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Down-Kind soll auf das Gymnasium

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    Down-Kind soll auf das Gymnasium

    Hallo zusammen,

    hier stelle ich mal ein diskussionswürdiges Thema vor. Es geht um einen Artikel, der heute durch Deutschland saust. Überschrift: Down-Kind soll auf das Gymnasium.

    Kann man Die UN-Konvention sinngemäß so auslegen? Oder geht es hier um "Sonder"-Wünsche?

    Ich bin gespannt und freue mich auf eine rege Diskussion.

    #2
    AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

    Ein kleiner Auszug aus dem im Beitrag zuvor angeführten Artikel:

    "Die Lehrer seien anfangs optimistisch gewesen, inzwischen aber ernüchtert und frustriert. In der Sonderschule würde der Schüler Dinge lernen, die er fürs Leben wirklich brauche, zum Beispiel kochen, den Busfahrplan lesen oder eine Fahrkarte kaufen, sagt Müller. "Bei uns lernt er Latein und Mathematik, der er nicht folgen kann." (dpa)


    Zitat aus "Die Ärztezeitung 09.04.2014"

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      #3
      AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

      ich entschuldige mich vorab für die böse Bemerkung, die ich nicht für mich behalten kann:
      Gymnasiasten können also von ganz allein kochen und Busfahrpläne lesen, sich mit dem Stadtplan orientieren, sinnvoll putzen und dergleichen? Da hab ich andre Erfahrungen ...

      Was den Artikel angeht und Henris Wunsch: den Wunsch kann ich nachvollziehen, m.E. kann Inklusion auch so ausgelegt werden. Nur: ob Henri wirklich Spaß hat und sich "irgendwie gleichberechtigt" fühlt, wenn er permanent merkt, dass alle andren in seiner Klasse was andres tun? Dass er immer "hinten dran" ist? Dass er eben KEINE Peer-Group hat, zumindest nicht in der Schule? Schwierig ... da bleibt noch viel zu tun!

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        #4
        AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

        .....und müssten dann nicht alle Schüler auf ein Gymnasium gehen können? Warum werden heute Eltern normal begabter Schüler verurteilt, weil sie eben ein Gymnasium bevorzugen, auch wenn die Leistung nicht erbracht werden kann? Mir fehlt hier wirklich der Sinn. Was bewegt diese Mutter? Millionen von Schülern müssen Jahr für Jahr infolge eines Schulwechsels von einander "Abschied" nehmen. Warum muss alles immer so extrem besonders behandelt werden? Hier fällt man doch von einem Extrem ins nächste hinein. Sie steht jetzt aber in der Zeitung und hat es weit gebracht.

        Einen "besonderen" Schüler trotz mangelnder Leistung auf ein Gymnasium und anderen Schülern den Übertritt verweigern, weil eine Note nicht so ganz passt? Wo bleibt hier ein Kind mit schwerster Behinderung in diesem System? Auch sie müssen Abschied nehmen und kommen immer mehr unter sich. Warum will man immer besser sein und sich immer mehr vom Klientel "mit Behinderung" absetzen? Wird es dadurch nicht schlimmer? Normalität soll doch für alle gelten und kein "ich will was besonders sein", oder? Es tut mir leid, oder eigentlich auch nicht, aber bei mir scheiden sich hier die Geister. Das ist für mich nicht der Sinn des Inhaltes der UN-BRK.

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          #5
          AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

          Ein mutig (?) wirkender Beitrag oder ist das die Freiheit der Eltern von Kindern mit Behinderung die ihnen auch einfach zu steht?

          http://www.downsyndromblog.de/einsch...-down-syndrom/

          Liebe Eltern von Kindern mit Down-Syndrom (Trisomie21) kommt und diskutiert mit uns. Auch ihr seid herzlich eingeladen.

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            #6
            AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

            Hallo in die Runde,,

            ich stehe dem skeptisch bis nicht zustimmend gegenüber. Wie Myriam schon schrieb ... dann müsste JEDER Schüler, auch mit schlechten Vornoten auf das Gymnasium gehen können - dürfen. Es gibt nun einmal Zugangs- bzw. aufnahmebedingungen um auf einem Gymnasium lernen zu können. Die sind klar geregelt. Wenn der Bub diese Aufnahmebedingungen erfüllt - lerntechnisch, sollten ihm keine Steine in den Weg gelegt werden. Ist er geistig nicht in der Lage, dem Unterricht folge zu leisten, sollte er auch keine Extrawurst spielen dürfen.

            Entweder Gleichberechtigung für Alle - oder eben Zugang nur nach bestimmten Regeln. Später möchte der Bub mal ein Unternehmen leiten, Chef sein ...das muss ihm dann auch ermöglicht werden?

            Irgendwo gibt es immer Grenzen. Inklusion hin oder her ... Auch ein gesundes Kind kann und darf nicht alles, nur weil er/sie oder dessen Eltern es sich so wünschen oder es so wollen...

            Anke

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              #7
              AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

              Okay, klar darf ein Kind mit Down-syndrom aufs Gymnasium und sicher hat da niemand etwas dagegen. Warum auch? Wenn die Noten die Bestimmung erfüllen, wo liegt denn das Problem? Ansonsten weiß ich jetzt nicht, was die Diskussion soll. Denn wenn die Noten nicht stimmen, wäre es für das Kind eine reinste Quälerei und Lebensqualität bliebe ja wohl auf der Strecke. Dann müsste man die Mutter eher mal genauer unter die Lupe nehmen, ob sie der richtige Umgang für ihr Kind ist. Nichts ist schlimmer, als wenn man funktionieren muss. Und welches Kind hat Spaß, wenn es immer ausgegrenzt wird? Das wird man, wenn man die Leistung nicht bringt. Da braucht es keine UN BRK, oder ähnliches. Das war nämlich schon immer so. Vielleicht braucht die Mutter einfach mehr Fürsprache und ein wenig Erkenntnis darüber, dass auch ein Mensch mit Trisomie, ein liebenswerter Mensch sein kann - auch ohne dem Besuch eines Gymmies.

