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Mutter einer geistig behinderten Tochter

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    Mutter einer geistig behinderten Tochter

    Hallo,

    ich habe mich heute hier im Forum angemeldet, in der Hoffnung mich vielleicht mit Menschen austauschen zu können die in der gleichen Situation sind wie ich. Ich habe zwei Kinder und bin verheiratet. Meine Tochter ist 24 Jahre und von Geburt an geistig behindert. Mein Sohn ist 12 Jahre und zum Glück gesund. Im Moment sind wir in der Planung unsere Tochter in einer Wohnstätte für Behinderte unterzubringen. Wer von euch hat damit Erfahrung und kann mir da ein paar Tipps geben bzw. über seine Erfahrungen berichten?

    Herzliche Grüße

    Rehcamel

    #2
    AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

    Hallo Rehcamel,
    herzlich willkommen hier.Ich bin auch Mutter einer 26jährigen Tochter die auch von Geburt an geistig behindert ist.Meine Tochter, Rebecca,lebt seit 5Jahren in einem Wohnheim für Behinderte
    und fühlt sich da sehr wohl.Wenn Du mehr wissen möchtest dann melde dich bei mir.

    VLG Karola

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      #3
      AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

      Hallo Karola,

      danke für deine Zeilen und ja ich möchte gerne mehr wissen. Arbeitet deine Tochter auch in einer Werkstatt für Behinderte? Konntest du deiner Tochter das mit der Wohnstätte gut erklären? Wie hat sie anfangs reagiert? Meine Tochter hat mich gefragt ob ich sie nicht mehr lieb hätte und sie nicht mehr haben will. Ich habe natürlich versucht ihr klar zu machen, dass alle erwachsenen Kinder eines Tages mal aus dem Elternhaus gehen. Es ist nur immer die Frage in wie weit sie es wirklich versteht.

      Warum hast du dich für diesen Schritt entschieden, sie in einem Wohnheim unter zu bringen? Es war sicher für dich/euch auch sehr schwer. Ich habe am Donnerstag (29.07.) einen Termin bei der Leiterin einiger Wohnstätten. Sie will mir erst einmal alles erklären, hat mir aber auch schon gesagt, dass im Moment keine Plätze frei sind. Wie lange musstest du denn warten auf einen geeigneten Platz? Lieber hätte ich meine Tochter in einem betreuten Wohnen untergebracht, aber leider ist sie dafür zu unselbstständig, war das bei euch auch so oder hast du dich bewußt für ein Wohnheim entschieden. Fragen über Fragen, ich hoffe es ist nicht zu viel für dich. Es freut mich sehr, wenn wir in Kontakt bleiben und uns etwas austauschen . LG, Rehcamel

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        #4
        AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

        Hallo Rehcamel
        Rebecca ist nicht Werkstattfähig,arbeitet aber in der Förderstätte ihres Wohnheimes.Da ich schon immer Berufstätig war,hat sich ihr 4Jahre älterer Bruder viel mit ihr beschäftigt Er hat ihr früher sehr oft erklärt,dass er in eine WG ziehen will und das wollte sie auch(Vorbildfunktion). Als sie dann später durch ihre Depressionen in die Klinik musste (1/2 Jahr und kleine Wohngruppe)war es für sie am Anfang schon schwer (Heimweh).
        Nach einer eingewöhnungszeit hat es ihr gut getan und sie wurde in dieser Zeit ruhiger,
        es gab weniger bis keine Wutanfälle mehr.Wir haben uns viele Heime angesehen und sie hat gesagt wo es ihr gefiel und wo nicht Dann haben wir eins ganz in unserer Nähe gefunden
        welches uns beiden gefallen hat, nicht gerade ein Schloss aber dafür ein richtiges zu hause.
        Den Schritt ins Wohnheim zu gehen habe ich mit schwerem Herzen unterstützt, es war ihr Wunsch und heute weis ich es war der richtige. Sie ist dort glücklich, hat viele Freunde und ist selbständiger geworden. Wenn sie glücklich ist, bin ich es auch!!!
        Schreib mir ,wo wohnt ihr denn!?

