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    Schwierige Zeit

    Guten Abend ihr Lieben,

    ich bin ganz neu hier und möchte erst einmal ein freundliches Hallo in die Runde werfen!

    Meine Familie befindet dich gerade in einer schwierigen Zeit. Zumindest empfinden wir das so. Unser Sohn ist jetzt 7 Jahre alt. Er zeigte schon als Säugling gewisse Auffälligkeiten, die wir zunächst aber immer hinnehmen da wir dachten, das wäre eben Charakterbedingt. Anstrengender wurde es dann erst, als er in den Kindergarten kam. Er hatte stets Wutausbrüche in extremer Form. Erzieher waren irgendwann total überfordert, und baten uns, unseren Sohn nicht mehr so oft zu bringen. Zuhause waren wir zunehmend ratlos warum unser Sohn so absolut keine Interesse an seinem Umfeld zeigte, mit uns und allen anderen ständig aneckte weil er nicht zu reagieren schien, wenn eine Grenze erreicht wurde und ihm diese mitgeteilt wurde.
    als Mutter macht man sich ja sehr viele Gedanken. So kam es mir auch immer seltsam vor dass mein Sohn niemals den Kontakt zu anderen suchte. Besuche von Freunden? Überhaupt Interesse an Freundschaften? Bei meinem Sohn nicht. Auch brachten ihn kleinste Routineunterbrechungen immer in Rage. Ich suchte zwischenzeitlich Hilfe bei Erziehungsberatung und Co. Und immer hieß es nur "Ihr Sohn ist eben ein besonders wilder. Das gibt sich noch".
    Dabei wurde es immer schlimmer. Seine 3 Jahre jüngere Schwester durfte nichts, was ihm gehört, anfassen und durcheinander bringen. Tat die dies doch, kam es zu Wutanfällen die es in sich hatten. Wurde unser Sohn dann doch mal zu einem Geburtstag eingeladen, verweigerte er Gruppenspiele und musste wegen Wutanfällen abgeholt werden. Inzwischen wird er nicht mehr eingeladen und es möchte auch keiner mehr mit ihm spielen.
    Wenn einer von uns, sich weh tat, schien unser Sohn das nicht "zu bemerken", bzw nicht aufzunehmen was gerade los ist, und stand völlig normal neben uns, fragte dann z.B ob er jetzt ein wenig TV gucken könnte.

    Ich könnte lange weitererzählen. Es gab und gibt unzählige Situationen die uns immer "anders" vorkamen. Von allen Ecken bekamen wir aber stets zu hören "Ihr müsst strenger sein", "Er tanzt euch auf der Nase rum" o.ä.
    Dabei war es zuhause sowieso nur noch als wären wir beim Militär. Strenge, Konsequenzen und Co schienen nichts zu bringen. Und nie haben wir verstanden woher seine Wutausbrüche und Aggressionen kamen.
    Mit dem Start in die Schule wurde es dann noch schlimmer.
    Er war nicht integrierbar in der Klasse, fühlte sich immer unverstanden, war nie bereit sich an Regeln zu halten, verweigerte täglich. Durch das, dass er auch nie Interesse an den anderen Kindern zeigte, schoss er sich selbst schnell in's Aus. Er wurde absichtlich geärgert weil "Er sich so schnell schön aufregt".

    Er war dann in seiner Wut nicht mehr zu bremsen. Zuletzt heute er täglich aus der Schule ab, bedrohte andere Kinder mit dem Geodreieck (Hob es ihnen an den Hals) und schlug sogar einmal die Lehrerin. Täglich klingelte das Telefon, meist schon nach der 1. Std, ich müsse ihn sofort abholen.
    Wir waren alle nur noch am Routieren. Ich hatte kaum mehr Kraft, das spürte auch meine Tochter und sie litt darunter. Mein Sohn verschloss sich mir gegenüber total. Generell kam niemand mehr an ihn heran. Als ich dann vor seiner Zimmertür hörte, wie er immer wieder monoton sagte "Ich will jetzt sterben" wusste ich mir nicht anders zu helfen und rief in der Kinderpsychiatrie an. Obwohl es eigtl längere Wartezeiten gab, nahm man unseren Sohn innerhalb einer Woche auf.
    Er ist dort jetzt seit 5 Wochen in Behandlung (Tagesklinik).
    Man teilte uns wöchentlich mit, dass es bei unserem Sohn überhaupt nicht einfach ist, eine Diagnose zu erstellen. Er passe in kein Schema. Er zeigt von vielen deutliche Anzeichen. Im Raum stand
    -Verhaltensstörung
    -Hochsensibilität
    - ADHS und
    -Asperger

