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Sprachentwicklungsstörung|Autismusspektrumstörung

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    Sprachentwicklungsstörung|Autismusspektrumstörung

    Hallo,

    Unser mittlerer Sohn hat eine Sprachentwicklungsstörung und ist sozial-emotional und auch (fein)motorisch in der Entwicklung ruckstaendig. Zudem kann er sich sehr schwer konzentrieren.Aktuell warten wir auf unsere Termine im Spz Augsburg und im Spz in Schwäbisch Hall zur Diagnostik .Es besteht von Seiten des Paediaaudiologen und des Kinderarzt der Verdacht auf eine Autismusspektrumstörung.

    Paul hat seit zwei Jahren Logopädie, geht allerdings gerne in seinen Regelkindergarten, war auch in einer Regelkrippe und ist dort auch gut integrierbar. Die Erzieherinnen gehen sehr sensibel auf ihn ein und akzeptieren, dass er neben und selten bis gar nicht mit den anderen Kindern spielt.

    Paul hat einen großen Bruder mit acht Jahren und einen jüngeren Bruder mit einem Jahr, die beide komplett normal entwickelt sind. Mein Mann und ich lieben alle drei Soehne gleich und halten alle drei für die größten Wunder der Welt. Trotzdem sorgt man sich natürlich.

    Gibt es hier deshalb andere Eltern, deren Kinder ähnliche Probleme haben, wie unser Paul? Wie war euer Diagnoseweg? Wie habt ihr gelernt, zu akzeptieren, dass euer Kind unter Umständen doch dauerhafter eingeschränkter ist als andere Kinder, besonders wenn normentwickelte Geschwister da sind?

    Ganz viele Fragen...

    Viele Grüße erstmal an alle,

    Katharina

    #2
    Hallo Katharina,
    erst mal schön, dass du uns hier gefunden hast!
    Mir hat diese Plattform viele wichtige Hilfen, Verständnis und Diskussionspotential geschenkt!

    Unser Rett-Mädchen Miriam ist nun 26 Jahre!
    Unser gemeinsame Lebensweg hat ALLE Beteiligte öfters an den Rande einer Verzweiflung gebracht!
    Aber wir alle, wenn wir uns auf Miriam und ihre Situation eingelassen haben haben ihren Wert auf tolle Art und Weise erfahren dürfen!

    Eine Beispiel!
    Die Eltern meiner Frau, also Miriams Großeltern, waren im den ersten 15 Monaten überfordert und wollten sich nicht sogern mit Miriam beschäftigen!
    Dann kamen sie bei einem Besuch in die Küche und weinten!"... Miriam versteht ja Alles, sie kann sich nur nicht verständig machen ...."
    Von diesem Tag blüten allw 3 auf!
    Egal ob einer von Ihnen schlecht drauf war, die andeen beiden zeigten ein gr0ßes Verständnis und Einfühlungsvermögen!

    LG
    Arno

    _______________________

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      #3
      Hallo Katharina,


      schön, dass du her gefunden hast. Mein Kind hat keine ASS - einen direkten Erfahrungsaustausch kann ich dir also nicht anbieten. Aber ich habe beruflich als Pädagogin im Feld der Verhaltensauffälligkeiten zu tun und mich während meines Studiums auch mit Autismus befasst.

      Ich finde den Beitrag von arno_miriam auch schön, denn ich denke, er wollte dir die Angst nehmen. Selbstverständlich wirst du deinen Sohn immer lieben, egal welche Beeinträchtigung er hat, aber es ist nur verständlich, dass ihr euch Sorgen macht. Schließlich geht es ja auch darum, dass er damit mindestens genauso zurecht kommen muss wie ihr und ihr euch auch nochmal anders darauf einstellen könnt als ein fremdes Umfeld, was ihr als Eltern nicht in der Hand habt. Da schwingen einfach Befürchtungen mit.