        Liebe Grüße

        Karola E-Mail: KFritsch@gmx.de

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          #5
          AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

          Hallo Rehcamel,
          ich hab über 2 Jahre in einem betreuten Wohnen der Lebenshilfe gearbeitet. Dort waren auch überwiegend geistig behinderte Menschen.
          Ich empfand die Einrichtung als sehr schön und auch die Bewohner machten einen sehr fröhlichen und zufriedenen Eindruck. Natürlich gab es auch ab und an unschöne Zwischenfälle, die aber denke ich ganz normal sind, wenn so viele Menschen unter einem Dach zusammen leben.
          Ich denke die Mitarbeiter der Lebenshilfe sind dahingehend auch sehr offen. Vielleicht könnt Ihr zusammen mit Deiner Tochter ein Wohnheim besuchen und Euch erstmal alles in Ruhe ansehen?
          Liebe Grüße v. Sanne

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            #6
            AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

            Hallo Sanne,

            danke für deine Zeilen. Wir hatten gestern ein Gespräch mit der Leiterin der Wohnstätten von Lebenshilfe e.V. und sie hat uns erst einmal die verschiedenen Arten der Wohnstätten aufgeführt und den dort bestehenden Tagesablauf, außerdem wurden wir über die finanziellen Gegebenheiten aufgeklärt. Nun sind wir so verblieben, dass wir uns gemeinsam mit unserer Tochter alles in Ruhe anschauen und sie vielleicht mal über die Urlaubs-und Verhinderungspflege für ein WE oder auch länger probeweise dort wohnen lassen, da im Moment keine Plätze frei sind. So kann sie vielleicht schon mal einen ersten Eindruck bekommen.

            Aus welchen Gründen hast du dich denn hier im Forum angemeldet? Wir fahren jetzt erst einmal in den Urlaub, also falls du mir noch mal schreibst bitte nicht wundern wenn ich nicht gleich antworte. Ich melde mich dann wieder wenn ich zurück bin. LG, Rehcamel

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              #7
              AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

              Zitat von Rehcamel Beitrag anzeigen

              Aus welchen Gründen hast du dich denn hier im Forum angemeldet? Wir fahren jetzt erst einmal in den Urlaub, also falls du mir noch mal schreibst bitte nicht wundern wenn ich nicht gleich antworte. Ich melde mich dann wieder wenn ich zurück bin. LG, Rehcamel
              Hallo Rehcamel,
              ich habe mich wegen meinem 7-jährigen Jungen angemeldet, der ADHS und frühkindlichen Autismus hat. Wir kämpfen momentan an allen Fronten wg. Schulbegleiter, Schule, Pflegegeld bzw. Hilfen wie Ergo- und Logopädie. Zudem wäre es schön, Kontakt zu Eltern mit gleichaltrigen Kindern zu bekommen, die ähnliche Probleme haben wie wir.
              Ich wünsche Euch einen schönen und erholsamen Urlaub. Wo gehts denn hin?
              LG v. Sanne

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                #8
                AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

                Hallo Sanne,

                danke für deine Nachricht. Wir sind nun wieder aus dem Urlaub zurück und gut erholt. Wir waren in Dänemark. Wir hatten viel Sonne und konnten deshalb auch ein paar Mal in der Nordsee baden gehen.

                Ja, wir werden wahrscheinlich für die Belange unserer Kinder immer wieder kämpfen müssen. Hast du nur den Jungen oder noch andere Kinder? Ich habe neben meiner behinderten Tochter noch einen Sohn, der zum Glück gesund ist. Leider habe ich keinerlei Erfahrung mit autistischen Kindern. Wie muss ich mir das vorstellen, spricht dein Sohn. Wäre schön wenn du mich da mal ein wenig aufklären kannst wenn du magst. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und weiterhin viel Kraft. Viele liebe Grüße Rehcamel

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                  #9
                  AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

                  Zitat von Rehcamel Beitrag anzeigen
                  Hast du nur den Jungen oder noch andere Kinder? Ich habe neben meiner behinderten Tochter noch einen Sohn, der zum Glück gesund ist. Leider habe ich keinerlei Erfahrung mit autistischen Kindern. Wie muss ich mir das vorstellen, spricht dein Sohn. Wäre schön wenn du mich da mal ein wenig aufklären kannst wenn du magst. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und weiterhin viel Kraft. Viele liebe Grüße Rehcamel
                  Hallo Rehcamel,
                  ich habe zwei Kinder (7 jhr. Junge, 9 jhr. Mädchen). Das Mädchen ist auch gesund und normal entwickelt.
                  Kay hat zwar sehr spät das Sprechen angefangen, war aber über 2 Jahre in einem Sprachheilkindergarten. Die Sprache ist zwar noch nicht 100 % altersgerecht, aber er spricht mittlerweile sehr gut und deutlich.
                  Sein größtes Problem ist der Kontakt zu anderen Kindern. Kay versteht oft Dinge nicht, die jedes Kind eigentlich von Geburt an inne hat, so z.B. kann er kein Mitgefühl empfinden. Wenn er gewisse Regeln nicht versteht, wird er aggressiv, schreit, haut, tritt oder beschimpft.
                  Er hat auch große Weglauftendenzen, d.h. nicht aus Wut, weil er sich über etwas geärgert hat, sondern einfach aus dem Freiheitsdrang heraus, er tut, was ihm gerade einfällt.
                  Das wirkt für Außenstehende oft als schlecht erzogen. Wir müssen Kay die Regeln jeden Tag wieder aufs neue sagen und wenn wir Glück haben, hält er sich daran.
                  Er sammelt viel Müll und räumt 2-3 Mal die Woche sein Zimmer um, manchmal auch Dinge innerhalb der Wohnung. Wenn ihm etwas zu viel wird, schließt er sich im Bad ein oder verkriecht sich unter einer Decke. Er lebt oft in seiner eigenen Welt mit Phantasiegestalten.
                  Alles in allem sehr schwer zu beschreiben.......das ist nur ein Bruchteil der Einschränkungen.

