Liebe Eltern,
ich möchte jetzt mal etwas von mir persönlich erzählen, um hoffentlich auch anderen Mut zu machen, offen über diese Dinge zu sprechen. Ich weiß auch duzende Eltern-erzählungen, dass in ganz Bayern täglich in Schulen viele kleine und große Katastrophen passieren, aber die Eltern haben Angst davor, dass ihre Kinder von den Lehrern noch schlechter behandelt werden könnten, wenn sie sich beschweren.
Nur: So können manche Lehrer so weitermachen, ohne dass jemand das Fehlverhalten der Lehrer stoppen kann. Wir Eltern müssen mutiger werden, nur dann wird Schule besser werden!
Deswegen will ich jetzt mal über die Sportlehrerin meiner Tochter erzählen: Eigentlich wollte sie meine Tochter gar nicht im Sportunterricht haben. Meine Tochter ist zwar behindert, aber nur sehr leistungsschwach, sie sitzt weder im Rollstuhl, noch ist sie sonst in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Allerdings lernt sie langsamer und kann z.B. bei Ballspielen nicht so schnell die Regeln beachten und kann den Ball nur manchmal fangen. Ein halbes Jahr haben wir auf die Sportlehrerin eingeredet, ob sie mit den 10 Mädchen in ihrer Gruppe nicht auch mal Tanzen kann oder Gymnastik machen kann, damit meine Tochter zumindest zeitweise voll im Sportunterricht mitmachen kann. Antwort der Sportlehrerin: "Dazu hab ich keine Lust", "die Mädchen müssen richtig rangenommen werden", also z.B. Liegestützen machen als Strafe, wenn man in einem Spiel verliert. Das Ausgrenzen meiner Tochter ging ganz einfach, indem man die Mädchen ihre Mitspielerinnen wählen lässt und Wettkampf ansagt: Wer will dann schon meine langsame, ungeschickte Tochter in der Gruppe haben: So blieb meine Tochter einfach immer übrig. Kann ja die Sportlehrerin nichts dazu...Der Gipfel war, dass sie einmal am Abend vorher den Schulbegleiter anrief und sagte, sie könne morgen keine Rücksicht auf meine Tochter im Sport nehmen, ich musste sie daheim lassen. Der Schulleiter hätte nun spätestens eingreifen müssen. Aber denkste: Direktoren meinen, ihr Lehrerkollegium gegen Eltern grundsätzlich verteidigen zu müssen, egal welches Fehlverhalten die an den Tag legen. Jetzt hab ich Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt.
Vor einem Vierteljahr hatte ich schon Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Jugend-sozialarbeiter eingelegt, weil dieser sich geweigert hatte
1. im Fall meiner Tochter bei Konflikten mit anderen Kindern Gruppenarbeit zu machen
(denn es existiert ja immer noch das Vorurteil, dass nur das behinderte Kind schuld
sein kann, nie die anderen, die können sich ja auch viel besser mit Argumenten
verteidigen)
2. sich darum zu kümmern, dass die Kinder in der Pause Spielanregungen oder neue
Spielgeräte erhalten, damit behinderte Kinder, die nicht so gut reden können, mehr
mit den anderen Kindern spielen können und nicht so oft allein stehen gelassen
werden
Zunächst rief ich bei der Fachaufsicht im Jugendamt an, die zu mir sagten: Die Richtlinien des Sozialministeriums, in denen all diese Aufgaben für den Sozialarbeiter beschrieben sind, sind nicht bindend. Das Sozialministerium sah das aber wohl anders.
Jedenfalls wurde mir nun plötzlich einige Wochen nach meiner Dienstaufsichtsbe-schwerde mitgeteilt, dass der Jugendsozialarbeiter an der Schule sich nun doch darum kümmern will, dass man neue Spiele für die Pause anregt und mit der ganzen Gruppe arbeitet und nicht nur mit dem behinderten Kind, wenn es Konflikte zwischen behinderten und nichtbehinderten Kindern gibt.
