Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Beginnende Diskriminierung in der Schule

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Beginnende Diskriminierung in der Schule

    Wir haben ein behindertes Kind (seelisch). Es ist möglich, dass es in einer Regelschule unterrichtet werden kann. Es handelt sich hierbei um eine Schule mit Förderschwerpunkt. Das Credo der Schule ist es, dass behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam lernen. Das gemeinsame Lernen soll normalerweise so funktionieren, dass 2-4 Kinder mit Förderbedarf gemeinsam mit dem Rest der Klassenstärke gemeinsam lernen und so gegenseitig voneinander "profitieren". Da es sich hier aber um keine Wohnortgrundschule handelt, hat die Schule keinen ausreichenden "natürlichen" Zulauf und man scheint daher auf jede Anmeldung angewiesen zu sein, eine Auswahl existiert quasi nicht. Das hat zur Folge, dass die Klassen sozusagen ein Sammelbecken für alle Arten von verhaltensauffälligen Kindern wird und der angestrebte Modus max. 4 Förderkinder auf sagen wir mal 14 "unauffällige" Kinder konterkariert wird. Weil jedes Kind besondere Aufmerksamkeit benötigt, wird dadurch der Förderstatus der 4 Kinder sozusagen auf alle anderen Kinder "aufgeteilt," so dass am Ende nichts mehr von der gewollten besonderen Aufmerksamkeit für die Förderkinder übrigbleibt. Viele Kinder außerhalb des Förderschwerpunkts sind auf andere Art verhaltensauffälig und kommen wahrscheinlich auch aus problematischen Familienverhältnissen. Die Eltern nutzen daher gern das Angebot dieser Schule des "besonderen Verständnisses", was es so an der Wohnortgrundschule sicherlich nicht geben dürfte. Das ist das Dilemma, wie es sich uns darstellt.

    Wir haben nach anfänglich guten Erfahrungen es nunmehr damit zu tun, dass je weiter das Kind in den Klassenstufen voranschreitet, die verbalen Diskriminierungen zunehmen. Die Schule hat zwar darauf reagiert, aber außer dem Vorhaben, mit den Schülern von denen diese Diskriminierungen ausgehen, über entsprechende "Auklärung" pädagogisch einzuwirken und zu reden, keine Lösung anzubieten. Wir finden das ist, wenn überhaupt, nur die zweitbeste Lösung. Wir haben die Befürchtung, dass je mehr in der Klasse von den Einschränkungen der anderen (behinderten) Kinder bekannt wird, um so mehr "Munition" wird den Schülern geliefert, munter weiter zu diskriminieren, da es offensichtlich Schüler gibt, denen es Spaß macht, andere Kinder zu kränken und die nicht willens oder in der Lage sind, emotional nachzuempfinden, was sie den anderen (behinderten) Kindern antun. Auch denken wir, dass, wenn sie andere erniedrigen, die eigene Unvollkommenheit in den Hintergrund tritt. Oder auch das Machtgefühl, über andere zu stehen, auch wenn es tatsächlich natürlich nicht so ist.

    Wir möchten das Forum nutzen, um zu erfahren, welche Erfahrungen andere Eltern und Lehrer hierzu haben und welche Möglichkeiten es gibt, gegen derartige Diskriminierungen vorzugehen.

    Abschließend möchten wir darum bitten, den Fokus nicht darauf zu richten, dass wie den z.B.Begriff "behindert" oder "problematische Familienverhältnisse" verwendet haben. Wir wissen, dass sie im weitesten Sinne politisch nicht korrekt sind. Aber um den Diskkussionsbeitrag nicht in weitschweifigen Umschreibungen ausufern zu lassen, haben wir diese Begriffe verwendet. Wir wollen damit niemand stigmatisieren oder verletzen. Sollte die Forenleitung dieser Meinung sein, bitten wir schon jetzt um Entschuldigung und ggf. darum, den Beitrag zu löschen

    #2
    AW: Beginnende Diskriminierung in der Schule

    Hallo SehrRatlos,

    Meine Erfahrung mit Mobbing in der Schule ist, dass man unbedingt dafür sorgen muss, dass möglichst viele in die Veantwortung genommen werden.
    Alle Vorfälle sollten mit Datum und eventuell Uhrzeit schriftlich festgehalten werden. Diese Informationen sollten nicht nur dem Klassenlehrer sondern zeitgleich, auch schriftlich, der Schulleitung und dem Schulamt, sowie u.U. der zuständigen Schulaufsicht eures Regierungsbezirkes zur Kenntnis gebracht werden, mit der unmissverständlichen Aufforderung, die Vorfälle zu unterbinden.
    Iht müsst darauf achten, dass solche Vorfälle nicht als "normale" Zänkereien abgetan werden.
    Eine Möglichkeit Aufmerksamkeit zu erreichen und Präsenz zu zeigen ist z.B. auch, wenn ihr als Eltern im Unterricht hospitiert.
    ------------------

