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Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminierung?!

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    Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminierung?!

    Muss hier mal was erzählen und evtl. um
    Hilfe bitten:

    mein Sohn Janosch, fast 4 Jahre alt, ist
    geistig behindert und stark
    entwicklungsverzögert, da er mit einer
    Encephalocele ( offener Kopf, aus dem sein
    halbes Gehirn in einer tennisballgröße von
    4x7cm heraushing)geboren wurde...

    Aufgrund seiner Hirnfehlbildung leidet er
    unter anderem auch unter Epilepsie, die dank
    der Medikamente aber gut handlebar ist, so
    dass wir nur im Notfall ( wenn der Anfall
    länger als 5 Minuten dauert) 1
    Diazepam-Rectiole verabreichen müssen.

    Janosch geht seit September 2008 in einen
    integrativen Vorzeigekindergarten und hat vom
    Landratsamt sogar den Fahrdienst zur Kita und
    wieder nach Hause bewilligt bekommen.
    Heute morgen stand plötzlich die Kitaleiterin
    samt Zivi, der sonst immer alleine kommt, um
    Jnaosch abzuholen, vor der Tür und meinte,
    dass man dan Janosch durch seine
    gesundheitliche Situation nicht mehr alleine
    mit den Zivis fahren lassen könne und dass
    eine Fachkraft jetzt immer im Auto sitzen
    müsse für"den Notfall"...
    Jetzt müsse sie erstmal mit der
    Geschäftsleitung der Kita klären, ob sie
    diesen Fahrdienst für Janosch weiter leisten
    können, versicherungstechnich und
    personell...

    Ich glaube es einfach nicht !!!! Was sollen
    wir bloß machen. Es kommt uns vor, als sei
    unser behindertes ind mit Epilepsie ein
    Störfaktor für diese integrative
    Kindertagesstätte des Hochtaunuskreises...
    Gibt´s denn keinen Rechtsanspruch?

    Kann uns jemand Ratschläge oder Wissenswertes
    weitergeben???

    Wär super hilfreich um sich irgendwie wehren
    zu können...

    Liebe Grüße und danke an alle
    Mellie

    #2
    AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

    Hi Melli,

    hm, also unsere Tochter war auch in einem Integrativen Kindergarten und hier gab es keine Fahrdienst. Ich habe sie jeden Tag hingebracht und auch wieder abgeholt. Zur Schule wird sie nun mit dem Fahrdienst gebracht und hier in Bremen ist es so, dass es eine Begleitperson geben muss gerade bei Epi Kindern. Es ist ja auch einleuchtend, denn wenn während der Fahrt das KInd einen Einfall bekommt muss ja jemand zugegen sein und das kann der Fahrer nicht leisten. Es müsste doch bei euch Fahrdienstbestimmungen geben wo genau beschieben ist wie es zu handhaben ist.

    Liebe Grüße

    Yvonne

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      #3
      AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

      Bei uns im Schulbus fahren auch Kinder mit, die zu Anfällen neigen. Daher sitzt immer neben dem Fahrer eine Begleitperson, die im Notfall eingreifen kann.
      Aber ob das jetzt Pflicht ist, kann ich nicht sagen..

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        #4
        AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

        Hallo Mellobine

        ich hoffe du verstehst das jetzt nicht Falsch : Ich hätte meine Tochter früher, zur Zeit "als die Epilepsie aktiv war", nie und nimmer alleine mit dem Fahrer zum Kiga fahren lassen. Das wäre mir viel zu gefährlich gewesen.

        Bei einem Anfall kann man sich übergeben, und das Erbrochene einatmen. Daher ist wichtig, das bei einem Anfall schnell geholfen wird. Dabei ist das Medikament längst nicht so wichtig wie der Schutz vor dem einatmen von Erbrochenem. Wie soll sich angesichts solcher Gefahren ein Fahrer, der mit so einem hilfslosen Kind allein im Auto ist verhalten ? Passiert dem Kind was ist er genau so Schuld wie wenn er einem Unfall baut, weil er zu oft nach dem Kind schaut. Das vernünftigste was er machen kann : die Beförderung ablehnen. Ich finde es gut wie sich der Kiga bei euch verhalten hat... zwar spät, aber noch früh genug, um schlimmeres zu verhindern.

        Jetzt hilft wohl nur, mit eurem Neurologen zu klären, wie hoch er "die Gefahr" beurteilt, und wleche Hilfsleistungen in Notfall erforderlich sind, ( passende Lagerung, u. passendes Notfallmedikament ) und dann mit dem Kostenträger zu klären, wie die Erforderlichen Bedingungen zu schaffen sind. Ein Gruppentransport, wo sowieso eine Begleitperson bei ist, ist dann die sinnvollste Lösung.... wenn die Begleitperson so sitzt, das sie ggf. helfen kann, und sich das auch zutraut. An sonsten wirds schwer, obwohl man einen Anspruch auf eine Behinderungsgerechte Beförderung hat.

