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    Inklusionsdebatte

    Aus dem Feuilleton der FAZ 21.07.2014


    Eine unglaubliche Gleichmacherei

    Warum werden Wesensmerkmale wie Behinderung, Begabung oder sexuelle Identität wegdiskutiert? Das Neueste aus dem Paradiesgärtlein der Inklusion.
    hier ein Auszug:


    Diskriminierung durch Ausblenden
    Inwiefern? Die Antwort lautet: Wenn schwer und mehrfach Behinderte als solche nicht mehr bezeichnet werden dürfen, dann fallen sie über kurz oder lang auch als Träger eines besonderen Förderbedarfs aus. Dann kann man Sonder- schulen schließen, ohne zu wissen, wie diese ihrer speziellen Betreuung beraubten Kinder und Jugendlichen auf inklusiven Schulen zurechtkommen sollen.

    und hier kommt ihr zum Artikel

    #2
    AW: Inklusionsdebatte

    Liebe Kirsten,

    ich habe den Artikel gelesen und bin entsetzt über soviel oberflächliche Wortklauberei und Desinformation. Dieser Autor hat keine Ahnung von den Sorgen der Eltern behinderter Kinder in der Praxis und erst recht keine Ahnung von dem erfolgreichen Lernen in inklusiven Schulen!

    Um für ein wenig Klarheit zu sorgen, empfehle ich, sich über die wissenschaftliche Diskussion in Deutschland zur Dekategorisierung sachlich zu infomieren, z.B. unter

    www.inklusion-bayern.de

    beim Bericht über den Inklusionskongress in Bamberg. Nur ganz kurz soviel: Wir beobachten derzeit in ganz Deutschland, aber allen voran in Bayern einen Trend dazu, dass immer mehr Kinder kategorisiert werden mit dem Begriff "sonderpädagogischer Förderbedarf" Diese Kategorisierungen führen in sehr vielen Fällen zur Stigmatisierung von Kindern und letztlich dazu, dass ihnen Bildungschancen genommen werden. Deswegen ist das Nachdenken über weniger Kategorisierung durch die Pädagogen dringend notwendig. Kein Mensch hat aber jemals gefordert, dass die Kinder nicht medizinisch weiter bestmöglich diagnostiziert und behandelt werden sollen, von daher ist der Artikel, auf den hier hinge-wiesen wird, einfach nicht ernstzunehmen.

    Nur ein Beispiel: Meine Tochter wechselt im Sommer auf eine Gemeinschaftsschule in Baden Württemberg. Die aufnehmende Klassenlehrerin vertrat die Auffassung, dass sie sich von meinem Kind nicht durch das Lesen irgendwelcher Akten ein Bild machen will, sondern mein Kind erstmal selbst kennenlernen will! Sie geht mit einer positiven Erwartungshaltung an mein Kind heran, was es noch alles lernen kann und nicht mit dem Bedürfnis, mein Kind sofort in eine Schublade stecken zu können, was es eh nie lernen wird und deswegen gar nicht mit ihr versucht werden braucht! Was kann ich mir mehr wünschen! Wir freuen uns auf die neue Schule!

    Christine

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      #3
      AW: Wieso überhaupt Klusion?

      Wäre es nicht im 21.Jahrundert langsam an der Zeit, über das Aufzählen von Behinderungen hinauszuwachsen und zum Beschreiben von Entwicklungsperspektiven fortzuschreiten?
      Wenn Eltern mir berichten, dass ihr Kind die Diagnose XY habe, dann sage ich ihnen immer: "Diagnose heißt auf Deutsch Durchblick. Dann hat der Diagnostiker doch sicher sofort mit einem Bericht darüber, wie er das Problem schon einmal gelöst hat, bewiesen, dass er den Durchblick hat und Euch Mut gemacht." Seltsamerweise stellt sich dann so gut wie immer heraus, dass die Diagnose kein Durchblick war sondern nur eine formale Behauptung.
      Dann mache ich Mut, indem ich eine Ich-kann-Geschichte von der konkreten Lösung berichte.
      Ich hab als Sonderschullehrer die Berichte meiner Kollegen über das Kind immer sehr gern gelesen und dadurch sehr viel über die Probleme der Kollegen und ihre verkehrte Behandlung des Kindes erfahren.
      Ich habe diese Berichte nur gelesen, um mit meinen Kindern darüber hinauszuwachsen.
      Mich hat damals Exklusion = AUSschließung nicht interessiert und mich interessiert heute Inklusion = Einschließung auch nicht. Für wirkliche Problemlösung ist Schließerei nicht nötig.
      Ich grüße freundlich.
      Franz Josef Neffe

