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Wenn das behinderte Kind 18 wird

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    Wenn das behinderte Kind 18 wird

    Hallo Ihr lieben,

    nun habe ich auch mal eine Frage an die Mütter und Väter "großer Kinder"

    Ich möchte Euch mal fragen, wie der Übergang vom Kind zum Erwachsenen bezüglich der ärztlichen Versorgung bei Euch ablief.
    Wann habt Ihr vom Kinderarzt zum Allgemeinmediziner gewechselt? Musstet Ihr wechseln oder gibt es auch Möglichkeiten, trotz des 18. Gaburtstages, beim Kinderarzt weiter behandelt werden zu können? Wie schaut es mit den Kinderkliniken aus, gibt es die Möglichkeit, dass unsere Kinder auch über das 18. Lebensjahr in der Kinderklinik behandelt werden können?

    Würde mich über Eure Erfahrungsberichte sehr freuen

    Liebe Grüße
    Anke

    #2
    AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

    Hallo Anke,

    leider kann ich dir keinen Erfahrungsbericht liefern.

    Allerdings habe ich eine kleine Info zu den Kinderklinken: Ich kenne Kliniken, die generell Kinder nur bis zum 18. Lebensjahr aufnehmen. Für Bestandspatienten weichen sie diese Grenze jedoch auf und nehmen sie auch noch ein paar Jahre darüber hinaus wieder auf, um den Patienten einen Bruch in ihrer Behandlung zu ersparen und sie beim Übergang zu begleiten.
    Für genauere Informationen dazu solltest du wahrscheinlich einfach mal mit den Kliniken sprechen, mit denen ihr zu tun habt.

    Gruß
    Andreas
    www.intakt.info

    Freude ist ein tolles Motiv, um Menschen zu helfen. Mitleid nicht.

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      #3
      AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

      Hallo, wir sind auch gerade in dieser "Übergangsphase", am 24. August wird unser Junge 18 Jahre alt, mit seinem Kinderarzt, welcher unseren Jungen schon seit der Geburt immer zur Seite steht, haben wir uns über diese schwierige Situation ausgetauscht, Er darf unseren Jungen ab dem 18. Lebensjahr leider nicht weiter behandeln, so gern er auch möchte......
      Nun ist bei uns so, dass sich unser Junge am 3.9. eine orthop. OP unterziehen muß, (da ist er schon 18!) diese wird in einer Kinderklinik gemacht und bis diese Behandlung abgeschlossen ist, "darf" er zur Nachbehandlung noch zum Kinderarzt, ist die Behandlung abgeschlossen, müssen wir den Hausarzt wechseln!
      Da hätte ich gleich auch noch eine Frage, viell. hat da schon Jemand Erfahrungen gemacht, werden für die Begleitperson (also für mich)die Kosten für den Krankenhausaufenthalt übernommen, wenn das Kind schon 18 ist (ich warte noch auf den Bescheid der KK)?
      Seid lieb gegrüßt von Andrea

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        #4
        AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

        Hallo Andrea,

        ob die Kosten für die Begleitperson übernommen werden hängt davon ab ob der KH den Bedarf für eine Begleitperson sieht. Das ist individuell verschieden und sollte mit dem KH geklärt werden, bevor man da erscheinen muß. Sonst kann es passieren, das die den Bedarf erst am Aufnahmetag erkennen, dann aber keinen Platz für die Begleitperson haben...

        Helmut

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          #5
          AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

          Hallo Helmut,
          danke für deine Antwort
          Ein Bett auf der Elternstation im Krankenhaus ist für mich schon vorgemerkt, das ist mir somit sicher. Geht halt nur noch darum, ob die KK die Kosten dafür übernimmt, die Notwendig, zwecks Pflege besteht ja, nur weiß ich eben nicht, wie es sich bei einem volljährigen behindertem Kind verhält????
          Ich hoffe doch, dass sich die KK noch vor dem OP Termin äußert nicht, das sich zur Sorge des OP Verlaufs, auch noch ein Berg Schulden häuft......
          LG Andrea

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            #6
            AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

            Hallo Andrea,

            nach §11 Abs. 3 SGB V haben Versicherte (nicht nur Kinder oder behinderte Menschen) Anspruch auf eine Begleitperson, wenn diese "aus medizinischen Gründen notwendig" ist. Das müssen dir die Ärzte bestätigen und dann sollte das kein Problem sein.