                  Freut mich, daß Ihr Euch im Urlaub etwas erholen konntet.
                  LG v. Sanne

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                    #10
                    AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

                    Hallo Sanne,

                    endlich finde ich mal wieder ein wenig Zeit dir zu antworten. Was du so von deinem Jungen schreibst bestätigt mir mal wieder, dass wir wirklich mit unseren Kindern egal in welcher Form sie krank sind eine Lebensaufgabe haben. Ich musste bei allem Ernst dennoch ein wenig schmunzeln, da meine Tochter auch ständig die Schränke in ihrem Zimmer aus und umräumt und auch viele Dinge sammelt die sie gar nicht braucht. Da gibt es also Ähnlichkeiten zwischen uneren Kindern. Vorgestern war von meiner Tochter der wichtigste Ansprechpartner (Po von den Teletubbis) verloren gegangen und das bemerkte sie kurz bevor sie ins Bett wollte, na da war vielleicht was los. Erst mal wurde fast das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt und dann hat sie mich natürlich ständig genervt und war auch schon wieder leicht agressiv. Schließlich konnte ich sie mit ganz viel Mühe davon überzeugen, dass wir am nächsten Tag noch mal ganz in Ruhe suchen. Danach durfte ich dann endlich schlafen gehen. Er hatte sich zum Glück wieder angefunden. Aber was wenn der wirklich mal weg ist, daran mag ich ja gar nicht denken. Sie schleppt den mindestens schon 15 Jahre mit sich rum, dementsprechend sieht er aber auch schon aus.

                    Unsere Tochter kann auch sehr schlecht mit Kritik umgehen, dann fängt sie auch an sich zu beißen, zu hauen und wird dann ganz wütend. Es ist wirklich schwer immer die Ruhe zu bewahren und manchmal nervt es richtig. Das wird dir sicher genau so gehen. Ich fühle mich oft so machtlos. Ich bin wirklich froh, dass sie tagsüber in der WfbM arbeitet. Da sind die Politiker ja nun auch wieder am wirbeln um zu schauen welcher Behinderte überhaupt Werkstatt fähig ist und wer nicht. Die sollen dann wohl den ganzen Tag zu Hause bleiben. Ich hoffe sehr, dass meine Tochter dann nicht davon betroffen ist. Den ganzen Tag zu Hause, gar nicht auszudenken und die kostenlosen Fahrten mit dem Nahverkehr sollen auch wegfallen für Schwerbehinderte. Meistens ist es ja so wenn die Sachen schon im Gespräch sind werden sie auch durchgesetzt. So ich glaube nun habe ich wohl genug geschrieben. LG, Rehcamel

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                      #11
                      AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

                      Hallo Rehcamel,
                      ja Du hast recht, ich erkenne auch viel Gemeinsamkeiten von dem was Du so schilderst.
                      Unserem Kleinen fällt auch oft etwas ein, was er dann unbedingt haben muß und wir dann stundenlang danach suchen müssen.
                      Kritik oder Hilfe nimmt er auch so gut wie nie an. Wenn er belehrt wird, ist ihm das oft zu viel und er hält sich die Ohren zu.
                      Autismus wird ja teils als geistige, teils als seelische Behinderung bezeichnet, da sind sich die Ärzte nicht einig.
                      LG v. Sanne

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                        #12
                        AW: Mutter einer geistig behinderten Tochter

                        Hallo Sanne,

                        wie läuft es denn im Moment mit deinem Sohn? Bei uns ist zur Zeit "Frieden", aber das kann sich immer ganz schnell ändern. Wie alt bist du wenn ich mal fragen darf und in welcher Gegend bist du zu Hause? Ist bei euch auch so schlechtes Wetter? Das zieht mich dann meist gleich ein wenig runter wenn die Sonne nicht scheint und es den ganzen Tag nur regnet. Dann bemitleide ich mich häufig selbst, geht es dir auch manchmal so? Wie geht denn deine Tochter mit der Situation um, kann sie damit gut leben oder fällt es ihr sehr schwer damit umzugehen? LG, Rehcamel

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