      Grundsätzlich denke ich ist es wichtig, die Bedürfnisse eures Kindes zu verstehen und zu sehen, wie es ihm in bestimmten Situationen geht und wie ihr ihn bestärken könnt, oder aber wie er und andere lernen können, mit manchen Gegebenheiten umzugehen, die sich nicht ändern lassen. Da geht es wohl viel um akzeptieren und eine gute Lösung finden, so dass die Interaktion oder der Umgang untereinander eben wieder gut laufen und es allen Beteiligten gut dabei geht! Da weiß ich jetzt natürlich auch zu wenig.
      So eine Diagnose wird auch sicher nicht leichtfertig gestellt und muss richtig abgegrenzt werden. Da seid ihr im SPZ bestimmt in guten Händen!
      Wir können auch gerne mal per PN schreiben, wenn du mir sagen magst, wie er sich denn so zu Hause benimmt, wie er innerhalb der Familie interagiert, emotional reagiert oder spricht...

      Es kann nämlich auch sein, dass ihn seine Sprachentwicklungsverzögerung in der sozialen Interaktion hemmt, dass er sich nicht "traut", mit anderen Kindern zu sprechen. Es muss auch gar nicht zwingend eine "schlimme" Entwicklungsverzögerung vorliegen mit autistischen Merkmalen, die ja doch zum Teil sehr ausgeprägt sind. Das ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich.... Wenn man sich bestimmte Merkmale durchliest gibt es immer - und das ist meine persönliche Meinung - auch Felder, die auf einen selbst zutreffen. Damit will ich aber nicht sagen, dass die genannten Rückstände nicht ernst zu nehmen sind, bitte nicht falsch verstehen! Es ist natürlich wichtig, dem jetzt nachzugehen und da seid ihr dran, das ist gut! Und selbst wenn es eine ASS ist - es gibt Wege, vielleicht nicht immer einfach, aber ich denke, dass ihr einen guten für euch finden werdet :)

      Zumindest auf den ersten Blick liest es sich so, als ob euer Sohn trotz allem ganz gut zurecht kommt im Regelkindergarten und dass er mit seiner Art eher in sich gekehrt zu sein und zu spielen akzeptiert wird und ihm nicht aufgezwungen wird, dass er es ändern muss. Vielleicht ist es ratsam, es ihm immer wieder anzubieten und ihn einzubeziehen, ohne ihn dabei unter Druck zu setzen - auch im Hinblick auf die Einschulung dann, da er da ja dann bestimmt mehr sprechen muss.
      Wurde bezüglich der Sprachentwicklung auch sein Hörvermögen getestet?

      Wenn dein Sohn noch in den Kindergarten geht, dann ist er noch unter 6 Jahre alt, oder? Zumindest ist noch ganz viel Luft und Entwicklungspotenzial da... Unabhängig davon ist denke ich wichtig, dass ihr euch als Eltern intensiv mit Autismus auseinandersetzt und euch so viele Informationen wie nötig holt. Hier auf der Seite gibt es auch viele weiterführende Links und zwei Artikel zu Autismus (frühkindlich und Asperger, nicht zur ASS (Autismus-Spektrum-Störung), daher hab ich dir dazu mal einen anderen Link angehängt): da sind nochmal umfassende Infos zum Thema, Ratschläge für die ELtern und da steht auch was für die Geschwisterkinder drin.

      http://www.intakt.info/?id=186
      http://www.intakt.info/?id=187



      https://www.autismus.de/fileadmin/user_upload/Elternratgeber_final.pdf

      Liebe Grüße,

      Lotta

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        #4
        Hallo Katharina,

        auch von mir ein herzliches Willkommen.

        Mein Sohn Patrick (17) ist atypischer Autist..und ich habe schon vieles darüber berichtet.

        Schau mal bitte hier: http://www.intakt.info/forum/blogs/p...3%83%C2%B6rung

        oder hier: http://www.intakt.info/forum/forum/t...ist-oder-nicht

        Grunsätzlich ist die Diagnose ASS relativ schwer zu stellen, weil es den einen Autisten nicht gibt,und die Ausprägungen der Beeinträchtigungen von kaum spürbar bis schwer eingeschränkt sein können. Es braucht dazu verschiedene Testverfahren, die euch aber im SPZ erläutert werden sollten.

        Groß gewöhnen braute ich mich an die Diagnose nicht, da Patrick schon Jahre vorher (falsch) mit einer, nicht näher bezeichneten, geistigen Behinderung diagnostiziert war.
        Das war damals nicht so einfach, aber ich habe mich auf die Situation eingelassen, und die Aufgabe angenommen.

