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    Förderlehrer

    Hallo zusammen,

    interessehalber habe ich mal eine Frage an euch. Mein Kind besucht ein Förderzentrum für geistige Entwicklung. Seit Jahren haben wir immer wieder Studienreferendar/e/innen als Klassenleitung. Das bedeutet auf der einen Seite, dass diese noch keine so große Erfahrung im täglichen Umgang mit Schülern haben, auf der anderen Seite, sind sie hochmotiviert und ich persönlich kann mich eigentlich nicht beklagen. Sie sind freundlich, höflich und bis auf einige wenige, kehren sie noch nicht so das "Wir wissen besser, was für ihr Kind gut ist" raus. Was mir jetzt aber aufliegt ist, dass in den letzten Jahren einige Referendar/e/innen einfach durch das 2. Staatsexamen gerasselt sind. Auch von meinem großen Bekanntenkreis weiß ich, dass dies nicht nur an unserer Schule passiert, sondern -man kann fast sagen- flächendeckend.
    Es mag natürlich daran liegen, dass wir und unsere Kinder zufrieden sind, aber eben das geforderte Potenzial, welches vielleicht für uns als Laien nicht sichtbar ist, nicht vorhanden ist, aber kann man sich so täuschen? Habt ihr an euren Schulen auch solche Erfahrungen gemacht? Fehlen bei euch auch Lehrer-innen und kann sich der Staat das leisten, dass Referendar/e/innen nach so langer und kostenintensiver Ausbildung einfach durchfallen? Ich meine, die müssen doch irgend etwas können, sonst wären sie doch nicht als z.B. Klassenleitung im Einsatz? Manchmal verstehe ich die Politik nicht. Mir tun diese jungen Lehranwärter-innen sehr leid. Meine Tochter ist sehr traurig und das schlimme ist, dass unsere junge, so hoch motivierte Referendarin jetzt am überlegen ist, ob sie dieses harte Jahr überhaupt noch einmal durchlaufen möchte. Das finde ich, immerhin nach einem sehr langem Studium, einfach schade. Sie ist genau das, was ich mir für den Umgang mit Schülern wünsche, bzw. vorstelle. Ihr vertraue ich gerne meine Tochter an, was ich bei manch anderer Fachkraft an unserer Schule nicht so bedingungslos machen würde.

    #2
    AW: Förderlehrer

    Hallo Marie-Luise,

    vielleicht liegts an der unterschiedlichen Auslegung der Pädagogik?

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      #3
      Man sollte grundsätzlich die Prüfer prüfen!

      An ihren Werken werdet Ihr sie erkennen - das gilt auch ganz genauso für Lehrerausbilder.
      Du monierst hier ein bedeutendes Problem ganz zu Recht: Jahrelang studieren und dann noch in der Praxis weitergebildet werden und dann wissen sie erst, dass du als Lehrer nicht taugst??? Wenn unsere Lebensmittelprüfer so prüfen würden wäre der Staat ständig von der Pleite und Schlimmerem bedroht.
      Ich kenne die sog. Lehramtsprüfungen intensiv aus eigener Praxis. Dafür muss UNTERRICHT VORGEFÜHRT werden - das ist keine Prüfung sondern eine blanke Unterwerfungsübung. Die Prüfer entledigen sich der konkreten eigenen Verantwortung für den Menschen und checken nur formale Vorgaben. Sie waschen ihre Hände in Unschuld, wenn sie für vorgeschriebene Erfüllung von Schablonen nicht genügend Punkte vergeben können. Es ist inakzeptabel, was bei uns seit Jahrzehnten als Prüfung läuft.
      Als Ich-kann-Schule-Lehrer bevorzuge ich das Modell der traditionellen chinesischen Medizin auch für für die Lehrerausbildung. Da wurde der Arzt dafür bezahlt, dass er die Leute gesund hält und da sollte der Ausbilder dafür bezahlt werden, dass er seine Lehrerlehrlinge so begeistern kann, dass sie gute Lehrer werden; und das merkt man dann an den Ergebnissen mit den Schülern.
      Ich habe einmal für eine praktische Prüfung die Note "mangelhaft" bekommen. Die Unregelmäßigkeiten bei der Prüfungskommission breite ich hier nicht aus. Mein Schulleiter sagte mir damals, ob ich ein guter Lehrer sei, könne er an den Fehltagen von Ramona ablesen. 6 Schuljahre lang hatte sie jedes Jahr über die Hälfte der Schulzeit gefehlt. Bei mir fehlte sie in der 7.Klasse in der Kennenlernphase genau 14 Tage. Dann kam sie sogar, wenn sie krank war, in die Schule. Was da mit Lehrern in ihrer Ausbildung insbesondere bei der Prüfung läuft, ist oft entwürdigend. Eltern bekommen das meist gar nicht mit.
      Wir sollten alle genau hinschauen lernen: PRÜFEN.
      Guten Erfolg!
      Franz Josef Neffe

