Momentan scheint sich die Politik mit dem Thema "NS-Euthanasie" vielerorts (neu) zu beschäftigen. So hat z.B. der Bezirkstag von Mittelfranken Anfang Februar seine Hauptsatzung um den Punkt "Aufarbeitung der NS Geschichte mit dem Schwerpunkt Euthanasie Verbrechen, insbesondere in Bezirkseinrichtungen" erweitert. Es scheinen sich aber darüber hinaus weitere Bay. Bezirke mit dem Thema und dessen Aufarbeitung zu befassen. Denkt man an die alten Heil- und Pflegeanstalten, scheint es auch wirklich angebracht.

In Erlangen will man nun eine Erinnerungsstätte für Opfer der NS-Krankenhausmorde schaffen. Das finde ich eine sehr gute Idee. Wenn man an den momentanen Zeitgeist denkt, oder auch die vielen Diskussionen und die Pränatale Diagnostik, den Abtreibungsparagraphen und dieser Wunsch nach Perfektion, Leistung und Wohlstand, sollten wir auch immer unsere Vergangenheit mit einbeziehen. Gerade wenn man an die vielen verzweifelten Eltern denkt, die damals ihre Kinder verloren und heute berechtigte Angst haben müssen, wenn es um die Versorgung ihrer Kinder geht, sollten sie es nicht mehr können, oder auch wollen. Wo treiben wir hin? Wohin führt uns der Weg in der Behindertenhilfe und wo bleiben die Menschen mit hohem Hilfebedarf, oder auch nicht "verwertbarer" Arbeit?

Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchten, hier kommen noch einmal ein paar Verlinkungen zum Thema und zum Nachlesen:

NS-Krankenmorde im Fokus


Bezirk Unterfranken setzt ein Denkmal

Opfer der NS-Euthanasie

75 Jahre Euthanasie Erlass - Nachdenken über das, was wir in den pflegerischen Berufen
mit der Geschichte lernen können und was wir den nachfolgenden Generationen weiter
geben müssen und können