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Tagesförderstätten

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    #51
    AW: Tagesförderstätten

    Hallo Anke,

    sorry, da hatte ich nicht richtig hingeschaut. Ich dachte, die Übergriffe wären in der Tafös passiert.
    Hast Du Unterstützung bei der Betreuung und Pflege Deiner Tochter?

    Kommentar


      #52
      AW: Tagesförderstätten

      Hallo!

      Über Tagesförderstätten wird gerade bei kobinet diskutiert: Für schwerstbehinderte Menschen.
      Die Kommentare sind auch wieder sehr informativ.

      Kommentar


        #53
        AW: Tagesförderstätten

        Salü rosinante!

        Danke für den Hinweis auf die Diskussion. Auch bei dem Artikel “Linke-Antrag für gute Arbeit” sind die Kommentare lesenswert, aber auch ziemlich bedrückend.
        Es ist wirklich schlimm, was hier abläuft. Und wenn ich dran denke, dass das bundesweit so geplant ist, bekomme ich Panikattacken

        Kommentar


          #54
          AW: Tagesförderstätten

          Zitat von ReniTenz Beitrag anzeigen
          Salü rosinante!

          Danke für den Hinweis auf die Diskussion. Auch bei dem Artikel “Linke-Antrag für gute Arbeit” sind die Kommentare lesenswert, aber auch ziemlich bedrückend.
          Es ist wirklich schlimm, was hier abläuft. Und wenn ich dran denke, dass das bundesweit so geplant ist, bekomme ich Panikattacken


          Hallo zusammen,

          hier im Beitrag:

          Lebenshilfe: Arbeit möglich machen

          kann man u.a. lesen:
          ------------------------------------------------------------------------------------------------
          ...."Aber auch Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf sollen arbeiten können, wenn sie das wollen. „Das Recht auf berufliche Bildung und Arbeit muss ausnahmslos für alle gelten – nicht nur für die Leistungsstarken“, so Bundesvorsitzende Ulla Schmidt".....

          ....Davon können Menschen mit Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf derzeit nur träumen. Laut Lebenshilfe verbringen rund 27.000 von ihnen den Tag in der sogenannten Tagesförderung".....

          ..."Nur Nordrhein-Westfalen ermöglicht diesem Personenkreis die Beschäftigung in der Werkstatt"....

          Kompletter Text:
          http://www.kobinet-nachrichten.org/d...ich-machen.htm
          ------------------------------------------------------------------------------------------------



          Und hier kann man nachlesen wie es einem in NRW ergehen kann, wo es allen schwerstbehinderten Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ermöglicht wird in einer WfbM zu "arbeiten":
          ------------------------------------------------------------------------------------------------
          ..."Es interessiert also niemanden, dass mein Sohn gesundheitlich geschädigt wird, indem man ihn regelmäßig in der Werkstatt schlafen lässt. Ein großes Wasserbett, ein Schaumstoff-Liegeschaukelstuhl und eine Sofalandschaft innerhalb des Gruppenraums sind halt alternativlos, wenn keine andere Beschäftigungsmöglichkeit geboten wird.

          Völlig absurd gestalten sich jetzt die Inhalte des Verfahrens.
          Nun wird plötzlich hinterfragt, ob eine Beschäftigung in der Werkstatt "über 12.00 Uhr hinaus ohne eine Mindestpausendauer überhaupt gesundheitlich sinnvoll und arbeitsrechtlich zulässig wäre".

          Ein ununterbrochener Betreuungsbedarf kann also nicht gedeckt werden, weil das "arbeitsrechtlich" nicht zulässig wäre?.....

          ..."Hieran erkennt man, wie unsinnig es sein kann, wenn der Bedarf von behinderten Menschen mit hohem Betreuungsbedarf mit dem Arbeitsrecht kollidiert.
          Nun sollen im Fall meines Sohnes tatsächlich "weitere umfangreiche Ermittlungen" bezüglich "Arbeit und Ruhepausen" stattfinden, während mein Sohn weiterhin zu Hause bleiben muss"...

          Kompletter Text:
          Von Gisela Maubach
          Dienstag, 11. August 2015 18:54
          http://www.kobinet-nachrichten.org/d...t.htm#comments
          ------------------------------------------------------------------------------------------------

          Ist das nicht Exklusion statt Inklusion
          von geistig schwerstbehinderten arbeitsunfähigen Menschen ?


