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Down-Kind soll auf das Gymnasium

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    #51
    AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

    Ganz viele Menschen haben dieses Problem.... sie können sich einfach NICHT vorstellen, dass Schüler überhaupt (und schon gar nicht an einem Gymnasium) zieldifferent unterrichtet werden können.

    Zieldifferenter Unterricht bedeutet nicht, dass das Kind NICHT mit den Klassenkameraden zusammen lernen würde, sondern nur dass das Kind Auf SEINEM NIVEAU lernt und zwar zusammen mit den anderen ( nennt man heterogene Lerngruppe)
    Man darf sich den zieldifferenten Unterricht aber nicht so vorstellen, wie viele von uns die eigene Schule noch selbst erlebt haben : 1 Lehrer steht vorne und auf den Bänken die Schüler, die zuhören und vielleicht mitschreiben ....

    Heute sieht (gute!) Schule anders aus: zum Beispiel, wenn Ihr an die Grundschulen schaut, da gibt es Regale, in denen hat jedes Kind seinen eigenen Arbeitsbox mit individuellen Aufträgen drin, da werden Buchstaben mit Montessorimaterial gefühlt, zahlen mit Hüpfspielen eingeübt, etc....

    Genauso ein schülerzentrierter, hochwertiger, binnendifferenzierter Unterricht ermöglicht es auch den weiterführenden Schulen (auch Gymnasien) zieldifferent zu arbeiten.
    In den höheren Klassen an weiterführenden Schulen geht es natürlich weniger kindlich zu ......... aber vom Prinzip gleich: , Gruppenarbeit, Stationenarbeiten, Lernatelliers, Computerarbeitsplatz , Projekte, etc .Frontalunterricht wie oben beschrieben wird als angepasste Inputstunden durchgeführt, bei denen die Lehrkraft durch verschiedene Methoden sicherstellt, dass das erklärte ankommt und verstanden wird. Das geht - prinzipiell- in allen Altersstufen von 6 bis 18 ( und darüberraus) und von 1. Klasse Grundschule bis 13. Klasse Gymnasium.

    Recht anschaulich wird es in diesem Artikel aus einem Gymnasium berichtet: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-S...z-Down-Syndrom

    Hier noch weitere links zu Gymnasien, die dort erklären, wie sie zieldifferent arbeiten:
    http://www.comenius-gymnasium-dattel...cgd/inklusion/
    http://www.freiherr-vom-stein-gymnas...lusionsklassen
    http://www.schillergymnasium-muenste...lerngruppe.php

    Sehr interessant auch ein Gymnasium, das zwar prinzipiell genauso (binnendifferenziert) unterrichtet, aber NOCH nicht zieldifferent:
    der Unterricht am Elsa-Brandström-Gymnasium in Oberhausen, wird hier http://www.ganztaegig-lernen.de/ein-...ler-individuen vorgestellt

    An diesem Beispiel wird nämlich sehr deutlich, dass man mit offenen Unterricht und Binnendifferenzierung im Gymnasium eben nicht das schulische Leistungsniveau senkt , - sondern im Gegenteil - von der Robert Bosch Stiftung zu einem der 15 besten Schulen in Deutschland gekürt wird und den "Schulpreises für Begabtenförderung" gewinnt. Siehe http://www.elsa-oberhausen.de/cms/fr...t.php?idart=23

    Das Elsa- Brandström ist übrigens Mitglied im Schulverbund BlicküberdenZaun, http://www.blickueberdenzaun.de/ und die haben sich gerade wegen ihrer hohen Qualitätsansprüche verpflichtet, sich zu inklusiven Schulen weiterzuentwickeln.

    Man kann zwar nicht behaupten, dass ein Gymnasium automatisch schlecht ist, wenn es nicht inklusiv arbeitet. Aber man kann mit Fug und Recht behaupten, das je schülerzentrierter und besser ein Gymnasium in der Unterrichtsqualität arbeitet, um so problemloser auch zieldifferent Unterrichten kann!