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                #8
                AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                Zitat von Till Beitrag anzeigen
                Okay, klar darf ein Kind mit Down-syndrom aufs Gymnasium und sicher hat da niemand etwas dagegen. Warum auch? Wenn die Noten die Bestimmung erfüllen, wo liegt denn das Problem?
                Hallo @ Till und @alle,

                ich bin ehrlich erschüttert, welche zynischen Aussagen über Kinder mit geistiger Behinderung hier von einem User (selber Elternteil eines Kindes mit Behinderung?) gemacht werden dürfen, ohne dass ein Aufschrei durch das Forum geht !

                Ich frage den User Till: Würdest Du sinngemäß das gleiche zu einem Schüler im Rollstuhl sagen, "klar kannst du auf die Regelschule gehen, du musst halt nur die Treppen hochlaufen, dann hat auch keiner was dagegen"

                Falls es dem User Till schwer fällt die GrundKonstellation intellektuell zu erfassen:
                Kinder mit Down-Syndrom sind individuell unterschiedlich aber meist im Bereich der Förderschwerpunkte G ( seltener bis L) kognitiv beeinträchtigt. Inklusion für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen bedeutet immer die gesellschaftliche Teilhabe (hier Teilhabe am allgemeinen Schulsystem) dadurch zu gewährleisten, dass man angemessene Vorkehrungen ( leichte Sprache, inhaltliche Vereinfachungen, Assistenzdienste usw.) zur Verfügung stellt. Dies ermöglicht Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen auch an komplexen Vorgängen und Systemen teilzuhaben, die ansonsten individuell durch eigenen kognitive Leistungen nicht zu meistern wären. Bezogen auf das Schulsystem heißt dies, dass Schüler mit kognitiven Einschränkungen nur dann eine Chance auf Teilhabe haben, wenn sie lernzieldifferent (gleicher Inhalt bei individuell angepassten, intellektuellem Niveau und Leistungsanforderung) unterrichtet werden.



                Auch mein Sohn hat das Down-Syndrom wird zieldiffrerent an einer weiterführenden Schule in Baden-Württemberg unterrichtet. Auch bei meinem Sohn liegen -schulleistungsgesehen - Welten zwischen seinem Lernniveau (aktuell rechnen mit Material im Zahlenraum 5) und dem seiner Mitschüler ( Winkelberechnung) . Mit Hilfe von angepassten didaktischen Methoden lernen alle Kinder in einer leistungsheterogenen aber sozial harmonischen Gruppe erfolgreich!

                Zitat von Till Beitrag anzeigen
                Dann müsste man die Mutter eher mal genauer unter die Lupe nehmen, ob sie der richtige Umgang für ihr Kind ist
                Zitat von Till Beitrag anzeigen
                Vielleicht braucht die Mutter einfach mehr Fürsprache und ein wenig Erkenntnis darüber, dass auch ein Mensch mit Trisomie, ein liebenswerter Mensch sein kann - auch ohne dem Besuch eines Gymmies.
                Ich bin nun gespannt , ob User Till auch den Mut hat seine weit unter die Gürtellinie und böswillige Unterstellungen der Mutter gegenüber auch mir sozusagen ins Gesicht zu schreiben.
                Mehr noch, ich bin gerne bereit ihm meinen Klarnamen mit vollständiger Adresse zukommen zulassen, so dass er bei der zuständigen Kindeswohlstelle des örtlichen JA um eine Überprüfung wegen Kindswohlgefährdung bitten kann ( dies sollte jeder Bürger tun, der so wie scheinbar User Till einen begründeten Verdacht zu haben meint).


                Im übrigen finde ich es als eines der todtraurigsten Phänomene überhaupt, dass teilweise auch Menschen, die sich selber in der Behindertenpolitik engagieren, ihrerseits eine ganz klare Hierarchie der Behinderungsarten verteidigen und Positionen vertreten, die Menschen mit kognitiven Behinderungen systematisch ausgrenzen und diskriminieren!

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                  #9
                  AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                  Hallo Brigitta,

                  sorry, aber in mir erweckt sich der Eindruck, du hast beim Lesen meines Textes nicht auf den Sinn desselben geachtet. Das ist wirklich sehr schade.Trotzdem fange ich jetzt nicht an, hier mit vielen Zitaten eine Rechtfertigung zu starten. Was ich zu dem Thema denke, habe ich bereits geschrieben. Ich bin viel zu beschäftigt und kämpfe lieber da mit, wo es um die Schaffung von Lebensqualität und um die Umsetzung und Sicherung der UN-BRK geht. Was meinen von dir angeführten "Intellekt" betrifft, brauchst du dir keine Gedanken machen. Ich bin voll im Bilde, nehme aber auch meine Rechte wahr, eine eigene Meinung zu haben und diese zu vertreten. Trotzdem vielen Dank für deine Ausführung.

                  Was ich mir nicht nehmen lassen möchte, ist deine Frage an mich kurz und sachlich zu beantworten:
                  Deine Frage lautete:
                  Ich frage den User Till: Würdest Du sinngemäß das gleiche zu einem Schüler im Rollstuhl sagen, "klar kannst du auf die Regelschule gehen, du musst halt nur die Treppen hochlaufen, dann hat auch keiner was dagegen"
                  Meine Antwort für dich:

                  Liebe Brigitta,

                  deine Frage und die Worte, die du in eine bereits ebenfalls schon gleich mit angeführte Antwort gelegt hast, erschüttern mich in meinen Grundfesten und ich bin entsetzt. Solche Aussagen liegen fernab meines Gedankengutes. So etwas auch nur zu denken, geschweige denn zu schreiben, käme mir persönlich niemals in den Sinn.