          Nachdenkliche Grüße
          Monika

          Kommentar


            #55
            AW: Tagesförderstätten

            Hallo Monika,

            habe die Kommentare zum obigen Link gelesen- das ist ja erschreckend-gelebte Exclusion.
            Man kann sich nur noch an den Kopf fassen...

            LG
            susemichel

            Kommentar


              #56
              AW: Tagesförderstätten

              Hallo miteinander,

              ich kopiere einen Kommentar, den Gisela Maubach bei kobinet eingestellt hat, in das Thema Tagesförderstätten.

              Ich würde gern mal die Frage in den Raum stellen, warum der LVR, der einen 28-jährigen jungen Mann mit geistiger Schwerstbehinderung aus der Werkstatt drängen möchte, nach dem Pflegegutachten und den SGB-XI-Leistungen fragt.

              Während der LVR für diesen jungen Mann Beträge nach Leistungstyp 25 an die Werkstatt zahlt (was im vorliegenden Fall etwa 2.400 € pro Monat bedeutet), erhalten andere Leistungsanbieter, die keine Werkstatt sind, vom LVR lediglich einen Bruchteil dieses Betrages (Leistungstyp 24) - und laut Aussage einer Einrichtungsleitung besteht dabei nicht der geringste Spielraum, so dass man aufgrund des geringen Festbetrages keine Menschen mit hohem Betreuungsbedarf in den Tagesangeboten aufnehmen kann.

              Da in NRW keine Tagesförderstätten existieren, besteht für Menschen mit hohem Betreuungsbedarf also keine Möglichkeit der Finanzierung einer Tagesstruktur jenseits der Werkstatt!

              Warum fragt der LVR also nach dem Pflegegutachten?

              Bedenklich ist auch folgende Darstellung des LVR (Zitat):

              "Ist der behinderte Mensch mit dem Betreuungsschlüssel der Werkstatt nicht zu erreichen, ist nach der Rechtsprechung des BSG seine Eignung für eine Beschäftigung in der Werkstatt für behinderte Menschen nicht gegeben (BSG, Urteil vom 29.06.1995 - 11 RAr 57/94). Maßstab für die Werkstattfähigkeit sind danach die konkreten Verhältnisse - etwa nach dem Personalschlüssel - in der jeweiligen Werkstatt."

              Der LVR stützt sich im August 2015 also auf ein 20 Jahre altes Urteil, um einen hohen Betreuungsbedarf innerhalb einer Werkstatt nicht decken zu müssen - wohl wissend, dass "unterhalb" der Werkstatt keine Tagesstruktur existiert, die er selbst ausreichend finanziert, weil eben dieser LVR hier grundsätzlich nur nach Leistungstyp 24 zahlt!!!

              Müssen wir zukünftig also dankbar sein, wenn wir "Angebote zur Entlastung von Pflegenden" oder "Angebote zur Entlastung im Alltag" in Anspruch nehmen dürfen, weil unsere erwachsenen Söhne und Töchter wegen ihres hohen Betreuungsbedarfs "mit dem Betreuungsschlüssel der Werkstatt nicht zu erreichen" (!) sind?

              Wenn ich in 1 1/2 Jahren 60 Jahre alt werde, möchte ich nicht nur "Entlastung" als pflegende Angehörige haben, sondern ich erwarte, dass der Betreuungsbedarf meines erwachsenen Sohnes ohne meine Belastung gedeckt wird!


              Das Zitat, das Monika im Thema Bundesteilhabegesetz eingestellt hat, ist wirklich ein akuter Brennpunkt!

              .."Wenn schwerstbehinderte Menschen beim Teilhabegesetz nicht berücksichtigt werden, besteht zunehmend die Gefahr, dass die Betroffenen künftig wieder gegen den Status “Pflegefall” kämpfen müssen"...

              Kommentar


                #57
                AW: Tagesförderstätten


                Weiterhin weist Maubach auf ein 20 Jahre alte Urteil (Az 11 RAr 57/94) hin, das aktuell benutzt wird, um Menschen mit hohem Betreuungs- und/oder Pflegebedarf aus den Werkstätten für behinderte Menschen auszuschließen. In den Leitsätzen des Urteils heißt es u.a.:

                3. Die Förderung Schwerbehinderter im Arbeitstrainingsbereich einer Werkstätte für Behinderte setzt die Bereitschaft des Maßnahmeträgers (Werkstätte) voraus, den Schwerbehinderten in den Arbeitstrainingsbereich aufzunehmen.

