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    Religionswahl

    bei uns in der Familie war es so, dass alle als Baby getauft wurden. So auch meine behinderte Tochter. Heute war ich im Standesamt und wollte sie aus der Glaubensgemeinschaft abmelden. Das ging nicht, weil meine Tochter dies selbst nicht äußern kann. Als Betreuer ist mir das auch nicht möglich. Mir wurde geraten zum zuständigen Amtsgericht zu gehen und dort um Einwilligung des Austritts zu bitten.

    Mir wurde gesagt, dass es eine Gesetzeslücke gäbe, also ein Gesetzt, das auf diesen Fall eingeht.

    Ist schon interessant: als Baby können wir nicht bekunden, dass wir dieser oder jener Religionsgemeinschaft angehören wollen. Möchte ich dann austreten, muss ich das können.

    Viele Grüße Micha

    #2
    AW: Religionswahl

    Hallo Micha,

    dass wäre aber ein gewaltiger Schritt und bist du dir wirklich sicher, dass deine Tochter das überhaupt möchte? Mit einer Taufe wird einem Kind nicht nur die dazugehörige Glaubensrichtung aufgezwungen, sondern man vertraut es auch dem Schutz Gottes an. Natürlich ist es jedem freigestellt daran zu glauben und zu leben. Niemand wird heute mehr gezwungen, später nach den christlichen Regeln zu leben, aber viele genießen nach wie vor den Schutz der Einrichrtungen. Auch wenn es an allen Ecken mittlerweiler (wieder mal) mangelt, sind es doch nach wie vor die Kirchen, die überhaupt die speziellen Krankenhäuser und Einrichtungen auch unter Verwendung ihrer Gelder unterstützen und bereitstellen.

    Die meisten Leute die austreten argumentieren mit der Höhe der Kirchensteuer. Am Wochenende sitzen sie dann mit anderen Eltern auf dem Kindergartenfest des Kindergartens von St. Johanna zusammen. Oder sie besuchen das Stiftungsfest. Kirche begegnet uns überall. Das die Geschäftsführer und überalterten Vorstände der kirchlichen Großeinrichtungen so unmenschlich entscheiden, hat in meinen Augen nichts mit der Religion zu tun, sondern mit der Umsetzung der Richtlinien und Rechte des Bezirkes Unterfranken. Obwohl wir in einem Freistaat leben, der von einer Christlich und Sozialen Partei regiert wird, finden wir in Bayern nur eines: Macht, Glanz, Gier und Geiz, fehlende Nächstenliebe und ein kapitalistisches Denken. Selbst die Politiker ganz oben haben sich dabei mal wieder selbst gegenseitig übertroffen.

    Ich finde es gut, dass wir auch als Betreuer nicht über alles bestimmen können. Irgendetwas muss doch auch bleiben, was unseren Kindern nicht aufgezwungen, oder einfach genommen werden kann.

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      #3
      AW: Religionswahl

      Hallo zusammen,

      Myriam, Kirche und Glauben sind für mich inzwischen nicht mehr untrennbar. Besonders wenn ich immer wieder lese, dass Mitarbeiter, die nach einer Scheidung wieder heiraten, von ihrem kirchlichen Arbeitgeber entlassen werden.
      Oder wenn ich meinen Beitrag vom Dienstag, 14.05.2013, 16:57 lese. Christlich ist das alles nicht für mich

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        #4
        AW: Religionswahl

        Zitat von Myriam Beitrag anzeigen
        dass wäre aber ein gewaltiger Schritt und bist du dir wirklich sicher, dass deine Tochter das überhaupt möchte?
        Mit einer Taufe wird einem Kind nicht nur die dazugehörige Glaubensrichtung aufgezwungen, sondern man vertraut es auch dem Schutz Gottes an. Natürlich ist es jedem freigestellt daran zu glauben und zu leben.

        Niemand wird heute mehr gezwungen, später nach den christlichen Regeln zu leben,

        sind es doch nach wie vor die Kirchen, die überhaupt die speziellen Krankenhäuser und Einrichtungen auch unter Verwendung ihrer Gelder unterstützen und bereitstellen.

