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Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

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    Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

    Liebe Forums- Mitglieder,

    ich würde gerne eine Diskussion zum Thema "Mutter- Kind- Gruppen" bzw. "Krabbelgruppen" anregen. Erwünscht sind offene und ehrliche Antworten.

    Haben Sie als Eltern schon an solchen Gruppen teilgenommen und welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Haben Sie eher Interesse daran an "normalen Gruppen" teilzunehmen, ganz im Sinne der Teilhabe und Normalisierung oder würden Sie nicht gerne mal aus diesem "Normal- Getute" ausbrechen und Gespräche mit Eltern suchen, die den gleichen Problemstellungen durch das Leben mit einem behinderten Kind begegnen wie Sie?

    Eine etwas kritisch formulierte Frage, aber es soll ja heiß diskutiert werden!

    Bitte schön, Ich bin gespannt!

    Grüße,
    Katharina Baur

    #2
    AW: Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

    Hallo Frau Baur,

    um's ganz genau zu sagen: sowohl als auch
    Wobei wir in der Freizeit mehr Kontakt mit "normalen" Menschen haben, aber auch gezielt Gruppen (be)suchen, in denen das Thema "Behinderung und die Folgen für das Leben" fast immer im Mittelpunkt steht.

    Kommentar


      #3
      AW: Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

      Hallo liebe Frau Baur,

      also wir haben an einer Krabbelgruppe teilgenommen. Es waren auch Kinder, die von einer Behinderung betroffen waren. Solange die Kinder klein waren, war alles gut. Wir haben zusammen gelacht, gesungen, geredet und gekämpft. Dann hat hat sich immer mehr die Spreu vom Weizen getrennt und übrig geblieben sind wir. Übriggeblieben, weil wir nicht nur das Problem einer spezifischen Behinderung haben, sondern zudem noch eine schwere geistige Behinderung. Damit können sich noch nicht einmal Eltern "normal" behinderter Kinder anfreunden. Wie wollen wir es dann der Gesellschaft zumuten dürfen?

      Stelle das knallhart in den Raum, weil es so ist.

      Aber ich fände es viel besser, wenn es eine gut durchmischte Krabbelgruppe gäbe. Denn irgendwo sind heutzutage alle Kinder ein ganz klein wenig betroffen von irgendwelchen Defiziten, die der Zeitgeist so mit sich bringt. Was ist denn so anders an kleinen Kindern, wenn sie nicht ganz perekt zur Welt gekommen sind. Was ist denn eine Lippen- Gaumenspalte, die man operieren kann, heute noch für eine Behinderung? Was gäbe ich dafür, ich hätte "nur" ein Kind mit einer leichten Form von Trisomie 21? Klagt mich an, schreibt mir, was ihr wollt, aber es ist so. Also ich denke aus meiner heutigen Sicht, dass man ruhig von anfang an alle als ganz normal behandeln sollte und ohne Kommentar einfach gemischte Gruppen anzubieten hat. Wer nicht will, kann fernbleiben. Die speziellen Info`s bekommt man sowieso nur, wenn man selbst aktiv wird.
      Zuletzt geändert von Löwenkind; 02.08.2011, 21:33.

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        #4
        AW: Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

        Hallo Zusammen,

        Danke für Eure ehrichen Antworten. Verurteilt wird hier niemand! Und die Wahrheiten gehören nun mal auf den Tisch gelegt, auch wenn wir im Alltag immer versuchen "schön zu reden", weil man sich einbildet, dass jeder Mensch an der Gesellschaft teilhaben kann! Aber wir müssen natürlich auch darüber nachdenken, ob die Gesellschaft überhaupt bereit dazu ist?! und in dem Falle müssen wir unsere Kinder auch ein Stück weit beschützen, auch wenn sie natürlich im Leben ihre eigenen (manchmal auch harten) Erfahrungen machen müssen...

        Im Moment steht es also fast 50 :50 Es darf also fleißig weiter diskutiert werden! Ich freu mich schon auf weitere Antworten!

        Grüße,
        Katharina Baur

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          #5
          AW: Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

          Hallo!