                4. Maßstab für die Werkstattfähigkeit von Schwerbehinderten sind die Verhältnisse (zB Personalschlüssel) in der Werkstätte, in die der Schwerbehinderte aufgenommen werden soll.

                Da bedeutet (siehe Punkt 3) zum einen für die Betroffenen, dass eine Aufnahme in die Werkstätte für behinderte Menschen ausschließlich nach den Maßgaben des Einrichtungsträgers erfolgt, und dass sie auch nach dessen Gutdünken beliebig aus den Werkstätten ausgeschlossen werden können.

                Des Weiteren kann (siehe Punkt 4) eine Werkstätte die Aufnahme von Menschen mit höherem Betreuungs- und/oder Pflegebedarf verweigern, wenn – bedingt durch einen niedrigen Personalschlüssel – ausschließlich leistungsfähige behinderte Menschen in der WfbM arbeiten können oder sollen. Dies könnte auch aus Imagegründen geschehen, wenn die Leistungsfähigkeit von behinderten Menschen öffentlichkeitswirksam demonstriert werden soll.
                ElerbeKi: Pflegereform – Chance für Senioren – Risiko für schwerstbehinderte Menschen?

                Kommentar


                  #58
                  AW: Tagesförderstätten

                  Zitat von rosinante Beitrag anzeigen
                  Hallo!

                  Über Tagesförderstätten wird gerade bei kobinet diskutiert: Für schwerstbehinderte Menschen.
                  Die Kommentare sind auch wieder sehr informativ.


                  Hallo zusammen,

                  die Kommentare sind nicht nur informativ sondern auch beängstigend.

                  Man kann es wirklich nicht fassen/glauben wie respektlos, in Zeiten wo alle nur noch von Inklusion reden und damit überall Reklame machen, schwerstbehinderte erwachsene Menschen und ihre Eltern abgefertigt und allein gelassen werden....

                  ------------------------------------------------------------------------------------------------

                  Von Gisela Maubach
                  Freitag, 28. August 2015 18:24

                  Möchte kurz ich über die Fortsetzung der skandalösen Entwicklung unserer Leistungsverweigerung berichten:....


                  ..."Auch für die letzten wenigen Stunden Entlastung werden die bürokratischen Hindernisse nun also so hoch geschaufelt, dass der Eindruck entsteht, dass man mich mit ununterbrochener Belastung handlungsunfähig machen will"....


                  Kompletter Text:
                  http://www.kobinet-nachrichten.org/d...n.htm#comments

                  ------------------------------------------------------------------------------------------------
                  Soviel zum Thema "Für schwerstbehinderte Menschen" . . .
                  ...

                  Nachdenkliche Grüße
                  Monika
                  Zuletzt geändert von werner62; 29.08.2015, 10:11.

                  Kommentar


                    #59
                    AW: Tagesförderstätten

                    Liebe Monika,

                    danke für den Beitrag. Ich habe es auch gelesen und bin fassungslos. Ich hatte dieses Vorgehen an anderer Stelle bei kobinet schon kommentiert:

                    Was die Verantwortlichen dieser Werkstätte und beim LVR derzeit mit Frau Maubach und ihrem Sohn betreiben, zähle ich zu schäbigem Mobbing, das darauf zielt, den jungen Mann aus der Werkstatt zu entfernen und die engagierte Mutter zu zermürben und mundtot zu machen.
                    Dass dieses Modell von den Fachverbänden bejubelt und bundesweit eingefordert wird, macht mir Angst . . .

                    Kommentar


                      #60
                      AW: Tagesförderstätten

                      Hallo zusammen,

                      es gibt neue Beiträge zu dem Thema bei "Kobinet":
                      -------------------------------------------------------------------------------------
                      Von Susanne v.E

                      Mittwoch, 2. September 2015 11:56


                      ..."Niemand hat den betroffenen Personenkreis gewarnt, leider auch nicht die Lebenshilfe oder andere große Verbände.
                      Frau Maubach und Sohn sind jetzt die ersten, an denen der Versuch gestartet wird.
                      Wenn dieser Versuch erfolgreich sein wird,
                      dann haben wir eine politisch gewollte Exklusion von jungen erwachsenen Behinderten, die nicht arbeiten können.