            Allerdings weiß ich nicht, ob die Pflege ein Argument dafür ist, denn das Krankenhaus ist ja während des Aufenthalts in gewisser Weise für die Pflege zuständig. Wichtige Argumente sind z.B. das Aufrechterhalten der Kommunikation oder die notwendige Begleitung für einen Menschen mit geistiger Behinderung, das sich z.B. mangels Verständnis für die Notwendigkeit die Infusion entfernen würde oder ähnliches.

            Die besten Wünsche für einen guten Verlauf der OP!

            Holger
            Früher www.intakt.info

            jetzt Lehrer an einem Förderzentrum

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              #7
              AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

              Hallo Andrea,

              dein Beitrag war ja schon vom August, aber doch möchte ich gerne antworten. Wie sieht es denn jetzt mit dem zuständigen Arzt bei euch aus? Behinderte Kinder dürfen grundsätzlich vom Kinderarzt weiter behandelt werden. Seit dem Sommer diesen Jahres sogar ohne weiteren Antrag auf Genehmigung. Dies gilt besonders bei medizinisch begründbaren Fällen.
              Wir in unserem Bereich, dürfen über das 18. Lebensjahr hinaus den Kinderarzt aufsuchen.

              Viele Grüße
              kirsty
              Zuletzt geändert von Kirsten; 27.09.2008, 22:43.

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                #8
                AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                Hallo Kirsty,

                hm das verwundert mich nun aber, denn meine Kinderärztin hat erst kürzlich wieder gesagt, dass sie uns nur noch bis ende diesen Quartal weiter ärztlich betreuen kann. Sie weiß, dass wir da sehr große Probleme haben werden, weil meine Maus nicht so ohne weiteres zu anderen Ärzten geht.

                Gibt es dazu eine rechtliche Grundlage? Kann man das irgendwo nachlesen, dass dies möglich ist?

                Liebe Grüße
                Anke

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                  #9
                  AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                  Hallo Anke,

                  wollte gerade auch dir antworten. Habe eben erst gelesen, dass die eigentliche Anfrage von dir kam. Sorry.
                  Also ich habe die Auskunft von unserem Kinderarzt. Die ganze Zeit hies es nämlich, nur bei besonderen und seltenen Erkrankungen. (liegt bei meinem Kind von der Grunderkrankung auch vor) Man müsste es nur ein paar Wochen vorher beantragen. Dann kam die "gute" Nachricht, es würde ohne Antrag jetzt nahtlos weitergehen. Ich weiß das auch von anderen Kindern aus unserem Bereich.
                  Eigentlich müsste es dazu einen Text geben. Nur woher und von wem kann ich jetzt nicht sagen. Dazu werde ich erst einmal bei unserem Kinderarzt nachfragen müssen. Der behandelt unseren Sohn seit seiner 4. Lebenswoche. Erst als Stationsarzt und dann als niedergelassener Arzt.
                  Wenn ich mehr weiß, melde ich mich hier wieder.
                  Viele Grüße
                  kirsty

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                    #10
                    AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                    Hallo Kirsty, darüber würde ich mich sehr freuen.

                    Vielen lieben Dank

                    Anke

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                      #11
                      AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                      SO, nun habe ich einfach mal bei der Krankenkasse angefragt.........mal schauen, was man mir antwortet :o)

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                        #12
                        AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                        Hallo Anke,

                        Kinderärtze d ü r f e n unter bestimmten Umständen behinderte jugendliche über das 18. Lj. hinaus behandeln. Sie m ü s s e n es jedoch nicht. Sie tun es oft nicht, weil es immer wieder junge Eltern gibt, denen nicht unbedingt wohl dabei ist, bei ihrem Kinderarzt auf große (schwer) behinderte Menschen zu treffen. Das mag nicht schön sein, ist aber durchaus verständlich. Daher sollte man, wenn der Kinderarzt "nein" sagt, sich für die Zeit ab 18, halt einen anderen Arzt suchen. Vielleicht empfiehlt der Kinderarzt dir sogar einen. Früher oder später gibt es mit dem KiA sowieso Probleme so das er an einem Allgemeinmediziner überweisen muß. Daher finde ich es besser, so früh wie möglich zu einem Arzt zu wechseln, der auf lange Sicht "sicher zuständig" ist, als damit zu warten bis es beim Kinderarzt Probleme gibt, und der größere jugendliche beim
                        unvermeidlichen Arztwechsel dann noch größere Probleme machen kann.

