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Streitthema "Inklusion an Schulen"

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    #26
    Wer den Weg verfehlt, dem folgt keiner freiwillig.

    Lass uns nicht mehr kämpfen sondern beachten, erkennen und gestalten!
    Der Kampf bindet und erschöpft die Kräfte, dafür sind sie uns im Geist nicht gegeben.
    Die Testergebnisse stimmen nie.
    Selbst wenn sie der Wirklichkeit nahekommen, sind sie als Momentaufnahme sofort überholt.
    Ich weiß durch ein Erlebnis mit einem Kind in der psychiatrischen Jugendklinik, dass man durch zwei Intelligenztests die Hälfte seiner Intelligenz verlieren kann.
    Ich hab in meiner "Ich-kann-Schule" den Vergleich eines üblichen Lehrer-Elterngesprächs mit dem IKS-Gespräch, wie ich es immer führe.
    Die Eltern kommen kaum in die Schule oder denken nur an sie, schon denken sie schlecht von ihrem Kind.
    Sie wissen zwar aus dem konkreten Erleben, dass es IHR KIND KANN (zu Hause).
    "Aber in der Schule kann er´s nicht!" setzt der Lehrer dagegen UND ALLE UNTERWERFEN SICH DIESEM DIKTAT.
    Ich habe den Eltern immer bewusst gemacht, dass SIE ES KÖNNEN und der Lehrer nicht und dass nicht sie seinen Unfug übernehmen sondern dass er von ihnen lernen muss, wenn das Problem nicht vergrößert sondern gelöst werden soll.
    Und das habe ich stets als Hilfsmaßnahme für die Kollegen begriffen.
    Ich mag und brauch weder In- noch Exklusion (Ein- oder Ausschließung). Ich brauche Menschen, die wissen, was sie tun oder es wenigstens lernen wollen.
    Ich hab mit meinen 10 "Sonderschülern" zu Beginn der 2.Klasse, wo es aus dem Zahlenraum 1 - 6 (was ich als Psychofolter einstufe) endlich in den 20er-Raum geht, in einer halben Stunde gelernt, schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule RICHTIG zu rechnen. Alle 10 Kinder konnten dann zehn Millionenbeträge richtig addieren. Sie waren VON SICH BEGEISTERT und wollten gar nicht mehr aufhören.
    Ich kann für den Unfug, den man Kindern als Unterricht antut, nur um Verzeihung bitten und darum, dass man es - als Orientierungshilfe - den Urhebern deutlich spiegelt.
    Mein Kollege Schulamtsdirektor - Wenn er zu mir "Herr Kollege" sagt, warum sollte ich ihm die Chance nicht geben, auch meiner zu werden? - hat mir einmal vorgeworfen, ich würde Kinder verderben, weil ich sie mit Zahlen rechne, von denen sie noch keine Vorstellung haben. Nun, wenn ich ihn zurückgefragt hätte, wieviele Rossbollen in seinem Büro Platz haben, hätte er mir´s nicht sagen können. Das heißt ganz praktisch, dass er selber auch nur eine sehr, sehr mäßige Zahlvorstellung hat - was ihn aber nicht hinderte, Schulamtsdirektor zu werden.-
    LERNEN heißt: interessanten Fährten des Lebens folgen.
    Unsere Aufgabe besteht doch nur darin, das Kind nicht ständig durch Unterricht davon abzuhalten.
    Und darin, selbst mit mitreißendem Vorbild vorauszugehen.
    Wenn usn die Kinder auf UNSEREN LERNFÄHRTEN von sich aus folgen wollen, sind wir LEHRER.
    Unsere "Lehrer" sind aber alle das Gegenteil von Lehrer, sie sind Unterrichtsvollzugsbeamte.
    Der "Lernwille" des Kindes ergibt sich einfach daraus, das nicht nur der Körper sondern auch GEIST & SEELER HUNGER haben.
    Es ZIEHT die Menschen immer dahin, wo es nicht Steine - wie im Unterricht - sondern BROT - wie im wirklichen Leben zu essen gibt.
    Wenn ich das weiß, wird meine Aufgabe als Lehrer - der wir doch alle sein sollten - leicht.
    Ich sollte sofort einmal überprüfen, ob ich auf Fährten unterwegs bin, auf denen ich wirklich unterwegs sein will.
    Wer seinen Weg verfehlt, dem folgt auch keiner freiwillig.
    Herzliche Grüße!
    Franz Josef Neffe