                  Es ging und geht mir hier nämlich nicht um die verletzte Eitelkeit von Eltern, sondern um das Wohl aller Betroffenen, ob jung oder alt, im Zeitalter von Inklusion. Es darf keine Verlierer geben. Das ist mein Motto, meine Devise und mein Ziel. Dafür setze ich mich auch unabhängig deiner unbegründeten Anschuldigungen weiter ein.

                  Viele Grüße
                  Till
                  Zuletzt geändert von Till; 13.04.2014, 19:36.

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                    #10
                    AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                    Ich frage den User Till: Würdest Du sinngemäß das gleiche zu einem Schüler im Rollstuhl sagen, "klar kannst du auf die Regelschule gehen, du musst halt nur die Treppen hochlaufen, dann hat auch keiner was dagegen"
                    Zitat von Till Beitrag anzeigen
                    Solche Aussagen liegen fernab meines Gedankengutes. So etwas auch nur zu denken, geschweige denn zu schreiben, käme mir persönlich niemals in den Sinn.
                    ...das ist einerseits schön zu lesen, wenn du sagst : Okay, klar darf ein Kind mit Rollstuhl aufs Gymnasium und sicher hat da niemand etwas dagegen. Warum auch? Wenn es die Treppen hochläuft, wo liegt denn das Problem? Du würdest so etwas niemals behaupten. Zumindest dieser Behinderungsgruppe gestehst du also Inklusion an weiterführenden Schulen zu.
                    Anderseits verletzt es aber die Würde von Kindern mit kognitiven Behinderungen umso mehr, wenn du gleichzeitig bei deiner Aussage bleibst
                    Okay, klar darf ein Kind mit Down-syndrom aufs Gymnasium und sicher hat da niemand etwas dagegen. Warum auch? Wenn die Noten die Bestimmung erfüllen, wo liegt denn das Problem?
                    Es geht darum, dass zieldifferenter Unterricht an der Regelschule, die Art von Rollstuhl ist, die mein Kind braucht,um gemeinsam mit Schülern ohne Behinderung leben und lernen zu können. Ich bin bitter enttäuscht, dass ich diesen Umstand nicht als Grundverständnis bei anderen Eltern voraussetzen kann

                    Zitat von Till Beitrag anzeigen
                    Es ging und geht mir hier nämlich nicht um die verletzte Eitelkeit von Eltern, sondern um das Wohl aller Betroffenen, ob jung oder alt, im Zeitalter von Inklusion. Es darf keine Verlierer geben. Das ist mein Motto, meine Devise und mein Ziel. Dafür setze ich mich auch unabhängig deiner unbegründeten Anschuldigungen weiter ein.
                    Welche Eitelkeit meinst Du? Nennst Du die Tatsache, dass ich auch für mein Kind einen Platz an der weiterführenden Regelschule einfordere eine Eitelkeit? Du hast weder dieses Kind aus der Berichterstattung, noch meinen Sohn jemals gesehen und trotzdem bist Du sicher, besser als die jeweiligen Eltern zu wissen, in welcher Konstellation das Kind gut beschult werden kann?

                    Wenn es keine Verlierer geben darf, welchen Platz bei der schulischen Inklusion hättest du dann für meinen Sohn vorgesehen?
                    Ich verstehe, dass Du geschockt bist, wenn Dir hier jetzt eine Mutter in identischer Schulkonstellation direkt antwortet und dich auffordert deine Aussagen über zieldifferente Beschulung an weiterführenden Schule zu überdenken.
                    Mach Dir bitte klar , was du dieser Mutter aus den Presseberichten ( und auch mir persönlich!) da tatsächlich vorgeworfen hast, wenn du schreibst, dass man bei uns
                    ... mal genauer unter die Lupe nehmen [sollte], ob sie der richtige Umgang für ihr Kind ist
                    Vielleicht braucht die Mutter einfach mehr Fürsprache und ein wenig Erkenntnis darüber, dass auch ein Mensch mit Trisomie, ein liebenswerter Mensch sein kann - auch ohne dem Besuch eines Gymmies.
                    Aber vor allem, denk mal darüber nach, mit welcher Begründung meinem Sohn die schulische Teilhabe nach der Grundschulzeit verweigert werden sollte und welche Konsequenzen dies grundsätzlich für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit kognitiven Einschränkungen hat!

                    Menschen mit geistiger Behinderung haben das gleiche Recht auf volle Teilhabe wie sinnesgeschädigte, motorisch Beeinträchtigte oder Menschen mit irgendwelche anderen Behinderungsbildern.

                    Und sie können in der Mitte unsres täglichen Lebens und Gesellschaft wohnen, arbeiten und leben, wenn sie die speziellen " Rollstühle" zur Verfügung gestellt bekommen, die sie brauchen.
                    Hier zwei Beispiele für Dich und alle anderen:
                    http://www.ardmediathek.de/wdr-ferns...entId=20720054 und http://www.melaniespaehn.gemeinsamle...nlandpfalz.de/

                    @Till, ich kenn Dich nicht und was du über unsere Qualität als Eltern eines Kindes mit DS denkst, könnte mir deswegen egal sein.
                    Welchen Platz in deinen Augen mein Sohn wegen seiner geistigen Behinderung in unserem Schulsystem ( und damit auch einmal später in unserer Gesellschaft) einnehmen darf, kann mich schon nicht mehr unbeeindruckt lassen ...
                    Aber was mich letztendlich wirklich dazu gebracht hat, dir hier zu antworten ist die Tatsache, dass NIEMAND aus diesem Forum deinen Argumenten widersprochen hat.

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                      #11
                      AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                      Hallo Brigitta,

                      jeder kann hier seine Meinung wieder geben. So auch u.a. User Till und nun du. Vielen Dank für eure Bereitschaft dazu. Ich finde es gut, dass ihr euch mit in die Diskussion einbringt und eure Sicht der Dinge damit ein wenig näher beleuchtet.

