Ziel zu erreichen, dass ich für das Leben von Menschen mit Behinderung als sinnvoll ansehe. Als Unterstützerin eigne ich mich dann auch hervorragend
        Ich gehe nicht mit auf einem Weg, der zwar der einfachere, aber nicht der beste für unsere Kinder ist. Und schon gar nicht, wenn man versucht unsere Kinder, die schwere und mehrfache Behinderungen aufweisen, sogar entgegen dem eigenen Grundsatzprogramm der LH, auszusondern.

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          #29
          AW: das neue "Haus"

          Hallo,

          ich fühle mich immer noch alleine, mit außergewöhnlichen Bedürfnissen oder Wünschen, wobei ich auch Anforderungen schreiben könnte. HIer in einem Forum lassen sich gegensätzliche Meinungen nebeneinander schreiben. In einer Gruppendiskussion wäre das eine komplett andere Situation. Hat man da eine völlig andere Meinung, wird man überstimmt: die Mehrheit übernimmt die Führung, wie die Diskussion und daraus folgende Handlungen weiter gehen.

          Und wenn die Mehrheit der Abstimmenden in einem Vorstand für Heimbauten ist, und sich für WG´s überhaupt nicht interessiert, dann muss ich mich anpassen, oder bleibe außen vor.

          @Myriam,

          3.) auf sämtlichen Homepages werden die Häuser und weitere Wohnangebote, die es momentan gibt, als voll belegt ausgewiesen.
          mit diesem Satz wurde ich schon vor 10 Jahren geködert: "entscheide dich jetzt, oder du bist draußen." Und wenn ich nun darüber nachdenke: sind wirklich alle Plätze belegt? Und wenn ja, warum auf einmal jetzt und wo waren die schwerer behinderten Menschen früher untergebracht? So wie es mir scheint, werden immer mehr Ganztagsunterbringungen ermöglicht, also hat ein großes Umdenken stattgefunden: "weg von daheim, ins Heim."

          @rosi,

          Wenn inklusives Wohnen zur Normalität wird, müssen sich eben diese Leute, die sich nur diese Wohnform wünschen, bemühen, sie zu bekommen. Wobei ich denke, dass dieser Wunsch deshalb entsteht, weil man hier nichts anderes kennt. Leute, die alternative Wohnformen suchen - und das werden immer mehr -haben doch auch derzeit auch ein Riesenproblem. Aber das wird wohl noch immer als Problemchen von ein paar Spinnern abgetan.
          Dann wünsche ich mir jetzt den Kontakt zu diesen "Spinnern" hier in meiner Gegend.

          @Löwenkind,

          Was mich in den letzten Wochen sehr berührt, ist ein Bekannter von mir. Nach einigen kleinen Schlaganfällen, von denen er sich soweit körperlich erholt hat, aber eine leichte Demenz hoffentlich nur vorübergehend vorhanden ist, fühlt er sich trotz seines noch relativ jungen Alters, in der Gesellschaft Älterer wohl. Da kann er erzählen und reden, lachen und zuhören und auch verstehen. Im Kreise von Jüngeren versiegt diese Kompetenz.
          Diese Sichtweise zu berücksichten ist auch wichtig. Wenn man ständig an seine Behinderung erinnert wird, was andere können und einem selber nicht (mehr) gelingt, dann tut das weh. Ich habe erst vor kurzem festgestellt, dass meine schwerstbehinderte Tochter auf die Gesundheit ihrer gesunden Schwester neidisch/eifersüchtig ist. Gehe ich so an das Thema heran, bin ich empathisch, voller Mitgefühl, und das hilft dem Betroffenen sich wohl zu fühlen, angenommen wie er ist.

          @Myriam,

          Und ich kann nur immer wieder auffordern, Leute geht zu euren Lebenshilfen, geht an die Vorstände heran, schaut und klopft ihnen auf die Finger, nehmt sie in die Verantwortung.
          Was kann ein Einzelkämpfer (Spinner) da schon ausrichten, wenn sich die Mehrheit der Angehörigen zufrieden gibt und die gängige Meinung über "den Behinderten" zu eigen gemacht hat? Kraft habe ich nur begrenzt noch zum Kämpfen. Ich schaue mittlerweile genauer hin, wo und ob ich etwas ausrichten kann. Und wie ich dann vorgehe, um überhaupt angehört zu werden.