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        #4
        AW: Förderlehrer

        Liebe Eltern,

        die Lehrerausbildung gehört grundlegend geändert. Ich habe auch schon sehr gute Lehrer kennengelernt, die auch durch das 2.Staatsexamen gefallen sind.

        Aber diesen Lehrern kann ich nur eines raten: Bis vor ca. 2 Jahren jedenfalls durfte man ohne 2.Staatsexamen in einer Privatschule unterrichten. Wenn man dort eine paar Jahre gearbeitet hat, gibts bei dem derzeitigen Lehrermangel auch sicher einen Weg in die Regelschule.

        Christine Primbs

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          #5
          AW: Man sollte grundsätzlich die Prüfer prüfen!

          Zitat von Franz Josef Neffe Beitrag anzeigen
          An ihren Werken werdet Ihr sie erkennen - das gilt auch ganz genauso für Lehrerausbilder.
          Du monierst hier ein bedeutendes Problem ganz zu Recht: Jahrelang studieren und dann noch in der Praxis weitergebildet werden und dann wissen sie erst, dass du als Lehrer nicht taugst??? Wenn unsere Lebensmittelprüfer so prüfen würden wäre der Staat ständig von der Pleite und Schlimmerem bedroht.
          Ich kenne die sog. Lehramtsprüfungen intensiv aus eigener Praxis. Dafür muss UNTERRICHT VORGEFÜHRT werden - das ist keine Prüfung sondern eine blanke Unterwerfungsübung. Die Prüfer entledigen sich der konkreten eigenen Verantwortung für den Menschen und checken nur formale Vorgaben. Sie waschen ihre Hände in Unschuld, wenn sie für vorgeschriebene Erfüllung von Schablonen nicht genügend Punkte vergeben können. Es ist inakzeptabel, was bei uns seit Jahrzehnten als Prüfung läuft.
          Franz Josef Neffe

          Oh ja, da kann ich mich Ihnen anschließen. Und das Tragische dabei ist, dass diese Sorte "unfähiger" LehrerInnen sichtbare positive Veränderungen am Schüler bewirken, was aber anscheinend nicht im Sinne der Ausübung der Tätigkeit liegt.
          Zuletzt geändert von Marie-Luise; 18.07.2012, 16:49.

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            #6
            AW: Förderlehrer

            Hallo Chripri,

            unsere Kinder und auch wir Eltern, sind nach wie vor voll begeistert von unserer so hoch motivierten Referendarin. Wir haben nun "offiziell" erfahren, dass sie unsere Schule verlassen wird. Uns bleibt nichts weiter übrig und müssen es akzeptieren. Mal sehen, was wir dann mit dem neuen Schuljahr bekommen. Die Kinder und auch wir Eltern sind sehr traurig. Solche Menschen, wie unsere Referendarin findet man im Schuldienst von heute, nicht mehr oft. Sie wollte mit Schülern arbeiten aus innerer Überzeugung heraus, dass man jedem Menschen etwas beibringen kann und wenn es nur ein Lächeln ist. Ich bin am Grübeln, ob solche Menschen im Schuldienst vielleicht nicht mehr gefragt sind?