                        Helmut

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                          #13
                          AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                          Hallo Helmut,
                          ja ich verstehe das schon auch, dass man dann etwas verunsichert ist, wenn man mit Kindern zum Kinderarzt geht und dann trifft man dort auf erwachsene behinderte Kinder. Ich kann es zum einen verstehen, auch wenn ich es andersrum wieder etwas traurig finde, aber ok.

                          Bei meiner Tochter wäre das jetzt von dem Aspekt her nicht zutreffend, meine Tochter fällt nur auf, wenn sie spricht. Körperlich und vom aussehen her wirkt sie eher wie eine 12 jährige.

                          Vielleicht weiß es meine Kinderärztin nur nicht, dass es auch diese Möglichkeit gibt...ich kann mir nur chwer vorstellen,d ass sie es nicht will. Ich wäre sonst schon sehr enttäuscht. Das muss ich versuchen raus zu finden. Jetzt warte ich mal die Antwort von der AOK ab und dann kann ich sie ja noch mal ansprechen, ob sie uns denn weiter betreuen würde, wenn das ok von der AOK vorliegt.

                          Das Problem ist nicht, dass ich mich nicht von der Kinderärztin trennen will....sondern weil ich mit meiner Tochter arge Probleme habe, dass sie überhaupt mit zum Arzt kommt. Sie ist extrem skeptisch und braucht sehr sehr lange, ehe sie überhaupt einwilligt. Sie versteht aber nun mal nicht die Notwendigkeit.

                          Und das könnte mir dann bei einem neuen Arzt Schwierigkeiten bereiten. Ich kann sie ja nicht tragend zum Arzt bringen. Und jetzt ging sie zwar auch nur mit, mit großer Überredeungskunst, aber es hat grad so funktioniert.

                          Naja, schaun wir mal

                          Schönen Sonntag

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                            Zitat von Anke Beitrag anzeigen
                            Das Problem ist nicht, dass ich mich nicht von der Kinderärztin trennen will....sondern weil ich mit meiner Tochter arge Probleme habe, dass sie überhaupt mit zum Arzt kommt. Sie ist extrem skeptisch und braucht sehr sehr lange, ehe sie überhaupt einwilligt. Sie versteht aber nun mal nicht die Notwendigkeit.

                            Und das könnte mir dann bei einem neuen Arzt Schwierigkeiten bereiten.
                            Hallo Anke,

                            wenn deine Tochter jetzt schon solche Probleme macht, ist abzusehen das "solche Probleme" später eher noch größer werden, und ein Wechsel des Arztes, der später unausweichlich nötig werden wird, noch schwerer wird. Daher kann ich dir nur raten, lieber jetzt schon den Arzt zu wechseln, als das es später, weil sie nicht will, größer Probleme gibt. Das Kinderärzte nicht wissen was sie dürfen, glaube ich nicht so recht. Je mehr man sich "an so einem KiA" klammert, um so größer ist später die Enttäuschung.

                            Helmut

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                              #15
                              AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                              Hallo Anke,

                              Ich möchte Euch mal fragen, wie der Übergang vom Kind zum Erwachsenen bezüglich der ärztlichen Versorgung bei Euch ablief.
                              Wann habt Ihr vom Kinderarzt zum Allgemeinmediziner gewechselt?
                              Unsere Grosse (10/gesund) geht seit letztem Jahr nicht mehr zum Kinderarzt, sondern zu unserem Hausarzt und bei unserer Kleinen (7/GB) sind wir gerade in der Übergangsphase.

                              Das hängt u.a. damit zusammen, dass ich unseren Hausarzt gut kenne (und er uns), wir auf "Du und Du" sind und das ganze für uns als Familie einfacher ist, wenn wir alle bei einem Arzt "zusammenlaufen".
                              Zum Kinderarzt hatten wir jetzt nicht so einen Bezug wie zu unserem Hausarzt.
                              Wobei wir beim Kinderpsychiater (den wir wesentlich öfter konsultieren, als die Kinderärztin) schon so lange wie möglich bleiben wollen.
                              Zuletzt geändert von **Claudia**; 28.09.2008, 13:27.