        Das wäre auch gleichzeitig ein Tipp an dich, gehe offen mit der Situation um, und erfrage wo du Hilfe und Unterstützung bekommen kannst.
        Sollt sich die Diagnose bestätigen, gibt es Fördermöglichkeiten, Autismus spezifische Förderung zum Beispiel.
        Logopädie ist schon mal ein guter Weg, bei der Sprachentwicklung. bei den Motorik-Schwierigkeiten kann Ergotherapie hilfreich sein.

        lg erstmal

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          #5
          Hallo nochmal,

          Paul ist im November 5Jahre alt geworden.

          ​​​​​​In der Thematik selbst sind wir rein fachlich zum Glück recht gut aufgestellt,
          ich arbeite selbst als Pädagogin in einer Beratungsstelle für erwachsene Menschen mit Schwerbehinderung oder Gleichstellung im Kontext "Arbeit".

          Auch ansonsten ist Paulchen in seiner Lebenswelt sehr gut aufgehoben.
          Auch aerztlich sind wir gut beraten. Wir sind mit ihm seit Jahren bei einem Paediaaudiologen in Nürnberg alle drei Monate zur Kontrolle und alle sechs Monate beim Ohrenarzt. Organisch und neurologisch wurde bei ihm außerdem schon fachaerztlich alles ausgeschlossen. Außerdem ausgeschlossen wurde zudem eine auditive Wahrnehmungsstoerung. Wir als Eltern fahren in den letzten Jahren therapeutisch bislang sehr gut damit, uns bewusst von der Fruehfoerderung der Lebenshilfe abgekoppelt zu haben, um uns die behandelte Logopädin und auch seine Reittherapeutin für das heiltherapeutische Reiten selbst auswaehlen zu können. Aktuell legen wir in Rücksprache mit dem behandelnden Kinderarzt den Fokus auf zweimal pro Woche Logo und pausieren deshalb mit dem Reiten. Ende des Quartals werden wir wieder auf einmal die Woche Logo runtergehen und das Reiten, das er liebt zuschalten. Ergo würde in seinem Fall sicher auch Sinn machen, allerdings haben wir uns bislang bewusst dagegen entschieden. Zu viele Therapien halten wir als Eltern fuer kontraproduktiv. Paul geht einmal pro Woche ins Kinderturnen bei uns im Ort,einmal pro Woche zusammen mit seinen Brüdern mit mir in die Stadtbücherei, und spielt sehr viel am Spielplatz und in unserem Garten und zwar sehr oft neben, wenn auch nicht mit, den anderen Kindern bei uns in der Siedlung.
          Paul ist wie jedes Kind zunächst mal ein Kind und das soll er auch sein dürfen. Mit der Schule haben wir zum Glück noch Zeit, wir werden ihn zurückstellen lassen und dann erst in zwei Jahren einschulen... Wo auch immer es dann hingeht.

          Worum es mir also geht, ist tatsächlich der Austausch und der Kontakt mit anderen Eltern. Ich erlebe ja selbst den Unterschied zwischen meiner beruflichen Rolle als Sozialpädagogin in der Beratung von Menschen mit Behinderungen und dann der Diskrepanz dazu in meiner Rolle als Mutter eines Kindes, das doch von Behinderung zumindest bedroht ist...

          Danke also nochmal für eure herzliche Aufnahme hier und euere Anteilnahme!

          Katharina

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            #6
            Hallo Katharina,
            es ist immer hilfreich, wenn mann gut aufgestellt ist, was Beratung und Hilfe angeht. Bei uns ist das mittlerweile auch so.
            Letztendlich entscheidet ihr als Eltern, was ihr Paul zumuten könnt, bzw. wisst ihr am besten, was er bewältigen kann.

