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Erziehungsfrage

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    Erziehungsfrage

    Hallo,

    ich habe zwei Kinder, einen 7jährigen Sohn und eine 4jährige Tochter mit
    einer Chromosomenstörung.

    Die Behinderung hat sich bisher vor allem in körperlichen Baustellen
    geäußert, die die ganze Entwicklung etwas verzögert haben.
    Inzwischen kann sie Einiges: Laufen, Klettern, Laufrad fahren...
    Sprechen tut sie bisher fast nur Vokale.

    Momentan habe ich sehr mit ihrer Erziehungsresistenz zu kämpfen.
    Nach einer Aufforderung z.B. ihre Schuhe zur Garderobe zu bringen,
    folgen ca 2 Minuten lang "Nein"s in allen Tonlagen, woraufhin sie mit
    einem lachenden "Jaaaa!" die Schuhe wegbringt.

    Wenn sie aber auf dieses Spiel keine Lust hat, gibt es nichts, was sie
    dazu bringen kann.
    Vor kurzem hatten wir die Situation, daß sie ein Spiel wegräumen sollte.
    Sie hat sich partout geweigert, bis ich irgendwann drohte, das Spiel
    andernfalls wegzuschmeißen (was eigentlich gar nicht meine
    Erziehungsstrategie ist !!!) Nach einer weiteren halben Stunde hab ich
    das Spiel dann weggeschmissen woraufhin ich einen völlig aufgelösten,
    heulenden Sohn in der Küche sitzen hatte und Lara sich unbeeindrukt und
    zufrieden mit der Welt etwas anderem zuwandte.
    Schwierig ist auch oft, wenn wir im Beisein anderer Menschen einen
    Konflikt austragen. Lara ahmt total gut Körperhaltung und Tonfall des
    Gegenübers nach und sieht dabei wirklich entzückend und richtig lustig
    aus. Jedesmal hat sie dann alle Lacher auf ihrer Seite, fühlt sich
    bestätigt und mir ist aller Wind aus den Segeln genommen.

    Außerdem ist sie in Konfliktsituationen und auch manchmal zur
    Kontaktaufnahme arg grob. Ich denke, das wird auch durch ihre
    weitgehende Sprachlosigkeit noch begünstigt.

    Ich würde mich freuen von jemandem zu hören, der/die Ideen für den
    Umgang mit solchen Situationen hat.

    Viele Grüße und Danke den Machern dieser Seite !!!

    die Christine

    #2
    AW: Erziehungsfrage

    Hallo Christine,

    die "Erziehungsresistenz" (sehr treffende Bezeichnung ) , wie Du sie bei Deiner Tochter beschreibst, kennen bestimmt ganz viele Eltern.
    Meine Große spricht gar nicht und hat ein sehr eingeschränktes Sprachverständnis, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass sie meine Aussagen versteht, wenn es für sie selbst von positiver Bedeutung ist. Bei vielen anderen Dingen (z.B. "setz Dich mal gerade hin") ist sie irgendwie "mutter-taub"

    Kommentar


      #3
      AW: Erziehungsfrage

      Hallo Christine,

      ich würde mir jetzt nicht so viele Gedanken um die Erziehung Deiner Tochter machen. Sie ist doch erst 4 Jahre alt und wird auch von anderer Seite (Kindergarten, Schule) noch lernen, dass es Grenzen gibt. Oft sind genau die zuhause "Erziehungsresistenten" die, die sich in einem anderen Umfeld sehr angepasst verhalten. Da ist es egal, ob die Kinder behindert oder nicht behindert sind.

      Kommentar


        #4
        AW: Erziehungsfrage

        Danke
        für die Antworten.

        Rosemarie, ich glaube schon, daß ich Lara genau wie ein nicht
        behindertes Kind von Anfang an erziehen muß - zumal sie sehr viel
        versteht und bisher kaum behindert wirkt, sie ist einfach ziemlich
        zurück. Ich glaube, ich würde es uns beiden viel schwerer machen, wenn
        ich ihr jetzt eine Sonderbehandlung zukommen ließe und irgendwann auf
        einmal mit Verhaltensregeln ankäme, die sie bis dahin nicht betroffen
        hätten.
        Hinzu kommt, daß es da ja in der Familie noch einen Bruder gibt, der
        unterschiedliche Behandlung ( über den für ihn verständlichen Alters-
        und Entwicklungsunterschied hinaus ) sehr gut wahrnimmt. Er nimmt seine
        Schwester auch sehr ernst und behandelt sie ziemlich robust, was auch
        ein sehr gesunder Ausgleich für unsere ( biografisch bedingte )
        elterliche Überfürsorge ist.