                      Das "NRW Modell",mit dem der LVR trefflich sparen kann wird bedeuten:
                      die Arbeitsfähigen in die Werkstätten,der Rest in die Pflege.

                      Und wenn NRW damit erfolgreich sein wird,wird der Rest der Republik nachziehen.
                      Als Antwort auf den Kampf gegen eine "Arbeitspflicht " in der WfbM in NRW soll es die Abschiebung in die Pflege und damit auch das"Mundtot -Machen" geben.

                      Inklusion gibt es nur für
                      die "Fitten", die "Vorzeigbaren" , die mit Lobby!"


                      Kompletter Text und alle Beiträge:
                      http://www.kobinet-nachrichten.org/d...n.htm#comments

                      ---------------------------------------------------------------------------------------------------

                      Um sich ein Bild zu machen sollte man sich alle Beiträge,
                      vor allem auch von Gisela Maubach und Inge Rosenberger, durchlesen...

                      ....so kann es schwerstbehinderten Menschen und ihren Eltern,
                      im Rahmen der Inklusion, ergehen...
                      ...so kann es jeden schwerstbehinderten Menschen treffen...
                      ...für Inklusion zu sehr behindert !?

                      Nachdenkliche Grüße
                      Monika

                      Kommentar


                        #61
                        AW: Tagesförderstätten

                        Liebe Monika,

                        vielen Dank für deine beständigen Informationen.

                        Susanne v.E. hat es sehr gut zusammengefasst. Das ist ein aktueller und akuter Brennpunkt und eine künftige Katastrophe.
                        Dass das "NRW-Modell" auch von unseren(?) Verbänden gelobt und bundesweit durchgesetzt werden soll, ist unglaublich. Wenn das so kommt, werden die "unbrauchbaren" Menschen (negativer Kosten-Nutzen-Faktor) künftig wieder als Pflegefälle eingestuft und dürfen ganz "inklusiv" in die Tagespflege oder bei den Angehörigen zuhause bleiben.

                        Kommentar


                          #62
                          AW: Tagesförderstätten

                          Interessant ist übrigens diese Erklärung in der Sitzungsunterlage zur 1. Sitzung der Bund-Länder-Kommunal-AG am 08./10. Juli 2015 unter der Überschrift "Teilhabe am Arbeitsleben":
                          "Eine formale Aufnahme aller schwerst- und mehrfachbehinderten Menschen in die Werkstatt wird nicht befürwortet. Werkstattbeschäftigte sind zu 80 % der Bezugsgröße rentenversichert und erhalten nach 20 Jahren eine entsprechend hohe Erwerbsminderungsrente. Dafür kann auf ein Mindestmaß an Leistung nicht verzichtet werden. Denn die gesetzliche Rentenversicherung ist in erster Linie eine Solidargemeinschaft für versicherungspflichtige Beschäftigte. Sie kann nur in begrenztem Umfang gesamtgesellschaftliche Aufgaben übernehmen. Im Übrigen haben auch die Werkstattbeschäftigten ein Gefühl dafür, wer mehr und wer weniger leistet. Dass es auf Leistung nicht mehr ankommen soll, wird vielen Werkstattbeschäftigten nicht zu vermitteln sein. Schließlich würde sich die Situation der schwerstbehinderten Menschen nicht verbessern, weil sie wegen hohen Unterstützungs- und Pflegebedarfs in aller Regel gleichwohl auf die Sozialhilfe angewiesen bleiben."
                          Aber genau das, was hier "nicht befürwortet" wird, ist in NRW bereits Realität, so dass sich die Frage ergibt, wie es hier zukünftig weitergehen soll.
                          Erwähnenswert ist auch, dass in dieser Sitzungsunterlage die Studie "SITAS" von Prof. Lamers herangezogen wird, und dazu findet sich unter u.a. Link (S. 18) dann folgendes Zitat:
                          "Besonders bedenkenswert erscheint schließlich die Erkenntnis, dass die FuB offenbar keineswegs umfassend dem Anspruch gerecht werden, den besonders benachteiligten Menschen in unserer Gesellschaft, die weder am allgemeinen noch am besonderen WfbM-Arbeitsleben teilhaben können, einen adäquaten Ersatz-Raum zu schaffen."
                          https://www.ph-heidelberg.de/fileadm...haeftigung.pdf
                          Und noch bedenkenswerter ist die Tatsache, dass die Akteure der Behindertenpolitik genau diese Menschen immer noch nicht auf den Tagesordnungen haben!
                          Quelle: Kommentar von Gisela Maubach (Montag, 28. September 2015 22:08) bei kobinet

