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Menschen mit hohem Hilfebedarf

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    Menschen mit hohem Hilfebedarf

    Dr. Monika Seifert, Köln
    Heilpädagogische Facette


    Das Menschenbild der Geistigbehindertenpädagogik unter besonderer Berücksichtigung der Personen mit geistiger Behinderung und hohem Hilfebedarf

    Der Text ab Seite 12 unten und dann Seite 13 und 14 stimmt mich sehr nachdenklich.

    #2
    AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

    Ich kann dem Text nicht wircklich viel abgewinnen! Die Thematik ist extrem interessant, leider empfinde ich den Text als "überspitzt" und meistens Fehlen mir die Belege zu den getroffenen Aussagen:

    Seit Einführung der Sozialen Pflegeversicherung ist – aus ökonomischen Gründen - die Zahl geistig behinderter Menschen in Pflegeheimen angestiegen. In fast allen Bundesländern gibt es inzwischen Einrichtungen mit Versorgungsvertrag nach SGB XI (§ 71 Abs. 2), die zuvor Einrichtungen der Behindertenhilfe waren und nun ganz oder teilweise in Pflegeeinrichtungen umgewandelt wurden.

    Mir ist zB in BAWÜ kein Fall bekannt auf den dies zu trifft, bei anderen Bundesländern kann ich dies nicht zu 100 % sagen.

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      #3
      AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

      Hallo Myriam, hallo Tobi,

      zunächst mal vielen Dank für das Einstellen dieses Links.

      Ich finde, diese Ausführungen treffen voll und ganz zu.
      Das ist ziemlich bitter und wir Eltern/Angehörigen von geistig behinderten Menschen mit hohem Hilfebedarf müssen schon sehr aufpassen, dass unsere Kinder nicht in "Satt- und Sauber-Einrichtungen" hängenbleiben.

      Tobi, ich finde es gut, dass Du aus BaWü andere Erfahrungen hast.
      In Bayern läuft das leider nicht so ideal . Hier hat man kaum eine Chance, den angesprochenen Personenkreis in einer heterogenen Wohngruppe unterzubringen. Da wird noch immer (oder wieder?) fleissig sortiert. Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen und vor allem im Herzen der Verantwortilichen vorgeht.

      Bleibt zu hoffen, dass Sozialverbände, Eltern und andere Angehörige nicht müde werden, gegen diese Sparmaßnahmen (und das ist der Hauptgrund, warum sortiert wird) der Kostenträger anzugehen.

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        #4
        AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

        Hallo Tobi,

        schau mal in das Thema keine Eingliederungshilfe im Pflegeheim oder Abgeschoben ins Altenheim

        Dann gibt es noch einen Bericht bei kobinet und den offenen Brief einer Elterngruppe:
        Keine Verschiebung von Menschen mit sogenannten geistigen und mehrfachen Behinderungen in Pflegeheime oder- Abteilungen!
        Im Rahmen dieser Bemühungen ist nun insbesondere der Personenkreis der Menschen mit hohem Hilfe- und Pflegebedarf ins Blickfeld der Akteure geraten: Vor Kurzem wurde die sog. „Anlage 5.2. D zur LQV nach § 80 a SGB XI“ verabschiedet. Diese (Vertragsgrundlage) soll es Alten- und Pflege-heimen zukünftig ermöglichen, auch Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen mit Pflegebedarf (ab 18 Jahren und Pflegestufe I !) aufzunehmen. Weiterhin haben auch Einrichtungen der Behindertenhilfe die Möglichkeit, einen dementsprechenden Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen abzuschließen und spezielle „Pflegebereiche“ einzurichten.
        Die Tendenz zur Aussonderung ist nach wie vor vorhanden!
        Zuletzt geändert von gero; 27.04.2012, 13:59.

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          #5
          AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

          wie steht auf Seite 13 ganz oben:
          "Den Grad der Behinderung einteile in etwas mäßig, sehr oder völlig einsam."
          Wo steht dann der Schwerst-geistig-behinderte Mensch ohne Sprache?
          - Einsamkeit des geistig-behinderten Menschen, noch so ein Thema, was verschwiegen wird. -

          Es wird auf die Pflegeheime hingewiesen und Eingliederungshilfe erwähnt. Heißt das, dass Menschen in Wohnheimen die Eingliederungshilfe gewährt wird, und in Alten- und Pflegeheimen nicht? Wofür soll dann der Neubau in unserer Nähe gut sein, wenn dieses neue Heim nicht zu vergleichen ist mit einem Wohnheim?

