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Inkontinenzversorgung

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  • Kirsten
    antwortet
    AW: Inkontinenzversorgung

    Hallo miteinander,

    @Helmut, es ist ja schon vieles im Gesetz verankert, aber Recht haben und Recht für alle sind dann 2 verschiedene Seiten. Es wird doch immer wieder darauf angelegt, ob einer sich wehrt oder nicht.
    Nicht jeder kennt die Gesetze. Hast du ein Aktenzeichen zu diesem Entscheid? Wir wurden pauschal darauf hingewiesen. Ich bin mir nun nicht sicher, ob es nur von unserer Krankenkasse so gehandhabt wird, ob es bayernweit so läuft , oder wie bundesweit gehandelt wird. Wenn es so wäre, dass die Pflegekassen da von Ort zu Ort willkürlich entscheiden können, wo bleibt da bitte das gleiche Recht für alle Bürger unseres Staates. Es kann doch nicht sein, dass ein Pflegebedürftiger in Bayern weniger finanzielle Unterstützung bekommt, als einer in einem anderen Bundesland. Hier macht ja allmählich jeder was er will und jeder kann Gesetze auslegen wie er es will und vor allem mit wem??? Mit hilflosen Mitbürgern, die auf das Wohl der anderen angewiesen sind?
    Helmut, wenn du die Erfahrung gemacht hast, dass dünne Windeln schneller ausgetauscht werden, als dicke Windeln, bei denen man dann eher wund wird, dann hast du Glück gehabt. Aber auch so gäbe es nach meinem heutigen Wissensstand nur die 90 Windeln. Also hat man da nicht so viel Spielraum mit öfters wechseln. Ich möchte auch keinesfalls behaupten, dass die dünneren in jedem Fall die schlechtere Versorgung bedeutet. Aber ein Mädchen füllt eine Windel beim Wasserlassen anders, als ein junger Mann. Manche lassen mehrmals Wasser und Anfallskranke entleeren sich oftmals nach einem Anfall spontan. Es ist nicht jéder gleich. Die Zuzahlung bis jetzt war ja noch human, aber momentan gibt es einen Festpreis von 0,38€ pro Windel.

    38€ - 10% Eigenanteil : 90 Windeln = 0,38€

    Ich finde, man muss hier die Politik in die Verantwortung nehmen. Das wird erst der Anfang sein. Nach vorne erhöhen manche Kassen ihren Beitrag nicht, dafür gehen nach hinten solche verdeckte Vorgänge vor. Und das ohne uns, die ja immerhin auch jeden Monat Beiträge an die Kasse zahlen, vorab zu informieren. Weder, dass man jetzt einen anderen Versorgungsanspruch hat, noch dass man vorsorglich prüfen sollte, ob das gewohnte Sanitätshaus überhaupt noch versorgen darf. Wenn alles runter gekürzt ist, dann werden die Beiträge wieder erhöht. Hier geht es nicht nur darum, ob man auch mit einer billigeren Windel zurecht kommt, sondern hier beginnt für mich die Einhaltung einer moralischen Verpflichtung gegenüber Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.

    Ich höre gerne eure Meinung und Erfahrungen dazu. Vor ein paar Jahren zahlte die Kasse übrigens noch ungefähr das doppelte pro Windel dazu.
    3 Windeln am Tag bedeutet 1 in der Nacht und 2 am Tag. Wenn ein Anfallskranker mit zwei Anfällen am Tag eine dritte Windel bräuchte, dann hat er am Monatsende schlechte Karten. Entweder er lässt dann das Krampfen, oder er kommt auf ein Torfbett. Aber das hatten wir ja früher mal und heute sprechen wir ja von Inclusion. Vielleicht habe ich ja auch alles nur verkehrt verstanden.

    Es grüßt euch eine sehr nachdenkliche
    kirsty
    Zuletzt geändert von Kirsten; 27.01.2010, 21:59.

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  • HHelmutS
    antwortet
    AW: Inkontinenzversorgung

    Zitat von kirsty Beitrag anzeigen
    Hallo miteinander,

    seit dem 01.01.2010 dürfen nur noch Sanitätshäuser(und Apotheken?) die einen neuen, speziellen Vertrag mit der Pflegekasse haben, Windeln zu einem Festpreis von 38€ im Monat abgeben. Das Rezept darf nicht mehr in Mengenangaben ausgestellt sein, sondern entweder für 1 Monat oder 1 Quartal. Gesamtmenge im Monat 90 Stück, im Quartal 270 Stück. Macht 3 Stück am Tag! Wer damit auskommt okay. Wer nicht das billigste Produkt für diesen Preis haben möchte, auf sein gewohntes - oft nach Jahren endlich gefundenes Produkt - nicht verzichten kann, darf gegen eine Zuzahlung natürlich sein altes Produkt behalten. Die 10% Eigenanteil kommen übrigens auch noch dazu = 3,80€ pro Monat.
    Die Kasse möchte vom Endabnehmer auch bestätigt haben, dass man sehr wohl darauf aufmerksam gemacht wurde, dass auch eine Versorgung ohne Zuzahlung möglich ist. D.h. eine auf billigste Art-Versorgung.Wenn ich da an die Bewohner in Pflegeheimen oder auch in Wohnheimen denke????