                      Vielleicht klappt es ja jetzt mit deinem Apell, dass sich auch noch weitere User in die Diskussion mit einbringen. Wir heißen alle herzlich willkommen.

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                        #12
                        AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                        Liebe Brigitta,

                        wenn du mit mir eine adäquate Diskussion zum Thema führen möchtest, dann bitte ich dich höflich aufzuhören, mir deine Ausführungen als mein Gedankengut zu unterstellen. Ich kann deinen Frust vollends verstehen, bin aber nicht der Grund deiner Ohnmacht vorm System.

                        Ich kenne dich nicht und habe mit dir nichts zu tun. Ich habe dich weder angegriffen noch in irgendeiner Form in meinem ersten Beitrag angesprochen. Trotz deiner Anschuldigungen bin ich freundlich auf dich eingegangen, aber du holst immer weiter aus und legst dir angebliche Argumente von mir zurecht, die ich überhaupt nie von mir gegeben habe.

                        Ein kleines Beispiel, damit du verstehst was ich meine:

                        Das hier war z.B. meine wortwörtliche Antwort:

                        Liebe Brigitta,
                        deine Frage und die Worte, die du in eine bereits ebenfalls schon gleich mit angeführte Antwort gelegt hast, erschüttern mich in meinen Grundfesten und ich bin entsetzt. Solche Aussagen liegen fernab meines Gedankengutes. So etwas auch nur zu denken, geschweige denn zu schreiben, käme mir persönlich niemals in den Sinn.


                        In deinem Beitrag gibst du meine Antwort mit folgendem Sinn wieder:

                        „..das ist einerseits schön zu lesen, wenn du sagst : Okay, klar darf ein Kind mit Rollstuhl aufs Gymnasium und sicher hat da niemand etwas dagegen. Warum auch? Wenn es die Treppen hochläuft, wo liegt denn das Problem? Du würdest so etwas niemals behaupten. Zumindest dieser Behinderungsgruppe gestehst du also Inklusion an weiterführenden Schulen zu.
                        Anderseits verletzt es aber die Würde von Kindern mit kognitiven Behinderungen umso mehr, wenn du gleichzeitig bei deiner Aussage bleibst.“


                        Für den Fall, dass du nicht mit mir diskutieren möchtest, unterlasse bitte deine Unterstellungen. So verändert man nicht die Welt. Ich kann nichts zu deinem Schicksal und du weißt nicht, mit was für einer Voraussetzung ich hier im Forum unterwegs bin.

                        Wir sollten uns auf Augenhöhe begegnen und Argumente zulassen. Ich persönlich würde mich gerne mit dir hier im Forum austauschen. Leider kann ich mit meiner offenen Einstellung allen Menschen mit Behinderung gegenüber im Moment noch nicht nachvollziehen, was ein Kind mit Down-Syndrom von anderen Kindern mit Behinderung im Sinne der Inklusion unterscheidet. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen, was du damit auszudrücken versuchst?

                        Was bitte soll so ein Satz:
                        Aber vor allem, denk mal darüber nach, mit welcher Begründung meinem Sohn die schulische Teilhabe nach der Grundschulzeit verweigert werden sollte und welche Konsequenzen dies grundsätzlich für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit kognitiven Einschränkungen hat!
                        Warum sollte ich über etwas nachdenken, was ich überhaupt nicht in Erwägung ziehe? Für mich gilt die UN-BRK und danach lebe und handle ich so, wie ich es mir und meinem Kind gegenüber verantworten kann.

                        Und zu guter letzt noch eines, wie kommst du nur darauf, dass ich geschockt sei, dass du mir geantwortet hättest?

                        Wie solltest du mich schocken, wenn ich noch nicht einmal nach der Diagnose meines Kindes geschockt war? Da müsste schon ein wenig mehr passieren. Sorry, wenn ich dich da jetzt enttäuschen muss.

                        Ich lebe in der Realität und das hilft mir immer wieder eine gewisse Art der Erdung zu bekommen.

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                          #13
                          AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                          @Till, lassen wir die persönlichen Nickligkeiten, wir kennen uns nicht, deswegen kannst du mich nicht wirklich persönlich beleidigen. Trotzdem war es mir wichtig aufzuzeigen, was Eltern, die die volle gesellschaftliche Teilhabe ihres Kindes mit geistiger Behinderung fordern, sich so alles anhören müssen! Aber lassen wir das, was du von solchen Eltern hältst, ruhig einfach so stehen, wie du es geschrieben hast.

                          Wichtiger ist aber doch das inhaltlich ....bitte antworte doch deswegen auf die tatsächlichen Fragen, die sich aus deinem Statements ergeben:

                          -Warum soll dieses Kind mit kognitiver Beeinträchtigung nach der Grundschule NICHT weiter mit seinen bisherigen Klassenkameraden weiter gemeinsam und zieldifferent auf dem örtlichen Gymnasium beschult werden?

                          -Warum sollen -weiterführende- Schulen verpflichtet werden Kinder mit motorischen Einschränkungen aufzunehmen, aber sich weigern dürfen Kinder mit kognitiven Einschränkungen zieldifferent zu beschulen?

                          - Gilt dies deiner Meinung nach alles so auch für den Grundschulbereich?- das heißt bist du auch gegen zieldifferenten Unterricht in der ersten 4 Grundschuljahren? Wenn ja warum?

                          - Wenn nein, wo ist in deine Augen der grundsätzliche Unterschied zwischen zieldifferenten Unterricht im Grundschulbereich zum Unterricht an weiterführenden Schulen. Was ist ab Klasse 5 auf einmal anders?