                          Kommentar


                            #63
                            AW: Tagesförderstätten

                            Hallo Ihr Alle
                            die Bayerischen Bezirke fordern, dass das Kriterium des "Mindestmaßes an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit" als Zugangsvoraussetzung zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung beibehalten wird.
                            Siehe Seite 4: http://www.bay-bezirke.de/downloads/...habegesetz.pdf

                            Kommentar


                              #64
                              AW: Tagesförderstätten

                              Zitat von Inge Beitrag anzeigen

                              Susanne v.E. hat es sehr gut zusammengefasst. Das ist ein aktueller und akuter Brennpunkt und eine künftige Katastrophe.
                              Dass das "NRW-Modell" auch von unseren(?) Verbänden gelobt und bundesweit durchgesetzt werden soll, ist unglaublich. Wenn das so kommt, werden die "unbrauchbaren" Menschen (negativer Kosten-Nutzen-Faktor) künftig wieder als Pflegefälle eingestuft und dürfen ganz "inklusiv" in die Tagespflege oder bei den Angehörigen zuhause bleiben.

                              Hallo zusammen,

                              und welche existenziellen Probleme durch das "NRW-Modell" auftreten
                              kann man hier nachlesen
                              :
                              -----------------------------------------------------------------------------------------------

                              "Soeben erhalte ich von der Arbeitsagentur Aachen die Information, dass ich keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 habe, weil ich dafür dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen müsste.
                              Ich sollte mich direkt ans Jobcenter wenden, um ALG II zu beantragen.

                              Gemäß § 10 Abs. 1 Nr. 4 SGB II wäre mir beim ALG II keine Arbeit zumutbar, wenn die Pflege eines Angehörigen nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann.

                              Um ALG II zu bekommen, müsste ich allerdings erst mein Erspartes aufbrauchen, was für mich als Akademikerin im Alter von 58 Jahren die Altersarmut bedeutet - nur weil meinem geistig schwerstbehinderten Sohn die notwendige Betreuungsleistung verweigert wird"...


                              Kompletter Beitrag
                              von Gisela Maubach
                              Donnerstag, 8. Oktober 2015 12:23
                              http://www.kobinet-nachrichten.org/d...n.htm#comments

                              -----------------------------------------------------------------------------------------------

                              Entsetzte Grüße
                              Monika

                              Kommentar


                                #65
                                AW: Tagesförderstätten

                                Hallo zusammen,

                                Gisela Maubach hat unterschiedlichen Darstellungen von BMAS und Land NRW zu den WfbM und Tagesförderstätten bei kobinet kommentiert:

                                Dass es Ebenen gibt, bei denen der Teilhabebedarf von den politisch Verantwortlichen noch gar nicht erkannt wurde, geht aus zwei unterschiedlichen Briefen vom BMAS und dem entsprechenden NRW-Landesministerium hervor.
                                Die dazugehörigen Briefe sind abrufbar bei ElerbeKi
                                Zuletzt geändert von Inge; 09.12.2015, 19:38.

                                Kommentar


                                  #66
                                  AW: Tagesförderstätten

                                  Hallo zusammen,

                                  hier geht es aktuell auch wieder um das Thema:
                                  -------------------------------------------------------------------------------------------------
                                  Von Gisela Maubach
                                  Dienstag, 15. März 2016 15:43

                                  Einfach ausgedrückt, schlägt Frau Lösekrug-Möller auch den anderen Bundesländern vor, den Bedarf von nicht-arbeitsfähigen Menschen mit Behinderungen in Werkstätten decken zu lassen und wegen deren Vorrangigkeit dann andere Formen von Tagesstrukturen zu verweigern.
                                  Tagesförderstätten existieren in NRW ja gar nicht erst......