    Hallo kristy,

    das BSG hat schon entschieden, das die KK die Versicherten nicht pauschal auf billigste Hilfsmittel verweisen darf. Wenn eine KK nun meint so mit Versicherten umgehen zu müssen, kann das nur heißen, das sie das vom BSG besonders im Inkobereich geklärt haben will. Dann sorgen wir halt dafür, das das passiert. Dabei muß man nur darauf achten, das die billigen Hilfsmittel auch tatsächlich Probleme verursachen. Dann wird das BSG die KK im Einzelfall schon zurecht stoßen. In Wohnstätten und Heimen sind dann die gesetzlichen Betreuer gefragt... die müssen ein Auge darauf haben, das das Heim durch billige Hilfsmittel nicht die Gesundheit des Betreuten gefährdet.

    Wenn ich bei dem Thema an Sonja ´s letzte Kurzzeitpflege denke wird´s teils gruselig. Da nahm man lieber 3 mal an Tag eine 3 l Windel.. und gegen davon wundwerden dick Heilsalbe drauf... als dünnere Windeln, die öfter gewechselt werden müssen.. aber kein Wundwerden verursachen. Das wird in einigen Einrichtungen sicher nicht lustig für die Bewohner.

    Bei uns geht es derzeit umgekehrt... die billigen dünnen sind besser als die teureren dünnen Windeln.

    Helmut

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  • Carmen62
    antwortet
    AW: Inkontinenzversorgung

    Hi
    Ich bin mit unseren Windeln zufrieden,und ich bekomme soviel
    wie ich für Noah benötige......alles ohne Zuzahlung.
    Wir haben eine Windel...luftdurchlässig und allergiearm.
    Sie läuft selten aus,und hält viele Stunden aus
    LG Carmen

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  • Moni R
    antwortet
    AW: Inkontinenzversorgung

    Endlich jemand der ausspricht was viele denken bin ganz deiner meinung.

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  • Kirsten
    hat ein Thema erstellt Inkontinenzversorgung

    Inkontinenzversorgung

    Hallo miteinander,

    heute wurde ich über folgendes informiert: Seit dem 01.01.2010 dürfen nur noch Sanitätshäuser(und Apotheken?) die einen neuen, speziellen Vertrag mit der Pflegekasse haben, Windeln zu einem Festpreis von 38€ im Monat abgeben. Das Rezept darf nicht mehr in Mengenangaben ausgestellt sein, sondern entweder für 1 Monat oder 1 Quartal. Gesamtmenge im Monat 90 Stück, im Quartal 270 Stück. Macht 3 Stück am Tag! Wer damit auskommt okay. Wer nicht das billigste Produkt für diesen Preis haben möchte, auf sein gewohntes - oft nach Jahren endlich gefundenes Produkt - nicht verzichten kann, darf gegen eine Zuzahlung natürlich sein altes Produkt behalten. Die 10% Eigenanteil kommen übrigens auch noch dazu = 3,80€ pro Monat.
    Die Kasse möchte vom Endabnehmer auch bestätigt haben, dass man sehr wohl darauf aufmerksam gemacht wurde, dass auch eine Versorgung ohne Zuzahlung möglich ist. D.h. eine auf billigste Art-Versorgung.Wenn ich da an die Bewohner in Pflegeheimen oder auch in Wohnheimen denke????
    Von zwei Sanitätshäusern habe ich heute in Erfahrung gebracht, dass es eine Katastrophe sei, weil weder Patienten noch Ärzte von dieser Neuerung informiert wurden. In einem weiteren Sanitätshaus würde schon Notstand herrschen, weil viele Patienten nun nicht mehr in ihrem gewohnten Sanitätshaus ihre Versorgung holen können, sondern auf die, welche einen Vertrag mit den Pflegekassen haben, zugreifen müssen. Selbst die Zulieferfirmen bekämen wohl schon teilweise Engpässe.
    Ich finde das einen sehr großen Eingriff in die menschenwürdige Versorgung unserer Schutzbefohlenen, bzw. Menschen mit Behinderung. Auf dem Zettel, den man unterschreiben muss steht, dass man halt eine hochwertige Versorgung möchte und darum selbst die Mehrkosten tragen muss. Hochwertige ist aber auch gleichzusetzen mit einer passenden, bzw. vielleicht auch besser saugenden Windel, oder auch überhaupt gesünderes Material. Wie kann denn die billigste Versorgung gut sein, wenn unsere Betroffenen jahrein jahraus, Tag für Tag mit Windeln versorgt sein müssen? Was nützt den die billigste Versorgung, wenn ich statt 3 dann 6 Windeln brauche und Blasenentzündung, Pilz, Rötung und offene Stellen das Ergebnis sind? Leute wacht auf und schließt euch zusammen. Hier geht es nicht nur um Luxus, hier geht es um Menschenwürde und die Zukunft. In 2 oder 3 Jahren wird es nur noch eine Grundversorgung geben. Plastiktüten mit einem Tempo vielleicht?
    Wer an Stellen spart, die den intimsten Bereich eines Menschen betreffen, der sollte vielleicht erst einmal selbst die Nase in vollgepinkete Windel oder Bettwäsche stecken und damit auf Dauer leben. Der sollte mal schauen, was wir an Wäsche haben, weil wir unsere Angehörigen menschwürdig pflegen und damit für sauberes und frisches Wohlbefinden sorgen.

    Es stinkt gewaltig im System.

    Viele Grüße
    kirsty
    Zuletzt geändert von Kirsten; 27.01.2010, 21:56.

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