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      #27
      AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

      Als ungeheuerlichen Vorfall wertet der nordrhein-westfälische Philologen-Verband ein Schreiben an die Kommunen, in dem bei der Umsetzung von Inklusion die Missachtung erforderlicher Rahmenbedingungen legitimiert wird. . . .
      der ganze Text: Bildungsklick

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        #28
        AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

        Liebe Leser,

        letzte Woche fand die Bildungskonferenz der Stadt Nürnberg in diesem Jahr zum Thema Inklusion mit einer sehr interessanten Podiumsdiskussion mit Städtetagspräsident Maly und Kultusstaatssekretär Eisenreich statt, hier der Bericht (Zital Maly: „Wir haben viel zu viele Kinder in Förderschulen“):

        http://inklusion-bayern.de/#nuernberg_bildungskonferenz

        Auch der Bericht von der Übergabe der über 4200 Unterschriften für die Petition für inklusive Kindertagesstätten an den Vorsitzenden des Sozialausschusses im Landtag, Joachim Unterländer steht inzwischen auf unserer website:

        http://inklusion-bayern.de/#petition

        Schöne Grüße von Christine Primbs, Vorstand Inklusion Bayern e.V.

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          #29
          AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

          Salü zusammen!


          Die Inklusion boomt, das Personal fehlt


          Immer mehr Sonderschüler wollen in Regelschulen. Doch die Stadt kommt mit der Umsetzung kaum noch nach. „Wir stehen hinter der Inklusion, aber wir stoßen an unsere Grenzen“, sagt Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann.

          Stuttgart - Die Zahl der Sonderschüler, die an allgemeinbildenden Schulen unterrichtet werden, nimmt in Stuttgart stark zu – so stark, dass es sein könnte, dass die Landeshauptstadt diese vom Gesetz eingeräumte Möglichkeit vielen Kindern verwehren muss, weil sie so schnell gar nicht die Rahmenbedingungen dafür schaffen kann.
          Stuttgarter Zeitung

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            #30
            AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