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              #7
              AW: Förderlehrer

              Hallo miteinand,

              Menschen, die nicht einer vorgegebenen Norm entsprechend denken und handeln (und auch noch Erfolg damit haben!), sind vielen starr strukturierten Menschen ausgesprochen suspekt.
              Haben sich dann noch Ideologien in diesen unbeweglichen Köpfen festgesetzt, wird mit aller Macht versucht, die Vielfältigkeit der verschiedenen Menschen (z.B. durch starre Vorgaben bei Tests/Prüfungen) auszusortieren oder in verschiedene Schubladen zu selektieren.
              Das ist galoppierender Unsinn, denn am Ende kommt bei diesem Denken und Handeln nur Einfalt raus.
              Unkonventionell denkende und handelnde Menschen sollten sich nie in ein Korsett pressen lassen. Sie sollten ihren Weg gehen, dann werden sie auch glücklich.

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                #8
                AW: Förderlehrer

                Hallo zusammen,

                neulich konnte ich in der Zeitung lesen, wie wichtig es ist, dass Referendare nicht nur lehren, sondern auch einfühlsam mit ihren Schülern umgehen müssen. Na ja, halt die, die Ausbildung überstehen. Wenn man diesen Artikel liest, dann wird einem Angst und Bange um die jungen Menschen , die so voller Zuversicht eine Ausbildung im Dienst der Menschen absolvieren wollen.

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                  #9
                  AW: Förderlehrer

                  Liebe Marie-Luise,

                  warum schreibt Ihr Eltern nicht mal einen Protestbrief an das Ministerium? Ich finde es einen grundsätzlichen Skandal, dass der Staat es sich erlaubt, Lehrer nach einem fast vollendeten Studium rauszuwerfen. Da muss sich auch an der Lehrerbildung grundsätzlich etwas ändern. Fragen der persönlichen Eignung müssen vor Beginn des Studiums geklärt werden wie in vielen europäischen Ländern üblich, nicht erst am Ende.

                  Christine

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                    #10
                    AW: Förderlehrer

                    Wir haben vom FeD immer wieder Studenten von der Uni. Viele von ihnen haben 3-4 Nebenjobs um sich das Studium überhaupt leisten zu können.

                    Durch die Reihe sind viele Personen einfach geschafft, müde und rennen von einem Termin zum anderen.

                    Wundert das Ergebnis dann eigentlich noch?
                    LG v. Sanne

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                      #11
                      AW: Förderlehrer

                      Hallo zusammen,

                      der Beitrag aus der Süddeutschen stimmt mich sehr nachdenklich. Ich zitiere:

                      ....... Für sie ist ihr zweijähriger Vorbereitungsdienst der denkbar härteste Eignungstest. Wer ihn bestehe, der brauche sich um seine emotionale Stabilität wahrlich keine Sorgen mehr zu machen. Und wenn es am Ende tatsächlich an starker Persönlichkeit und natürlicher Autorität mangele, dann, so der Eindruck, liege es nicht an ihnen selbst, sondern an den Schwächen ihrer Ausbildung und Ausbilder.

                      So frage ich mich, wie kann das sein, dass erwachsene Menschen, die meist schon Mitte Zwanzig sind, solch enormen Druck ausgeliefert werden? (freiwillig - oder gezwungener Maßen)

                      Ebenso erlaube ich mir weiter aus der Süddeutschen zu zitieren:
                      ....Petra Hiller etwa, Gymnasiallehrerin für Biologie und Chemie in Dormagen, bekam davon schon am ersten Tag ihres Referendariats am Studienseminar Meppen einen bleibenden Eindruck. Der Personalrat begrüßte die Neuankömmlinge mit dem Satz: "Wir sind das Studienseminar in Niedersachsen mit der höchsten Selbstmordrate."