                                  Von Inge Rosenberger
                                  Samstag, 12. März 2016 18:24

                                  Auch ich habe die hier zitierten Bedenken, dass im Zuge des neuen Bundesteilhabegesetzes heute leistungsberechtigte Personen künftig von der Eingliederungshilfe ausgeschlossen werden könnten.
                                  Die Gefahr besteht insbesondere für Menschen, die keine wirtschaftlich verwertbare Arbeitsleistungen erbringen können. Denn das nordrhein-westfälische Modell der Teilhabe am Arbeitsleben für schwerstmehrfach behinderte Menschen in Werkstätten ist auf keinen Fall lobenswert, sondern das Fortschreiten einer erweiterten Ausgrenzung von schwerstbehinderten Menschen.
                                  Den meisten betroffenen Menschen und deren Interessensvertretern außerhalb von NRW ist nicht bewusst, welche Folgen dieses "NRW-Modell" hat und haben wird.....

                                  Komplette Beiträge:
                                  http://www.kobinet-nachrichten.org/d...r.htm#comments
                                  -------------------------------------------------------------------------------------------------

                                  LG
                                  MOnika

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                                    #67
                                    AW: Tagesförderstätten

                                    Hallo zusammen,

                                    gerade aktuell wird auch hier von einer Mutter und ihrem schwerstbehinderten Sohn berichtet:
                                    ------------------------------------------------------------------------------------------------
                                    Hier einige Auszüge aus dem Beitrag von:

                                    Beitrag von anja,ha

                                    ..."Eine Mutter, die
                                    ich kenne, ist voll verzweifelt."....

                                    ..."Ihr mehrfach-Behinderte
                                    Sohn hatte heute an einem einzigen Tag acht Anfälle,"....

                                    ..."Der Junge ist
                                    derzeit in einer Werkstatt für Behinderte, und dort ist das größte Problem dass
                                    der nicht richtig betreut wird."...

                                    ..."Einfache Sachen, wie
                                    um den Jungen zu kümmern, wenn umgezogen werden muss, oder sein Talkergerät an
                                    den Rollstuhl zu befestigen, tut das Werkstattpersonal nicht und so bleibt der
                                    Junge unbeachtet, unterfordert und passiv."....

                                    ..."Mein Tipp war,
                                    dass er in eine andere Werkstatt zieht. Aber
                                    in Bochum, die Stadt wo er lebt, gibt es anscheinend keine Alternative."....

                                    ..."Aktive Teilnahme
                                    an alltäglichen Aktivitäten ist ja wichtig und statt dessen sitzt er nur so rum
                                    und macht nichts. Seine Mutter ist
                                    natürlich völlig sauer, hat schon mehrmals die Werkstattdirektion darüber
                                    angesprochen, aber die tun dann einfach nichts, Sie stellen sie ihn einfach so
                                    ab in der Ecke. Ihm wird es sogar
                                    verboten, sich ein bisschen mit seinem e-Rollstuhl zu bewegen, was das einzige
                                    ist, was er hat. Das darf doch nicht sein!"...

                                    ..."Er ist wie gesagt mehrfach behindert und kann nichts selbständig tun."...

                                    ..."Und auch
                                    kommunizieren kann er nicht,"...

                                    ..."Bei der Werkstatt
                                    freut sich das Personal, wenn er manchmal nicht da ist, denn sonst müssen sie
                                    sich intensiv um ihn kümmern, wenn zum Beispiel er umzuziehen ist."...

                                    ..."Und dass sich die
                                    dann plötzlich und unerwartet um ihn kümmern muss, ist auch nicht gut, da seine
                                    Mutter ja auch arbeiten muss."...

                                    Hier der komplette Beitrag:
                                    Verfasst am: 17.03.2016, 23:29
                                    Beitrag von anja,ha
                                    http://www.rehakids.de/phpBB2/viewto...668&highlight=
                                    -----------------------------------------------------------------------------------------------

                                    Diese Schilderungen in dem Beitrag bestätigen die große Problematik bei dem "NRW-Modell"....


                                    LG
                                    Monika

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                                      #68
                                      AW: Tagesförderstätten

                                      Hallo zusammen,

                                      hier noch ein weiterer Beitrag von einer betroffenen Mutter zu dem Thema:
                                      --------------------------------------------------------------------------------------------------
                                      Beitrag verfasst am: Heute, den 18,03.2016 um 14:04:

                                      ..."Mein Sohn geht in eine Wfbm
                                      Und ist nun auf Teilzeit statt Vollzeit

                                      da er nicht Vertretbar ist den ganzen Tag für die Betreuer, er ziemlich unruhig und sehr aktiv den ganzen Tag.
                                      Gibt es da eine Betreuung einzureichen am Landschaftsverband?
                                      In der Förderschule hatte er eine Integration
                                      Die Betreuer sind dort total überfordert"...

