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Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

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    Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

    Erst mal ein herzliches Hallo an Euch Alle.

    Ich möchte ich gerne vorstellen. Bin 46, habe 3 Kinder, wovon mir die älteste Tochter Sorgen bereitet. Sie kam 2001 zur Welt - völlig gesund. Die riesen Freude hielt nicht lange an. Aber erst mal der Reihe nach. Zu Beginn der Schwangerschaft infizierte ich mich frisch mit Toxoplasmose und mein Gynäkologe riet mir damals dringend zur Beendigung der Schwangerschaft. Ich entschied mich für die langwierige medikamentöse Behandlung und durchzitterte dann Tag für Tag bis zur Geburt. - Nun ja, die Freude über meine Tochter wurde getrübt durch Erfahrungen, die mein gesamtes Muttergefühl infrage stellten. Ich durfte meine Tochter nicht in den Arm nehmen, nicht streicheln oder liebkosen, Sehkontakten wich sie aus - das einzige, was sie genoss, war Fußmassage. Sie schlief nicht - max. 5 Stunden in 24 Stunden und das auch nur 15-min-weise. Sie verlangte viiiiiiiel Nahrung und schrie 7 Monate durch. Kein Arzt konnte helfen - ich war völlig ausgebrannt und wusste keinen Rat. Die Probleme legten sich erst mal, als ich nach 7 Monaten endlich auch mal Schlaf bekam und langsam Kräfte aufbauen konnte. Doch die Pause war kurz. Heute ist meine 13-jährige Tochter aggressiv gegen Dinge und Menschen, fühlt sich selbst nicht, hat starkes Übergewicht, 'Wahrnehmungsstörungen', wahrscheinlich Augenprobleme, vom Verhalten oft wie ein dreijähriges Kind, tut aber, als sei sie der Chef. Kontrollsucht über alle Familienmitglieder, starkes Ungerechtigkeitsempfinden ihr gegenüber, klaut Geschenke und Geld ihrer Geschwister - obwohl es objektiv gesehen keine Ungerechtigkeit gibt, ist nur am Schreien und Beschimpfen, wird handgreiflich, absolut grobmotorisch, so dass ich hier ständig Dinge reparieren muss, die absichtlich oder unabsichtlich kaputtgehen... und ich weiß absolut nicht mehr weiter. - Jetzt hab ich die Vermutung gehabt, - endlich - dass das doch alles mit meinerToxoplasmoseinfektion zu tun haben könnte, was mir 2008 erst mal ausgeredet wurde - und fand Euer Forum. Threads, die ich gelesen habe, zeigten mir viele Parallelen und ich hoffe, ich finde hier Menschen, die mir mit ihren Erfahrungen weiterhelfen können. Auch, was die Behinderung an sich angeht.
    Jetzt hab ich so viel geschrieben, ich hoffe, das ist okay und ich hab nichts falsch gemacht. Danke für Eure Aufmerksamkeit - ich setze meine ganze verbliebene Hoffnung auf Euch. Danke.

    #2
    AW: Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

    Hallo Shaloma,
    Ich heiße dich herzlich willkommen.
    Falsch machst du hier mit Sicherheit nichts, immerhin ist dies ein Forum zum gegenseitig austauschen.

    Ich habe auch einiges für meinen Sohn gegen den Rat der Ärzte in die Wege geleitet, und kann im Nachhinein nur sagen:Das war gut so.

    Durchaus kann es sein, das deine Tochter ihre Auffälligkeiten, durch deine Infektion hat. Ist deswegen schon mal eine genauere Diagnostik gemacht worden?
    Dies würde ich dir erstmal raten, am besten über ein Sozial- Pädiatrisches Zentrum, da die Auffälligkeiten die du schilderst, auch Anzeichen für viele andere Krankheiten sein können.

    lg Diana

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      #3
      AW: Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

      Liebe Shaloma,

      herzlich Willkommen im Forum von Intakt.info
      Ich persönlich kann sagen: Willkommen im Club. Meine Schwangerschaft mit einer Frühinfektion von Toxoplasmose war 1990 und mein Sohn ist mittlerweile 24 Jahre alt.

      Es finden sich hier immer wieder Mütter mit einer Toxoplasmose. Meist werden die Erfahrungen aber per pn ausgetauscht. Am Anfang weiß man ja auch nicht, wohin sich alles entwickelt.

      In den letzten 24 Jahren hat mein/unser Fall die Fachwelt sehr aufgerüttelt. Sogar die europäische Ärztekommission hat sich seinerzeit mit unserem Fall befasst. Heute haben Mütter durch Aufklärung die Chance, sich vorsorglich auf Toxoplasmose testen zu lassen. Der Obolus ist leider wieder kostenpflichtig, aber rechtzeitig erkannt, kann unendlich viel Sorge, Schmerz und Leid erspart bleiben. Und das für Kind und Eltern.