                      Petra Hiller überlebte zwar, an das Referendariat denkt sie jedoch nur mit Schaudern: "Ich habe nie mehr in meinem Leben unter einem derart ungesunden Stress gestanden. Man wird zwischen allen Fronten zerrieben. Das Schlimmste war, dass mir die Fachleiter so gut wie nichts beigebracht haben." Sie habe sich "Ideen für fertige Unterrichtsreihen und konkrete Unterrichtshilfe" gewünscht. "Stattdessen verplemperten wir in den Seminaren unsere Zeit mit hehren Theorien." Bei den Lehrproben erwarteten die Fachleiter dann allerdings die perfekten Stunden - und wurden ungern enttäuscht. So bescheinigte ihr Biologie-Fachleiter einer Referendarin nach einem Unterrichtsbesuch: "Das war Anti-Unterricht. Es wäre besser gewesen, Sie hätten die Stunde nie gehalten." Mit solchen Schlägen unter die Gürtellinie sei niemandem geholfen, sagt Petra Hiller.


                      Wir haben aus Gesprächen den Eindruck gewinnen können, dass es bei unserer Referendarin genauso gehandhabt wurde.

                      Und je weiter ich den Artikel nun verfolgt habe und auch so etwas lesen musste:


                      .....Susanne Müller (Name geändert), eine junge Hauptschullehrerin in Düsseldorf, ist "nur froh, vom Studienseminar weg zu sein". Die Seminare seien "eine einzige sinnlose Schwafelei mit nervigen Gruppenspielchen, die mit dem Alltag an der Schule nichts zu tun haben". Sie ist vor allem von der menschlichen Seite enttäuscht: "Kritisches Denken und Widerspruch werden nur ungern gesehen." Auch fehle es an Standards und Verbindlichkeiten. Eine besonders bizarre Episode erlebte sie, als es im Seminar um Lernzielformulierung ging: Die Leiterin zerriss Susanne Müllers Entwurf in Bausch und Bogen. "Dabei hatte ich ihn zuvor eins zu eins von meiner Geschichts-Fachleiterin übernommen."

                      wundert es mich nicht, wenn die erste Seite des Artikels zu diesem Fazit kommt:
                      (ich zitiere)....



                      So wie hier liegt vieles im Argen im deutschen Lehrerausbildungssystem. Wissenschaftliche Evaluationen zur Überprüfung des Vorbereitungsdienstes, wie sie die Bezirksregierung Arnsberg in Zusammenarbeit mit der Universität Dortmund entwickelt hat, sind die Ausnahme. "Das Kernproblem ist, dass Seminarleiter nicht ausgebildet werden, weder in fachlicher noch in psychologischer Hinsicht", sagt eine Hauptseminarleiterin. Dabei hängen von ihren Gutachten und Bewertungen Existenzen ab. Eine gute Ausbildung ist damit Glückssache und zudem noch keine Garantie für einen guten Abschluss.
                      Zuletzt geändert von Marie-Luise; 23.07.2012, 10:36.

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                        #12
                        AW: Förderlehrer

                        Zitat von chripri Beitrag anzeigen
                        Liebe Marie-Luise,

                        warum schreibt Ihr Eltern nicht mal einen Protestbrief an das Ministerium? Ich finde es einen grundsätzlichen Skandal, dass der Staat es sich erlaubt, Lehrer nach einem fast vollendeten Studium rauszuwerfen. Da muss sich auch an der Lehrerbildung grundsätzlich etwas ändern. Fragen der persönlichen Eignung müssen vor Beginn des Studiums geklärt werden wie in vielen europäischen Ländern üblich, nicht erst am Ende.

                        Christine
                        Hallo Christine,

                        ich bin zwar nicht Marie-Luise, aber diese Idee fände ich unterstützendswert. Vielleicht sollte man mal flächendeckend ein wenig über die Bedingungen, bzw. dem heutigen Bild, welches die Förderlehrer, sowie ihre Ausbildung und ihren Sinn und Zweck, der nicht von der Hand zu weisen ist, nachdenken. Bevor wir ihre Fähigkeiten anprangern. Vielleicht bestehen ja gerade die "Falschen"? ) und werden auf die Schüler und damit auch uns losgelassen......