          Die Lebenshilfe sollte noch immer dieses "WIR" - Gefühl verinnerlicht haben.
          In dem gerade beschriebenen Sinne hat sie ihre Wir-Stimmen.
          Nur, was mache ich dann, die komplett anders denkt? (Der Schaden ist ja nach wie vor vorhanden, der aus diesem "die Behinderten-Denken" entstanden ist.)

          viele Grüße Micha

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            #30
            AW: das neue "Haus"

            HIer in einem Forum lassen sich gegensätzliche Meinungen nebeneinander schreiben. In einer Gruppendiskussion wäre das eine komplett andere Situation. Hat man da eine völlig andere Meinung, wird man überstimmt: die Mehrheit übernimmt die Führung, wie die Diskussion und daraus folgende Handlungen weiter gehen.
            Hallo Micha,

            jetzt könnte man sagen, dass es sich eben um eine demokratische Abstimmung handelt . Vergessen wird dabei, dass es in solchen Situatioen oft zu einem Gruppenzwang kommt und selbst die, die jetzt beispielsweise für die WG sind, anders abstimmen um nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Darüber gab es auch mal einen interessanten Bericht bei GEO.

            Es wird sich bei großen Vereinigungen wie bei der LH nur dann etwas ändern, wenn genügend "Anstoss" von anderen Gruppierungen kommen, die zur Konkurrenz werden können. Das ist nicht anders als bei großen Partein, die erst dann was zu ihrer Aufgabe machen, wenn sie merken, dass ihnen die kleinen mit ihrem Programm die Wähler wegschnappen. Und die Einzelkämpfer und die kleinen Gruppierungen sind deshalb enorm wichtig, um Änderungen und in unserem Fall den längst fälligen Paradigmenwechsel herbeizuführen.

            Wie gesagt, ich unterstütze die LH gerne, wenn ich ihre Ziele und Vorhaben für richtig erachte. Ich warte aber nicht ab, bis dort etwas nach vielen "Das geht gar nicht" in Gang kommt, sondern ich versuche die für mich wichtigen Ziele auch auf anderen Wegen zu erreichen.
            Ich lebe nämlich nur einmal und meine Tochter auch (und ihre Zeit wird begrenzt sein) und unsere beider Lebenszeit möchte ich so gut und schön wie nur möglich verbringen. Das bin ich meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten und allen die um mich herum sind, schuldig. Die gehören nämlich alle zu "meiner" Gemeinschaft , für die ich Verantwortung trage.

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              #31
              AW: das neue "Haus"

              Zitat von miau Beitrag anzeigen
              Hallo,

              ich fühle mich immer noch alleine, mit außergewöhnlichen Bedürfnissen oder Wünschen, wobei ich auch Anforderungen schreiben könnte. HIer in einem Forum lassen sich gegensätzliche Meinungen nebeneinander schreiben. In einer Gruppendiskussion wäre das eine komplett andere Situation. Hat man da eine völlig andere Meinung, wird man überstimmt: die Mehrheit übernimmt die Führung, wie die Diskussion und daraus folgende Handlungen weiter gehen.

              Und wenn die Mehrheit der Abstimmenden in einem Vorstand für Heimbauten ist, und sich für WG´s überhaupt nicht interessiert, dann muss ich mich anpassen, oder bleibe außen vor.
              Liebe Miau,
              dann schließe dich mit anderen zusammen und seid ihr eine größere Gruppe Gleichgesinnter, tragt euer Anliegen gemeinsam dem Vorstand vor. Bewirkt das nichts, fordert eine außerordentl. MV ein. Bewirkt das auch nichts, besteht die Möglichkeit in einer MV mit Wahlen, neue Vorstände zu wählen.