    ..hoffe ich konnte ein paar Infos weitergeben.
    Ich finde es sooo todtraurig, wie in dieser öffentlichen Diskussion ganz wenig mit Fakten und Informationen gearbeitet wird und stattdesse so viel mit Ängsten und versteckten Vorurteilen!

    Ich habe Kirsten Ehrhardt in einem Fernsehinterview gesehen. Der Journalist hat sie gefragt, was sie denn zu dem Vorwurf sagen würde, ihr Sohn würde das intellektuelle Niveau in der Gymnasialklasse absenken und so die Qualität der Schule verringern. Ihre Antwort an den Journalisten: " Glauben Sie tatsächlich, dass seit der Geburt von Henri das intellektuelle Niveau in unserer Familie gesunken ist?"

    Viele Grüße

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      #52
      AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

      Liebe Birgitta,

      dein letzter Absatz mag so etwas wie einen Schlüssel enthalten.


      Ich habe Kirsten Ehrhardt in einem Fernsehinterview gesehen. Der Journalist hat sie gefragt, was sie denn zu dem Vorwurf sagen würde, ihr Sohn würde das intellektuelle Niveau in der Gymnasialklasse absenken und so die Qualität der Schule verringern. Ihre Antwort an den Journalisten: " Glauben Sie tatsächlich, dass seit der Geburt von Henri das intellektuelle Niveau in unserer Familie gesunken ist?"
      Weil man aber von der Gesellschaft über Jahre hinaus so behandelt wurde, ist man vorsichtig geworden. Im übrigen Teile ich deine Meinung zum größten Teil.
      Was ich aber noch anmerken möchte ist, dass Henri gestern zum Ende des Beitrags über ihn und seine Forderungen, mehr oder weniger gleichgültig dem Problem, wo er denn nun zur Schule gehen möchte, gegenüber Stand. Das von Prof. Grünke angesprochene Problem, wie betroffene Kinder durch die pubertäre Phase kommen, darf trotz allem auch nicht unterschätzt werden.

      LG Till

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        #53
        AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

        Salü Birgitta,

        Zitat von Birgitta Beitrag anzeigen
        Ganz viele Menschen haben dieses Problem.... sie können sich einfach NICHT vorstellen, dass Schüler überhaupt (und schon gar nicht an einem Gymnasium) zieldifferent unterrichtet werden können.
        (...) Ich finde es sooo todtraurig, wie in dieser öffentlichen Diskussion ganz wenig mit Fakten und Informationen gearbeitet wird und stattdesse so viel mit Ängsten und versteckten Vorurteilen!
        Danke für Deine ganzen interessanten Infos. Ich kann mir zwar immer noch nicht vorstellen, wie das in der Realität funktionieren soll, aber das liegt nicht an Dir und Deinen wirklich lesenswerten Infos, sondern an meinem Alter und den Erfahrungen, die ich bis heute mit meinem Kind gemacht habe

        Vermutlich ist mein Kind mit über 30 Jahren auch etwa in dem Alter der Eltern, die so vehement für die schulische Inklusion eintreten. Und vor 25-30 Jahren war diese Art des Unterrichtens einfach undenkbar.
        Ich bin zwar froh, dass uns das nicht mehr betrifft, aber ich bin auch gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird.

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          #54
          AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

          Hallo Reni,

          Ja wegen des Alters meines Sohnes und den tollen Vorteilen, die er aus der jetzigen schulischen Situation zieht ( obwohl, dieses Schulsetting durchaus noch viel "Luft nach oben" lässt) ist das zur Zeit mein Hauptthema.

          Aber klar, die nächste Etappe " Beruf" und "Wohnen" lauert auch bereits bei uns,

          Auch da wünschen wir uns unser Kind "Mittendrin" und gleichzeitig ist uns klar, dass es nochmal schwieriger wird.


          Aber was sollen wir sonst tun als Eltern?

          Es hilft ja nichts , an dem Platz wo wir aktuell sind, suchen wir nach dem besten Platz fürs eigene Kind und fordern politisch, dass was sich ändern sollte . Gleichzeitig haben wir im Kopf, wie die nächste "challenge" aussieht und dass, wir uns die Verhältnisse, auf die wir gerade schimpfen, wahrscheinlich bei der nächsten Stufe noch sehnsüchtig wünschen werden!