        Außerdem beobachte ich, daß Lara anfängt, mit uns zu spielen.
        Sie klagt z. B. über Schmerzen, es ist erstmal nichts zu erkennen, ohne
        Sprechen auch schwer zu beschreiben, die besorgten Eltern versuchen den
        Schmerz zu lokaliesieren, fordern auf zu zeigen...bitteres Jammern und
        Weinen. "Was tut Dir weh, bist Du hingefallen ?..." Irgendwann zeigt
        sie auf ihr Knie, "au, au !"mein Mann geht Salbe holen und Lara guckt
        ihm hinterher, das kullernde Tränchen noch auf der Backe, mit
        vorgeschobener Schmolllippe, die sich langsam in ein zufriedenes Grinsen
        wandelt.

        Das sind so Situationen, wo ich sie ziemlich normal finde, wenn es dann
        aber zu Auseinandersetzungen kommt, finde ich keinen Ansatz wo ich sie
        packen kann. Da merke ich einfach, daß ich meinen Sohn in seinem
        Empfinden und Verhalten viel besser verstehe als unseren Rumpelwicht.

        Sie ist natürlich trotzdem die Entzückendste von Allen !!!

        Viele Grüße

        die Christine

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          #5
          AW: Erziehungsfrage

          Hallo Christine,

          natürlich solltest Du sie erziehen, aber Du solltest Dir deshalb keinen Stress machen.

          Hinzu kommt, daß es da ja in der Familie noch einen Bruder gibt, der
          unterschiedliche Behandlung ( über den für ihn verständlichen Alters-
          und Entwicklungsunterschied hinaus ) sehr gut wahrnimmt. Er nimmt seine
          Schwester auch sehr ernst und behandelt sie ziemlich robust, was auch
          ein sehr gesunder Ausgleich für unsere ( biografisch bedingte )
          elterliche Überfürsorge ist.
          Brüder sind ein Segen für kleine, zickige Schwestern. Unser besonderes Mädchen ist mit zwei großen Brüdern aufgewachsen, von denen sie auch abgöttisch geliebt, aber nie verhätschelt wurde. Da gab es schon mal einen "Zimmerverweis" wenn sie es zu bunt getrieben hat.

          Die Geschwisterkinder bremsen auch öfter unser "Fürsorgedrang" und das ist gut so.

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            #6
            AW: Erziehungsfrage

            Kann dich gut verstehen die Gradwanderung ist sehr schwer jeder sollte sein Kind egal ob Behindert oder nicht seine Erziehungawerte beibrigen jedeoch ist es wie gesagt eine gradwaderung die mit sehr viel Nervlicher belastung verbunden ist. Ist bei uns auch so meine zwei sind 14 und fast 9 der kleine hat einiges hinter sich haben viel geschaft jetzt muss ich als Mama lernen ihn nicht zu sehr zu unterstützen damit er selbständiger wird er soll ja sein Leben selbsändig leben dürfen wenn er groß ist und da bringt es nichts wen ich ihn mit meiner führsorge erdrücke immer wieder mal etwas neues versuchen kleine Schritte und dan geht es schon. Eine Freundin von mir macht das sehr toll ihr Sohn ist geistig behindert mitlerweile 10 Jahre alt er braucht immer aufsicht dennoch hat sie ihm ihre Erziehungswerte gut vermittelt mal geht die umsetzung besser mal schlechter denn er kennt keine gafahr . Das unmittelbare Umfeld ist sehr wichtig klare regeln geordnetete Tagesabläufe und für gute Erfolge Belohnen dennoch bei schlechten Tagen ruhig und bei den Regeln bleiben. Wünsch dir viel Kraft und Mut schau nur vorwärts nicht zuviel zurück und geniest die Zeit.
            Zuletzt geändert von Moni R; 24.05.2012, 08:52.

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