                          Im übrigen, danke ich Kirsten für ihre Anmerkung: Ich wäre sehr froh, wenn sich möglichst viele Eltern anderer Kinder mit diesen Fragen auseinandersetzen würden und sich dazu hier äußern würden,

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                            #14
                            AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                            Nach dem ich mich hier als Mutter geoutet habe, die ganz genauso wie diese Mutter aus Walldorf auch für mein Kind trotz seiner geistigen Behinderung eine zieldifferente Beschulung an der weiterführenden Schule verlange, will ich Euch gerne noch weitere Infos zu diesem Thema zur Verfügung stellen

                            Denn wenn ich die Beiträge anschaue, fällt mir auf, wie wenig Wissen vorhanden zu sein scheint, wie Kinder mit kognitiven Behinderungen an Regelschulen eigentlich lernen.
                            Ganz viele können sich das wohl gar nicht vorstellen und die große Frage scheint zu sein: Wie funktioniert es nur, dass Kinder mit durchschnittlicher oder sogar überdurchschnittlicher Begabung zusammen mit Kinder mit einer Lern- oder geistigen Behinderung gemeinsam erfolgreich lernen können?

                            Dabei ist es keine pädagogische Unmöglichkeit, sondern wird täglich an vielen Grund- und (leider noch nicht sehr vielen) weiterführenden Schulen im Rahmen eines nach verschiedenen individuellen Lernzielen differenzierten Unterricht praktiziert. Das heißt die Schüler in so einer Klasse erhalten jeweils die gleichen Lerninhalte, aber immer auf ihr jeweiliges Leistungsniveau angepasst.

                            Kinder mit kognitiven Behinderungen werden also nicht einfach in eine Regelklasse mit über 90% Frontalunterricht gesetzt und müssen dann schauen, dass sie irgendwie ein bisschen "mitkommen". (mein eigener Sohn würde so kein einziges Wort verstehen und nach 5 Minuten vor lauter Langeweile nur noch Unsinn machen).

                            Der Unterricht läuft stattdessen mit vielfältigen schülerzentrierten, didaktischen Methoden z.B. Wochenplan-, Frei-arbeit, Gruppenarbeit etc.
                            Das Schiller-Gymnasium in Münster erklärt das u.a. am Beispiel Skelett ausführlicher. http://www.schillergymnasium-muenste...d=1566&cl=lang

                            Genau dieses Thema habe ich auch gerade bei meinem eigenen Sohn live miterlebt.
                            In Gruppenarbeit haben sich er und seine Klassenkameraden mit dem Thema Skelett auseinandergesetzt. Während die Regelschüler durch das Zusammensetzen von Skelettpuzzeln, arbeiten am Modell aus der Lehrsammlung, Bearbeiten von Arbeitsblättern, etc. grundsätzliches zum Aufbau und auch genaue Bezeichnungen der einzelnen Teile gelernt haben, hat mein Kind gemeinsam mit ihnen aber mit individuell angepassten Material gelernt in der Gruppe gelernt, dass er ein Skelett in sich trägt und welche Funktion das hat.

                            Es sind noch immer nicht sooo wahnsinnig viele Schulen, die so unterrichten, aber es sind genug, um dort zu sehen, dass es geht und wie es funktioniert...und zwar nicht nur an Grundschulen.

                            Hier ein paar Berichte über Gymnasien, die nach diesem Prinzip arbeiten :
                            http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-S...z-Down-Syndrom

                            http://www.wn.de/Muenster/2011/01/Na...e-Gymnasiasten

                            http://www.wvsharzburg.de/index.php/.../188-inklusion

                            http://www.mz-web.de/wittenberg-grae...,21251960.html

                            Es würde mich freuen, wenn sich einige User die Mühe machen würden und sich unvoreingenommen mit der Thematik auseinandersetzen würden.
                            Für den berühmten Otto Normalverbraucher klingt die reißerische Schlagzeile "geistig behindertes Kind soll aufs Gymnasium" vielleicht erstmal nach einer völlig abwegigen Idee. Aber als selber betroffene Eltern eines Kindes -mit welcher Behinderung auch immer - sollte man genauer hinschauen und wissen, was da dahinter steckt und dass man diese Art der Beschulung sehr gut realisieren kann.

                            Ich unterstütze jederzeit überzeugt , die Forderungen von Eltern von Kindern mit Behinderungen der Motorik, der Sinne, der Sprache und der seelischen Gesundheit nach Nachteilsausgleich und voller gesellschaftlichen Teilhabe für ihre Kinder.
                            Und ich wünschte, dass dies auch andersherum gilt: wenn Eltern von Kindern mit mehrfach Behinderung, Lernbehinderung oder geistiger Behinderung, so wie ich, genau das gleiche auch für unsere eigenen Kinder mit ihren kognitiven Einschränkungen fordern!

                            Ich fände es höchste Zeit, dass solche Beispiele http://www.melaniespaehn.gemeinsamle...nlandpfalz.de/ und http://www.ardmediathek.de/wdr-ferns...entId=20720054 in Zukunft völlig selbstverständlich werden.

                            Auch diese jungen Menschen verbrachten (zum Unverständnis vieler) trotz ihrer nicht unerheblichen kognitiven Einschränkungen ihre Schulzeit auf Regelschulen! Doch die jeweiligen Eltern haben sich weder von der scheinbaren Unmöglichkeit des Schulsystems noch von persönlichen Anfeindungen davon abhalten lassen und haben mit bewundernswerter Hartnäckigkeit für ihre Kinder einen Weg der Teilhabe erkämpft.

                            Manchmal macht es also Sinn, über Dinge ein zweitesmal und mit den neu erhaltenen Informationen nochmal genauer nachzudenken. Ich freue mich deswegen, wenn der eine oder andere User Interesse hätte sich hier offen über alle Aspekte der schulischen (und gesellschaftlichen) Teilhabe von Menschen auch mit erheblichen kognitiven Beeinträchtigungen auszutauschen.
                            In diesem Sinne einen schönen Tag!