        Helmut

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          #5
          AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

          Hallo Mellobiene

          hier geht es um die Sicherheit und zwar von Deinem Kind!
          Das Du die LÖsung nicht bringen kannst, ist klar. Wird ja anscheinend auch gar nicht verlangt. Es wird ganz sicher nach LÖsungen gesucht. Und die einzig richtige Lösung wäre, wenn dem Fahrer jemand beigesetzt wird, der in einem Notfall, nämlich bei einem Krampf auch helfen kann. Das ist doch auch sicherlich Dein Anliegen?!
          Und es geht hier meines Erachtens nach NICHT um Störfaktoren sondern ganz klar um die Sicherheit und die sollte das A und O sein. Ich verstehe Deine Empörung nicht!

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            #6
            AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

            Hallo
            Ich sehe es wie Anke.mein 4 Jähriger hat auch Epilepsie.
            Er geht nicht in die Kita,da er nicht anfallsfrei ist und wegen seines
            Immundefekts.Das die Kita so vorbildlich eingreift,verdient
            Anerkennung
            LG Carmen

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              #7
              AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

              Hallo erstmal,

              habt ihr überhaupt alle gelesen was Mellobiene geschrieben hat? Also bei manchem Antworten müsste man doch glatt schreiben "Thema verfehlt". Ihr gebt ihr doch keine Antworten auf das was sie gefragt hat. Sollte ein Forum denn nicht helfen?

              Für mich hört sich das so an, als sei Janosch eigentlich eingestellt und dass er nur ab und zu krampft. Meine Tochter ist 3 Jahre alt und auch eingestellt, aber da sie noch wächst, kann es jederzeit (wie bei allen Epileptikern) zu Anfällen kommen. Sie wird jeden Morgen vom Fahrdienst der Kita abgeholt (Fahrer und Begleitperson). Diese sind mit meinem Kind bekannt und ich musste extra einen Fragebogen ausfüllen. Das kostet nix extra und ich bin dafür, dass jedes Kind zur Kita abgeholt werden sollte. Wenn es sich um geschultes Personal handelt, schadet das doch der Gesundheit des Kindes nicht!!!

              Die Empörung von Mellobiene besteht doch darin, dass sie Leiterin der Kita
              "Jetzt müsse sie erstmal mit der
              Geschäftsleitung der Kita klären, ob sie
              diesen Fahrdienst für Janosch weiter leisten
              können, versicherungstechnich und
              personell..."
              *Das würde mich aber auch ärgern! Der Fahrdienst war doch bewilligt und sie wussten von der Behinderung. Da kann man es sich doch nicht von einem auf den anderen Tag anders überlegen!

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                #8
                AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

                Hi Bifi,

                Versuch du als geschultes Personal / Fahrer mal alleine, gleichzeitig auf den Verkehr, und ein Kind mit Epilepsie zu achten. Wenn kracht weil du nach dem Kind schaust, bist du genau so Schuld, wie wenn nur dem Kind bei einem Anfall was passiert, weil du auf den Verkehr geachtet hast. Hier geht es darum "dieses Risiko" zu erklären, denn das ist der Grund für das Verhaltendes Kiga./& Fahrdienstes.

                Das der Fahrdienst bewilligt war sagt nichts darüber aus, unter welchen Voraussetzungen der das war. Hier hat "der Fahrdienst" nachträglich wmgl. festgestellt, das er diesen Dienst mangels nötiger Informationen unter falschen Voraussetzungen übernommen hat, und beschlossen die neu hinzu gekommenen Infos mit dem Kostenträger zu besprechen. Das hat nix mit Diskriminierung zu tun, sondern ist ein völlig normaler Ablauf, wenn sich Erkenntnisse ergeben, die aus Versicherungs- und Strafrechtlichen Gründen eine Änderung erforderlich machen.

