Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Förderschule ja oder nein?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Förderschule ja oder nein?

    Hallo,

    ich beschäftige mich derzeit mit der Einschulung meines 6-jährigen Sohnes sehr intensiv. Sensibilisiert für dieses Thema wurde ich aufgrund der mehr oder weniger schlechten Erfahrung mit der Lehrerin zu Schulbeginn meines anderen Sohnes, der in eine 2. Klasse an einer Regelschule geht und dort mit zu den Klassenbesten gehört.

    Auf meine Initiative hin, habe ich meinen Kleinen durch ein Frühförderzentrum testen lassen. Es wurde eine Konzentrations- u. Gedächtnisschwäche festgestellt, was ich selbst auch nachvollziehen kann. Während einer vorangegangenen Logopädie-Therapie wurde bereits ein Wortschatzproblem diagnostiziert.

    Aufgrunddessen bekommt er nun Frühförderung u Ergotherapie, die logopädischen Probleme haben wir zum größten Teil im Griff. Während der Frühförderung wurden seine Defizite noch klarer u die Frage der Einschulung evtl. in eine Förderschule wurde zum Thema Nr. 1!

    Mittlerweile wurde in der evtl. in Frage kommenden Förderschule der nötige Intelligenztest bzw. das sonderpädogische Gutachten erstellt. Ergebnis war, normaler Durchschnitt, also Einschulung in die Regelschule (hier möchte ich anmerken, dass der Einschreibetermin für die Regelschule Ende April ansteht).

    Beim Test in der Förderschule konnte ich anwesend sein. Und ich muss sagen, ich war dermassen erstaunt über die Antworten/Mitarbeit/Konzentration meines Sohnes, von jeglichem vorher genannten Problem keine Spur! Ich bin allerdings der Meinung, dass er die während des Tests an den Tag gelegte Leistung nicht konstant über einen Schultag oder eine ganze Schulwoche durchhalten würde.

    Meine derzeitigen Gedanken sind nun: Schule ich ihn in der Förderschule ein? Oder, natürlich komplett abhängig davon was am Einschreibetag in der Regelschule herauskommt, schule ich ihn ganz normal in eine Regelschule ein?

    Sehr viele Kommentare im Internet über Förderschulen erschrecken mich!!!Meist wird von einer Einschulung in eine Fö.schule abgeraten. Ich jedoch bin hin- und hergerissen, sehe in Förderschulen eigentlich Vorteile, wie z.B. kleine Klassengrösse (max. 14 Kinder), intensive Betreuung der Kinder, teilweise durch zwei Lehrkräfte, aber andererseits als nachteilig, vor allem hinsichtlich ADHS-Kindern. Tendenz geht aber eigentlich in Richtung Förderschule und nach dem 2. Schuljahr, falls möglich, Wechsel in die Regelschule.

    Kann mir evtl. jemand eine Entscheidungshilfe geben?

    Vielen Dank schon mal im voraus!

    Schöne Grüsse aus Mittelfranken

    #2
    Hallo Marika,
    wie wäre es denn, den Kleenen einfach noch ein Jahr zurückzustellen? Vielleicht könnte nächstes Jahr eine exaktere Einstufung vorgenommen werden? Oder er hat seine Schwierigkeiten bis dahin komplett im Griff.
    Habe meinen Großen (gegen den Rat der Regelschule) ein Jahr zurückstellen lassen (Attest des Arztes). Er ist jetzt bald 16, geht aufs Gym und ich bin bis heute überzeugt, daß das damals die richtige Entscheidung war.
    Grüße
    Pauline

    Kommentar


      #3
      Hallo Marika,

      willkommen hier im Forum und Grüße in meine mittelfränkische Heimat! Komme ursprünglich aus Schwabach und du?

      Zu deiner Frage: Gut, dass du am Ende noch geschrieben hast, dass du aus Bayern bist, weil gerade im Schulbereich ja jedes Bundesland ein anderes System hat. Das bayerische kenne ich ganz gut, weil ich hier Sonderschullehramt studiert habe ...

      Bei deinem Kind geht es - nehme ich deiner Beschreibung nach mal an - wohl um die Einschulung in ein Sonderpädagogisches Förderzentrum bzw. dort eine Diagnose- und Förderklasse. Dort wird ja in 3 Jahren der Stoff der ersten beiden Klassen Grundschule unterrichtet, wobei danach (oder auch unter der Zeit) in der Regel ein lückenloser Anschluss an die Regelschule möglich ist. Das hat natürlich all die Vorteile, die du aufzählst: kleinere Klassen, dadurch bessere Betreuung, evtl. zusätzliche Förderung, usw.

      Das wäre die Entscheidung gegen das sonderpädagogische Gutachten. Du bist also der Meinung, dass dein Sohn die Leistungen in der Testsituation also nicht während der ganzen geforderten Zeit erbringen könnte und hast deswegen Zweifel, obwohl er von den Ergebnissen klar ein "Regelschulkind" wäre.

      Letztlich kann man dir wirklich nicht viel raten, weil es natürlich immer davon abhängt, wie die Bedingungen vor Ort sind: Wäre die Grundschulklasse groß (soweit ich weiß, ist 33 Maximum) oder eher überschaubar (vielleicht 20)? Weißt du etwas über die Lehrkraft, die er kriegen würde, z.B. von anderen Eltern her (nur weil du schreibst, du hättest schlechte Erfahrungen gemacht)?

      Vielleicht versuchst du einfach noch mal mit der Lehrkraft, die das sonderpädagogische Gutachten gemacht hat, einen Gesprächstermin zu bekommen und deine Bedenken vorzubringen. Vielleicht ist auch so etwas wie "Probeunterricht" möglich, was an manchen Förderzentren auch angeboten wird, um der Entscheidung näher zu kommen.