    Doch nichts war auf Anhieb so stark ausgeprägt dass man bei ihm direkt sagen könne, was das Problem ist.

    Jetzt nach 5 Wochen (die offizielle Behandlung soll nach Woche 8 beendet sein) wurde uns heute mitgeteilt das sich der Verdacht auf ADHS und Asperger verstärkt hat, auch wenn er nicht zu 100% typisch wäre (Was aber selten so sein soll!??)
    Sie werden sich die übrige Zeit jetzt nur noch auf diese zwei Dinge konzentrieren und testen wie stark ausgeprägt das Aspergersyndrom bei ihm ist.

    Wir Eltern können jetzt nur abwarten. Wie es nach den 8 Wochen weitergeht, wissen wir noch nicht. Eine Lernortüberprüfung wurde beantragt wobei uns ja eigtl jetzt schon klar ist, dass die Regelschule nicht leicht machbar für unseren Sohn ist.
    Heute war dann auch der Tag X, den ich eigtl immer umgehen wollte. Wir nahmen mit dem Jugendamt Kontakt auf, einfach weil wir nicht mehr weiter wissen. Wie geht es mit der Schule weiter? Welche Schule ist überhaupt geeignet. Durch seine Wutausbrüche wurde uns angeraten bzw wurdenwir darauf vorbereitet dass evtl nur eine Schule für schwer erziehbare geeignet wäre.
    Wenn er aber die eindeutige Diagnose "Asperger" bekommt, wüssten wir nicht ob solch eine Schule es nicht nur noch schlimmer für ihn machen würde....

    Wie ihr seht, befinden wir uns gerade mitten im Chaos. Aber ich wollte unsere Geschichte einfach mal mit euch teilen.

    Habt einen schönen Abend!

    #2
    Guten Abend,

    herzlich willkommen in unserem Forum. Es ist gut, dass du zu uns gefunden hast. Du beschreibst ein Bild, von dem man in der letzten Zeit immer öfter liest und hört. Gerade heute Abend hatte ich bei einem Treffen ähnliches beschrieben bekommen. Dieser Junge hat nach langer Suche seinen Platz in einem Internat gefunden, wo er unter der Woche untergebracht ist. Es funktioniert sehr gut. Am Wochenende ist er zuhause. Sein Verhalten hat sich wesentlich gebessert, bzw. hat er seine Wege gefunden, wie er mit seinen Eigenschaften zurecht kommt.

    Ich wünsche dir erst einmal einen guten und hilfereichen Austausch.

    Liebe Grüße
    Kirsten

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      #3
      Hallo Fluffyblu,
      neben dem Asperger Syndrom, könnte bei deinem Sohn auch atypischer Autismus oder eine milde Form das frühkindlichen Autismus (der zeigt sich schon im Säuglingsalter) in Frage kommen. Und eine Begleiterscheinung des Autismusspektrums könnte auch ADHS sein. Dies müssen allerdings ausführliche Tests zeigen.

      Bei meinen Sohn (18) liegen Auffälligkeiten aus allen drei Hauptformen vor.

      Ob bei den im Raum stehenden Diagnosen eine Schule für schwer erziehbare Kinder in Frage kommt? Da habe ich so meine Zweifel. Gut wäre eine Schule mit kleinen Klassen und ggf. ein Schulbegleiter für deinen Sohn.

      lg erstmal

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