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              #7
              Hallo auch von mir nochmal, liebe Katharina,

              das ist ja super, dann seid ihr ja wirklich schon gut aufgestellt! Ich kenne dieses Gefühl der "Doppelrolle"... Was mir immer geholfen hat war, dass ich gerne trotzdem wie jeder andere beraten werden wollte oder zum Teil dann auch gar nicht mehr gesagt habe, dass ich mich auch auskenne. Manchmal hilft es, da einem Ärzte, Psychologen oder Pädagogen/Therapeuten mehr erzählen, manchmal ist es aber auch kontraproduktiv, weil eben ganz viel weggelassen wird nach dem Motto "die weiß das ja schon". Für mich war es immer besser, mich "objektiv" beraten zu lassen und dann an manchen Stellen eben ganz konkret nachhaken zu können. Und eventuell auch, dass man dadurch, dass man auch wenn man schon etwas über ein Thema weiß immer offen bleibt für Informationen und Meinungen, oder auch Ratschläge, da man manchmal so eingefahren ist und das dabei hilft, den Blick zu öffnen... Da kann ich nur für mich sprechen, aber ich habe - z.B. in schwierigen Zeiten in der Schwangerschaft - immer versucht, mich fachlich (weiter) zu informieren, aber trotzdem in erster Linie (werdende) Mutter zu sein. Ich bin die Mutter meines Kindes und nicht SEINE Pädagogin/Therapeutin. Ich habe versucht das ganz ganz stark zu trennen. Natürlich ist man auch beruflich das was man ist und kann nicht alles auseinanderhalten, zumal sich die Inhalte teilweise überschneiden. Aber für mich war das der beste Weg... Wenn "entferntere" Verwandte Rat suchen bei mir, kann ich es schon eher - aber auch schon nicht so gut, wie bei Fremden - und das finde ich ist in der Kernfamilie nochmal deutlicher und auch schwieriger.

              Klar, wenn die Diagnosen nicht erst frisch sind wurde bestimmt alles berücksichtigt und eine umfangreiche Diagnostik und Anamnese gemacht. Manchmal passiert es, dass etwas übersehen wird, daher habe ich trotzdem mal andere Möglichkeiten angesprochen.. Mir ist es tatsächlich schon untergekommen, dass ein Kind eine Entwicklungsverzögerung hatte und auch im Sozialkontakt (so früh es eben beschreibbar war) hinterherhing oder einfach im Vergleich zu anderen auffiell, sich auch nicht richtig getraut hat seine Umwelt zu erkunden usw... Es wurde schon eine Geistige Behinderung diagnostiziert, scheinbar war auch kurz ein Sauerstoffmangel bei der Geburt da, worauf man es dann geschoben hat - tatsächlich war es aber so, dass das Kind sehr schlecht gesehen hat und das die Ursache war und die Kleine NICHT geistig behindert war und hat dann mit Sehhilfe ganz viel nachgeholt... Das hat mir gezeigt wie vorsichtig man sein muss, da ja auch die Hilfen dann nicht die richtigen sind, wenn der Ansatz falsch ist... :/

              Zur Reittherapie kann ich nur sagen, dass ich als Reiterin während meines Studiums und danach auch bei zwei verschiedenen Reittherapeuten hospitiert habe über einige Monate und es wirklich ein sehr großer Unterschied war in den Methoden. Wenn man aber mal den oder die für das Kind "richtige(n)" Therapeuten/in gefunden hat, dann ist das bestimmt ganz toll! Die Kinder hatten in tiergestützter Therapie oder Reittherapie nochmal einen ganz anderen Zugang zueinander und zu sich selbst. Durch den Perspektiv- und Rollenwechsel erfährt sich euer Paul bestimmt nochmal ganz anders, da er dort auch lernt sich etwas zuzutrauen und sich zu öffnen! Manchmal funktioniert das, was im zwischenmenschlichen Sozialkontakt nicht klappt erstaunlicherweise in der Interaktion mit dem Tier! Finde ich super. Wenn er die Reittherapie liebt wäre das ja eventuell auch etwas als Bewegungsprogramm zusätzlich, also "normale" Reitstunden...

              Kann euch nur zustimmen und sagen, dass ihr sehr sicher wirkt in den Entscheidungen, von denen nur ihr selbst wissen könnt, ob es die für euch richtigen sind! Danach sieht es auch aus...

              Ansonsten bin ich ja auch neu hier, daher konnte ich noch nicht so viel Verlinken usw. Ich hoffe, du findest noch reichlich Austauschmöglichkeiten!

              Liebe Grüße,
              Lotta

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