Selbstbestimmt Leben - WüSL e.V.

[Myriam]

Mitglieder der Gruppe WüSL hatten am Freitag Abend, 11.05.2012 vor Beginn der Jubiläumsveranstaltung des Landesverbands der Lebenshilfe in Würzburg, auf sich mit einem Transparent aufmerksam gemacht. Die Gruppe verteilte zeitgleich einen Handzettel, auf dem folgendes zu lesen stand:

Keine neuen Einrichtungen aus Steuermitteln!
Stattdessen: Rechte, echte Teilhabe und Selbstbestimmung, Wahlmöglichkeiten, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention gefordert sind.

Herzlichen Glückwunsch zum 50.!
Viel ist die Rede von INKLUSION auch bei der Lebenshilfe. Doch statt Beendigung und Reform von Sondersystemen baut die Lebenshilfe die SEPARATION in Bayern und Unterfranken weiter aus.

Frau Stamm, wir fordern Sie auf:
° Missbrauchen Sie den Begriff Inklusion nicht länger.
° Schaffen Sie Alternativen zu den aussondernden Einrichtungen, zu den
Sonderschulen, Werkstätten und Heimen.
° Bauen Sie keine weiteren separierenden Enrichtungen, verpflichten Sie sich zu
einem Ausbaustopp.

Wer sich hierzu nähere Info`s holen möchte, findet diese sicher auf der homepage des Vereins WüSL e.V.:

WüSL e.V. - Selbstbestimmt Leben Würzburg e.V,;

www.wuesl.de

[Myriam]

AW: Selbstbestimmt Leben - WüSL e.V.

Von mir noch eine kleine Anmerkung dazu:

Die einzelnen Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe arbeiten alle autark. D.h. der Landesverband ist eine Organisation, dem die einzelnen LH angeschlossen sind, aber dem sie keinesfalls unterstellt sind. Das Grundsatzprogramm der Lebenshilfe, welches sich auch stark an die UN-BRK orientiert, ist eine Vorgabe für die gesamte Lebenshilfe. Wie es aber in den einzelnen Verbänden umgesetzt wird und vor allem wie schnell, ist wieder die Angelegenheit einer jeden einzelnen Lebenshilfe und dem Bereich ihrer Möglichkeiten. Leider (?) haben wir in Bayern diese 7 Bezirke, mit vielen, vielen, vielen Stellen und Aufgabenträgern. Viele Politikern in sieben Bezirkstagen regieren und vertreten uns. Sieben Bezirke, sieben Regierungspräsidenten und sieben verschiedene Vorgehensweisen bei Verhandlungen mit Kostenträgern arbeiten flächendeckend Hand in Hand.
Manchmal ist nicht alles so, wie es auf dem ersten Blick scheint, aber trotzdem erwarten wir von unserer jeweiligen Lebenshilfe, dass sie unsere berechtigten Ansprüche auch erfüllen sollte. Das Wie und die Qualität wie es umgesetzt wird, ist zunehmend eine Aufgabe, die Geschäftsführer und Vorstände mit Sicherheit an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Dennoch sollte immer an allererster Stelle der betroffene Mensch stehen und vor allem der Gedanke und der Geist, der die Lebenshilfe seit ihrem Gründungsjahr 1958 trägt. Genauso wie die jungen Eltern mit einem völlig anderem Selbstbewusstsein in Alleingängen heute ihre Rechte wahr nehmen, strömen auch in die Geschäftsführerebene die "Jungen" ein. Neue Besen kehren gut, so sagt uns die Weisheit. Schauen wir, ob die Lebenshilfe das, was seit Jahren in ihren Grundsätzen verankert und immer wieder neu dem Zeitgeist entsprechend angepaßt und definiert wird, auch künftig halten kann. Ich wünsche es ihr und vor allem meinem Kind, sowie allen Betroffenen.

[Simone Eckenroth]

AW: Selbstbestimmt Leben - WüSL e.V.

... und von mir eine kleine Ergänzung:
Frau Stamm hat nach ihren Worten die WÜSL-Mitglieder zur Veranstaltung eingeladen. In ihrer Rede fiel auch sinngemäß der "ein Wohlfahrtsverband muss soundsoviel Plätze für Wohnheime vorhalten - ob ihm (dem Verband) das gefällt, wird nicht gefragt". Fand ich recht mutig ...

Übrigens arbeiten nicht nur die Orts- und Kreisvereinigungen der LH autark ... auch verschiedene Einrichtung innerhalb eines Orts, die alle das LH-Logo verwenden, haben zum Thema Inklusion durchaus verschiedene Ansichten.

Bleiben wir also alle miteinander dran am Thema

Schönen Tag und viele Grüße von Simone