        Ich finde es gut, dass wir auch als Betreuer nicht über alles bestimmen können. Irgendetwas muss doch auch bleiben, was unseren Kindern nicht aufgezwungen, oder einfach genommen werden kann.
        Hallo Miriam,

        meiner Tochter wurde als Säugling die Religion aufgezwungen, wenn ich es recht sehe. Sie konnte sich damals nicht für oder gegen eine Glaubensgemeinschaft äußern. Diesen Umstand ihr heute zum Vorwurf zu machen, sie könne sich nicht äußern, finde ich unpassend. Diese Geschichte gibt mir sehr zu denken, weil alle Menschen schon als unmündiges Kind eine Religion aufgedrückt bekommen und entsprechend erzogen werden.

        Was ist "christlich leben"? Dass ich an Gott glaube?
        Wie du schon schnreibst, wird niemand gezwungen, ABER: es wird auch niemanden erklärt was es bedeutet christlich zu leben. Also ist es halt so wie Glaube heute gelebt wird: in die Kirche gehen, die Feste feiern, wobei das Feiern zu Hause gemeint ist mit viel gutem Essen und Geschenken. Was hat das mit christlichem Leben zu tun?

        Richtig: es gibt kirchliche Einrichtungen. Wo wird dort das christliche Leben unterstützt?
        Nach meinen letzten Informationen werden dort die Arbeiter ausgenutzt, für niedrigeren Lohn eingestellt als in privaten Trägern und müssen auch noch mehr leisten dafür.

        Was Gläubige tatsächlich ausmacht, und wie ich diese Menschen in Bezug auf meine Tochter erlebe, sind "zwei Paar Stiefel".

        viele Grüße Micha

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          #5
          AW: Religionswahl

          Liebe Micha,

          Was das Ausnutzen der Mitarbeiter und den Umgang mit Schutzbefohlenen betrifft, teile ich deine Meinung ohne Ende. Aber so wie die Lebenshilfe in die Knie gezwungen wird, weil Eltern sich immer mehr zurück ziehen, statt sie zu stärken, laufen auch die Mitglieder der Kirche davon. Je stärker die politische Macht in unserem Lande wird, umso stärker wirkt sich der Druck auch von oben aus. Die Politiker schmeißen im Namen ihrer christlichen Bekenntnis, bzw. Partei mit Geldern nur so um sich. Wir dürfen noch nicht einmal Verwandte einsetzen, wenn es über die Anrechnung im Sinne der Urlaubs- und Verhinderungspflege mit gerade mal "Hungerlöhnen" geht. Hartz 4 Empfänger bekommen das Kindergeld gestrichen und die Betroffenen in den Wohnheimen gönnt man noch nicht einmal die Zeit für zwischenmenschliche Nähe. Es wird eng für die Politiker. Wenn sich Gleichgesinnte erheben, dann kann alles möglich werden. Wie soll und kann man das, was gerade in Bayern mit den großzügigen Gehältern für Familienangehörige als Thema behandelt wird überhaupt noch kompensieren? Da geht es auf Jahre gerechnet um Millionen veruntreute Gelder und da gibt es keine Entschuldigung dafür. Das ist in meinen Augen verwerflicher als abgeschriebene Inhalte von Doktoranden. Die haben damit keinem Menschen in seiner Werterhaltung geschadet. Außer vielleicht Eitelkeit verletzt. Was man mit den veruntreuten Geldern hingegen im Namen der Kirchen den sozial Schwachen hätte guttun können, wissen wir hier alle sehr gut zu beurteilen. Bayern steht für mich nicht mehr als Sozialstaat und die Verantwortlichen sollten einmal in Klausur mit sich selbst gehen.
          Und von der Kirche würde ich mir Unterstützung in diesem Falle erwarten. Warum darf man den Titel "christlich" so nach außen als Partei in Frage stellen? Wie soll ich da noch "meine" Kirche und meinen Glauben Verteidigen können?
          Zuletzt geändert von Myriam; 18.05.2013, 13:22.