      Deine Schilderungen von den Wesenszügen deiner Tochter erinnern mich an einen anderen Thread einer betroffenen Mutter. Das aggressive Verhalten scheint bedingt irgendwie zur Toxoplasmose dazuzugehören.

      Ob deine Schilderungen etwas mit einer konnatalen Toxoplasmose welche mit Medikamenten behandelt wurde zu tun hat, ist jetzt die große Frage.
      Es würde mich interessieren, ob

      ....nach der Entbindung noch einmal medikamentös behandelt wurde?

      ....bereits schon einmal ein CT oder MRT oder auch EEG gemacht wurde?

      ....regelmäßig eine Augenkontrolle durchgeführt wird?

      ....eine Nabelschnur Blutprobe entnommen wurde um festzustellen, ob das Kind Antikörper aufgebaut hatte, oder es nur voll mit deinen Antikörpern war (ist)?

      Viele Fragen erst mal statt einer Antwort, aber vielleicht kommen wir damit gemeinsam weiter.

      Kommentar


        #4
        AW: Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

        Zitat von Kirsten Beitrag anzeigen
        Liebe Shaloma,

        herzlich Willkommen im Forum von Intakt.info
        Ich persönlich kann sagen: Willkommen im Club. Meine Schwangerschaft mit einer Frühinfektion von Toxoplasmose war 1990 und mein Sohn ist mittlerweile 24 Jahre alt.

        Es finden sich hier immer wieder Mütter mit einer Toxoplasmose. Meist werden die Erfahrungen aber per pn ausgetauscht. Am Anfang weiß man ja auch nicht, wohin sich alles entwickelt.

        In den letzten 24 Jahren hat mein/unser Fall die Fachwelt sehr aufgerüttelt. Sogar die europäische Ärztekommission hat sich seinerzeit mit unserem Fall befasst. Heute haben Mütter durch Aufklärung die Chance, sich vorsorglich auf Toxoplasmose testen zu lassen. Der Obolus ist leider wieder kostenpflichtig, aber rechtzeitig erkannt, kann unendlich viel Sorge, Schmerz und Leid erspart bleiben. Und das für Kind und Eltern.

        Deine Schilderungen von den Wesenszügen deiner Tochter erinnern mich an einen anderen Thread einer betroffenen Mutter. Das aggressive Verhalten scheint bedingt irgendwie zur Toxoplasmose dazuzugehören.

        Ob deine Schilderungen etwas mit einer konnatalen Toxoplasmose welche mit Medikamenten behandelt wurde zu tun hat, ist jetzt die große Frage.
        Es würde mich interessieren, ob

        ....nach der Entbindung noch einmal medikamentös behandelt wurde?

        ....bereits schon einmal ein CT oder MRT oder auch EEG gemacht wurde?

        ....regelmäßig eine Augenkontrolle durchgeführt wird?

        ....eine Nabelschnur Blutprobe entnommen wurde um festzustellen, ob das Kind Antikörper aufgebaut hatte, oder es nur voll mit deinen Antikörpern war (ist)?

        Viele Fragen erst mal statt einer Antwort, aber vielleicht kommen wir damit gemeinsam weiter.
        Vielen lieben Dank für die Fragen. Es ist alles nicht gemacht worden. Das Kind sei gesund (Aussage nach der Geburt wegen Apgar-Werte und gut is...) Doch ist es das wirklich? Ich geh jetzt erst alles an. Augenarzt hat schon festgestellt, dass irgend etwas mit den Augen nicht stimmt und ich muss dringend wieder einen Kontrolltermin ausmachen. Den Rest gehen wir hoffentlich bald an. Erst mal steht jetzt Ende des Monats ein Termin bei einer psychiatrischen Ambulanz an, danach, wenn ich die Überweisung vom Kinderarzt bekomme, die Diagnostik in einer Sozial-pädiatrischen Ambulanz. Ich war direkt bei der Krankenkasse, schilderte den Fall und dort bekam ich das erste Mal Informationen, die mich wirklich weiterbrachten. Dank der Fragen hier weiß ich wenigstens, worauf ich achten muss. Herzlichen Dank Euch Beiden.

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          #5
          AW: Herzliches Hallo - Toxoplasmose Spätfolgen

          Hallo Shaloma, kümmere dich schon um den Termin im SPZ, du mußt immerhin auch mit einer Wartezeit rechnen, Termin bekommst du evtl. erst im nächsten Quartal.
          Das du erst bei der Krankenkasse die richtigen Tipps bekommen hast wundert mich sehr....das hätte eigentlich vom Kinderarzt kommen sollen.

          Ich habe damals die Kinderärztin gewechselt, weil es Unstimmigkeiten gab, da diese alles über meinen Kopf hinweg entscheiden wollte. wobei sie die Probleme auch schon eher hätte erkennen können. Es ist manchmal nicht einfach mit den Ärzten.
          lg Diana

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