          Wieder einmal lese ich (Seite 14 unten), dass es einer individuellen Förderung bedarf. Ist dem nicht gegeben, wird das in dem Schreiben als Gewalt angesehen. Dann wurde meiner Tochter also Gewalt angetan, weil sie sich damals rückwärts entwickelt hat. Sorum habe ich das ganze noch nicht gesehen.

          Vor lauter "Inklusion" geht es immer mehr rückwärts. Wird wohl Inklusion auch gewünscht, weil diese weniger kostet. Ist also nicht mehr als ein Faktor zum Kosten einsparen.

          Micha

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            #6
            AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

            Und so ganz still und heimlich werden den Menschen mit hohem Pflegebedarf, die in Heimen leben, die TaFös "gestrichen.Sie haben ja schließlich eine Tagesstruktur im (Pflege)heim.
            Während man in Unterfranken noch drum gestritten hat, dass das nicht passiert, gab es in Oberbayern schon Einrichtungen, die die Heimbewohner "höchstens" noch einen halben Tag in die Förderstätte geben durften . "Pädagogisch begründet" selbstverständlich.

            Vor lauter "Inklusion" geht es immer mehr rückwärts. Wird wohl Inklusion auch gewünscht, weil diese weniger kostet. Ist also nicht mehr als ein Faktor zum Kosten einsparen.
            Inklusion ist (von den Kostenträgern) nur dann erwünscht, wenn sie billiger ist als die Sondereinrichtungen. Die Umsetzung der UN-Konvention ist damit allerdings nicht erfüllt.

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              #7
              AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

              Hallo miteinander,

              ja, im Aschaffenburger Raum wurde die "externe Förderstätte" auch für Heimbewohner genehmigt. Aber so wie das inzwischen aussieht, geht das auch nur halbtags, und in anderen unterfränkischen Regionen wird Heimbewohnern der Förderstättenbesuch inzwischen wieder still und heimlich gestrichen. Statt Förderung gibt es Fernseh-Gucken in der Gruppe.
              Und da die Eltern der betroffenen Menschen inzwischen entweder alt oder schon gestorben sind, ist das Risiko, dass da jemand Probleme macht, für Einrichtungsträger und Kostenträger leider nur sehr gering.
              Vertrauen in diese Strukturen? Nein - nie und nimmer!

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                #8
                AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                mir wollte der Leiter der hiesigen Lebenshilfe schon vor 10 Jahren Betreuung in einem Wohnheim schmackhaft machen. Ich habe darauf verzichtet. Angeblich wären keine freien Plätze in einer Tagesstätte gewesen.

                Dass das damals der Anfang war, davon hatte ich keine Ahnung und deswegen war man wohl auch froh, dass ich meine Tochter nach Hause nahm. Heute erkenne ich daran auch, dass es wichtig ist, als Eltern wachsam zu sein, um handeln zu können, wenn dies schon nicht die zuständige Einrichtung tut.

                Ich bin froh, dass es euch, das Forum, gibt. Micha

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                  #9
                  AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                  Hallo Miau,