              Zitat von miau Beitrag anzeigen

              @Myriam,



              mit diesem Satz wurde ich schon vor 10 Jahren geködert: "entscheide dich jetzt, oder du bist draußen." Und wenn ich nun darüber nachdenke: sind wirklich alle Plätze belegt? Und wenn ja, warum auf einmal jetzt und wo waren die schwerer behinderten Menschen früher untergebracht? So wie es mir scheint, werden immer mehr Ganztagsunterbringungen ermöglicht, also hat ein großes Umdenken stattgefunden: "weg von daheim, ins Heim."
              Vielleicht, mag sein. Aber erst in den 70 ziger Jahren traten Eltern an den Elternrat der Lebenshilfe heran und trugen ihre Enttäuschung vor, dass die Einrichtungen gar nicht für Menschen mit einer schweren Behinderung ausgelegt sind, bzw. sie abgewiesen werden. Erst ab dieser Zeit wurde überhaupt angefangen, sich innerhalb der LH diesem Klientel zu widmen. Bis dato war es nach wie vor den Eltern überlassen, für ihre Kinder zu sorgen. Oder besser beschrieben, es war einfach ihre gewohnte Aufgabe. Die LH hat sich aber ihrer Aufgabe gestellt und Lösungen (die damals fortschrittlich waren) gefunden und vor allem beim Staat auch Gelder für diese Personengruppe eingefordert. Übrigens, die Eltern von Down-Syndrom Kindern waren die "Betroffenen" der LH und wo sind sie heute geblieben? Wo frage ich mich ganz ehrlich? Das sind auch Eltern, die genau wissen, was sie wollen und es auch in ihrer Gemeinschaft vehement einfordern. Leider tun sie das jetzt vielerorts außerhalb der LH. Und ist es nicht die LH, die mahnend den Finger hebt, wenn es um die Pränatale Diagnostik und ihre Folgen geht? Da fühle ich mich manchmal ganz schön "veräppelt", denn ich habe kein Kind mit Down-Syndrom, fühle mich aber als vollwertiges Lebenshilfemitglied und doch lachen von Bannern des Bundesverbands und in den Werbebroschüren überwiegend nur diese betroffene Personengruppe freundlich lächeln runter und zu. Es wird so vieles für sie getan und wieviel kommt heute noch zurück? (Anmerkung: mein persönl. Empfinden)

              Zitat von miau Beitrag anzeigen


              @Myriam,

              Was kann ein Einzelkämpfer (Spinner) da schon ausrichten, wenn sich die Mehrheit der Angehörigen zufrieden gibt und die gängige Meinung über "den Behinderten" zu eigen gemacht hat? Kraft habe ich nur begrenzt noch zum Kämpfen. Ich schaue mittlerweile genauer hin, wo und ob ich etwas ausrichten kann. Und wie ich dann vorgehe, um überhaupt angehört zu werden.
              Eine gute Frage und der stelle ich mich auch immer mal wieder. Was ich aber gelernt habe, dass man sich einbringen muss - wieder und immer wieder und vor allem Mitstreiter suchen und sich gegenseitig in Fähigkeiten und Kontakten ergänzen. Manchmal auch durch Mitstreiter, einen anderen Blick auf die Angelegenheiten zu bekommen. Hartnäckigkeit kann auch helfen. )

              Zitat von miau Beitrag anzeigen

              In dem gerade beschriebenen Sinne hat sie ihre Wir-Stimmen.
              Nur, was mache ich dann, die komplett anders denkt? (Der Schaden ist ja nach wie vor vorhanden, der aus diesem "die Behinderten-Denken" entstanden ist.)
              wie eben weiter oben beschrieben. Es gibt ganz sicher auch in deiner Lebenshilfe Betroffene Eltern und Selbstbetroffene, die genauso denken wie du. Vielleicht haben auch sie im Alleingang nur resigniert. "Rudelt euch zusammen" und dann rudelt euch auf Lebenshilfeebene und dann auf Bezirksebene zusammen und dann ........seid ihr stark.

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                #32
                AW: das neue "Haus"

                dann schließe dich mit anderen zusammen und seid ihr eine größere Gruppe Gleichgesinnter, tragt euer Anliegen gemeinsam dem Vorstand vor.
                Liebe Myriam,

                eigentlich möchte ich mich jetzt gar nicht in die Korrespondenz zwischen Micha und Dir einmischen, aaaaber meine Erfahrung war gerade in der LH und in der staatlichen Schule, in der ich einige Zeit im Elternbeirat tätig war:
                Eltern von Kindern, die sozusagen aus dem Rahmen fallen (schwerstbehinderte Menschen, Autisten, Mädchen mit Rett-Syndrom),
                sind erstmal in der Unterzahl, dann sind sie meist durch ihre nächtlichen Einsätze bei ihren Kindern, sehr, sehr müde und ganz und gar nicht mehr in der Lage, sich Gleichgesinnte zu suchen. Die sind oft froh, wenn sie den Tag und die Nacht überstehen, am Rande ihrer Belastungsfähigkeit. Und wie es halt so oft ist, wenn man wirklich jemanden braucht, ist keiner in der Lage das abzufangen.
                Das Sagen haben die Eltern, die ausgeruhter sind!
                Und solidarisch erklären sich diese Eltern mit uns nur sehr selten.
                Das ist traurig, aber wahr.