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            #6
            AW: Religionswahl

            Hallo Myriam,

            Aber so wie die Lebenshilfe in die Knie gezwungen wird, weil Eltern sich immer mehr zurück ziehen, statt sie zu stärken, laufen auch die Mitglieder der Kirche davon.
            Wenn die Kirchen ihre Aufgaben erfüllen würden, bräuchte es keine Lebenshilfe.
            Wenn alle, die über die Kirche meckern, austreten würden, und wenn dann noch die Menschen erst ab 16 oder 18 entscheiden dürften, welcher Religion sie angehören möchten, darin würde ich eine Chance sehen. Eine Chance wirklich etwas zu bewirken. Offensichtlich haben die Kirchen noch genügend Geld, um ihren "Glanz und Gloria" weiterzuleben, anstatt das, wofür Religion steht.

            lg Micha

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              #7
              AW: Religionswahl

              Hallo zusammen,

              Religion ist immer noch für viele Menschen weltweit ein wichtiger Bestandteil des Lebens, gib es eine Website dort man sehr interessanten Artikels rund um das Religion lesen kann.

              Auf der ganzen Welt gibt es Menschen, die gläubig sind, die einen mehr und die anderen weniger.

              Quelle: http: Lies mehr auf konfession.net

              LG

              genugfuer4
              Zuletzt geändert von genugfuer4; 18.05.2013, 18:38.

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                #8
                AW: Religionswahl

                Ich glaube, es geht vor allem um das doch bemerkenswerte Paradox, dass der Eintritt viel einfacher gemacht wird als der Austritt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt...

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                  #9
                  AW: Religionswahl

                  Hallo zusammen,

                  so einfach bekommt man die Taufe übrigens auch nicht. Zumindest nicht, wenn sich die Eltern vorher Gedanken machen. Mein Kind habe ich nicht gleich taufen lassen, sondern mir sehr wohl Gedanken über Sinn und Zweck, sowie meine ureigene Einstellung gemacht.
                  Dann habe ich viele intensive Gespräche geführt und musste natürlich auch den Vater des Kindes erst einmal mit in meine Überlegungen mit einbeziehen.
                  Wenn man an Gott glaubt, dann geht man seinen Weg. Glaubt man nicht an Gott, dann sollte man vielleicht an einer Kreuzung einen anderen Weg einschlagen und in der anderen Richtung seine Erfüllung, seinen Trost und auch Glaubensinhalt finden.

                  Ob mein Kind nun durch die Taufe eher in der Lage ist, an Gott zu glauben oder nicht, kann ich selbst nicht beurteilen und er sagt es mir nicht.
                  Aber ich weiß, dass ich für mich meinen Frieden darin gefunden habe, dass mein Kind zu einer Gemeinschaft gehört, in der es immer noch Menschen gibt, die Gutes tun.

                  Für mich steht der Glaube nicht mit den Organisationen Caritas oder Diakonie und ihrem Umgang mit den ihr anvertrauten behinderten Menschen in Verbindung. Denn dann würde ich sofort meinen Glauben ablegen. Es ist so wie in der Politik. Nicht die Farbe der Partei, sondern es ist der Mensch, der hinter seinen Worten und Taten steht.
                  Und genau wie in anderen Selbsthilfeorganisationen muss man sich einbringen und gestalten. Die Menschen, die immer nur fordern und erwarten und am Ende mit permanenter Unzufriedenheit immer nur herumnörgeln, die ändern rein gar nichts. Es mag ihnen selbst besser gehen, aber das Umfeld ihrer selbst und/oder auch ihrer Schutzbefohlenen verändern sie dadurch in keinster Weise zum positiven.

                  Würden alle Menschen aufrecht gehen und für ihren Glauben einstehen, unter Verzicht kämpfen um des schwächeren Wohl, dann würden wir auch wieder einen viel fürsorglicheren Umgang mit unseren Nächsten üben.

                  Ein Austritt ist kein Abschied und wird oft auch wieder revidiert. Seltsamerweise begründen die meisten ihren Austritt damit, dass ihnen die Kirchensteuer zu viel ist. An Gott glauben würden sie ja trotzdem tun. Da er ja überall ist, braucht man deshalb auch nicht ein Steuer zahlendes Mitglied in einer Kirche sein. Das ist ähnlich wie in der Lebenshilfe. Alle meckern, keiner will mehr Mitglied werden, der Verband wird geschwächt und von oben und der politischen Bühne überrollt und an die Wand gedrückt.

                  Die Geschichte zeigt uns das Ergebnis. Die Schwächsten werden die Verlierer sein und die Stärkeren, angesteckt von Ideologien verwerflichster Art, trampeln dann auch noch auf ihnen herum.

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