Schöne Grüße von Christine
ich möchte jetzt mal etwas von mir persönlich erzählen, um hoffentlich auch anderen Mut zu machen, offen über diese Dinge zu sprechen. Ich weiß auch duzende Eltern-erzählungen, dass in ganz Bayern täglich in Schulen viele kleine und große Katastrophen passieren, aber die Eltern haben Angst davor, dass ihre Kinder von den Lehrern noch schlechter behandelt werden könnten, wenn sie sich beschweren.
Nur: So können manche Lehrer so weitermachen, ohne dass jemand das Fehlverhalten der Lehrer stoppen kann. Wir Eltern müssen mutiger werden, nur dann wird Schule besser werden!
Deswegen will ich jetzt mal über die Sportlehrerin meiner Tochter erzählen: Eigentlich wollte sie meine Tochter gar nicht im Sportunterricht haben. Meine Tochter ist zwar behindert, aber nur sehr leistungsschwach, sie sitzt weder im Rollstuhl, noch ist sie sonst in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Allerdings lernt sie langsamer und kann z.B. bei Ballspielen nicht so schnell die Regeln beachten und kann den Ball nur manchmal fangen. Ein halbes Jahr haben wir auf die Sportlehrerin eingeredet, ob sie mit den 10 Mädchen in ihrer Gruppe nicht auch mal Tanzen kann oder Gymnastik machen kann, damit meine Tochter zumindest zeitweise voll im Sportunterricht mitmachen kann. Antwort der Sportlehrerin: "Dazu hab ich keine Lust", "die Mädchen müssen richtig rangenommen werden", also z.B. Liegestützen machen als Strafe, wenn man in einem Spiel verliert. Das Ausgrenzen meiner Tochter ging ganz einfach, indem man die Mädchen ihre Mitspielerinnen wählen lässt und Wettkampf ansagt: Wer will dann schon meine langsame, ungeschickte Tochter in der Gruppe haben: So blieb meine Tochter einfach immer übrig. Kann ja die Sportlehrerin nichts dazu...Der Gipfel war, dass sie einmal am Abend vorher den Schulbegleiter anrief und sagte, sie könne morgen keine Rücksicht auf meine Tochter im Sport nehmen, ich musste sie daheim lassen. Der Schulleiter hätte nun spätestens eingreifen müssen. Aber denkste: Direktoren meinen, ihr Lehrerkollegium gegen Eltern grundsätzlich verteidigen zu müssen, egal welches Fehlverhalten die an den Tag legen. Jetzt hab ich Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt.
Vor einem Vierteljahr hatte ich schon Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Jugend-sozialarbeiter eingelegt, weil dieser sich geweigert hatte
1. im Fall meiner Tochter bei Konflikten mit anderen Kindern Gruppenarbeit zu machen
(denn es existiert ja immer noch das Vorurteil, dass nur das behinderte Kind schuld
sein kann, nie die anderen, die können sich ja auch viel besser mit Argumenten
verteidigen)
2. sich darum zu kümmern, dass die Kinder in der Pause Spielanregungen oder neue
Spielgeräte erhalten, damit behinderte Kinder, die nicht so gut reden können, mehr
mit den anderen Kindern spielen können und nicht so oft allein stehen gelassen
werden
Zunächst rief ich bei der Fachaufsicht im Jugendamt an, die zu mir sagten: Die Richtlinien des Sozialministeriums, in denen all diese Aufgaben für den Sozialarbeiter beschrieben sind, sind nicht bindend. Das Sozialministerium sah das aber wohl anders.
Jedenfalls wurde mir nun plötzlich einige Wochen nach meiner Dienstaufsichtsbe-schwerde mitgeteilt, dass der Jugendsozialarbeiter an der Schule sich nun doch darum kümmern will, dass man neue Spiele für die Pause anregt und mit der ganzen Gruppe arbeitet und nicht nur mit dem behinderten Kind, wenn es Konflikte zwischen behinderten und nichtbehinderten Kindern gibt.
Schöne Grüße von Christine