          So geht es bei uns ( wie wahrscheinlich bei den meisten) Jahr für Jahr, seit der 23. SSW dahin ...
          --- wobei ich hoffe, mein Kind nie wieder wie damals gegen eine "Tötung aus Gnade" verteidigen zu müssen..

          .. wie lange die Kraft reicht, weiß keiner von uns,bis er es nicht ausprobiert hat

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            #55
            AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

            Hallo Till

            Wie man Kinder bzwEltern im Falle einer 'Restschule' mitnehmen kann??
            Da habe ich eine Idee......
            Gemeinsam mit den Kindern die gehen den Inklusionsantrag auf Gruppenlösung stellen, Bedingungen für die Kinder erarbeiten und den Weg gemeinsam gehen.
            So haben die Kinder dann die Chance zusammen zu bleiben und die Konstellation der Behinderungen bleibt auch gleich leichter betroffene mit schwerer o schwerst betroffenen Kindern.

            So könnte ich mir vorstellen das man gemeinsam erreicht das kein Kind zurück bleibt.

            Lg

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              #56
              AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

              Hallo zusammen,

              schaut mal, was ich im Netz entdeckt habe:

              http://derschwedischerektor.blogspot...-fur-alle.html

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                #57
                AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                Hallo zusammen

                Ich finde es so langsam diskreminierend, herablassend und unmöglich wie Pädagogen und auch Eltern von FS Kindern immer und immer darauf pochen das unsere Inklusiv beschulten Kinder spätestens nach der GS Zeit auf FS müssen bzw sollen!
                Nein das werden sie nicht und wir werden nach und nach bessere Bedingungen für unsere Kinder schaffe!
                Deutschland steht unter Beobachtung der UNO und wenn die ersten Sammelklagen vor dem Europäischen Gerichtshof liegen spätestens dann, wird man von Abschiebeparolen der inkludierten Kinder Abstand nehmen und alles dafür tun, dass es keine Millionen bzw Milliarden Strafen gibt!Dann packen wir sie eben Sda wo es am meisten weh tut!
                Es wird Zeit das wir aufstehen und als Eltern von inkludierten Kindern so etwas nicht mehr hinnehmen!

                So und nun gehe ich auf die Suche nach Berichtdn die sich gegen Beschulung an FS aussprechen!
                Die Inklusiv beschuldigten Kinder sind nicht das Notpflaster für FS!
                Wie es mit ihnen weiter geht ist einzig und alleine eine politische Entscheidung!

                Gruß

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                  #58
                  AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                  Der Bericht aus Schweden überrascht mich dahingehend, dass ich davon ausgegangen bin, dass dort bereits alle Schüler inkludiert unterrichtet werden. Aber ansonsten sind das doch gute Ansichten, oder?

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                    #59
                    AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                    Hallo Kirsten,

                    genauso sehe ich das auch: ein sehr positiver Kommentar einer schwedischen Schulleiterin

                    Auch ich empfinde den Bericht der schwedischen Schulleiterin darüber, wie die Inklusion ihres Schülers mit Down-Syndrom verläuft als uneingeschränkt positiv. Zitat:"Unser "Henry" bekommt die Hilfe, die er im Moment braucht, um sich weiterzuentwickeln.....Wir sehen bei uns positive Effekte für die gesamte Klasse und Schule......Was können wir verändern um eine besser Qualität zu erreichen, was müssen wir beachten, wenn die Kinder älter werden und wie gestalten wir den Unterricht so flexibel, dass alle zu ihrem Recht kommen? Das zu lösen ist unsere Aufgabe....." Das auch in Schweden die konkrete Umsetzung der grundsätzlichen Idee, der Punkt ist der über die Qualtität des tatsächlichen Unterrichts entscheidet, ist jetzt nicht überraschend. Und auch die Tatsache, dass die schwedische Schulleiterin die Begrenztheit der Ressourcen anspricht widerspricht dem ganzen in keiner Weise. Zitat: "Auf den Förderschulen gibt er mehr Personal und mehr angepasste Räumlichkeiten. Aber der Trend geht dahin, dass immer mehr Eltern ihre Kinder in einer "normalen" Schule haben möchten und damit akzeptieren sie auch, dass die Fördermassnahmen unserem Budget angepasst sind. "