                  das Wohnheim von dem du geschrieben hast, ist es ein Wohnheim vom Träger Lebenshilfe? Da wäre es interessant zu wissen, ob es ein Wohnheim nach SGB 11 oder 12 ist? Weil ich eigentlich von der Lebenshilfe erwarte, dass sie kein Träger von reinen Wohnpflegeheimen, also auch nur mit Tagesstruktur ist. Wenn es so wäre, dann hat da in meinen Augen aber der Vorstand nicht im Sinne der Eltern, bzw. Betroffenen entschieden. Für mich ist übrigens der Vorstand immer in erster Linie bei Entscheidungen der Lebenshilfe zur Verantwortung zu ziehen. In zweiter Linie die Eltern, bzw. Mitglieder, denn die wählen aus ihrer Mitgliederversammlung heraus den Vorstand als ihren Vertreter. Wenn Mitglieder kein Interesse zeigen, dann dürfen sie auch nicht mit den Entscheidungen "hadern". Ich merke immer wieder, wie wenig sich die Eltern dessen bewußt sind. Schimpfen sie auf ihre Lebenshilfe und dem Angebot, sind sie entweder kein Mitglied und darum bei Entscheidungen außen vor, bzw. haben kein Interesse an der Gestaltung des Angebotes ihrer LH, oder sie sind Mitglied und scheuen aber die Mitarbeit, bzw. das Gespräch mit ihrem selbstgewählten Vorstand. Läuft da was schief und der Vorstand macht was er will, dann bitte mal die Satzung sorgfältig studieren und gegebenenfalls auf eine außerordentliche MV bestehen. Da können solche Dinge geklärt werden. Dafür steht dann auch das e.V. und es gibt da sowas wie eine rechtliche Auslegung, die eingehalten werden muss. Es tut mir leid, aber Eltern, die die Angebote der Lebenshilfe gerne in Anspruch nehmen (Micha, das gilt jetzt nicht für dich, sondern für Eltern, die so unterwegs sind) gerne meckern und den Mund aufmachen, weil sie, evtl. auch zu recht, unzufrieden sind, sich aber keinesfalls in ihre LH zur Unterstützung der nur noch wenigen Eltern aufbringen, die finde ich sowas von egoistisch und nur auf den eigenen Vorteil bedacht schauend, dass ich es schon fast verwerflich finde. Wir sollten an einem Strang ziehen und endlich auch mal die Augen aufmachen und schauen, wer von uns da so in den Vorstand gewählt wird und wer da das sagen hat. Meistens sind es doch Politiker, Geldgeber und Geldhaie, oder einige die sich profilieren wollen. Ahnung haben die nur vom Geld und das ist nicht der Geist der Eltern der Lebenshilfe und der Lebenshilfe sowieso. Aber diese Personen wurden in der Mitgliederversammlung gewählt, also tragen auch die Mitglieder, meist Eltern, die Hauptverantwortung dafür. Und noch haben diese Eltern, Mitglieder das Glück, dass es noch Eltern gibt, die etwas tun. Aber wie lange noch? Wird die LH ein reiner Dienstanbieter, dann gute Nacht und Menschlichkeit adè...............Denn wie bitte, sollte ein nichtbetroffener, z.B. Betriebswirt wissen, was sich der z.B. betroffene Emil B. wünscht und wie er wohnen möchte? Wer bringt denn das dann noch ein?
                  Habt ihr schon mal was von einem "Eltern im Fokus Tag" gehört? Deren gab es auch schon im Jahr 2009, sowie dieses Jahr im März. Dazu wurden Eltern eingeladen, um in einen Austausch zu kommen. Beim Landesverband Bayern kann man die Dokumentationen dazu einsehen. Wenn ihr nichts davon wißt, fragt doch einfach mal bei eurer LH und eurem Vorstand nach? Würde mich interessieren, was da als Antwort kommt. Vielleicht käme man da auch mal in eine Diskussion und wir könnten uns gegenseitig wieder in unserem Bewußtsein unserer Rechte stärken. Gemeinsam sind wir stark.
                  Zuletzt geändert von Myriam; 28.04.2012, 14:21.

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                    #10
                    AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                    Hallo Myriam,

                    im Prinzip gebe ich Dir Recht, Eltern müßten sich vielmehr in die Lebenshilfe einbringen.
                    Ich bin nun seit über 25 Jahren Mitglied der Lebenshilfe und habe mich von Anfang an immer eingebracht. Und nicht nur mit Gemeckere . Nichtsdestotrotz zeigten sich wohl einige der LH-Orts/Kreisverbände nicht besonders auskunftsfreudig gegenüber ihren Mitgliedern. Und wie sollen Mitglieder tätig werden können, wenn ihnen wichtige Informationen überhaupt nicht mitgeteilt werden? Die einmal im Jahr stattfindende Jahreshauptversammlungen sind überfrachtet mit Zahlen und der Tätigkeitsbericht wird oft mit Fachbegriffen gespickt, dass viele gar nicht mehr verstehen, um was es denn nun geht. Auskünfte mußte ich mir stets "erkämpfen" und das ist auf Dauer sehr, sehr kräftezehrend. Wir haben doch bereits eine große Aufgabe zu bewältigen und ein wenig leben wollen wir doch auch noch und dann gibt es eben viele Eltern, die sich das nicht antun wollen oder können. Und viele Eltern haben auch noch die Angst, dass ihr Kind nicht mehr gut behandelt wird, wenn sie als Eltern zu kritisch werden.
                    Ich wäre nicht so lange Zeit Mitglied geblieben, wenn ich die Wichtigkeit dieses Verbandes als Sprachrohr von Eltern von Menschen mit Behinderung verstehen würde. Leider habe ich gerade in den letzten Jahren den Eindruck bekommen, dass hier sehr viel "ohne uns über uns" geht.

                    Läuft da was schief und der Vorstand macht was er will, dann bitte mal die Satzung sorgfältig studieren und gegebenenfalls auf eine außerordentliche MV bestehen. Da können solche Dinge geklärt werden.
                    O je, damit habe ich auch meine schon Erfahrungen. :gruebel. Das funktioniert, wenn Du keinen diktatorischen Vorstand hast - und wenn man eine a.o. MV möchte, liegt es meist daran.