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        #4
        AW: Inklusionsdebatte

        Hallo
        Immer wieder gerne, lese ich Neffes Berichte und Meinungen. Sie treffen nicht nur auf Inklusion oder Kinder, wie auch immer. Der Spruch ,, Kinder werden auffällig, damit uns was auffällt ''

        Wie sieht es denn mir den Erwachsenen aus ? Die werden auch auffällig, das heißt , auch da ist Autosuggestion von Nöten.

        Der Mensch wird Eingeschlossen, man gehört dazu.
        Dann in einem Atemzug, wird er mit Worten wieder Ausgeschlossen.
        Jetzt sind wir beim Aufschließen, Herr Neffe.

        Ob man mir Aufschließen wird ist fraglich !

        Sie sagen, für die wirkliche Problemlösung ist Schließerei nicht nötig.

        Ja das finde ich auch, was solls, ich brauche das nicht. Ich kann schreiben. Alles aufschreiben!
        ,,,,, ICH KANN ''''.

        Okay?

        Und ich höre diesen Song, immer wieder ,, Livesaver''' ( Sunrise Avenue).

        Danke, Danke .............


        Annemie

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          #5
          Warum schließen wir uns und andere ein?

          Wenn wir es konkret untersuchen und überprüfen, dann erkennen wir zweierlei Grenzen in unserem Leben:
          a) die, die das Leben vorgibt und
          b) die, uns andere vorgeben.

          Die ersteren dienen unserer ENTwicklung und ENTfaltung und jeglicher Orientierung.
          Der zweiteren bedient man sich, um uns von von unserer Orientierung am realen Leben abzubringen und an ein künstlich vorgegebenes, für uns vorgeschriebenes Leben zu gewöhnen.

          GeFÄHRlich wird das, weil in unseren "Bildungs"-Systemen nicht die in Führungspositionen befördert werden, die führen KÖNNEN, sondern nur die, die das, was sie müssen, besser gemacht haben als andere. Das sind aber nicht die Könner, das sind die SUPER-MÜSSER.

          Statt ihre Fehler zu reflektieren, zu erkennen, und zu beenden, mach sie sie nur immer noch perfekter.
          Im Grunde sind sie die ewigen MUSSterschüler, die mit ihren Fleißaufgaben alle anderen ausstechen wollen um via Smily-Stempel - zu meiner Schülerzeit hieß das noch Fleißbildchen - allen anderen vorgezogen zu werden.

          Es ist schade, dass man in den Unterrichtsvollzugsanstalten, die wir irreführend Schule nennen, über dem immer noch perfekter "FÜR das Leben Lernen" immer weniger LEBEN lernt - und dass wir bei zunehmenden Anstrengungen und folgender Erschöpfung immer weniger auf diese originalen Geschehnisse des Lebens achten.

          Dabei können fast alle Kinder noch LEBEN, wenn sie in die Schule kommen.
          Warum lernen wir es nicht endlich von ihnen?

          Kinder machen von sich aus NIE Druck, um zu lernen - sie lassen sich ZIEHEN.
          Kinder gehen mit ihrer Aufmerksamkeit immer dahin, wo die größte SOG-Wirkung ist.

          Da die Lehrer DRUCK machen und ihn bei ihren Misserfolgen auch noch steigern - und offensichtlich überhaupt nichts vom Leben lernen mögen - verlieren sie die Aufmerksamkeit immer mehr.
          Mit Druck kann man nicht ziehen.
          So einfach ist die Lösung.

          Die Pädagogik ist an diesem Punkt immer zu 100 % verkehrt.
          Das wird jedoch stur ignoriert.
          Man behauptet einfach dreist ein Aufmerksamkeitsdefizit beim Kind und macht auch noch a) eine Krankheit und b) zur weiteren Verschleierung des Schwindels eine undurchschaubare "Wissenschaft" daraus.
          Es gibt kein Aufmerksamkeitsdefizit.