    Meine Erfahrung ist, dass mobbende Kinder nicht zu stoppen sind, wenn man auf ihr Verständnis und ihr Mitgefühl setzt. Beides ist oft gar nicht vorhanden.
    Sie müssen konsequent und deutlich in ihre Schranken gewiesen werden.
    p.s.
    Schreiben, die ihr mit der Post schickt, würde ich nur per Einschreiben mit Rückschein versenden. Manchmal geht solche Post sonst verloren!

    L.G. Susanne

    Kommentar


      #3
      AW: Beginnende Diskriminierung in der Schule

      Hallo SehrRatlos,

      es gibt eine Internet-Seite Schüler gegen Mobbing.
      Vielleicht findet Ihr dort noch zusätzliche Informationen.
      Viel Glück, Geduld und Kraft!

      Kommentar


        #4
        Die Kräfte stärken und als Freunde gewinnen

        Den Körper füttern wir täglich mehrmals, was gebt Ihr der Seele und dem Geist des Kindes zu essen, damit sie stark und groß werden? Die Frage stelle ich als Ich-kann-Schule-Lehrer oft. Schon bei der ersten Begegnung würde ich mich vielleicht sogar auf den Boden setzen, damit ich zu Deinem Kind aufschauen kann und es ein gefühl für seine wahre Größe bekommt. Diese wahre Größe, die Feinheit aller seiner Talente, spreche ich an. Ich grüße/größe seine Kräfte.
        Ich bestätige und anerkenne sie, ich achte sie und interessiere mich lebhaft für ihre gute Entwicklung, die ich mir für sie ausmale, ich bestärke sie, ermutige sie usw. Das ist Nahrung für die Seele und ihre Kräfte, denen ich ein verlässlicher Freund und Anwalt bin.
        Probiers doch mit Schlafsuggestion; das ist keine Manipulation sondern nur ein gutes Gespräch mit den Talenten unter besonders günstigen Bedingungen. Wenn das Kind schläft, lenkt nichts ab, da wirken meine guten, stärkenden Worte voll. Ich bestärke und bestätige, wecke Interesse für die gute Entwicklung, zeichne sie vor, bestärke auch sie und gebe schließlich einen klaren Auiftrag dafür. Jeden Abend ein paar Minuten; die Wirkung kannst Du sehen und spüren und erleben.
        Und mit den Talenten der anderen lerne ich auch gut umzugehen, etwa wie der IKS-Satz 2008 zeigt: "Wenn ich deine Kräfte BESSER behandle als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir. Dabei sind noch viel wichtiger als die Worte die Gedanken, die ich ausstrahle. Wenn es den Talenten im Lehrer oder in den Mitschülern schlecht geht, dann strahle ich ihnen zu, was sie brauchen, um GUT zu sein und GUt zu handeln. Das ist keine Arbeit und genau das, was die Talente SATT macht, und satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Denke es mal durch und probiere es, ich freue mich auf Euren Erfolg.
        Franz Josef Neffe

        Kommentar


          #5
          AW: Beginnende Diskriminierung in der Schule

          Gute Freunde von uns haben ihr Kind mit einer starken Lernbehinderung in eine Jena-Plan Schule mit integrativer Klasse gegeben. Davor war der Junge bis zur vierten Klasse in eine Sonderschule gegangen. Das Kind unserer Freunde wurde sehr herzlich von allen Kindern aufgenommen und bisher nie diskrimiert. Seit er auf der neuen Schule ist, ist er viel ausgeglicherner und hat viele Freunde gefunden.

          Nicht immer muss Mobbing oder Diskriminierung zu einem zentralen Problem werden. Ich denke, um Diskrimierungen entgehen zu können, bedarf es sehr aufmerksamen, einfühlsamen Lehrern, die stehts auf das Kind ein Auge haben und sich im Falle für das Kind stark machen.

          Kommentar


            #6
            AW: Beginnende Diskriminierung in der Schule

            Abschließend möchten wir darum bitten, den Fokus nicht darauf zu richten, dass wie den z.B.Begriff "behindert" oder "problematische Familienverhältnisse" verwendet haben. Wir wissen, dass sie im weitesten Sinne politisch nicht korrekt sind.