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                                #16
                                AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                Hallo Claudia, Helmut und Anke,

                                wenn man beim Kinderarzt bleiben kann, dann kann man auch weiter in die z.B. Kinder- und Jugend Epilepsie- und Psychologieambulanzen gehen, wo man seit (wir seit 16 ) Jahren behandelt wird. Ist das nicht mehr der Fall, dann müssten wir neue Neurologen suchen. Hier bei uns hat man eine Verweildauer von ca 4 Stunden in der Praxis. Das wäre für meinen Sohn und für mich nicht möglich. Allein aufgrund der Schwere der Behinderung meines Sohnes. Auch kennt sich ein Hausarzt nicht immer mit den spezifischen Behinderungsbildern aus. Für uns ist der weitere Besuch beim Kinderarzt so wichtig und sinnvoll, wie du auch den gewöhnten Kinderpsychologen nicht unbedingt wechseln wolltest. Kinderärzte sind oft eine der ersten Personen, die einen nicht nur mit der Behinderung konfrontieren, sondern dann auch die Weichen für weitere Vorgehensweisen stellen. Sie stehen 18 Jahre am anfang fast täglich, dann wöchentlich und dann zumindest monatlich auf dem Plan. Sie kennen nicht nur das Kind, sondern wissen auch um die Sorgen, Nöte, Verzweiflung und Hilfesuche, die wir als Eltern haben. Unser Kinderarzt versteht Stefan auch ohne Worte und weiß, wie er an unser blindes, geistig behindertes, nicht sprechendes Kind herangeht. Er nimmt sich auch die Zeit dazu. Ein Hausarzt könnte es in dieser Form vom zeitlichen Rahmen her nicht. Es ist wie bei den Zahnärzten. Früher durften Zahnärzte einen anderen zeitlichen Rahmen für die Behandlung geitig behinderter Menschen ansetzen. (Ausbildung an der Uni Herdecke speziell mit Zusatzausbildung für geistig behinderte Patienten möglich) So bekamen sie mehr Geld. Heute sind die Behandlungszeiten ja fest angesetzt. Was über den zeitlichen Rahmen hinausgeht wird nicht bezahlt, ist also für einen Hausarzt ein Verlustgeschäft. Ich möchte jetzt natürlich nicht behaupten, dass alle Ärzte so denken und handeln. Wenn ihr mit eurem Hausarzt gut vertraut seid, ist er sicher auch der richtige Ansprechpartner.
                                Ich war aber erst auf einem Vortrag, wo es zum Beispiel um die Schmerzdiagnostik bei Menschen mit geistiger Behinderung ging. Da kam auch ganz knallhart rüber, was überhaupt noch möglich ist und was eigentlich dringend erforderlich wäre, was abgebaut wird.

                                Fazit: So lange es geht, gerade bei Syndromen und schweren geistigen und körperlichen Behinderungen den Facharzt "Kinderarzt" zu Rate ziehen. Er hat meines Wissens immer noch mehr Freiraum, als ein niedergelassener Hausarzt.

                                Was mit noch aufgefallen ist. Wir reden und schreiben und drängen auf Integration und wollen nicht schief angeschaut werden. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Wahl des Arztes mit dem Aussehen meines Kindes zu verbinden. Unser Kinder- und Jugendarzt hat außerdem 2 Wartezimmer, eines für Kleinkinder, Babys und Kinder und eines für Jugendliche. Die Kinderarztpraxen spezialisieren sich ja auch zunehmend auf Kinder- und Jugendfacharzt, genau wie es die Kinder- und Jugendpsychatrie gibt.

                                Viele Grüße
                                kirsty
                                Zuletzt geändert von Kirsten; 28.09.2008, 23:24.