          Wenn ich mir was ein-oder auch nur auffallen lasse, was ZIEHT, bekomme ich sofort die Aufmerksamkeit.
          Und wenn ich sie einmal nicht gleich bekomme, dann ändere ich klugerweise MICH und nicht das Kind.
          Auf diese Weise LERNE ich jedesmal etwas NEUES.

          Die beim Alten bleiben und es mit viel Mühen durchsetzen wollen, werden auch belohnt:
          Es ist kein Zufall, dass sich die Pädagogen in der Krankheitsstatistik schon lange in die Spitzengruppe hochgearbeitet haben.
          So kann man auch lernen.

          Wenn wir tatsächlich einmal über IN-KLUSION nachdenken, müsste uns auffallen, wie sehr wir uns selber einschließen und hinter Mauern verschanzen. Wir nennen sie "herrschende" oder "wissenschaftlich abgesicherte" Pädagogik.

          Unser Auftrag als Lehrer ist es ja, den Unterricht zu vollziehen.
          Wir sollten uns also der Ehrlichkeit halber Unterrichter nennen.
          LEHRER - ich hab es in der Ich-kann-Schule an der Wortherkunft aufgezeigt - bedeutet:
          ein mitreißendes Vorbild für LERNEN sein.
          Wer nie im Leben lehrt und sich dennoch Lehrer nennen lässt, der täuscht die Menschen.

          Was immer wir tun, wird im Geiste immer wieder neu programmiert durch Autosuggestion - bis wir es ändern (lernen).
          Unsere guten Kräfte, Talente, Potentiale, Fähigkeiten,...... haben es doch wohl verdient, dass wir sie entwickeln und sich für uns verwirklichen lassen.

          Ich wünsche guten Erfolg.

          Franz Josef Neffe

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            #6
            AW: Inklusionsdebatte

            "Inklusion hat mich gerettet"

            Erfahrungsbericht einer Asperger Autistin"


            FAZ - Feuilleton vom 24.08.14

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              #7
              AW: Inklusionsdebatte

              "Verloren in Buchstabenreihen"

              Im Sauerland führt eine Mutter eine Kampagne zur Erhaltung von Förderschulen. Sie meint, dass ihr lernbehinderter Sohn dort besser aufgehoben ist - und weiß schon fast 12.000 Unterstützer hinter sich.
              Näheres hier dazu: "Verloren in Buchstabenreihen"

              aus FAZ - Politik vom 12.07.2014
              Zuletzt geändert von Kirsten; 03.09.2014, 08:33.

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                #8
                Wie weit entfernt ist die Lehrersprache vom Kind ?

                Wenn eine Lehrerin einem Kind, das in der 1.Klasse statt "Dienstag" nur "isad" und statt "Sonntag "nur "Sd" als Ermutigung ins Diktatheft schreibt: „Prima, Max! Lass dich nicht entmutigen. Wortfragmente sind erkennbar.“, spricht diese Kollegin wirklich die Sprache des Kindes?

                Braucht da wirklich das Kind eine Hinauf-Förderung in einer Förderschule oder brauchen nicht vielmehr wir Lehrplanabwickler, Arbeitsblattversteher, Fachschablonendenker und -Sprecher, Unterrichtsvollzieher eine Herab-Förderung auf den Boden der wirksamen Wirklichkeit?

                Warum wollen wir nicht unsere Fixierung auf den beschränkten, für fast alles, was wir von ihm wollen, gar nicht zuständigen bewussten Verstand betrachten, erkennen, reflektieren und Konsequenzen daraus ziehen?
                Wenn ein Kind mit seinem bewussten Verstand die von uns gestellte Aufgabe nicht, falsch oder unzulänglich löst, "erklären" wir diesem bewussten Verstand von da an die Sache immer und immer wieder - mit immer schlechteren Ergebnissen.
                Wir "erklären", bis von Klarheit überhaupt nichts mehr übrig ist.

                Ich habe bei E.Coué gelernt, dass alle wichtigen Lebensfunktionen NICHT vom bewussten Verstand gesteuert werden.
                Es gibt noch andere, viel wichtigere und entscheidendere Kräfte im UNBEWUSSTEN.
                Nicht unser beschränkter bewusster Verstand, mit dem wir gerade einmal einen Gedanken auf einmal denken können, lenkt unser Leben sondern das geschieht im UNBEWUSSTEN.
                Vor dieser entscheidenden Instanz für unser Leben hat sich die Pädagogik bis heute gedrückt.