                    Es gibt sicher auch LH-Vereinigung, in denen es besser läuft. Bei uns war und ist das noch immer nicht so. Und leider habe ich den Eindruck, dass nicht mehr geschaut wird, welche Bedürfnisse der Mensch mit Behinderung hat, sondern welches die Bedürfnisse der Einrichtungen und deren Mitarbeiter und natürlich auch der Kostenträger sind.

                    Habt ihr schon mal was von einem "Eltern im Fokus Tag" gehört?
                    Ja, da scheine ich nicht auf dem laufenden zu sein.
                    Zuletzt geändert von rosifi; 28.04.2012, 15:14.

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                      #11
                      AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                      Hallo miteinander,

                      wenn die Eltern nur mitmachen dürfen, wenn sie sollen, aber nie mitmachen dürfen, wenn sie wollen,
                      dann wollen sie irgendwann auch nicht mehr mitmachen, selbst wenn sie dürfen und sollen.
                      Aber eigentlich sollten sie dann dürfen, wenn sie können und wollen!

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                        #12
                        AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                        Zitat von zippe Beitrag anzeigen
                        Hallo miteinander,

                        wenn die Eltern nur mitmachen dürfen, wenn sie sollen, aber nie mitmachen dürfen, wenn sie wollen,
                        dann wollen sie irgendwann auch nicht mehr mitmachen, selbst wenn sie dürfen und sollen.
                        Aber eigentlich sollten sie dann dürfen, wenn sie können und wollen!

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                          Zitat von miau Beitrag anzeigen
                          mir wollte der Leiter der hiesigen Lebenshilfe schon vor 10 Jahren Betreuung in einem Wohnheim schmackhaft machen. Ich habe darauf verzichtet. Angeblich wären keine freien Plätze in einer Tagesstätte gewesen.

                          Dass das damals der Anfang war, davon hatte ich keine Ahnung und deswegen war man wohl auch froh, dass ich meine Tochter nach Hause nahm. Heute erkenne ich daran auch, dass es wichtig ist, als Eltern wachsam zu sein, um handeln zu können, wenn dies schon nicht die zuständige Einrichtung tut.

                          Ich bin froh, dass es euch, das Forum, gibt. Micha
                          Hallo Micha,

                          da gab es mal eine Zeit, als es in der LH als pädagogisch sinnvoll angesehen wurde, die Kinder bereits mit 18 ins Heim zu geben. Soweit ich mich erinnern kann, hat man dann die "Interessenten" für einen Wohnheim-Platz gleich an die Bezirke weitergeleitet, damit die sehen, dass weitere Bedarf an Plätzen besteht. So war das jedenfalls bei uns.

                          deswegen war man wohl auch froh, dass ich meine Tochter nach Hause nahm.
                          Deine Tochter hat gar keinen Platz in einer Einrichtung, oder?

                          Meine ist zu Hause, da ich eine ausgesonderte Gruppe in einer ohnehin schon ausgesonderten TaFö für meine Tochter nicht für den richtigen Ort halte, an dem sie sich wohlfühlen und in ihrem Sinne "weiterentwickeln" kann. Ich hab mir gedacht, wir machen halt dann "Inklusion auf eigene Faust", wenn sich sonst niemand dazu befähigt fühlt.

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                            #14
                            AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                            Zitat von rosifi Beitrag anzeigen
                            Meine ist zu Hause, da ich eine ausgesonderte Gruppe in einer ohnehin schon ausgesonderten TaFö für meine Tochter nicht für den richtigen Ort halte, an dem sie sich wohlfühlen und in ihrem Sinne "weiterentwickeln" kann. Ich hab mir gedacht, wir machen halt dann "Inklusion auf eigene Faust", wenn sich sonst niemand dazu befähigt fühlt.
                            Hallo rosi,

                            wenn du die Tagesfördergruppen mit schwerstbehinderten Menschen meinst, die eigentlich miteinander nichts anfangen können, ja, die meine ich auch.

                            Der Vorschlag weiter oben, dazu ist mir noch etwas eingefallen: Es war eine Rentnergruppe, meine Tochter war damals ca. 20 Jahre alt.

                            @Myriam,

                            mir wurde ja immer abgeraten Mitglied bei der LH zu werden, weil es dort nur um Zahlen ginge und jedes Mitglied die Verbandszeitung. Ich verstand auch nie, warum ich als Mutter Mitglied werden muss um besser behandelt zu werden. Aber das ist Vergangenheit. Seit letztes Jahr habe ich zaghaft Kontakte zur LH geknüpft, und das ist für mich ein Anfang.