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                                  #17
                                  AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                  Hallo Kirsty,

                                  Was mit noch aufgefallen ist. Wir reden und schreiben und drängen auf Integration und wollen nicht schief angeschaut werden. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Wahl des Arztes mit dem Aussehen meines Kindes zu verbinden.
                                  das sehe ich auch ganz genauso!
                                  Wenn es danach ginge, müsste ich meine beiden gleich "wegsperren".
                                  Meine Adoptivtochter, die "full black" ist und meine Pflegetochter, die nicht nur behindert, sondern auch dunkelhäutig ist.
                                  Es gab schon mal einen Vorfall, in dem sich eine Dame "entrüstet" hatte, dass eine andere Dame für ein "Negerkind" (unsere Adoptivtochter, sie war damals ca. 2 Jahre alt) Platz gemacht hatte.
                                  Ich habe der entrüsteten Dame daraufhin das Angebot gemacht, sie möge doch den Bus verlassen, wenn sie den Anblick nur schwer ertragen kann. Das hat sie dann auch getan .
                                  Der Busfahrer und die Fahrgäste in der ersten Reihe (da hat es sich abgespielt) guckten mich an und sagten nur: "Bravo!"


                                  Nachtrag:
                                  Kirsty, bei uns ist es möglicherweise so, dass eher der Kinderpsychiater bei unserer Pflegetochter eine vergleichbare "Funktion" hat wie der Kinderarzt (regelmässige Kontrollen usw.).
                                  Unser Hausarzt kennt unsere Kleine besser als der Kinderarzt, das ist der einzige Grund.
                                  Zuletzt geändert von **Claudia**; 29.09.2008, 07:12.

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                                    #18
                                    AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                    Zitat von kirsty Beitrag anzeigen

                                    Was mit noch aufgefallen ist. Wir reden und schreiben und drängen auf Integration und wollen nicht schief angeschaut werden. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Wahl des Arztes mit dem Aussehen meines Kindes zu verbinden. Unser Kinder- und Jugendarzt hat außerdem 2 Wartezimmer, eines für Kleinkinder, Babys und Kinder und eines für Jugendliche. Die Kinderarztpraxen spezialisieren sich ja auch zunehmend auf Kinder- und Jugendfacharzt, genau wie es die Kinder- und Jugendpsychatrie gibt.

                                    Viele Grüße
                                    kirsty
                                    Hallo kristy,

                                    das mit dem Jugendwartezimmer ist von den Kinderärzten sicher gut, um die Hemmschwelle für Jugendliche abzubauen. Da Jugendliche z.T. noch ungerner zum Arzt gehen als behinderte Kinder, und noch sensibler auf behinderte Erwachsene im Wartezimmer reagieren als junge Mütter, ist das nicht wirklich darauf gerichtet, Erwachsene behinderte so lange wie möglich behandeln zu können, ohne das andere Patienten dadurch weg bleiben. Genau so, wie ein verantwortungsbewußter Allgemeinmediziner Kinder mit besonderen Problemen zum Kinderarzt schickt, muß ein Kinderarzt Erwachsene Behinderte zum Arzt für Erwachsene schicken, wenn es Unklarheiten gibt.

                                    In Sachen Integration.... Integration bedeutet nicht, das alle Rücksicht auf behinderte nehmen müssen, und Behinderte "alles dürfen," sondern das A L L E , auch behinderte, Rücksicht nehmen sollten.

                                    Helmut
                                    Zuletzt geändert von HHelmutS; 29.09.2008, 08:00.

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                                      #19
                                      AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                      Hallo Helmut,

                                      ich denke nicht, dass du mich erziehen musst. Ich bin 47 Jahre alt, beschäftige und widme mich seit frühester Kindheit und Jugend mit behinderten Mitmenschen, weil ich es gar nicht anders kenne. Für mich gibt es keinen Unterschied, weder im Aussehen, Hautfarbe noch körperliche Beschaffenheit. Für mich gibt es auch keine hässlichen Menschen und ich ekle mich auch nicht davor, Erwachsene während meiner Arbeit in einem Heim für Schwerstpflegebedürftige zu windeln. Ich habe auch kein Interesse daran eine Diskussion mit dir zu führen, wie es in der letzten Woche vorgefallen ist.
                                      Ich habe ein sehr ausgeprägtes Sozialverständnis und ich kenne die Grenzen meines Kindes und meiner eigenen Person. Ich würde mir auch selbst unglaubwürdig vorkommen, wenn ich mich mit solche Gedanken die in deinem Kopf herum gehen, identifizieren würde. Es gibt ein Grundgesetz und da stehen deine, meine und die Rechte aller drin. Mein Sohn hat als behinderter Mensch das gleiche Recht auf Würde, wie Menschen ohne Behinderung.