                Im UNBEWUSSTEN liegen unsere entscheidenden Lebenskräfte, Potentiale, Talente, Fähigkeiten, Begabungen.
                Dass wir sie da, wo sie wirklich sind, übergehen und ignorieren, kommt einer ständigen Misshandlung gleich.
                Dass wir sie da, wo sie nicht sind, ständig unter Druck setzen, be- und verurteilen, in Schablonen pressen und dabei schlicht verhungern lassen, vervielfacht die Wirkung der Misshandlung.

                Ich habe an Beispielen der Ich-kann-Schule gezeigt, a) auf welchen Holzweg die Pädagogik sich begeben hat und b) wie einfach die tatsächlichen Probleme einer Lösung zugänglich sind.
                Ich verweise im o.g. Zusammenhang erneut auf die Möglichkeit der Schlafsuggestion.

                Dabei unterbleiben zuerst einmal alle bewussten Anstrengungen und damit die Verausgabung der Kräfte für immer besseren Misserfolg.
                Wenn das Kind schläft, hat der bewusste Verstand Pause.
                Da lenkt auch nichts ab.
                Wenn der / die Suggerierende zuvor sich selbst alles Gute zugesprochen und in Harmonie gebracht hat, strahlt er / sie Ruhe, Kraft, Zuversicht, Konzentration und all das aus, was auch dem Kind zugute kommen soll.
                Wir alle sind starke SENDER und machen mit unserer AUSSTRAHLUNG die ATMOSPHÄRE für die Entwicklung.

                Anders als unsere Worte und Bemühungen kommen unsere STRAHLEN ständig überall durch.
                Das ist uns offensichtlich gar nicht bewusst.
                Wenn wir nämlich die ATMOSPHÄRE bei unseren Bemühungen messen oder einfach nur FÜHLEN würden, wäre uns allen klar, dass wir das, was wir tun, nicht tun - und auf gar keinen Fall auch noch steigern - dürfen.

                Statt die Kinder zu "fördern" müssen wir erst einmal UNSERE EIGENE WIRKUNG prüfen und verbessern.
                Sonst erreichen wir - nach COUÉS GESETZ der das Gegenteil bewirkenden Anstrengung - nur immer mehr das Gegenteil.

                Wenn das Kind schläft, können wir seine erschöpften Kräfte auftanken und ihnen alles zusprechen, was sie für eine gute, starke Entwicklung und ihr Wachstum brauchen.
                Wir können ihnen ihr Wachstum und ihre möglichen Erfolge begeisternd ausmalen
                und schließlich einen klaren Auftrag dafür geben.

                Wenn das Kind schläft und nichts da ist, was es ablenkt, wirken unsere guten Worte viel stärker als wenn es wach ist und den Kopf voller Sorgen hat.

                Im Coué Brief 9 finden sich Beispiele zu diesem guten Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften, das man einfach jeden Abend ein paar Minuten lang führt.
                Wenn das Kind aufwacht, sagt man ihm, es solle einfach weiterschlafen, man würde nur seine Kräfte und Talente stärken.
                Ja, man kann das Kind sogar, wenn sich das ergibt, fragen, was man seinen Talenten Gutes von ihm ausrichten soll.
                Dann lernt das Kind sich als Herr über entscheidende Kräfte verstehen und verwirklichen.

                Und so lernt es statt Statistenrollen im Unterrichts- und Familienablauf DIE HAUPTROLLE SEINES LEBENS zu spielen.

                Das Schäbige an Förderung ist ja, dass man in aller Regel dabei eine wirklich schäbige Rolle spielt.
                Davon wächst man nicht, davon schrumpft die Persönlichkeit.
                Nur durch WACHSEN wird man aber dem Leben GEWACHSEN.
                Und wenn der Mensch sich wachsen fühlt und über sich selbst hinauswächst, dann kann er auf einmal Dinge ohne zu üben, die er zuvor mit immer mehr Üben nur immer schlechter konnte.
                Wenn wir den Menschen nicht mehr im Lernen behindern, wird die Lernbehinderung immer weniger.

                Ich wünsche uns allen guten Erfolg.

                Franz Josef Neffe

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