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                          #13
                          AW: Förderlehrer

                          Hallo zusammen,

                          jetzt habe ich mir mal die Mühe gemacht und bin an die Wurzeln (Universität)gegangen. Hochinteressant kann ich euch sagen und zudem habe ich auch gleich einen recht interessanten Artikel gefunden:

                          Stellungnahme der kollegialen Leitung des Instituts für Sonderpädagogik Würzburg zu Inklusion

                          nur mal so nebenbei, was die "Ausbilder" an den Unis so umtreibt. Begründet, oder nicht begründet?

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                            #14
                            AW: Förderlehrer

                            Hallo zusammen,

                            im Zeichen der Inklusion und das Recht auf Wahlfreiheit in vielen Lebensbereichen, eben auch für Menschen mit einer geistigen Behinderung, geht ein Ruck durch die Gesellschaft. Neue Papiere, neue Sichtweisen entstehen. Die Anforderungen an die Pädagogen und Therapeuten und selbstverständlich auch an uns Eltern mit betroffenen Kindern, steigt in Sphären auf, die anscheinend nur noch wissenschaftlich belegt werden können. Jeder bringt seine Sichtweise ein und glaubt, bzw. ist davon überzeugt, die richtigen Zutaten einbringen zu können. Dabei haben schon viele Wissenschaftler vor der Behindertenrechtskonvention genau gewusst, was sinnvoll wäre. Man hat sie vielleicht, nur noch nicht so ernst genommen. Wer weiß, in 10 oder 20 Jahren wird man wieder alles aus einem anderen Blickwinkel sehen. Die Referendare von heute stoßen auf ein Arbeitsfeld, welches sich in den letzten 30 bzw. 40 Jahren durch stetig neue wissenschaftliche Erkenntnisse, immer wieder verändert hat. Die allgemeine Schulpflicht für Menschen mit einer geistigen Behinderung gibt es noch nicht so lange, oder wie man es eben nimmt. Sie wurde erst in den 70 ziger Jahren zur Selbstverständlichkeit.
                            Aber wer hier auch gerne näher ins Thema einsteigen möchte, sich überhaupt mal einen Einblick verschaffen möchte, was Förderlehrer überhaupt sind und was sie können und wie man zu ihren Wurzeln finden kann, der ist hier richtig. Und was die Refs an den Unis im Umgang mit unseren Kindern begleitend lernen können, findet ihr hier. Marie-Luise hat einen sehr interessanten Bereich aufgetan und man könnte durchaus hier eine Diskussion beginnen. In einigen Threads hier auf Intakt wurde ja schon der "Förderlehrer" und seine Aufgaben ins Visier genommen. In einem anderen Forum fordert man sogar die Abschaffung solcher. Vielleicht bringt dieser Thread ein wenig Licht in die Materie und auch warum und wozu sie da sind, wie sie durch eine nicht gerade einfache Ausbildung laufen, welchem Druck sie sich hingeben, mit den fast jährlich sich verändernden Anforderungen im Sonderpädagogischen Bereich. Und wer sich dann noch einmal beschweren möchte, wie ein Vorschlag von einer Userin hier im Thread, der ist hier gut aufgehoben. Der direkte Draht zur Uni: die Beratungsstelle für Betroffene, Eltern und Einrichtungen von und für Menschen mit einer "geistigen Behinderung". Da könnt ihr loswerden, was vorher von hier aus, auf euch losgelassen wurde. )

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                              #15
                              AW: Förderlehrer

                              Vielen Dank für den Link Kirsten. Ich werde mir etwas überlegen.
                              LG v. Sanne

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                                #16
                                AW: Förderlehrer

                                Hallo zusammen,

                                zwischendurch ein klein wenig Statistik. Hier kommt ihr auf die Seite der Infoplattform zur Heil- und Sonderpädagogik in der Schweiz. Dort findet man die neusten Zahlen der Entwicklung im Integrations- und Förderschulbereich von Deutschland. Interessant dabei, die Zahlen der Schüler, die im normalen schulischen Bereich integriert werden können steigt ebenso an, wie die Neuaufnahmen in bestehende Sonderschulen.Hier kommt man zum Bericht bzgl. des: Der vierte nationale Bildungsbericht 2012 Man findet auf den Seiten auch weiteres Material zum Thema Sonderpädagogik, usw. Wer dann Muse hat, den gesamten Bildungsbericht zu lesen (389 Seiten) der kommt über diesen Link direkt dorthin.
                                Zuletzt geändert von Kirsten; 22.07.2012, 19:07.