                            viele Grüße Micha

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                              wenn du die Tagesfördergruppen mit schwerstbehinderten Menschen meinst, die eigentlich miteinander nichts anfangen können, ja, die meine ich auch.

                              Ja, genau die meine ich. Und ich hab dann auch das "Gutachten" der Schule mit dem Vorschlag für diese Gruppe gelesen: "Meine Tochter leide unter schwersten Anfällen und bedürfe deshalb der ständigen Beaufsichtigung". Man hat das Gutachten auf den leeren Gruppenplatz abgestimmt, den wohl keiner haben will. Derzeit hat eine Freundin von mir das "große Los" gezogen und die will ihren Sohn auch nicht dort haben.
                              Richtig ist: Meine Tochter hat epileptische Anfälle und vor allem dann, wenn sie sich in einer Umgebung nicht wohlfühlt oder sie etwas enorm ärgert. Und das tut sie vor allem dann, wenn sie zu wenig Ansprache hat. Und ihre Anfälle sind auch so, dass sie nicht von einem Moment auf den anderen umfällt. Sie spürt sie und setzt sich dann auch gleich hin. Eine ständige Beaufsichtigung braucht sie schon gar nicht, sie fällt nicht um, stolpert nicht, schlägt nicht, wirft nichts runter - sie guckt sich einfach nur die Welt an und freut sich ihres Lebens. Aber dort hätte sie halt nicht mehr viel zum Schauen gehabt.
                              Diese Gruppe mit vorwiegend liegenden und nicht sichtbar reagierenden Leute wäre deshalb für sie sicher nicht die richtige Umgebung gewesen.
                              Der Vorschlag weiter oben, dazu ist mir noch etwas eingefallen: Es war eine Rentnergruppe, meine Tochter war damals ca. 20 Jahre alt.
                              In eine Altenwohnheim wäre Deine Tochter gekommen?
                              Da hätte sie doch viele nette Omis und Opis gehabt.
                              Aber eine ähnliche Geschichte habe auch hier in meinem Umfeld.

                              Was machen die nur mit unseren Kindern? Oder was würden sie machen, wenn wir Eltern nicht hinter und vor ihnen stehen würden?

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                                #16
                                AW: Menschen mit hohem Hilfebedarf

                                Hallo Micha,

                                ich hoffe, du wirst von deiner LH dann auch nicht enttäuscht werden. Wenn ihr einen Vorstand habt, der ansprechbar ist und sich seiner Verantwortung bewußt, dann sollte ein gutes mitenander möglich sein und du vor allem als Mutter mit deinen Anregungen, Wünschen und Sorgen ernst genommen werden.
                                Sicher ist die 4 mal im Jahr erscheinende Verbandszeitung ein kleiner Vorteil, der mit den neuesten Info`s , Adressen, Elternberichten und Tipps, sowie Gerichtsurteilen sich auch sehen lässt. Aber viel wichtiger ist einfach die Stimme aller Mitglieder. Je mehr wir Eltern und Betroffen, im Verband agieren, desto größer ist unser Rückhalt und Politiker müssen uns anhören. Wenn unsere Lebenshilfen mal keine Mitglieder mehr haben, werden die Politiker zu Recht fragen, für wen sich die Lebenshilfe überhaupt einsetzt und es wird immer schwieriger werden, Rechte einzufordern. Gerade mit Blick auf Inklusion und Menschen mit erhöhtem Förderbedarf. Wir dürfen uns nicht überrennen lassen. Mit der LH im Rücken und unser pochen auf Recht, sollte noch vieles möglich sein.

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                                  #17
                                  In einer Wohneinrichtung für die Betreuung von 18 behinderten Menschen, die nicht oder nur stark eingeschränkt in der benachbarten Behindertenwerkstatt arbeiten können, wollen zu wenig Menschen mit hohem Hilfebedarf wohnen. Die Einrichtung ist somit nicht rentabel und muss wieder geschlossen werden. (Quelle: Tag24)

                                  Es stellt sich die Frage, warum Einrichtungen am eigentlichen Bedarf der Betroffenen vorbei geplant und gebaut werden? Sollten mit diesen Geldern nicht endlich Wohnorte für behinderte Menschen zum Leben mitten in der Gemeinschaft gebaut werden?

                                  Dazu ein Zitat von
                                  Peter Masuch (Präsident des Bundessozialgerichts a.D. und Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Bundesvereinigung) vom 26. September 2012
                                  Die Diskussion darf selbstverständlich nicht an den Menschen mit hohem Hilfebedarf vorbeigehen. Ich würde sogar sagen: Die Achtung der Belange dieser Personengruppe ist der Prüfstein für den Erfolg der Neuausrichtung.

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