                                      http://www.rehakids.de/phpBB2/viewto...018815#2018815

                                      --------------------------------------------------------------------------------------------------

                                      Das zum Thema:
                                      "Nur Nordrhein-Westfalen ermöglicht diesem Personenkreis die Beschäftigung in der Werkstatt."....



                                      LG
                                      Monika

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                                        #69
                                        AW: Tagesförderstätten

                                        Hallo Monika,

                                        danke für die ganzen Infos. Durch diese Erfahrungsberichte zeigt sich sehr deutlich, dass das "NRW-Modell" wirklich nicht erstrebenswert ist und die bundesweite Abschaffung der Tagesförderstätten für viele Betroffene katastrophale Folgen hätten.
                                        Es wäre viel sinnvoller, wenn es auch in NRW Tagesförderstätten im Sinne der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft geben würde.

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                                          #70
                                          Hallo Inge, hallo zusammen,

                                          dazu habe ich gerade das hier gefunden:
                                          -------------------------------------------------------------------------------------

                                          Verbändeübergreifendes Positionspapier
                                          zur Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf

                                          http://www.lebenshilfe-nrw.de/de/akt...php?listLink=1



                                          Berlin, August 2016.
                                          Teilhabe statt Ausgrenzung! Jetzt den Rechtsanspruch auf berufliche Bildung
                                          und Teilhabe am Arbeitsleben für ALLE Menschen mit Behinderungen
                                          sicherstellen!


                                          Komplette Info:
                                          http://www.lebenshilfe-nrw.de/wData/...ugust-2016.pdf

                                          ---------------------------------------------------------------------------------------

                                          LG
                                          Monika

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                                            #71
                                            Hallo zusammen,

                                            Monika, vielen Dank für diese Info. Die Verantwortlichen haben nichts dazu gelernt und ignorieren und negieren die großen Probleme der Menschen mit hohem Betreuungsbedarf.

                                            In NRW gibt es schließlich keine Tagesförderstätten mehr, nachdem die Verantwortlichen der Meinung waren, dass jeder behinderte Mensch ein "Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung“ erbringen und somit in der WfbM arbeiten kann. Da die personellen und räumlichen Bedingungen nicht dem Bedarf der Menschen mit hohem Betreuungsbedarf angepasst werden, fallen immer mehr Betroffene durchs Raster.
                                            Dass dieses Ausgrenzungs- und Aussortierungsmodell so angepriesen wird und im Zuge des Bundesteilhabegesetzes von den Verantwortlichen bundesweit sogar noch eingefordert wird, macht mich fassungslos und wütend.
                                            Wenn die Menschen dann endlich eine Wahl zwischen WfbM und Tagesföderstätte hätten, wäre das ein großer Schritt in die richtige Richtung - aber so ist es leider nicht...
                                            Aber statt eine Wahlfreiheit zwischen den verschiedenen Modellen anzubieten, werden die Angebote für schwerstbehinderte Menschen auf dem einen Gleis immer enger gesteckt – mit dem Ergebnis, dass schlussendlich nur noch die „Wahl“ auf eine Pflegeeinrichtung getroffen werden kann.

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                                              #72
                                              Hallo zusammen,

                                              neuer negativer Bericht :

                                              -------------------------
                                              09.11.2018

                                              ZITAT:
                                              …" Wir wurden bereits bei der Einstellung gewarnt, dass dieses Jahr zum ersten Mal die Agentur für Arbeit nicht mehr "mitspielen" würde und am Ende des Eingangsverfahrens zu dem Schluß kommen könnte, dass kein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung vorliegen würde. In diesem Fall könnte er aber nicht mehr in der Werkstatt bleiben, da das HPZ nur Menschen mit einer Ausbildung aufnehmen darf."...

                                              Kompletter Beitrag:
                                              https://www.rehakids.de/phpBB2/viewt...230&highlight=

                                              ------------------------

                                              Tagesförderstätten gibt es ja in NRW nicht mehr und was nun....???


                                              Nachdenkliche Grüße
                                              Monika

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