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                                  #17
                                  AW: Förderlehrer

                                  Hallo zusammen,

                                  ich habe noch ein Sahnehäubchen zum Thema "Förderlehrer", bzw. Sonderpädagogen im Lehramt. Am letzten Freitag, also 20.7.12, wurden die Einstellungsnoten veröffentlicht. (Ihr müsst scrollen und dann findet ihr die jeweiligen Links)Vor ca sechs Jahren war eine 1,......... Note nach Abschluss des Referendariats die Voraussetzung eine Planstelle zu bekommen. Wer drüber lag, konnte in Bayern mit Glück auf einen Angestelltenvertrag hoffen. Der lief dann z.T. über ein paar Stunden und ab August war man wieder arbeitslos. Vielleicht hatte man auch Glück und bekam Ende Juli einen Beischeid, das man an einem anderen Ende von Bayern wieder ein paar Stunden gegen Entgelt ableisten darf. Ob man Familie hatte, oder nicht, spielte nicht unbedingt die Rolle.
                                  An der Uni konnte man sich nicht so schnell in das Fach Sonderpädagogik auf Lehramt einschreiben. Da musste man schon eine 1,......im Abi haben. Heute und gerade mit Blick auf die Inklusion fehlt es an allen Ecken und Enden an geeignetem Potenzial. Letztes Jahr wurde alles was es an Lehrern auf dem Markt gab eingestellt. Dieses Jahr liegt die Übernahme Note bei ca 3,4. Das heisst, so gut wie ausreichend, bzw. gerade noch befriedigend!)Es ist also gar nicht mehr so wichtig, wie gut, oder wie schlecht jemand abschneidet. Es ist alles Politik. Dann frage ich mich nur, warum man jedes Jahr wertvollen Nachwuchs im Referendariat so auflaufen lässt und am Ende die Schüler die Verlierer sind, weil sie erst gar keinen Lehrer vor sich haben. Und ich bin mir sicher, dass man nicht immer eine eins haben muss, um ein guter Lehrer zu sein. Sollten wir nicht mal die Lehrer an den Schulen unserer Kinder fragen, wie gut ihr Notendurchschnitt war? Die oben an der Spitze, kassieren eiskalt ihre Moneten. Denen ist es doch sichtbar völlig egal, was unsere Kinder präsentiert bekommen. Erst bilden sie zuwenig aus, dann lassen sie die Studenten durch alle Semester laufen und schwere Prüfungen und lange schriftl. Arbeiten werden abverlangt und zum Teil werden diese sogar schon wieder veröffentlicht. Und dann fallen sie durch die Lehrproben, weil sie "unfähig" sind, zu unterrichten. Das mag ja stimmen und dann auch berechtigt sein. Meine Frage wäre hierbei nur, können an sich intelligente Menschen wirklich so "unfähig" sein, dass sie nicht auch noch lernen können zu "lehren"? Reicht die Motivation und Hingabe und das Studium wirklich nicht aus, einem schwerstmehrfachbehinderten Schüler den Unterricht zu gestalten? Oder sollen nur die Fitten durch den Unterricht gezogen werden, natürlich klar strukturiert, wie es unsere Betroffenen brauchen, um jeden verwertbaren Rest rauszukitzeln und um hinterher würdig zu sein, einen Teil der Gesellschaft zu bilden? Was ist das alles für eine Politik - im Sinne unserer Betroffenen?. Schaut euch auf den Seiten um, dann wißt ihr, was dieses Jahr "losgelassen" wird. Vor sechs, sieben Jahren wurden die mit Kusshand aus Bayern verabschiedet. Waren Ausschuss und wertlos. Heute stehen sie vor den Klassen und vollziehen den Bildungsauftrag. Es ist für mich allenfalls politisch erklärbar. Menschlich und aus pädagogischer Sicht, sowie mit Blick auf das gesamte System, absolut nicht nachvollziehbar. Da kann doch keiner mit gutem Gewissen dabei sein. Was denkt ihr?