                    Nebenbei bemerkt, habe auch ich selber am eigenen Kind erlebt, dass mein Sohn mit WENIGER Förderstunden in der sozialen Interaktion der inklusiven Beschulung sehr DEUTLICH BESSERE Fortschritte beim Erwerb der Kulturtechniken gemacht hat.

                    Was deine Verwunderung über schwedische Verhältnisse angeht: Wie so oft, ist auch beim Thema Inklusion in den nordischen Schulsystemen das echte Leben komplexer, als das es mit 3 Schlagwort zu beschreiben wäre.

                    Interessant in dem Zusammenhang der Artikel von Dr. Thomas Barow,(Lehrer für Sonderpädagogik, langjährige Tätigkeit im Gemeinsamen Unterricht in Nordrhein-Westfalen, seit 2008 an der Hochschule Borås, Schweden) schreibt zum Unterschied zwischen Innen - und Außensicht auf Inklusion in Schweden:

                    Kaum ein Schwede käme heutzutage auf den Gedanken, das Schulwesen des Landes als besonders nachahmenswert hervorzuheben. Aus deutscher Sicht wird Schweden hingegen nicht selten als ein Vorbild betrachtet. Das Aufkommen dieser Perspektive reicht historisch bis in die 1960-er Jahre zurück. Im Extrem bewegt sich diese Sichtweise zwischen Volksheim-Mythos und Bullerby-Idylle: das Land erscheint hier als die heile Welt der Pädagogik. Schweden wird so beschrieben, wie man sich das eigene Bildungssystem wünscht: eine Schule für alle Kinder, niemand wird ausgegrenzt, alle gehören dazu. Dieser Zielsetzung kann zwar unumwunden zugestimmt werden, doch ist die Situation des schwedischen Schulsystems viel komplexer.
                    http://www.inklusion-online.net/inde...cle/view/78/78


                    Auch in diesem artikel von Brigitte Schumann, Lehrerin, 90-00 Landtag NRW, (Bündnis 90/Die Grünen) geht es um Unterschied zwischen Mythos und tatsächlichen Sachverhalten und vor allem neueren Entwicklungen

                    Die nordischen Schulsysteme zeichnen sich aus durch ein gemeinsames Verständnis darüber, was Bildung für den einzelnen und für die Gesellschaft ist. Gleiche Bildungschancen für alle gelten als Fundament für Demokratie und gesellschaftliche Entwicklung. „Kein Kind zurücklassen“, das Motto, mit dem Finnland bei uns bekannt geworden ist, gilt auch für die anderen Länder.

                    Trotz einiger ernüchternder Tendenzen ist festzuhalten, dass diese keineswegs geeignet sind, die nordischen Schulsysteme abzuwerten. Sie eignen sich auch nicht als Alibi für die deutsche Segregationspolitik.

                    Schule findet in der Gesellschaft statt. Der Neoliberalismus hat in den letzten Jahrzehnten das Wertesystem und das Politikverständnis der westlichen Gesellschaften entscheidend geprägt. Er ist das Gegenmodell zu der Inklusion. Diese Entwicklungen sind auch an den nordischen Ländern nicht spurlos vorbei gegangen.
                    http://www.inklusion-online.net/inde...e/view/138/138

                    Alle beide lohnen sich in Gänze zu lesen, wenn man seine Kentnisse über Inklusion in Skandinavien über "Cocktail-Niveau" bringen möchte.