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                              #15
                              AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                              Salü Birgitta,

                              auf der einen Seite kann ich Deinen Wunsch nach einer inklusiven Beschulung verstehen, auf der anderen Seite habe ich mit meiner Großen inzwischen fast 30 Jahre "exklusive" Erfahrungen in Bayern sammeln müssen. Unseren erwachsenen Kindern wird, spätestens nach Abschluss aller Bildungsmaßnahmen (egal ob ex- oder inklusiv), die weitere Teilhabe am Leben erschwert oder unmöglich gemacht. Ich mache mir deshalb keine Illusionen mehr über Inklusionsbestrebungen, die von den Entscheidungsträgern doch nur als Sparmaßnahmen missbraucht werden.
                              Aber: ich kenne Dein Kind nicht, also werde ich mir kein Urteil bilden können.

                              Deine geballten Informationen sind mir im Moment aber zu viel, weil ich leider viel zu wenig Zeit zum Lesen habe und mein "Kind" schon älter ist. Bei uns ist Wohnen DAS Thema; Melanie Spähnle und IGLU sind mir deshalb bekannt, aber bei meinem Kind wird das Wohnen durch massive Verhaltensauffälligkeiten genau so schwierig wie die Schule

                              Aber zurück zum Thema: was Du mit Deinem Kind mit der Schule erlebst, klingt interessant

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                                #16
                                AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                Hallo Reni,

                                ja leider hast Du Recht. Es sieht im Bereich Arbeiten und Wohnen an vielen Stellen noch trauriger mit der Teilhabe aus als in der Schule

                                Und auch in der schule gelingt dies alles noch nicht ohne Kampf von engagierten Eltern.
                                Aber auch engagierte Eltern alleine helfen noch nicht weiter, diese Eltern müssen dann auch noch das Glück haben auf engagierte Schulen bzw andere Institutionen zu treffen.

                                Tatsächlich könnten wohl für jeden Menschen mit Behinderung geeignete Maßnahmen ergriffen werden, damit er - immer unter Beachtung seiner individuellen Bedürfnisse - sein Recht auf schulische und gesellschaftliche Teilhabe verwirklichen kann. Leider sieht aber die Realität in unseren Schulen und anderen Institutionen noch viel zu oft ganz anders aus: selbst gesunde Menschen werden da manchmal gnadenlos aussortiert, wenn sie nicht funktionieren

                                Deshalb gelingt im Moment die schulische und gesellschaftliche Teilhabe für Kinder mit kognitiven und/oder
                                mehrfach Behinderungen meist nur dann, wenn die Schüler / Menschen auch suboptimale Lösungen für eine gewisse Zeit aushalten können.


                                Trotzdem oder auch gerade deswegen sollten wir uns alle dafür einsetzen, dass dies ENDLICH anders wird und alle Menschen mit Behinderung die Möglichkeit der schulischen und gesellschaftlichen Teilhabe erlangen.

                                Nicht das Behinderungsbild begrenzt die Möglichkeiten der Teilhabe, sondern Art und. Umfang der zur Verfügung gestellten Unterstützung !


                                Danke also für dein Interesse und bitte Entschuldigung, wenn ich hier eine ganze Menge Informationen auf einmal eingestellt habe. Allerdings meine ich, dass es gerade bei so einem "Aufreger-Thema" richtig und wichtig ist sich erst zu informieren, bevor man eine feste Position dazu einnimmt und über Dinge urteilt.
                                Im übrigen kann man ja alles auch als Fortsetzungsroman lesen

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                                  #17
                                  AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                  @Till, lassen wir die persönlichen Nickligkeiten, wir kennen uns nicht, deswegen kannst du mich nicht wirklich persönlich beleidigen. Trotzdem war es mir wichtig aufzuzeigen, was Eltern, die die volle gesellschaftliche Teilhabe ihres Kindes mit geistiger Behinderung fordern, sich so alles anhören müssen! Aber lassen wir das, was du von solchen Eltern hältst, ruhig einfach so stehen, wie du es geschrieben hast.
                                  Liebe Brigitta,

                                  ich nehme dir deinen Ton nicht übel. Das Internet ist aber kein rechtsfreier Raum und es gibt auch im Zeitalter von Inklusion Regeln, die man einhalten sollte. Kommt man wirklich weiter, wenn man so an die Sache herangeht und mit gleichberechtigten Menschen so umgeht, wie du es gerade hier mit mir und meiner Person vorführst? Es ist absurd und ungerecht, was du mir hier unterstellst und ich bitte dich ernsthaft dieses zu unterlassen.

                                  Deine wieder an mich gestellten Fragen werde ich nicht noch einmal beantworten, weil es für mich auch keinen Sinn ergibt. Sie beinhalten "angebliche" Aussagen vor mir, die wohl im Raum stehen mögen, aber von mir niemals geäußert wurden. Als ein Elternteil eines Kindes mit einer geistigen Behinderung und im Einsatz zur Umsetzung der Inklusion in allen Einzelheiten kämpfend, werde ich trotz deiner ungerechtfertigten Angriffe meinen äußerst wertschätzenden und höflichen Rahmen dir gegenüber beibehalten, distanziere mich aber gleichwohl von dem mir durch dich unterstelltem Gedankengut.

                                  Ich bitte dich herzlich darum, mit mir in einem respektvollen Ton einen Austausch zu gestalten. Mit Gewalt und auf Kosten anderen, kann und sollte man nichts verändern. Manchmal ist weniger dann auch mal mehr. Für mich wäre die Angelegenheit dann erledigt und der Weg offen, hier weiter mit zu diskutieren. Solltest du anderer Meinung sein, bitte ich aber davon abzusehen, mich in deinen weiteren Beiträgen mit falscher Auslegung meiner Zeilen zu zitieren. Sollte mein User - Namen außer in der Anrede weiter mit Unterstellungen deinerseits in Verbindung gebracht werden, werde ich mir Hilfe bei den Verantwortlichen der Seite erbitten. Vielen Dank im Voraus.