            Ich finde das immer höchst seltsam, dass in der Schule die verschiedensten Kinder miteinander auskommen sollen - ganz ohne Ausbildung, ganz ohne Hilfsmittel, ganz ohne Personal.
            Nur: wenn ihre teuer ausgebildeten Pädagogikfachkräfte mit ihnen können sollen, dann können sie nicht.
            Statt können zu lernen praktizieren sie Papiervorgaben und diskutieren und geben Beschwörungsformeln weiter: Es gehe nicht wegen der Klassenstärke, wegen diesem und jenem.
            Ich habe als junger Lehrer noch in Klassen mit 50 Schülern gelernt. Heute haben sie manchmal 15 Schüler und können immer noch nicht.
            Dabei müsste es doch - wenn die Theorie von den kleinen Klassen richtig wäre, dreimal so gut gehen!
            Es geht aber eher dreimal so schlecht.
            Die Theorie ist falsch.
            Warum lassen wir sie dann nicht endlich mal los?
            Wenigstens für ein Experiment!
            Ich hab das als junger Lehrer schon gemacht.
            Ich dachte mir: "Wenn ich mit dem, was man mir in der Ausbildung beigebracht hat, nicht als Probleme habe, müsse es doch interessant sein, einmal das Gegenteil auszuprobieren!"
            So entstand die neue Ich-kann-Schule.
            Diese zeigt am Beispiel:
            + Kinder sind Indikatoren + Multiplikatoren für gute wie für schlechte Pädagogik.
            Bei guter Pädagogik könnte man sich über einen großen Indikator + Multiplikator nur freuen!
            + Die Pädagogik macht DRUCK und beklagt ein AUFMERKSAMKEITSDEFIZIT.
            Mit Druck kann man die Aufmerksamkeit gut wegdrücken aber nicht herziehen.
            Aufmerksamkeit folgt immer der SOG-Wirkung. AD(H)S ist also ein PÄDAGOGISCHER Fehler.
            + Einfügen, unterwerfen, willig mitmachen - unsere "Pädagogik" schwächt schrumpft die Persönlichkeit.
            Die Ich-kann-Schule erzielt ihre verlässlichen Erfolge durch Persönlichkeitswachstum, denn:
            Nur durch WACHSEN wird man dem Leben GEWACHSEN.
            In einer echten GEMEINSCHAFT, wo man sich nicht ständig in Schablonen einfügen muss, wird LEBEN GELERNT;
            das ist etwas völlig anderes als nur FÜR DAS LEBEN ZU LERNEN und dabei Leben zu verlernen.
            Die Pädagogik PRODUZIERT seit langem in der "Schule" die Probleme und macht sie groß und vermehrt sie ständig.
            Sie versteht sie nicht.
            Sie versteht sich nicht.
            Sie konstruiert sich selbst immer weiter - und perfekter - von der wirklichen Wirklichkeit weg.
            Sie hat Angst vor der Wirklichkeit.
            Sie versteckt sich hinter völlig überflüssigen, kontraproduktiven Fleißaufgaben.
            Sie meidet Selbstreflexion außerhalb dienstlicher Vorgaben wie der Teufel das Weihwasser.
            Sie kompensiert ihre Schuldgefühle durch eine völlig unpassende, hoch neurotische, ständige Steigerung der Förderung der Schüler.
            Sie wird immer komplizierter und hilfloser je einfacher und krasser die Probleme werden.
            Sie "weiß" alles und kann nichts.

            Dass immer mehr Sonderschüler in die Regelschulen wollen, ist eine krasse Verkehrung der Tatsachen.
            Es wollen auch nicht immer mehr Sonderbäcker in die Bäckereien oder Sonderbademeister ins Schwimmbad.
            Mit Etikettierungen sind wir immer nur in der Hierarchie nach unten schneidig; nach oben traut sich keiner.

            Die neue Ich-kann-Schule hat da einen ganz einfachen Aufmerksatz, mit dem jeder lernen kann, worum es geht:
            "Probiere das, was du mit einem Kind vorhast, erst mit deinem Chef aus!"
            Wenn du dich traust, deinen Chef auf seine Intelligenz zu testen, dann darfst du es mit dem Kind auch.

            Ich freue mich auf deinen Erfolg!°

            Franz Josef Neffe

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              #31
              AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

              Hallo ReniTenz,

              dieser Bericht aus der Stuttgarter Zeitung ist Quatsch, weil erstens angeblicher Personalmangel die Menschenrechte nicht außer Kraft setzt und die Regierung den Kindern gar nicht die Regelschule verwehren darf. Außerdem ist es Quatsch, dass behinderte Kinder in jedem Fall einen Sonderpädagogen neben sich sitzen haben müssen. Es reicht notfalls ein Sonderpädagoge im Lehrerkollegium der Regelschule, der die Regelschullehrer unterstützt. In den Klassen selbst brauchen wir statt Sonderpädagogen pädagogische Zweitkräfte, das können Heilpädagogen, Erzieher, Sozialpädagogen oder einfach erfahrene Leute sein, die sich pädagogisch nachqualifizieren...Auch mit Schulbegleitern kann man behinderte Kinder in Regelschulklassen integrieren, auch wenn es nicht die optimale Lösung darstellt. Trotzdem lernen diese Kinder so meistens mehr als an Förderschulen.

              Christine
              Zuletzt geändert von chripri; 17.07.2015, 14:37.