                                  Von 530 Bewerbern des laufenden Prüfungsjahrgangs, der Wartelisten und der freien Bewerber konnten 530 Bewerber in den staatlichen Schuldienst übernommen werden (100%).

                                  Applaus - Applaus
                                  Zuletzt geändert von Myriam; 23.07.2012, 11:44.

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                                    #18
                                    AW: Förderlehrer

                                    Auf der Seite kann man auch lesen, dass Förderschulen Lehrkräfte aller Lehrämter suchen. Also brauchen die dann noch nicht mal eine Sonderpädagogische Ausbildung haben?


                                    Bewerbung für das Einstellungsverfahren in den staatlichen Förderschuldienst

                                    Freie Stellen: Förderschulen suchen Lehrkräfte aller Lehrämter (befristete Arbeitsverträge in Vollzeit)

                                    Interessenten aller Lehrämter werden gebeten, sich mit vollständigen Angaben zu ihrem Lehramt (Fächerkombination), ihren vollständigen Kontaktdaten (Telefon, Anschrift) sowie ggf. unter Angabe ihrer bevorzugten Einsatzorte bzw. Einsatzregionen an die Regierungen direkt per Email zu wenden:

                                    Regierung von Oberbayern; RSchDin Mayer-Lengsfeld: layana.mayer-lengsfeld@reg-ob.bayern.de

                                    Regierung von Niederbayern; RSchD Wagmann: otto.wagmann@reg-nb.bayern.de

                                    Regierung der Oberpfalz; Ltd. RSchD Schwarz: karl.schwarz@reg-opf.bayern.de

                                    Regierung von Oberfranken; Ltd. RSchDin Scherr: luzia.scherr@reg-ofr.bayern.de

                                    Regierung von Mittelfranken; RSchD Kleindiek: gerhard.kleindiek@reg-mfr.bayern.de

                                    Regierung von Unterfranken; Ltd. RSchDin Baum: angelika.baum@reg-ufr.bayern.de

                                    Regierung von Schwaben; Ltd. RSchD Eberhardt: johann.eberhardt@reg-schw.bayern.de

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                                      #19
                                      AW: Förderlehrer

                                      Hallo Marie Luise
                                      Mein Sohn ging ein Jahr lang auf eine KB-Schule.Es waren auch Lehranwärter dort,aber wir haben nie was vom nicht bestehen eines Staatsexamen gehört.Es wundert mich, das man darüber so offen spricht. Ich weiß nur das die Anforderungen sehr hoch sind. Unsere Nachhilfelehrerin war auch durchgerasselt. Die junge Frau wollte Grundschullehrerin werden, die war sehr lieb. Jetzt möchte sie Sozialpädagogin studieren, das geht noch. Aber mit dem was du geschrieben hast, haste recht. Tut mir auch leid, ist aber in anderen Berufen auch so. Wenn du eine Prüfung nicht schaffst,kannst du noch mal wiederholen.Und wenn man dann nochmal scheitert, ist es vorbei. Schade.

                                      LG Anne Reinke Elfriede B.
                                      Zuletzt geändert von Elfriede B; 08.08.2012, 21:50.

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                                        #20
                                        AW: Förderlehrer

                                        Mein Großer war ja auch un einer l-Schule (für Lernbehinderte) obwohl er Asperger und ADHS hat. Er kam dort gar nicht zurrecht und ich musste ihn mehrfach die Woche aus dem Direktorat abholen- nicht beschulbar.
                                        Als ich zur Lehrerin sagte, mein Sohn sei intellektuell unterfordert, aber emotional und sozial überfordert, sagte diese:
                                        Ach wissen sie: Bei uns wünscht sich doch jede Mutter, ihr Kind sein unterfordert- villeicht ist ihr Kind hochbegabt???
                                        Ich war so sauer!
                                        Später konnte ich ihr aber anhand von Tests der Uniklinik beweisen, dass ich Recht hatte- und das tat sooooo gut!

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