                                      Die Zeit in der behinderte Menschen versteckt wurden ist auch schon lange vorbei. Gerade von Kindern aus den Randgruppen, Kinder von Menschen die auf staatliche Gelder angewiesen sind, findet man die meiste Aufmerksamkeit. Die bleiben sogar auf der Straße stehen und fragen, was mit meinem Sohn los sei. Ich erkläre es ihnen dann gerne. Durch Aufklärung kann man Normalität herstellen. Ich brauche mein Kind nicht zu verstecken. Ich habe in den 18 Jahren wirklich ganz selten Abneigung zu spüren bekommen. Wir gehen auf die Leute zu und die Leute kommen zu uns, weil sie uns mögen und weil sie sprüren, dass es eben keinen Unterschied gibt. Jeder ist nämlich irgendwo ein wenig behindert - daran sollten wir alle einmal denken. Dann dürfte ich ja mit meinem erwachsenen Behinderten auch nicht auf die Straße, ins Kino oder eine Gaststätte gehen. Da gibt es auch Kinder die "gucken".
                                      Mir tat die Mutter leid, die ihr neugeborenes Baby unter einer Decke im Wartezimmer versteckt hielt. Beim Aufruf stand sie auf und die Decke rutschte ein wenig runter. Mich lächelte ein süßes Baby mit einer LKG-Spalte an. Warum hat sie ihr Baby versteckt? Um es vor bösen, neugierigen Blicken zu schützen? Vor mir und meinen Kindern hätte sie es nicht verstecken brauchen. Für mich in meiner damaligen Situation war das fast normal.

                                      Wir leben in einer Demokratie und es bleibt dir frei, meinen Text in Zitaten zu kommentieren. Ich für meine Person werde aber nicht weiter darauf eingehen.
                                      Vielen Dank für dein Verständnis.
                                      kirsty
                                      Zuletzt geändert von Kirsten; 29.09.2008, 15:38.

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                                        #20
                                        AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                        "Erwachsene (ab Beginn des 19. Lebensjahres) dürfen vom Kinderarzt grundsätzlich nicht behandelt werden."

                                        Diese Auskunft erhielt ich heute auf meine Mailanfrage von der AOK Stelle -
                                        Bereich Ärzte/ Fachbereich Kostenmanagement Ärzte

                                        Vielleicht ist das ja auch von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich, vielleicht auch unterschiedliche Handhabungen in den einzelnen Bundesländern.

                                        Sie dürfen nur noch - so wie es auch meine Ki-Ärztin handhabt - bis zum ende des Quartales behandelt werden.

                                        LG
                                        Anke

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                                          #21
                                          AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                          Hallo Anke,

                                          ja dem ist so. Habe mich auch erkundigt. Das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ärgerlich, eine Einheit und doch immer wieder andere Rechtsprechungen.

                                          Trotzdem liebe Grüße und alles Gute für euch
                                          kirsty

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                                            #22
                                            AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                            Ich habe in den 18 Jahren wirklich ganz selten Abneigung zu spüren bekommen. Wir gehen auf die Leute zu und die Leute kommen zu uns, weil sie uns mögen und weil sie sprüren, dass es eben keinen Unterschied gibt. Jeder ist nämlich irgendwo ein wenig behindert - daran sollten wir alle einmal denken. Dann dürfte ich ja mit meinem erwachsenen Behinderten auch nicht auf die Straße, ins Kino oder eine Gaststätte gehen. Da gibt es auch Kinder die "gucken".

                                            Hallo Kirsty,

                                            geht mir im Grunde genommen sehr ähnlich, bei beiden Kindern.
                                            Als unsere Adoptivtochter noch sehr klein war und im Kinderwagen sass, wurden wir immer wieder mal angesprochen, ob das "unser" Kind ist (afrikanisches Kind mit europäischen Eltern kann immer ein Hingucker sein ).
                                            Und da haben sich öfter mal nette Smalltalks ergeben.