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                      #60
                      AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                      Hallo an alle,

                      hier neue Nachrichten von Henry-

                      http://www.swr.de/landesschau-aktuel...d=1622/vnnarw/

                      Liebe Grüße
                      Monika

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                        #61
                        AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                        [...] Was bislang noch die Ausnahme ist, soll bald die Regel sein. Mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland 2009 verpflichtet, behinderten Kindern die gleichen Chancen und Möglichkeiten einzuräumen wie nichtbehinderten Kindern. Sie alle sollen in Zukunft gemeinsam an ganz normalen Schulen unterrichtet werden können. Für die Bundesländer heißt das: Schulgesetze anpassen und Voraussetzungen für den gemeinsamen Unterricht schaffen. [...]
                        Quelle und kompletter Text: DasErste

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                          #62
                          AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                          Hallo Kirsten

                          Ich glaube, das sich auch die Gymnasien der Inklusion öffnen müssen, und werden. Das ist eine Frage der Zeit. Ich kenne einen Jungen , der fast Blind ist, der auf einem Gymnasium beschult wird. Einen I-Helfer hat er auch. Klappt ganz gut. Und gerade Kinder mit Down-Syndrom oder Körperbehinderte Kinder ja oder auch andere. Warum nicht. Die Kinder die aufs Gymnasium gehen, kommen meist aus gutem Hause. Weniger Rabauken, wenn ich das mal so ausdrücken darf.

                          Annemie

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                            #63
                            AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                            Hallo an alle,

                            in vielen deutschen Bundesländern dürfen bereits geistig behinderte Kinder einzelintegriert an das Gymnasium gehen, Bayern und Baden Württemberg sind da dagegen mal wieder rückständig! Wie auch bei der Inklusion im Kindergartenalter, wo sie gegenüber allen anderen deutschen Bundesländern mit großem Abstand bundesdeutsches Schlusslicht sind! Inklusionsquote im Süden Deutschlands: 40%, im übrigen Deutschland i.d.R. dagegen 60 bis 100%!!!

                            Entscheidends Argument für die Integration auch von sog. geistig behinderten Kindern im Gymnasium ist ihr Rechtsanspruch auf Teilhabe am allgemeinen Bildungssystem in der Gemeinschaft der anderen Kinder aus ihrem Wohnort (vgl. UN-BRK). Die Mittelschulen bzw. Werkrealschulen sind aber schon lange keine Volksschulen mehr, die neue Volksschule, also die Schule, in der die meisten Kinder eines Wohnortes gehen, sind die Gymnasien! Ich denke an meine Tochter, als sie nach der 4.Klasse in die weiterführende Schule wechselte. Nicht ein einziges Kind aus ihrer Klasse wechselte mit ihr in die Mittelschule! Vielmehr entwickelt sich die Mittelschule in Bayern immer mehr zu einer neuen Art Sonderschule mit bald genauso langen Anfahrtswegen wie den Kindern bereits in die Förderschulen zugemutet werden! Der Unterschied im Leitungsniveau zwischen Mittelschule und Realschule ist um ein Vielfaches größer als zwischen Realschule und Gymnasium, weil in den Mittelschulen v.a.die Kinder aus sozial schwachen Verhältsnissen und mit Migrationshintergrund konzentriert werden, die zuhause nicht die gleiche Unterstützung von ihren Eltern erhalten wie die Realschüler und Gymnasiasten.

                            Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, wenn den Realschülern und Gymnasiasten höhere soziale Kompetenzen zugeschrieben werden, deswegen ist es sinnvoll, das sog. geistig behinderte Kinder im Gymnasium oder in der Realschule einzelintegriert werden. Natürlich ist es dann nötig, dass die Lehrer freiere Unterrichtsformen praktizieren, so dass auch mal Gymnasiasten dem behinderten Kind beim Lernen helfen können. In der Gymnasialklasse meines Sohnes wäre das ein Segen für alle gewesen, ein hilfebedürftiges Kind mit in der Klasse zu haben! Auch, weil die Gymnasiasten oft völlig unter-fordert ihre Zeit im Unterricht absitzen und die Herausforderung, einem behinderten Mitschüler zu helfen, eine wichtige Bereicherung des Schulalltags für diese Kinder wären. Ich bin auch überzeugt, dass dies den schulischen Leistungen der Gymnasiasten keinen Abbruch täte, sondern diese eher insgesamt motivierter in die Schule gingen.

                            Christine

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