            Ich finde diese Begriffe völlig korrekt, weil sie Fakten auf den Punkt bringen, statt sie zu bagatellisieren oder schön zu reden.
            Wir haben ein behindertes Kind und daher problematischere Familienverhältnisse als Familien, die keine behinderten Kinder haben.

            So ist es und da gibt es auch keine passenderen Begriffe.

            Kommentar


              #7
              Credo

              Probleme wirken - so meine ich, mit den Augen des Ich-kann-Schuzle-Lehrers - immer auf zwei Ebenen: der sachlichen und der menschlichen. Auf der sachlíchen Ebene schreibt das Kind z.B. viele Rechtschreibfehler. In eine solche Lage kann durch entsprechende Lebensumstände aber auch das größte Schreibgenie geraten. Für das wären Rechtschreibübungen sicher nicht die Lösung. Deshalb nehme ich die Fehler und Auffälligkeiten als Signale und Hinweiszeichen und schaue, was diese Zeichen mir zeigen wollen. Sie weisen immer auf ein Problem auf der menschlichen Ebene hin.
              Die Fehler und Auffälligkeiten haben immer eine wichtige Bedeutung. Sie suggerieren dem Menschen: "Ich kann es nicht. Ich bin nicht gut genug. Mich versteht keiner. Ich schaff das nie. Mein Leben lang kann ich damit nicht vom Fleck kommen........" Was macht Leben dann noch für einen Sinn, wenn man mit 8 Jahren bereits die Gewissheit hat, dass sich ausgerechnet in dem Punkt, wo es gerade am meisten wehtut, nichts mehr verändern kann? Binden einen dann all die "Diagnosen", Test- und Prüfungsergebnisse nicht zu allem Kummer auch noch mit suggestiver Gewalt für immer genau an der Stelle fest, von der man so existentiell notwendig weg möchte?
              Probleme ERSCHEINEN nur als SACHprobleme, sie SIND aber immer MENSCHLICHE Probleme. Die Pädagogik als sich sachlich gebende Wissenschaft weicht standardmäßig den menschlichen SEINSproblemen aus und löst dafür die sachlich aufscheinenden SCHEINprobleme. Wenn ich aus Seelenkummer heraus Schreibfehler mache und dann Schreibübungen als Förderung über mich ergehen lassen muss, dann wird der Seelenkummer noch größer und kann mit der gut gemeinten Förderung bis ins Unermessliche wachsen.
              Kinder werden AUFFLÄLLIG, damit uns was AUFFÄLLT. Wir müssen endlich über das Vordergründige hinausschauen. Wir sollten aufdhören, die Verpackung mit dem Inhalt zu verwechseln.
              FEHLER heißen FEHLER, weil sie uns immer auf etwas hinweisen, was FEHLT. Mir als Ich-kann-Schule-Lehrer sagen Rechtschreibfehler, dass der RechtschreibSTÄRKE STÄRKUNG fehlt. Der Du-musst-Schule-Lehrer sieht in den Fehlern, wie er es theoretisch verkehrt gelernt hat, eine RechtschreibSCHWÄCHE und kpmmert sich exclusiv um diese SCHWÄCHE. Das bekommt der SCHWÄCHE bestens. Die Legasthenieförderung ist ein gigantisches Erfolgsprogramm; aus dem Nichts heraus hat sie eine ganze Industrie hervorgebracht und die Legasthenie wächst und wächst und wächst.
              Da ich in der Ich-kann-Schule die Rechtschreibtfehler nur als EIN Zeichen von vielen nehme, die mir konkret zeigen, dass und wie es den TALENTEN & KRÄFTEN schlecht geht, kann ich diesen Talenten und Kräften einfach geben, was ihnen fehlt, dann werden sie wieder STARK und WACHSEN. Und weil ich sie nicht habe verhungern lassen, gewinne ich nebenbei noch ihre tiefe Freundschaft. Ich verehre (= griech. "therapeuo) ALLE Talente aller meiner Schüler, ganz besonders die, denen es gerade nicht gut geht. Ich verehre die geschwächten Talente selbstverständlich auch und gerade dann, wenn der betroffene Mensch selbst nicht oder nicht mehr an sie glaubt. Wann sonst würden sie mich als Lehrer brauchen? Und was gibt es für eine wesentlichere Aufgabe für einen wirklichen Lehrer, als gerade dann an die Talente seiner Schüler zu glauben, wenn das sonst keiner tut? Da gehe ich gern in Vorschuss: "Ich glaub an Dich. Schließ Dich mir an, dann sind wir schon zwei!"
              Ich freue mich auf Eure ERfolge.
              Franz Josef Neffe

              Kommentar

              Online-Benutzer

              Einklappen

              12 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 12.

              Lädt...
              X