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                #32
                AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

                Hallo Christine,

                Zitat von chripri Beitrag anzeigen
                dieser Bericht aus der Stuttgarter Zeitung ist Quatsch
                "ist Quatsch" ist kein Kriterium für eine Diskussion, sondern ein inhaltsloses Totschlagargument.


                weil erstens angeblicher Personalmangel die Menschenrechte nicht außer Kraft setzt
                die Verletzung von Menschenrechten ist leider ziemlich verbreitet. Besonders in Pflegeheimen werden Menschenrechte und Menschenwürde permanent ignoriert. Es braucht also immer einen sehr zielstrebigen Kläger und es braucht einen unbeugsamen Richter.


                und die Regierung den Kindern gar nicht die Regelschule verwehren darf.
                das sehen viele Gerichte bisher leider anders: Verwaltungsgerichtshof Hessen und Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz.

                Falls Du Urteile hast, die eine andere Rechtsprechung aufzeigen, wäre es schön, wenn Du das zuständige Gericht, das Datum des Urteils und die dazugehörigen Aktenzeichen einstellen würdest.

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                  #33
                  AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

                  Hallo Zippe,

                  ich habe mir diese zwei bereits 6 Jahre (!) alten Urteile angesehen. Erstens gibt es inzwischen etliche anderslautende Urteile. Zweitens beruft sich das eine Gericht darauf, "weil mit hoher Wahrscheinlichkeit eine angemessene sonderpädagogische Förderung des Kindes nur an einer Förderschule möglich sei". Hier unterliegt das Gericht eindeutig einem Irrtum, denn internationale wie inzwischen auch nationale Studien belegen, dass behinderte Kinder an Regelschulen mindestens genausoviel, wenn nicht mehr lernen. Das zweite Urteil aus Rheinland-Pfalz belegt nur, dass das Kind statt der Sprengelschule vor Ort einer Schwerpunkt- Regelschule in 20 km Entfernung zugewiesen werden kann. In der UN-BRK heißt der entsprechende Passus, dass die behinderten Kinder Zugang zu einer "wohnortnahen" Regelschule haben müssen. Sicher kann man in besonderen Fällen nicht immer die Regelschule direkt am Wohnort einklagen, wenn ein Bundesland wie Rheinland-Pfalz sich zur Bildung von Schwerpunkt-Regelschulen entschieden hat.

                  Jedenfalls ist es rechtlich so - und nur das hab ich ja behauptet - dass behinderten Kindern der Zugang zur Regelschule nicht mit dem fadenscheinigen Argument verwehrt werden darf, es mangle an Personal. Dann müssen die Kostenträger eben mehr Geld ausgeben, dann findet sich schon motiviertes Personal. Außerdem steht wie gesagt nirgends in der UN-BRK geschrieben, dass das einzig geeignete Personal Sonderpädagogen wären. Ist ja auch Quatsch, weil in Bayern selbst in Förderschulen immer mehr Realschul- und Gymnasiallehrer eingesetzt werden! Selbst in Förderschulen dürfen behinderte Kinder also von Nichtsonderpädagogen betreut werden...

                  Christine

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                    #34
                    AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

                    Hallo Christine,

                    Zitat von chripri Beitrag anzeigen
                    Erstens gibt es inzwischen etliche anderslautende Urteile.
                    es gibt ein eigenes Thema Gerichtsurteile zur schulischen Inklusion. Dort ist leider erst ein einziges positives Urteil eingestellt.
                    Wie zippe bereits geschrieben hat: falls du noch weitere Urteile hast, dann stell diese doch ein. Diese Informationen sind für Eltern immer sehr hilfreich.

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                      #35
                      AW: Streitthema "Inklusion an Schulen"

                      Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland 2009 dazu verpflichtet, behinderten Kindern den Besuch einer Grund- oder weiterführenden Schule zu ermöglichen. Statistisch schneidet Hamburg im bundesweiten Vergleich zur Umsetzung von Inklusion gut ab. Die Situation im Klassenzimmer zeichnet jedoch ein gegensätzliches Bild.
                      Den ganzen Artikel gibt es bei HH-Mittendrin

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