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                  #33
                  AW: das neue "Haus"

                  Hallo,

                  nach dieser Diskussion ist mir eines klar geworden:
                  Was mich stört ist:

                  die Bevormundung von behinderten Menschen ohne Sprache.
                  Dass Einrichtungen oder Träger genau wissen, was diese Menschen brauchen, ohne je mit ihnen gesprochen zu haben, sich mit ihnen beschäftigt zu haben.

                  Gestern habe ich in dem neuen Buch von dem "gehirntoten" Jungen gelesen, der dort schreibt, er ist wie ein Idiot behandelt worden, wurde übersehen. Wenn Leute im gleichen Raum waren, wie er, dann haben sie mehr über ihn als mit ihm geredet. - Und so ähnlich ist es bei meiner Tochter: sie wird mal kurz begrüßt, und dann ist sie wieder wie Luft. Sie nach ihren Wünschen oder Interessen zu fragen, ist sehr aufwändig. Diese Mühe zu machen, muss ich mir selber beibringen. Wenn ich in der Vergangenheit jemand um Mithilfe befragte, redeten sie mir den Aufwand aus. ich verlor dann den Mut, danach die Kraft, und danach hörte ich auf. Das heißt, ich ordnete mich unter, dass sie in ihrer eigenen Welt leben würde.

                  Was aber noch viel viel schlimmer ist, ist, dass Eltern damit zufrieden sind, wenn ihre eigenen Kinder so wie ein Mensch ohne Stimmrecht behandelt werden. So nach dem Motto: sind ja eh blöd, was soll man da denn noch therapieren bzw. lernen? Oder anders herum: Durch entsprechende Spenden werden ihre Kinder bevorzugt.

                  Davon hatte auch damals schon Herr Guggenbühl über Kai geschrieben, weshalb er dann selbst eine Gruppe aufmachte. Und seine Erlebnisse liegen ca. 30 Jahre zurück. Bezogen auf schwerstbehinderte Menschen hat sich nicht viel verändernt.

                  @Myriam,

                  mich mit anderen zusammenschließen: Was meinst du, warum ich immer noch hier im Forum bin? Vielleicht meldet sich ja auch mal einer aus meiner näheren Umgebung an.

                  @rosifi,

                  Danke für deine Erklärung und deinen Beistand.

                  viele Grüße Micha

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                    #34
                    AW: das neue "Haus"

                    Hallo Micha,
                    ich habe deine Hoffnung gelesen:
                    Zitat von miau Beitrag anzeigen
                    (...)Vielleicht meldet sich ja auch mal einer aus meiner näheren Umgebung an. (...)

                    viele Grüße Micha
                    An der Stelle möchte ich auf unsere Mitgliederkarte hinweisen:
                    http://www.intakt.info/forum/vbmembermap.php

                    Vielleicht sind da bereits Leute aus deiner Umgebung? Geh einfach mal mit der Maus über die dort gesteckten Fähnchen. Falls du die Karte schon kanntest, so betrachte es einfach als einen Hinweis der hier im Forum für andere Eltern vielleicht neu ist

                    Viele Grüße
                    Volker
                    Volker
                    Ehemaliger Forumadministrator , INTAKT-Referent

                    Kennst du schon die gesetzlichen Leistungen der Pflegeversicherung? Hier findest du einen Überblick und Infos: Leistungen der Pflegeversicherung

                    Wir freuen uns über Leute, die bei INTAKT mitmachen möchten. Schreib mir und erfahre mehr.

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                      #35
                      AW: das neue "Haus"

                      Hallo zusammen,

                      auch in Deggendorf wird jetzt wieder eine Einrichtung gebaut, in der 24 Menschen untergebracht werden, weil sie wegen der Schwere ihrer Behinderung nicht arbeiten können.
                      Diese inklusionsresistenten Betonköpfe, die solche Einrichtungen planen und bauen, sind eine Zumutung für Menschen mit schweren Behinderungen!