          Die Erfahrungen von Löwenkind kann ich bestätigen. Am Anfang, wenn die Unterschiede noch nicht so deutlich zu Tage treten, ist der Gemeinschaftssinn noch stark. Aber je weiter die körperliche und geistige Entwicklung auseinanderdriftet, desto magerer wird die Solidarität unter den Eltern.
          Aber wahrscheinlich fällt das nur den Eltern mit schwerstbehinderten Kindern auf

          Ich bin auch dafür, dass Kinder von Anfang an ohne Trennung aufwachsen sollen. Denn sonst erreichen wir doch nie ein möglichst normales Miteinander.
          Für spezielle Interessen (meistens rechtliche Fragen) finden sich Gruppen, oder man kann sich seine Infos im Internet holen. Da sind die Leute bei Intakt ja auch eine gute Gemeinschaft

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            #6
            AW: Mutter- Kind- Gruppen- Eine Diskussion

            Danke für Eure ehrichen Antworten. Verurteilt wird hier niemand! Und die Wahrheiten gehören nun mal auf den Tisch gelegt, auch wenn wir im Alltag immer versuchen "schön zu reden", weil man sich einbildet, dass jeder Mensch an der Gesellschaft teilhaben kann! Aber wir müssen natürlich auch darüber nachdenken, ob die Gesellschaft überhaupt bereit dazu ist?! und in dem Falle müssen wir unsere Kinder auch ein Stück weit beschützen, auch wenn sie natürlich im Leben ihre eigenen (manchmal auch harten) Erfahrungen machen müssen...
            Hallo Katharina,

            meine Tochter ist jetzt 25 und wir haben nie an Mutter-Kind-Gruppen teilgenommen. Ich hatte selbst drei Kinder und die wiederum hatten Freunde, die unser Haus so bevölkerten, dass ich das nicht für notwendig erachtet habe. Mein Mädchen wuchs also in einem ganz normalen Umfeld auf und nach anfänglichen Berührungsängsten gab es nie Probleme mit den Kindern und schon gar keine mit deren Eltern. Ich denke die Gesellschaft ist durchaus bereit, behinderte Kinder "teilhaben" zu lassen, nur muss diese Teilhabe auch natürlich "wachsen".
            Ehrlich gesagt, finde ich sowohl geschützte Einrichtungen für Menschen mit Behinderung als auch irgendwelche Mutter-Kind-Gruppen als künstliche Gebilde, die nicht sein müßten, wenn wir uns im Alltag bemühen würden, Kontakte zu unseren Mitmenschen zu knüpfen.
            Jeder Mensch (und auch jedes Kind) wird wohl von irgendeinem anderen abgelehnt, egal ob der nun behindert ist oder nicht. Damit müssen wir leben und unsere behinderten sowie unsere nichtbehinderten Kinder leider auch.
            Und Eltern sind dafür da, für ihre Kinder einzustehen und wenn es sein muss, sie auch selbstbewußt zu verteidigen. Dieser Schutz ist natürlich wichtig, aber wie gesagt, unabhängig ob es nun ein behindertes oder ein nichtbehindertes Kind ist.
            Das macht uns und unsere Kinder auch stark.
            Ich bin mir sicher, dass es auch in Kindergarten und Schule keine Probleme mit den Eltern und Kindern gegeben hätte. Nur gab es damals überhaupt keine Möglichkeit, mein Kind außerhalb einer Sondereinrichtung unterzubringen. Und diese Angebote habe ich nur sehr spärlich bzw. auch gar nicht genutzt, wenn es nicht gesetzlich angeordnet war, wie der Schulbesuch. Es war für mich wesentlich belastender, die ständigen Bedenken und Probleme der Fachkräfte (wo ich gar keine sah und wo es auch gar keine gab) anzuhören, als einen Platz für meine doch sehr schwer behinderte Tochter im ganz normalen Leben zu suchen und zu finden. Und ich kann nicht sagen, dass ich es mit der Inklusion meiner Tochter jemals besonders schwer hatte. Ich habe mich jedenfalls für mein Kind nie "aufgeopfert" und ich hatte immer Hilfe von vielen Seiten, seien es Freunde, Verwandte oder Nachbarn. Je früher diese Helfer mit einem behinderten Menschen vertraut gemacht werden, um so leichter fällt das. Und je früher nichtbehinderte Kinder mit behinderten Kindern ganz natürliche Kontakte (dazu gehört auch sich zu streiten und mal richtig ungerecht und gemein zu sein) haben, desto leichter wird Inklusion lebbar werden.
            Zuletzt geändert von rosifi; 04.08.2011, 10:42.

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