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                                    #18
                                    AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                    Hallo Till,

                                    bitte diskutiere hier doch inhaltlich - das Thema ist wichtig genug!
                                    Alles andere, was Du mit mir persönlich klären möchtest , kannst Du gerne auch per PN schicken oder falls Dir das nötig erscheint die Mods entscheiden lassen.
                                    Schöne Grüße

                                    Kommentar


                                      #19
                                      AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                      Hallo

                                      Till und Kirsten... Sollte es euch irgendwie entgangen sein, Henry soll am Gymnasium mit seinen Mitschülern der GS beschult wurde und 2 weiteren behinderten Kindern.

                                      Aber da das Kind nicht zeitgleich beschult wird braucht es auch keine Freunde mehr???

                                      Hier stehen Förderung u Soziale Kontakt im Vordergrund das letztere kommt ja im FS System eh zu kurz, da es oft schon an der Entfernung der Wohnorte der Klassenkameraden scheitert.
                                      Tja Pech fùr die Kinder die dann nicht einmal Bus fahren lernen können!
                                      Glück für die die den Klassenkameraden in der Straße haben!

                                      Ich frage mich immer mehr mit welchem Recht unsere Kinder im Zeitalter der Inklusion auf schulische Leistungen aufmerksam gemacht werden!
                                      Diese brauchen sie nicht und bei vielen ist der Kognitive Fortschritt um einiges besser als bei Förderschülern.

                                      Lg

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                                        #20
                                        AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                        Zielgleich meinte ich

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                                          #21
                                          AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                          Hier ein ausführlicher Artikel in der taz:
                                          http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/a...69d17bfd67c161

                                          Schöne Grüße von Birgitta

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                                            #22
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                                            Hallo zusammen,

                                            diese Petition ist auch Thema einer Diskussion im Lehrerforum. Bisher habe ich nur Beiträge von Lehrern gelesen, die von der Umsetzung nicht begeistert sind, allerdings ist das alles so viel, dass ich das gar nicht gelesen habe

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                                              #23
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                                              Hallo Zippe,

                                              es ist scheinbar DAS große Thema zur Zeit bei vielen Lehrern ........heute hat mich zum Beispiel eine wildfremde Frau im Bus darauf angesprochen, die Dame hat meinen Junior gesehen, sich als Gymnasiallehrerin geoutet und sich veranlasst gesehen, mich als qua-Mutterschaft ausgewiesene DS -Expertin zu der Tatsache zu befragen, ob ich meine, "dass dieses Kind da in Walldorf tatsächlich das Gymnasium schaffen könne" .....
                                              ....die Tatsache, dass es sich um eine zieldifferente Beschulung handelt, ist an ihr vorübergegangen.


                                              Wie so oft, schadet es also auch bei diesem Thema nicht unbedingt, sich um -halbwegs- sachliche Informationen zu bemühen, deswegen hier noch der Link zu den direkt Betroffenen:

                                              Presserklärung von gemeinsam leben -gemeinsam lernen Ba-Wü http://www.lag-bw.de/Aktuelles/Press...20Walldorf.pdf
                                              offiziellen Stellungsnahme auf der Webside des Gymnasium http://www.gymnasium-walldorf.de/shp...nts/1099-1.pdf
                                              Viele Grüße!

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                                                #24
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                                                Hallo Brigitta,

                                                sorry, für mich geht es bei dem Thema nicht um Inklusion. Diese, bzw. ihre Umsetzung bedeutet für mich Normalität für alle Schüler z.B. die gemeinsame Beschulung gemäß ihrer Anforderung an ihre individuelle Förderung. Was du da forderst ist aber nicht Normalität in meinen Augen, sondern eine äußerst kostenintensive abstrakte Forderung, fern der Realität des Sinnes und Zweckes des Besuchs eines Gymnasiums.
                                                Wir wollen doch nicht wieder die einzelnen Sonderfälle kostenintensiv fördern, sondern für alle Normalität schaffen, oder? Was nützt es deinem Kind, wenn es irgendwann ganz alleine da da steht, weil sich seine Mitschüler gemäß ihrer Entwicklung schnell Dingen zuwenden werden, wo dein Kind niemals hinkommt? Was erlebt es dann? Willst du es ihm wirklich antun? Überlege mal genau. Auch mit einem Blick in die Zukunft deines Kindes und all seinen Kumpels, die genauso betroffen sind wie er. Er wird niemals in der Welt der Geisteswissenschaften mithalten können. 1, 2 Jahre wird er geduldet, aber schnell zum Außenseiter werden. Hat er das verdient? Jeder hat das Recht auf ein lebenswertes Leben und zwar selbstbestimmt. Hier bestimmen Eltern die in meinen Augen, oder? Inklusion kann auch bedeuten, dass man einfach auf der Strasse dazugehört. Abstrakte Forderungen machen diesen Weg nicht leichter.
                                                Zuletzt geändert von Myriam; 23.04.2014, 12:35.

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                                                  #25
                                                  AW: Down-Kind soll auf das Gymnasium

                                                  Zitat von Myriam Beitrag anzeigen
                                                  Normalität für alle Schüler z.B. die gemeinsame Beschulung gemäß ihrer Anforderung an ihre individuelle Förderung.
                                                  Hallo Myriam,
                                                  Deine Argument verstehe ich nicht!

                                                  Wo willst Du denn z.B. meinen Sohn gemeinsam beschulen (!natürlich gemäß seiner Anforderung an individuelle Förderung, deswegen ja doch zieldifferent) das passiert doch - jedenfalls nach den ersten 4 Grundschuljahren - immer auf den weiterführenden Schulen! Wo denn auch sonst?