                      [...] In dem Wohnpflegeheim im nördlichen Bereich des Grundstücks sollen auf drei Stockwerken jeweils acht Wohneinheiten untergebracht werden. Im Süden des Grundstücks wird die Förderstätte errichtet, in der schwerstbehinderte Erwachsene sowohl aus dem Wohnheim sowie aus dem Umkreis tagsüber ihre Beschäftigung finden. [...]
                      Quelle: PNP

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                        #36
                        AW: das neue "Haus"

                        Mainpost: drei Etagen, ein separater Therapieraum, der auch für Beschäftigung genutzt werden kann und ein geschützter Außenbereich. Also wieder eine Einrichtung, in der ausschließlich Menschen mit schwersten Behinderungen untergebracht werden. Ein zweiter Lebensbereich ist auch nicht vorgesehen.
                        Lebensqualtiät sieht anders aus!

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                          #37
                          AW: das neue "Haus"

                          Dreht Ihr Euch mit Euren Argumenten nicht im Kreis? Ich habe mit meiner Tochter oft erlebt, dass wir von Eltern mit schwerstbehinderten Kindern "ausgegrenzt" wurden, weil meine Tochter jedes Mal etwas Neues dazu gelernt hatte, wenn wir uns wieder trafen - was den Eltern mit schwerstbehinderten Kindern - jedenfalls den Müttern, die offen darüber reden konnten - weh tat.

                          Ich wünsche mir, dass in diesem Forum nicht immer nur die gleichen drei bis vier Leute schreiben,
                          sondern eine innovative Diskussion in Gang käme - über alles mögliche Neue.

                          Eleonore

                          Kommentar


                            #38
                            AW: das neue "Haus"

                            Hallo Eleonore,

                            Zitat von Eleonore Beitrag anzeigen
                            Dreht Ihr Euch mit Euren Argumenten nicht im Kreis?
                            es sind ja nicht mal Argumente, was ich hierher schreibe, aber ich muss den Frust über diese Einrichtungen ja irgendwo loswerden. Und wenn nicht hier, wo denn dann?

                            Ich habe mit meiner Tochter oft erlebt, dass wir von Eltern mit schwerstbehinderten Kindern "ausgegrenzt" wurden, weil meine Tochter jedes Mal etwas Neues dazu gelernt hatte, wenn wir uns wieder trafen - was den Eltern mit schwerstbehinderten Kindern - jedenfalls den Müttern, die offen darüber reden konnten - weh tat.
                            als meine Tochter noch sehr klein war, habe ich diesen Schmerz auch erlebt, aber das war einfach eine gewisse Zeit, die wir durchlebt haben. Ausgegrenzt habe ich auch damals niemanden, weil ich uns damit selbst ausgegrenzt hätte, und weil mir die Vielfalt immer wichtig war und ist.

                            Ich wünsche mir, dass in diesem Forum nicht immer nur die gleichen drei bis vier Leute schreiben, sondern eine innovative Diskussion in Gang käme - über alles mögliche Neue.
                            da wären wir schon mindestens zu zweit Allerdings wird kaum eine Diskussion in Gang kommen, wenn die Vielschreiber sich zurückziehen. Ich hoffe ja eher, dass andere Eltern in eine Diskussion einsteigen.

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                              #39
                              AW: das neue "Haus"

                              das "neue" Haus wurde im Herbst neu eröffnet. Es gab dazu einen "Tag der offenen Tür". Leider war der Artikel in der M-P nicht öffentlich freigeschaltet. Das Haus hat zur Innen- und Außenseite je Einzelzimmer mit großen Glasfronten, derzeit ohne Gardinen. Je zwei Einzelzimmer teilen sich ein Bad miteinander. Es gibt dort einen Gemeinschaftsraum. In den Gängen zu den Zimmern gibt es diverse Sitzecken. Fernseher hängen an den Wänden.

                              Die Türen nach außen können jederzeit vom Behinderten selbst geöffnet werden. Handelt es sich dabei um einen Davonläufer, wie meine Tochter, dann bekommt sie ein Armbändchen mit Rufalarm. Dass meine Tochter sowas nicht dran behält, war kein Argument dagegen. "Das kriegen wir schon hin." War die Antwort einer Angestellten.