                                            Ein sehr berührendes Erlebnis hatte ich erst vor wenigen Monaten mit unserer Pflegetochter.
                                            Sie kann sich nur schwer artikulieren, das meiste, das sie sagt, ist für die Mitmenschen unverständlich.
                                            Ich sass mit ihr in der U-Bahn (die ein paar Stationen nicht im Tunnel, sondern Aussen fuhr) und meine Pflegetochter sagte immer wieder: "Oe Honne!"
                                            Ich verstand überhaupt nicht, was sie meinte - sie hatte vorher noch nie diese Laute gesprochen und ich fühlte mich schon recht verzweifelt, weil ich nicht auf sie eingehen konnte.
                                            Eine ältere Frau sass mir gegenüber und ich merkte, dass sie uns beobachtete.
                                            Sie beugte sich zu mir vor und sagte: "Ihr Kind zeigt Ihnen die Sonne....!"

                                            Und unsere Kleine sagte inbrünstig: "Jaaaaaaaaaaaa."

                                            Ich guckte die Frau ziemlich gross an und sie erzählte mir, dass sie selbst einen behinderten Sohn hat, der immer "Honne" sagte, statt "Sonne".


                                            Ich glaube, wir können mit unseren Kindern viel Brücken schlagen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.
                                            Ich nehme meine Kinder selbstverständlich überall hin mit und wer sich durch sie gestört fühlt, soll das "Problem" mal schön bei sich selbst suchen.

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                                              #23
                                              AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                              Zitat von kirsty Beitrag anzeigen
                                              Hallo Helmut,

                                              ich denke nicht, dass du mich erziehen musst.....


                                              Wir leben in einer Demokratie und es bleibt dir frei....
                                              Hallo Kristy,

                                              keine Bange, ich werde sicher nicht versuchen dich zu erziehen. Da wir hier, wie du schreibst, in einer Demokratie leben, und die auch für Ärzte gilt = die müssen nicht das tun was Eltern volljähriger behinderter Kinder gerne hätten, ... halte ich es für besser, andere Eltern darauf vorzubereiten, das es mit dem beim Kinderarzt bleiben, selbst wenn es für den Arzt möglich ist, aus für mich und viele andere gut verständlichen Umständen nix werden könnte, anstatt ihnen Hoffnungen zu machen.

                                              Ich hatte unseren KiA, und die KK, lange bevor Sonja 18 wurde gefragt, wie das später weiter gehen könnte. Die KK sagte, wenn der KiA weiter behandeln will, geht das. Der KiA riet dennoch zum Wechsel. Also sah ich mir schon lange vor dem Abschied vom KiA andere Ärzte an, so das der Wechsel an sich unproblematisch verlief.

                                              Was man bei dem Thema nicht vergessen sollte ist der Umstand, das das Verhältnis zuwischen KiA und Kind mit den Jahren derart zerrüttet sein kann, das ein Wechsel zu einem anderen Arzt die Beziehung zwischen Kind und Arzt auch verbessern kann.... nur sollte man darauf achten, das nicht gleich beim 1 Besuch unangenehme Dinge anstehen.

                                              Helmut

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                                                #24
                                                AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                                Hallo Claudia,

                                                ach das ist aber ein schönes Erlebnis, ich finde es einfach wunderbar :o)

                                                Persönlich kann ich auch von keinem schlechten Erlebnis berichten. Zumindest keinem tragischen. Und weniger schöne Momente erlebte ich eher da, wo ich es nicht erwartet habe. z.B. in der Kinderklinik...

                                                Anke

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                                                  #25
                                                  AW: Wenn das behinderte Kind 18 wird

                                                  Und weniger schöne Momente erlebte ich eher da, wo ich es nicht erwartet habe. z.B. in der Kinderklinik...

                                                  Hallo Anke,

                                                  "bingo"! Ging mir genauso - ich hatte in all den Jahren (9 Jahre mit unserer Adoptivtochter und 6 Jahre mit unserer Pflegetochter) vielleicht insgesamt 5-7 "Negativerlebnisse" (im Sinne von rassistischen Beschimpfungen oder "bei Hitler wäre Ihr Kind unwertes Leben gewesen").

                                                  Unsere chronischen Negativerlebnisse haben wir auch da gehabt, wo wir sie am wenigsten erwartet haben: bei der Lebenshilfe.....


                                                  Zum Ausgleich steht uns hier aber ein hochkompetentes Jugendamt zur Verfügung, so dass wir dort vieles regeln konnten und dort auch die Unterstützung haben, die wir uns bei Bedarf holen.

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