                                                  Möchtest du denn alle Kinder mit kognitiven Behinderung von der Teilhabe am allgemeinen Regelschulsystem ausschließen? Oder möchtest Du sie nur von der Teilhabe an den weiterführenden Regelschulen ausschließen? Oder möchtest Du sie von der Teilhabe an bestimmten Schularten ausschließen? Wenn ja von welchen? nur von Gymnasien? Von Realschulen?Von Werkrealschulen? Von Gemeinschaftsschulen?

                                                  Und wie begründest du das inhaltlich? Welche weiterführende Schule dürfte mein Kind deiner Ansicht nach besuchen dürfen? Welche nicht? Und wo soll der prinzipielle Unterschied sein , ob mein Kind auf einem Gymnasium zieldifferent unterrichtet wird oder auf einer (Werk)Realschule? Die eine weiterführende Schule strebt das Abitur an, die andere die mittlere Reife und die dritte den Mittleren Bildungsabschluss? Für mein Kind ist JEDER Schulabschluss gleich unmöglich zu erreichen. Daher der zieldifferente Unterricht!
                                                  Das macht keinen prinzipiellen Unterschied, ob er die eine oder andere weiterführende Schule besucht, also schicke ich doch mein Kind doch SELBSTVERSTÄNDLICH weiter in der Gruppe von Kindern zur Schule, in der er schon seit 4 Jahren integriert ist.

                                                  Und was meinst du denn nur mit "einzelne Sonderfälle kostenintensiv" ?
                                                  Durch was sollte denn die eine inklusive Beschulung denn teurer sein als die andere? Mein Kind erhielte genauso viele Unterstützung durch Sonderpädagoge und Schulbegleiter wie jetzt auf der Werkrealschule oder in Walldorf auf der Grundschule....und keiner von denen bekommt mehr Lohn, wenn das Kind auf dem Gymnasium inklusiv beschult wird!

                                                  Zitat von Myriam Beitrag anzeigen
                                                  Was nützt es deinem Kind, wenn es irgendwann ganz alleine da da steht, weil sich seine Mitschüler gemäß ihrer Entwicklung schnell Dingen zuwenden werden, wo dein Kind niemals hinkommt? Was erlebt es dann? Willst du es ihm wirklich antun?
                                                  Tja Myriam, das ist das "Schicksal" (um ein großes Wort zu benützen) meines Kindes:
                                                  seine kognitive Beeinträchtigung verhindert nun mal, dass er an den gleichen Punkt kommt, wie seine Mitmenschen. Er wird niemals mit den anderen mithalten können! Das verursachen nicht seine Mutter (oder andere Menschen) , sondern ein 47. Chromosom. Das führt dazu, dass er seinen Mitmenschen immer kognitiv unterlegen sein wird, dass er seinen Lebensunterhalt nie alleine verdienen kann und dass er immer Hilfe brauchen wird. Aber an nichts von alldem wird sich irgendwas ändern, wenn ich mein Kind auf eine Sonderschule oder statt auf weiterführende Schule A auf weiterführende Schule B schicke!

                                                  Überlege mal genau. Was würdest DU MEINEM Kind antun, wenn Du uns zwingst, dass er die Sonderschule besucht! Warum soll denn z.B. mein Kind nicht die weiterführende Schule besuchen dürfen, die fast alle seine bisherigen Klassenkameraden besuchen? Warum soll er denn da nicht erfahren dürfen, dass er zwar weniger messbare Leistung bringt und anders ist als alle anderen, aber trotzdem gemocht und akzeptiert wird, so wie er ist? Wie soll mein Sohn denn seinen Platz in dieser Gesellschaft finden können, wenn er nicht mitten in ihr mitten im ganz normalen Regelschulsystem aufwachsen darf?

                                                  Jeder hat das Recht auf ein lebenswertes Leben und zwar selbstbestimmt. Sehr richtig formuliert: auch Henri und auch mein Sohn haben das! Wie immer wenn Kinder noch nicht einsichtig genug sind in unserem Staat, dann entscheiden die Eltern für sie. Das ist gut und richtig so. Das darf auch von Rechts wegen nur dann anders geregelt werden, wenn ein Richter ausreichend Anhaltspunkte dafür sieht, dass ich dieses Recht missbrauche. Keine andere Behandlung fordere ich für mich als Elternteil eines Kindes mit Behinderung!

                                                  Henri und mein Sohn können gemeinsam mit ihren Mitschülern herausfinden, dass Menschen einfach allein aufgrund ihrer Persönlichkeit Achtung, Akzeptanz und Wohlwollen verdienen und erhalten ohne dass dafür die Erfüllung einer Mindestleistung erforderlich ist. Mein Kind kann so feststellen, dass es für Eigenschaften geschätzt und gemocht wird, ohne dass jemand auf sein Äußeres oder auf seine fehlenden Rechenkünste herabschaut. Er wird feststellen, dass er zwar anders ist und immer sein wird, aber deswegen kein Außenstehender sein muss.

                                                  Das ist Inklusion. Das ist Teilhabe und die erhält man dadurch, dass man teilnimmt, an allen Lebenswelten auch am allgemeinen Schulsystem, auch an den weiterführenden Schulen und auch am Gymnasium teil-hat...... und nicht dadurch dass man auf der gleichen Strasse läuft.
                                                  Nur konkrete Schritte in neue Richtungen machen diesen Weg der Inklusion dann auch gangbar!


                                                  Die Mitschüler meines Sohnes werden die Schule mit einem mittleren Schulabschluss verlassen. Aber wäre ich in der gleichen Situation wir Henris Eltern gewesen, dann hätte ich mich aber vielleicht auch für eine Fortführung dr inklusiven Klasse auf dem Gymnasium vor Ort entschlossen. Der Unterschied zwischen den verschiedenen Leistungsniveaus der weiterführenden Schulen wärenfür meinen Sohn niemals spürbar gewesen.

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