                              Therapieräume gab es auch und noch ein besonderes Badezimmer mit Deckenlift.

                              Am Bauschild heißt es:
                              "Altenwohnheim mit Tagesstruktur für 24 Personen."


                              @Eleonore,

                              in diesem Forum gibt es Eltern von schwerstbehinderten Kindern, die fähig sind darüber zu sprechen. Das tut mir sehr gut. Hier bei uns gab es einen Gesprächskreis. Es kamen einzig Eltern mit Kindern der Pflegestufe 0. Eltern, deren Kind ähnlich behindert ist, wie meines, die hatten nie ein Problem damit.

                              Und nun schreibst du es genau umgekehrt.

                              Egal wie schwer krank unsere Kinder sind. Letztendlich brauchen sie immer die Hilfe von uns, und wenn wir nicht mehr sind, von anderen. Das haben wir gemeinsam. Schaue ich dagegen einzig das Krankheitsbild an, dann kann es nur Unterschiede geben. Dann gibt es nur Sonder-Vereinbarungen, die ein paar helfen, und sonst keinem.

                              lg Micha

                              Kommentar


                                #40
                                AW: das neue "Haus"

                                http://www.rhoenundsaalepost.de/loka.../art2826,72931

                                Laut diesem Artikel läuft dort wohl doch alles auch so, wie ihr es hier beschreibt:

                                ... betonte die Notwendigkeit, eine Vollzeitkraft für den Nachtdienst einzustellen. Das Pflegepersonal werde oft über die Belastungsgrenzen hinaus beansprucht. Für den Nachtdienst werde eine medizinisch geschulte Kraft gebraucht, da pädagogisch ausgebildete Pfleger bei Unfällen schwerlich in der Lage seien, kompetent erste Hilfe zu leisten. ...
                                Dabei wurde dieses Heim so hochgelobt, bzw. es wird sogar als "Vorbildprojekt" hingestellt. Da müsste aber alles top sein. (meine Meinung)

                                Lg Micha

                                Kommentar


                                  #41
                                  AW: das neue "Haus"

                                  Zitat von miau Beitrag anzeigen
                                  http://www.rhoenundsaalepost.de/loka.../art2826,72931

                                  Laut diesem Artikel läuft dort wohl doch alles auch so, wie ihr es hier beschreibt:



                                  Dabei wurde dieses Heim so hochgelobt, bzw. es wird sogar als "Vorbildprojekt" hingestellt. Da müsste aber alles top sein. (meine Meinung)

                                  Lg Micha
                                  Ich bin da ganz deiner Meinung... Ist eine Sauerei!

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                                    #42
                                    AW: das neue "Haus"

                                    Hallo zusammen,

                                    zwei Aussagen aus der Förderbroschüre der Aktion Mensch Gemeinsam wohnen

                                    Prof. Dr. Georg Theunissen
                                    Ein Beispiel: Ein Träger erzählte mir neulich stolz, er baue ein neues Heim mit 24 Plätzen, vorher waren es 50. Ich fragte: „Entspricht das den Wünschen der behinderten Menschen?“ Er antwortete: „Wir finden die behinderten Menschen!“ Das ist für mich Top-Down. Denn in dem Falle hatten die behinderten Menschen nur die Möglichkeiten der Zimmergestaltung. „Bottom-Up“ dagegen bedeutet, dass man im Feld ermittelt, wie behinderte Menschen wohnen möchten und es ihnen so ermöglicht. Das wäre zeitgemäß. Von dieser Haltung sind wir noch weit entfernt.
                                    Prof. Dr. Monika Seifert
                                    Die Frage ist, welche Unterstützung der Einzelne braucht und wie sie zu gestalten ist. Ideal wäre ein ambulant unterstütztes Wohnen außerhalb von Heimstrukturen. Ich hoffe, wir kommen dahin. Aber alle Heime aufzulösen halte ich derzeit für nicht umsetzbar. 2011 bildeten Menschen mit geistiger Behinderung nur ein Viertel derer, die ambulant unterstützt werden. Dramatisch benachteiligt werden nach wie vor die Menschen mit sehr hohem, spezifischem Hilfebedarf. Für sie ist mit nur wenigen Ausnahmen das Heim die einzige Wohnmöglichkeit. Das wird viel zu wenig wahrgenommen.

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