                Helmut

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                  #9
                  AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

                  Liebe Mellobiene,

                  dein Sohn hat das gleiche Recht wie alle anderen Kinder auch, vom Fahrdienst mitgenommen zu werden. Es ist ein leidiges Thema und auch hier im Forum schon einmal zum Thema gemacht worden. Es grenzt immer wieder an Diskrimination, wenn Kinder, bzw. Menschen ausgegrenzt werden, weil sie einen Anfall haben könnten und ein Notfall Medikament brauchen. Du schreibst, dass dein Kind gut eingestellt ist und im Notfall eine Rektiole bekommt. (Die dann auch wirkt?) Richtig ist, dass eine 2. Person möglichst (generell) dabei sein sollte, um im Notfall gezielt handeln zu können. Dazu bedarf es eine Schulung seitens der Einrichtung, bzw. einer Fachkraft die zur Schulung hinzugezogen wird. Ferner muss dann jährlich eine Schulung erfolgen. Es gibt sehr gute Aufklärungsfilme, z.B. Die Ameisen. Diesen Film gibt es über das Epilepsiezentrum Kork zu beziehen. Dann gibt es einen Epinews-Letter. Da kann man ebenfalls DVD´s zum Thema Erste Hilfe erwerben. Wir haben Vorort genau das gleiche Thema. In unseren Bussen sitzt kein Fachpersonal, aber als Begleitperson eine "eingewiesene Person", die eben auch jährl. immer wieder eine Fortbildung mitmachen muss. Ich habe mich dahingehend eingebracht und begleite die Fortbildungen mit einem Video von einem Anfall meines Sohnes. Natürlich wird dieses Video nur von mir persönlich den meinen Sohn betreuenden Personen mit Erläuterungen meinerseits vorgeführt. So drängt man die Personen nicht mit dem Rücken an die Wand, sondern gibt Hilfestellung, die auch im Alltag für Menschen eine Hilfe sein können. Nicht jeder vermeintliche Alkoholiker ist im Delirium. Es könnte auch ein epileptischer Anfall sein, oder ein unterzuckerter Mitbürger. Das Rote Kreuz gibt als Unterweisung beimTransport von Anfallskranken die Anweisung heraus, abwarten, für Luftzufuhr sorgen und Notarzt rufen. Wenn der Notarzt aber 20 Minuten im Ernstfall braucht, dann grenzt es (meiner Meinung nach) an unterlassener Hilfeleistung, wenn ich kein Notfallmedikament, trotz Verordnung gebe.
                  Es ist eine Art Gesetzeslücke. Da es aber immer mehr Menschen mit Epilepsie gib, immer mehr Kinder davon betroffen sind, wird es irgendwann dahingehend neue Gesetzestexte geben. Fakt ist, lieber von der Epilepsie reden, Helfer einweisen und sicherer Umgang im Notfall mit den Anfallskranken, als vor lauter Angst vor Ausgrenzung eine vorhandene Epilepsie verschweigen. In ganz normalen Schulbussen fahren auch Schüler egal welcher Art mit, die evtl. auch von Epilepsie betroffen sind.
                  Mein Sohn fährt seit 15 Jahren mit dem Fahrdienst zur Schule. Zuerst mit Zivi´s und seit einigen Jahren fährt als zweite Person eine ganz normale Hausfrau, bzw. Rentner mit. Diese Personen sind geschult, zuverlässig und haben keine Angst vor einem Anfall. Die Epilepsieberatungsstelle bei uns in Unterfranken übernimmt z.B. solche Schulungen perfekt und kompetent. Selbsthilfegruppen haben oft auch geeignetes Filmmaterial und persönliche Erfahrung zusätzlich im Gepäck. Lasst euch nicht unterkriegen, niemand darf aufgrund seiner Behinderung ausgegrenzt werden und es gibt Mittel und Wege sowie Hilfen um auch Kinder, Menschen mit Epilepsie einzubinden.
                  Wichtig ist die Einweisung und jährliche Schulung, sowie die Überzeugung der Verantwortlichen, dass die eingewiesene Kraft auch im Ernstfall in der Lage ist, die notwendige 1. Hilfe zu leisten. Wir haben gekämpft und daran gearbeitet. Es war kein leichter Weg, aber wir haben hier viel erreicht.
                  Liebe Grüße
                  kirsty

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                    #10
                    AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

                    Ich fahre beim Maltheser Hilfsdienst und bei uns gibt es Weiterbildungen zu Epilepsie oder anderen möglich auftretenden Vorkommnissen.

                    Wir sind immer zu 2t unterwegs um die bestmögliche Aktionsmöglichkeit aber auch Betreeung bieten zu können.

                    MfG

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                      #11
                      AW: Kein Fahrdienst wg. Epilepsie??? Diskriminieru

                      Hallo Thomas,

                      super, vor allem deine Einstellung. Was man nicht kennt, dass kann man lernen. Solche Menschen brauchen wir, um unsere Angehörigen sicher und gut betreut zu wissen. Unsere Lebenshilfe Vorort stellt diese Fortbildungen auch sicher. Niemand darf aufgrund seiner Behinderung ausgegrenzt werden.
                      Vielen Dank und Grüße an dich,
                      Kirsten
                      (kirsty)

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