      In der Regel wissen die Lehrkräfte, die sonderpädagogische Gutachten machen, sehr gut, wie sie ein Kind einschätzen können, soweit es in der kurzen Zeit möglich ist. Häufig sind diese auch über den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst in Kontakt mit Regelschülern und sie richten sich schon lange nicht mehr bei einer Entscheidung für eine Empfehlung nur nach dem IQ.
      Und wenn du an Konzentrationsprobleme denkst: Glaubst du alle Kinder in der 1. Klasse Regelschule sitzen den ganzen Vormittag still und hören eifrig zu? Die müssen das z.T. auch erst "lernen" bzw. hineinwachsen. So lange dein Kleiner mitkommt, was vom IQ her ja wohl der Fall sein sollte (wenn du schreibst, er ist klar im Durchschnitt) und Nachmittag seine Hausaufgaben halbwegs konzentriert erledigt, ist das vielleicht erst mal kein Problem.

      Soweit meine Gedanken dazu. Klar kenne ich dein Kind nicht und alles was ich schreibe sind einfach mal Einschätzungen, aber vielleicht kommst du ja darüber zu einer Entscheidung.

      LG
      Holger
      Früher www.intakt.info

      jetzt Lehrer an einem Förderzentrum

      Kommentar


        #4
        Hallo Pauline,

        ich bin mir zwar nicht ganz sicher, denke aber, eine Zurückstellung meines Sohnes wäre gar nicht möglich. Er ist m.E. ein sog. "Musskind", da er im Dez. 2000 geboren ist, also bei Einschulung knapp 7 Jahre alt.

        Aber vielen Dank für Deinen Tip, ich werde mich diesbzgl. nochmals schlau machen.

        LG
        Marika

        Kommentar


          #5
          Hallo Holger,

          auch Dir erstmal vielen Dank für Deine Antwort.

          Wir wohnen hier in der Nähe von Herzogenaurach, wobei ich selbst allerdings eine gebürtige Oberpfälzerin bin *stolzbindrauf*

          Du hast vollkommen recht, mein Kleiner käme, falls ich bzw. mein Mann und ich uns für die Förderschule entscheiden würden, in eine Diagnose- und Förderklasse. Wir haben eine Schule gefunden, in der es sogar möglich ist, eine 2-jährige DiaFö zu besuchen, das würde bedeuten, dass in 2 Jahren der Stoff der beiden ersten Grundschulklassen unterrichtet wird u zu jeder Zeit ein Wechsel in die Regelschule möglich sein würde! Hierzu wäre mein Kind lt. Test fähig.

          Genau die Bedingungen an der Regelschule sind es, die mir Kopfzerbrechen machen! An den sog. Sprengelschulen besteht ja eine Einschreibepflicht - viele Eltern melden allerdings ihre Kinder oft auch an anderen, zum Teil Privatschulen noch zusätzlich an und erst zu Schuljahresbeginn steht dann die endgültige Klassenstärke erst definitiv fest. Mein älterer Sohn begann damals seinen ersten Schultag mit 30 anderen Kindern!!!

          Zur Lehrkraft, die mein Kleiner allem Anschein nach in der Regelschule bekommen würde: Ihre fachliche Kompetenz kann überhaupt nicht in Frage gestellt werden. Sie ist sehr ehrgeizig und bringt den Kindern in einem sehr flotten Tempo auf fachlich sehr gute Art u Weise sehr viel bei. Mein Grosser hatte diese Lehrkraft sowohl in der 1. als auch nun in der 2. Klasse. Was ihr m.E. allerdings fehlt u hier spreche ich aus Erfahrung, ist das nötige Fingerspitzengefühl im Umgang mit den jeweiligen Schülern, auch so manch andere Familie könnte hier ein "Lied davon singen".
          Ich bin der Meinung, dass mein Kleiner diesem flotten Tempo nicht standhalten könnte, wobei ich mich immer wieder dabei ertappe, ihn zu unterschätzen.

          Tja, ich muss mich nun bis Ende März definitiv entscheiden, der Anmeldeschluss für die Förderschule steht bevor. Was mir bleibt, sind noch die anstehenden Elterngespräche sowohl im Kiga, der Frühförderstelle und der Ergotherapeutin. Ich hoffe, diese Gespräche helfen mir, die richtige Entscheidung zu fällen.

          LG
          Marika

          Kommentar


            #6
            Hallo Marika,

            ist nun schon wieder eine Zeit her dein letzter Beitrag. Sorry ...

            Und sorry auch dafür, dass du jetzt nicht mehr unregistriert schreiben kannst. Das ging leider nicht anders, du musst dich jetzt registrieren, zumindest bis wir die neue Foren-Software haben... Falls du damit Probleme hast, melde dich bitte bei mir kontakt@intakt.info.

            Hattest du in der Zwischenzeit weitere Gespräche, die dich auch bei deiner Entscheidung weiter gebracht haben? Wenn du sogar eine zweijährige DiaFö hättest, ist das ja ideal. Wenn Sie deinen Kleinen dann dort aufnehmen, doch eigentlich keine schlechte Geschichte, oder? So verliert er keine Zeit und hat noch etwas "Schonzeit" bis er dann die Bedingungen des Regel-Schul-Alltags meistern muss. Bin gespannt, was rauskommt.

            Wäre schön, wenn du uns auf dem Laufenden hältst!

            Bis bald und LG

            Holger
            Zuletzt geändert von Holger; 13.02.2008, 16:42.
            Früher www.intakt.info

            jetzt Lehrer an einem Förderzentrum

            Kommentar

            Online-Benutzer

            Einklappen

            23 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 23.

            Lädt...
            X